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Ein neuer Tag

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25.04.2015
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Ein neuer Tag

Frühmorgens klingelt dieser penetrante Wecker, welcher nicht aufgeben will. Ausgerechnet jetzt, wo ich mich im Tiefschlaf befand, muss ich mein schönes, gemütliches Bett verlassen.
Die Luft im Raum ist kalt, was mir das Aufstehen nicht unbedingt erleichtert.
Der Wecker warnt mich ein zweites Mal. „Raus jetzt“, ruft er mir förmlich zu.
Na gut, wenn es denn sein muss.
Ein Bein berührt den Boden, dann das andere. Meine Augen scheinen den ernst der Lage noch nicht erkannt zu haben. Meine Lider fühlen sich an wie Blei. Das wird wohl kein guter Tag werden, zumindest strahlt das mein Körper aus.
Ich schwanke durch die Wohnung in Richtung Kaffeemaschine. Tiefschwarz muss es heute sein, dieses Lebenselixier, was mir den Start in den Tag erleichtern soll. Augenblicklich bin ich wach. Wieso ist das Kaffeepulver alle? Verzweifelt durchsuche ich den Schrank. Hatte ich vorige Woche nicht erst ein Päckchen gekauft? Wo war das nur abgeblieben. Ich wusste doch schon vorher, dass das nicht mein Tag wird. Dann bleibt mir eben nur mein Toast. Wieso dauert das eigentlich so lange? Und wieso riecht es hier so verbrannt? Na, dann eben kein Toast. Dann wird es heute eben nichts mit dem Frühstück.
Was schon so spät? Verdammt, ich muss los, sonst verpasse ich noch den Bus. Jetzt schnell ins Bad.
Ich quetsche die Zahnpasta zusammen. Da muss doch noch was drin sein. Spritz! Genau auf meine dunkelblaue Bluse. Was nun? Vergeblich versuche ich diese unschöne Stelle zu reinigen. Doch dieser verflixte Fleck will einfach nicht verschwinden. Ich versuche es erneut. Der Fleck ist weg und zurück bleibt eine ausgeblichene Stelle. Wie ärgerlich, ist die Bluse doch neu. Und ausgerechnet heute, wo ich einen Termin beim Chef habe, muss so etwas passieren.
Ich eile zum Kleiderschrank. Verflixt, was soll ich jetzt anziehen? Dabei habe ich mich doch so auf diese dunkelblaue Bluse versteift.
Die nicht, die auch nicht! Vielleicht die weiße, mit den blauen Streifen? Aber die habe ich ja schon ein halbes Jahr nicht mehr angehabt. Irgendwie verliere ich gerade den Überblick. Na dann eben die rote.
So, jetzt muss ich aber endlich los! Der erste Bus ist weg. Na dann eben der nächste.
Geschafft! Jetzt kann mir nichts mehr passieren. Ich lehne mich erleichtert auf meinem Sitz im Bus zurück.
Meine Unterlagen! Ich bin mir nicht sicher, ob ich sie gestern tatsächlich eingepackt hatte.
Oh nein, sie sind nicht da! Und dabei wären die heute doch so wichtig. Nein, es ist wirklich nicht mein Tag. Was soll ich nun meinem Chef sagen, wenn ich gleich sein Büro betrete?
Ich steige an der nächsten Station aus. Zehn Minuten, nicht länger würde ich brauchen, um meine Wohnung zu erreichen. Allerdings ist das nur in einem schnellen Dauerlauf zu schaffen.
Also los! Völlig durchgeschwitzt komme ich zu Hause an. Nein, so kann ich meinem Chef nicht unter die Augen treten. Erneut durchsuche ich den Kleiderschrank. Dann eben doch die blaugestreifte Bluse. Schnell noch die Unterlagen eingepackt und ab, zum Bus.
Nervös blicke ich auf die Uhr. Der müsste doch schon da sein. Na endlich.
Der Bus hält an. Nun schnell in die Firma. Was war das? Oh nein, ein Absatz hat sich von meinem Schuh gelöst. Auch das noch! Nein, gar nicht mein Tag. Was soll mein Chef von mir denken? Erst eine halbe Stunde zu spät und dann auch noch in diesem Aufzug?
Ich gebe mich geschlagen. Vielleicht eine Abmahnung? Gott weiß, was mir blüht.
Reumütig betrete ich das Vorzimmer meines Chefs.
Die Sekretärin schenkt mir ein freundliches Lächeln. „Da sind sie ja, Fräulein Meier. Ich habe schon versucht, sie zu erreichen. Aus familiären Gründen kann Herr Grimm den Termin mit ihnen heute leider nicht wahrnehmen, sodass er auf morgen verschoben wurde.“
Kaum zu glauben, aber wahr. Doch mein Tag!
Jetzt brauche ich aber endlich einen extra starken Kaffee!

 

Hallo Summerfan,

Nur ganz kurz,

Ich weiß nicht, ob man das eine Geschichte nennen kann. Ich fand das nicht so gut. Da geht halt einiges Schief in deiner Geschichte und drumherum auch.
Steht dein Prot angezogen auf? So erscheint mir das hier. Gerade in der Küche, und schon einen Zahnpastafleck auf der Bluse.

Und mit dem Schreibstil, naja, weiß nicht so recht. Für meinen Geschmack auch zu viele Füllwörter.

Du kannst da prima 'ne Kurzgeschichte draus machen, bin ich mir sicher. Aber das fühlt sich runtergerattert an.

P. Ramone

 

Hallo Summerfun,

okay, fangen wir mal an...

Meine Augen scheinen den ernst der Lage noch nicht erkannt zu haben.
Hä?

Das wird wohl kein guter Tag werden, zumindest strahlt das mein Körper aus.
Warum? Nur weil die Augen schwer sind? Dann hätte ich ständig einen schlechten Tag :D

Wo war das nur abgeblieben.
Müsste ein Fragezeichen hin.

Genau auf meine dunkelblaue Bluse.
Wann hat sie sich angezogen?

Ich könnte noch an mehreren Stellen so weiter machen. Leider überzeugt mich der Schreibstil hier nicht. Es ist eher eine Aufzählung von Dingen, die schief gehen. Ein paar Wortwiederholungen sind auch noch drin:

Dann bleibt mir eben nur mein Toast. Wieso dauert das eigentlich so lange? Und wieso riecht es hier so verbrannt? Na, dann eben kein Toast. Dann wird es heute eben nichts mit dem Frühstück.

Beinhaltet allgemein ziemlich viele Füllwörter. Am besten, du überarbeitest den Text nochmal. Genügend Stoff für eine gute Geschichte bietet er allemal.

Es grüßt
dreamwalker

 

Hallo Summerfun,
ich bin ganz neu hier im Forum, deshalb will nur eine kleine Idee formulieren: Wie wäre es, der Frau einen klasse Namen zu verpassen und nicht in der Ich-Form zu erzählen.
Dann hätte ich als Voyeurin glaub ich mehr Spaß an den ganzen Katastrophen deiner Protagonistin. Eine Ich-Erzählerin ist mir zu nah an eigenen Alltagskrisen und das fühlt sich für mich zu krass an.
Herzliches Nachtgrüßle,
Bernstein

 

Liebe Summerfun,

Bernstein hat wahrscheinlich recht: Du solltest hier eine andere Perspektive wählen und das, was deine Prot. erlebt, von außen (3. Pers. Sing.) betrachten.
Arbeite die Slapstick-Situationen deutlicher heraus. Das kann u.U. recht witzig werden, ist aber natürlich auch viel schwerer. Die Aufeinanderfolge von Situationen, die den Morgen der Prot. aus den Fugen geraten lassen, ist doch dein Thema. Stelle ihr Ausgeliefertsein dar: Die Zeit läuft ihr davon und immer wieder geschieht etwas, was sie zurückwirft. Der Leser sollte die Dramatik mitbekommen.

Es ist auch wirklich nicht nötig, dass du dem Leser mehrmals sagst, dass das gar

nicht dein Tag
ist. Das bekommt er auch so mit. Dieser Satz ist darüber hinaus derart abgenutzt, dass wir ihn nicht gerne mehr hören/lesen. Die einmalige Erwähnung, vielleicht sogar als Titel, würde reichen.

Bei deinem Text habe ich das Gefühl, dass die Prot. fatalistisch alles hinnimmt:

Dann bleibt mir eben nur mein Toast. Wieso dauert das eigentlich so lange? Und wieso riecht es hier so verbrannt? Na, dann eben kein Toast. Dann wird es heute eben nichts mit dem Frühstück.

Da kommt keine Nervosität, keine innere Unruhe, keine Panik auf.

Außerdem verschenkst du Situationen:

Oh nein, ein Absatz hat sich von meinem Schuh gelöst.
Warum beschreibst du nicht, wie sie sich jetzt fortbewegen muss, wie das aussieht, wie sie sich jetzt fühlt usw.

Du nimmst es wieder beinahe stoisch hin:

Nein, gar nicht mein Tag. Was soll mein Chef von mir denken? Erst eine halbe Stunde zu spät und dann auch noch in diesem Aufzug?
Ich gebe mich geschlagen.

Leider ist die Beschreibung einer Person, die ihr Schicksal hinnimmt, m.M.n. nur dann wirklich interessant, wenn es sich um große Schicksalsschläge handelt, nicht aber, wenn es um die kleinen Widrigkeiten des Alltags geht. Die müssen wir aufbereiten, damit sie den Leser unterhalten, sei es witzig als Slapstick, geballt oder satirisch überzeichnet.

Versuchs nochmal und gib deiner Geschichte mehr Pep.
Freundliche Grüße
barnhelm

 

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