Was ist neu

Ein Roboter auf Venus

Mitglied
Beitritt
03.09.2015
Beiträge
35
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Ein Roboter auf Venus

Nun bin ich schon mehrere Jahre hier auf Venus; diesem scheinbar erdähnlichen Planeten, etwas kleiner als die Erde, etwas heißer, ihre Durchschnittstemperatur beträgt ca. 480 Grad Celsius - (Was die anderen Leute nur daran auszusetzen haben? ...) - und sie braucht 243 Tage, um sich einmal um die Sonne zu drehen. Hergekommen bin ich 1995, jetzt wird wohl auf der Erde schon das Jahr 2000 gebührend in Empfang genommen worden sein. Eigentlich schade, dass ich da nicht dabei war. Manchmal wünsche ich mir, das damals doch einer meiner Freunde am Leben geblieben wäre, denn an manchen Tagen ist es echt verdammt langweilig!
Wir kamen damals her, weil wir erforschen sollten, wie die Venusoberfläche und ihre Atmosphäre wirklich aussehen. Nun ja, die Oberfläche war verdammt trocken und die Atmosphäre bestand aus einem dichten Gasnebel. Aber, das ist nicht mehr so seit dem letzten Jahr!
Wir hatten nämlich, was weiß ich wie viele Tonnen Wasser, sowie zahlreiche Algenarten und andere Pflanzen, die auch mit etwas weniger Wasser zufrieden sind, geladen. Ich habe einen ganz winzigen Garten angelegt, der seit letztem Jahr nicht mehr austrocknet! Die Pflanzen haben sich sogar vermehrt, krepeln zwar auf dem Boden herum, gehen aber nicht mehr ein! Die Photosynthese kann stattfinden, in der Atmosphäre bildet sich langsam Sauerstoff, in ein paar hundert Jahren wird es hier einen schönen Dschungel geben, vielleicht ändert sich das Klima und wird etwas kühler, so das die Venus als Urlaubsgebiet erschlossen werden kann...
Falls die Menschen bis dahin die Erde nicht haben hochgehen lassen; na ja, irgendwann müssen sie ja mal vernünftig werden!
Ich wäre ja auch schon lange wieder zur Erde geflogen, doch bei der Landung ist das Raumschiff ein wenig zu Bruch gegangen, und im Reparieren war ich noch nie der Stärkste! ... Bei dem Aufprall sind auch meine Freunde um's Leben gekommen, dass ich noch lebe ist ein Wunder!
Ich probiere schon die ganzen Jahre immer wieder, ob ich das alte Rostding nicht doch zum Starten bewegen kann, aber bis jetzt ist mir das noch nicht gelungen, und jedesmal, wenn ich enttäuscht aufgegeben habe, bin ich zu meinen Pflanzen zurück gegangen. Vielleicht schaffe ich es ja doch noch irgendwann, aber ich glaube es nicht. Da müsste schon ein Wunder geschehen...
Da fällt mir ein: Wollten die Menschen nicht noch eine Expedition losschicken? Vielleicht sind sie schon da? Ich werde gehen und nach ihnen suchen, jetzt sofort! Endlich eine neue Aufgabe! ...
Was wohl mein Garten jetzt macht? Es war dämlich von mir, einfach davonzulaufen ohne ein genaues Ziel zu haben! Einfach auf den Verdacht hin, jemand könnte gelandet sein; aber umkehren ist jetzt genauso weit wie vorwärts gehen. Vielleicht finde ich sie ja doch? ...
Hoppla, was war das denn? Ein Raumschiff! Ein wirkliches Raumschiff von der Erde, doch wo ist die Besatzung? Ich stoße die verklemmte Luke auf und mein Atem stockt: Da liegen sie auf ihren Andrucksesseln und auf dem Boden mit weit aufgerissenen Mündern und Augen, Blut klebt an ihren Körpern. Ich drehe mich um und laufe hinaus, angeekelt von diesen Dingern, die einmal Menschen gewesen waren.
Ich habe kein Ziel mehr, mein Garten soll mir gestohlen werden, ich kann nur noch rennen, weg von dieser Stätte des Grauens, irgendwohin ...

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Katerli,

ich leg mal gleich los. Eine zweite Überschrift benötigst du nicht, es reicht die Eingabe des Titels.

diesem scheinbar erdähnlichen Planeten,

480 Grad, das ist nicht nur etwas heißer, Gasatmosphäre, keine Pflanzenwelt, keine Meere, was ist da scheinbar ähnlich? Siehst du den Zusammenhang in einer ähnlichen Größe?

(Was die anderen Leute nur daran auszusetzen haben?

Hier fehlt der Bezug. Es wurden noch keine Anderen erwähnt. Der Leser weiß nicht, über wen du sprichst.

Hergekommen bin ich 1995, jetzt wird wohl auf der Erde schon das Jahr 2000 gebührend in Empfang genommen worden sein.

Hergekommen klingt für mich wie mit dem Bus, obwohl es machbar ist. Wie wäre es mit gelandet oder ähnlich. Im zweiten Teil würde ich auf wohl und schon verzichten. Als Roboter sollte er das genaue Datum kennen und wissen, das es bereits passiert ist.

denn an manchen Tagen ist es echt verdammt langweilig!

Das ist eine sehr schlichte Formuierung. Und können Roboter sich langweilen?

Nun ja, die Oberfläche war verdammt trocken

Verdammt war schon kurz vorher, Wiederholungen machen sich nicht so gut. Und würde ein Roboter verdammt sagen? Ich schätze, das ist nun auch nicht Data, wir sind ja im Jahr 2000. Und warum 2000? Ältere Geschichte?

Ich habe einen ganz winzigen Garten angelegt, der seit letztem Jahr nicht mehr austrocknet!

Das ist bei 480 Grad mehr als unwahrscheinlich.

[Qute]in ein paar hundert Jahren wird es hier einen schönen Dschungel geben / vielleicht ändert sich das Klima und wird etwas kühler [/Quote]

Wissenschaftlich durch die Nähe zur Sonne nicht haltbar.

im Reparieren war ich noch nie der Stärkste

Das hinge von seinen Programmen ab.

Es war dämlich von mir, einfach davonzulaufen / Hoppla, was war das denn?

Auch nicht gerade Roboter-like.

Am Ende will er nur noch rennen, wie lange, bis die Batterie leer ist?

Nun, der Text ist gespickt mit Unlogik. Du hast die Roboterperspektive zu sehr vermenschlicht. Und es klingt teilweise auch zu salopp. Ich würde mit einem realistischeren Hintergrund an die Geschichte herangehen.

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 

Hi Katerli,

ich kann deinen Roboter gut nachvollziehen, Data hin oder her. Um etwaigen Nachfragen zu entgehen, erfinde einfach einen Planeten, auf dem er landet. Das Ende überfordert mich allerdings auch. Die Hoffnung, die er hat, als er das Raumschiff findet, ist zu kurz und die Enttäuschung zu ... technisch. Also einfach abrauschen und gut ist? Ich hätte ihn sie begraben lassen und versuchen lassen, aus zwei kaputten Raumschiffen ein ganzes zu machen oder wenigstens einen Funkspruch absetzen.

Hau rein! Da geht noch was!

LG
Tunix

 

Hallo Katerli,

Nun, der Text ist gespickt mit Unlogik. Du hast die Roboterperspektive zu sehr vermenschlicht. Und es klingt teilweise auch zu salopp. Ich würde mit einem realistischeren Hintergrund an die Geschichte herangehen.

Rainer Hohn hat den Schwachpunkt gut beschrieben und ich kann da nichts mehr anfügen.

Eine Frage liegt mir noch auf der Zunge, was wolltest du mit deiner Geschichte ausdrücken, dem Leser vermitteln? Oder hast du einfach ins Blaue geschrieben, was auch legitim wäre. Ich kann mir verschiedenes vorstellen, würde aber gerne deine Gedanken dazu hören.

Und was positives soll natürlich auch erwähnt werden. Dein Text war flüßig zu lesen und deine Idee war noch ganz interessant :) .

Beste Grüße
Kroko

 
  • Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Hallöchen lieber Rainer Hohn,

nun ja, zunächst herzlichen Dank für deine informierenden Worte. Es ist tatsächlich eine ältere Geschichte, ich war 15 und mit der Welt unzufrieden, der Roboter bin quasi ich, deshalb so menschlich. Hm, erst viel später kam "Nr.5 lebt" ...
Heute stehe ich zu meinen Geschichten von damals, habe aber den Bezug zum Thema SF verloren, daher weiß ich nicht, ob ich in der Lage bin, da inhaltlich viel zu ändern.
Übrigens galt Venus lange Jahre als erdähnlicher Planet, noch in den 1980-ern, als diese Geschichte entstand.
Konkrete Vorschläge? Was ist eigentlich mit Rechtschreibung und Kommata? Habe ich das zur Abwechslung mal richtig?

Liebe Grüße Evi


Hallöchen liebe/r Tunix,

auch dir lieben Dank für deine aufmunternden Worte!
Lass ich mir durch n Kopf gehen, siehe bitte Antwort an Rainer Hohn.

Liebe Grüße Evi


Hallöchen Kroko,
auch dir lieben Dank für deine Worte!
Nun, deine Frage dürfte beantwortet sein, siehe Rainer Hohn.

Liebe Grüße Evi

 

Hallo Katerli,

zunächst ein kleiner Hinweis: durch ein at vor dem Namen erkennt das Programm, das es eine Nachricht anzeigen soll. Ich bin jetzt nur durch Zufall auf deinen Kommentar gestoßen, weil ich das Profil und eine Geschichte von Kroko aufrufen wollte.

Nun, die Geschichte klingt auch, als hätte sie ein/e Jugendliche/r geschrieben. Es ist halt eine typische Ausdrucksweise für das Alter. Sprachlich darf das Niveau bei Autoren aber ein wenig höher sein. Bei der Rechtschreibung ist mir nichts aufgefallen und mit Kommasetzung stehe ich selbst ein wenig auf Kriegsfuß. Da halte ich mich mit Kommentaren zurück, es sei denn, es ist eindeutig.

Es gab wohl Spekulationen darüber, das die Venus erdähnlich sein könnte oder zumindest Merkur. Ich vermute aber, dass das auch eher in den Bereich SF fällt und dann zu Hörensagen wurde. Wissenschaft und Teleskope waren zur Zeit der Mondflüge wohl weit genug entwickelt, um ein Bild von den anderen Planeten zu haben. Beschwören könnte ich es aber nicht.

Also bei mir ist es so, das ich manche meiner Geschichten heute schon gruselig finde. Man entwickelt sich eben weiter und erkennt dann die Schwächen älterer Texte.

Ich glaube, einen Bezug zum Thema SF braucht die Geschichte nicht, das ist nur das Setting. Wir wollen das Handeln, Fühlen und Denken des Protagonisten mitempfinden. Die Widerstände, die er überwinden muss und seine Konflikte.
Manche Dinge müssen recherchiert werden, das hängt häufig mit Schreiben zusammen. Für eine Story habe ich Virologie und Pharmakologie recherchiert. Man sollte schon wissen, was man da schreibt, sonst werden Geschichten unglaubwürdig.

Wenn du die Geschichte verbessern möchtest: ich würde anstatt eines Roboters einen Menschen nehmen, dann kann man auf Ängste, Hoffnungen und Zweifel eingehen. Das Setting kannst du ins nächste Sonnensystem verlegen. Er wurde mit Anderen für Terraforming, also Bewohnbarmachung auf einen erdähnlichen Planeten geschickt, der entdeckt wurde. Er verlor seine Crew. Wie geht er damit um und mit der Einsamkeit?
Dann gibt es ein neues Raumschiff mit einer neuen Crew. Das gibt ihm Hoffnung, die dann enttäuscht wird.
Und wie Tunix schreibt: er begräbt die Crew und stellt sich auf eine längere Zeit ein, bis das nächste Schiff kommt. Es wird ja eines kommen, denn man will den Planeten ja besiedelbar machen.

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 

Grüß dich, Katerli!

Die anderen Kommentatoren haben ja schon mehr oder weniger alles angesprochen, was mir auch aufgefallen ist. Insbesondere die viel zu flapsige Umgangssprache, die weder für einen Astronauten, noch einen Roboter angemessen ist. Wäre der Titel übrigens nicht gewesen, hätte sich mir das auch überhaupt nicht erschlossen, dass es sich bei dem Prot um eine Maschine handelt, weil er/sie halt einfach viel zu menschlich und emotional beschrieben ist. Bedauern, Trauer und Ekel sind ja nun mal alles Dinge, die ein Automat in aller Regel nicht empfindet.

Hinzu kommt dann auch noch das hier: Eine einzige Person gestrandet auf einem unwirtlichen Planeten baut Pflanzen an. Kann es sein, dass das ein bisschen vom guten alten Mark Whatney aus dem „Marsianer“ inspiriert wurde :Pfeif:?

Und ich habe jetzt nicht gegoogelt, aber ich meine mich zu erinnern, das die Atmosphäre der Venus stark säurehaltig und die Oberfläche mehr oder weniger flüssig ist und dort auch noch andere Druck- und Schwerkraftverhältnisse herrschen. Damit so ein Planet mal einen Urlaub für Menschen ermöglicht, braucht es wohl eher -wenn überhaupt- ein paar Jahrmillionen.

Deine Geschichte würde (so glaube ich) irgendwie viel besser ziehen, wenn du sie in Form von Humor oder Satire wesentlich krasser überzeichnen würdest oder die Handlung in die Zukunft verlegst und dein Prot meinetwegen ein Schüler ist, der auf einer interplanetarischen Klassenfahrt auf einem fremden Planeten einfach vergessen wurde, weil er den Abflug des Raumschiffs verpasst hat. Sowas in der Art vielleicht.
Denn an sich ist dein Protagonist ja durchaus charmant und liebenswert.:)

Intergalaktische Grüße vom EISENMANN

 

Hallo Katerli,

jetzt werden aber einige ungläubig gucken - der Friedel "auf" Venus, da muss er was mit Aphrodite (so heißt die Venus der Griechen) und Eros (bei den Römern Amor) verwechselt haben, denn an sich umlauf ich Themen wie Horror - das tägliche Leben und vor allem die Geschichte der Welt ist voll davon - und Fantasy - zumeist wird da abergläubisches Zeug wiederbelebt und, zugeben muss ich es doch, die Ehrlich Bros. haben wenigstens Humor, sind sogar letztens im 3sat-Festival unter Kabarettisten aufgetreten, Merlin & co. reicht mir im Sagenreis um Artus, vor allem aber SF, die eben nur Karl Kraus geflügeltes Wort von uns Heutigen als den alten Troglodyrwn (Höhlenbewohner) auf technisch höherem Niveau nennt.

Aber ich glaub, du hast so was wie eine Miniatur des Robinson Crusoe geschrieben, der zufällig in die Klima-erhitzung gerät, und während Defoe seinem Crusoe die ganze menschliche Geschichte vom einfachen Werkzeugherstellen bis zum Hausbau durchmachen lässt (das historische Vorbild Defoes hatte sieben! Jahre allein auf einer Insel gelebt) und dein/e Icherzähler/in hat einen Endpunkt erreicht - eigentlich die ganze Menschheit, die doch gerade erst das Anthropozän ausgerufen hat. Das kürzeste Erdzeitalter ever ...

Aber was mir besondere auffällt - das erste Mal erkenne ich auch Ironie in einer Deiner Geschichten, und wenn's nur in einem Satz aufleuchtet:

(Was die anderen Leute nur daran auszusetzen haben? ...)
Könnte man auch auf Deine Kritiker beziehen ...

Ja, seit 1995 hat sich einiges geändert, das wichtigste für die schreibende Zunft: Die Rechtschreibreform, und doch gibt es Wörter, die werden immer noch so geschrieben wie 1995, hier, wenn es heißt

Wir hatten nämlich, was weiss ich wieviele Tonnen Wasser, sowie ...
wissen, ja, aber ich "weiß" und schon vor einem Vierteljahrhundert wurde die Konjunktion "wieviel" von der unbestimmten Mengenangabe "wie viel" unterschieden.

Nun, vorsichtshalber hab ich gleich den Beleg mitgebracht, dass Du tatsächlich keine angloamerikanische oder Schweizer Tastatur hast (die haben keine Type für "ß"), und zwar weit unten im Text hat ein ß seinen kleinen Auftritt, wenn es heißt

Ich stoße die verklemmte Luke auf
Also so sieht der Satz korrekt aus
Wir hatten nämlich, was wei[ß] ich wie[...]viele Tonnen Wasser, sowie ...

Tschüss und ein schönes 2018 vom

Friedel

 
  • Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Hallo lieber @ Rainer Hohn,
zunächst entschuldige bitte, dass ich mich erst jetzt melde, mir gings nicht so gut.
Lieben Dank für die Vorschläge, muss ich mal gründlich überdenken. Zunächst werde ich wohl mal die beiden Fehlerchen berichtigen, die Friedrichard gefunden hat.
Bis dann liebe Grüße Evi


Hallo lieber EISENMANN,
Lieben Dank auch dir für die Vorschläge zur Verbesserung meiner Geschichte!
Äh, Mark Whatney sagt mir jetzt nichts, nö, bin ich selbst drauf gekommen damals.
Lasse ich mir durch den Kopf gehen.
Beste Grüße Evi


Hallöchen lieber Friedel,
frohes Neues Jahr und kochendheißen Dank für deinen Rettungsversuch!
Dann zunächst endlich die Korrektur, danach überlegen, was ich aus dem Salat, den ich da zubereitet machen werde.
Angenehmes 2018 auch für dich!
Liebe Grüße Evi

 

Hallo Katerli,

Ich habe deine drei zeitnahen Antworten wieder zusammengefasst.
Bitte in Zukunft die Antworten nicht einzeln nacheinander, sondern in einem Post zusammen.

Danke und Gruß,
GoMusic

 

Hallo GoMusic,
sorry, das wusste ich noch nicht. Wird nicht mehr vorkommen.
Liebe Grüße Evi

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom