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Ein neuer Freund

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29.04.2010
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Ein neuer Freund

Ein neuer Freund

Mit traurigen Augen blickt der Teddy Bolle den kleinen Benni vom obersten Fach des Regals an. Heute ist Bennis Geburtstag. Eigentlich sollte sich Bolle für seinen besten Freund freuen, aber statt ihm sitzt nun der neue Plüschsaurier auf dem Platz im Bett neben Benni. Dino hatte Benni ihn getauft. Dino keine so schönen Kulleraugen wie Bolle und auch kein kuscheliges Fell. Der Teddy kann nicht verstehen, warum Benni ihn so einfach ausgetauscht hatte. Er vermisst Bennis Umarmungen und auch das weiche Bett

Am Nachmittag kommen Bennis Freunde, um mit ihm Geburtstag zu feiern. Mit schokoladenverschiermten Muendern und satt vom leckeren Geburtstagskuchen drängen sie sich in Bennis Zimmer. Dort zeigt Benni voller Freude sein neues Geschenk. ”Das ist Dino, cool oder?” sagt der kleine Junge voller Stolz. Seine Freunde bewundern Dino. Alle wollen ihn in die Hand nehmen. ”Das ist echt viel besser als so ein dämlicher Teddybär,” meint Finn, Bennis bester Freund. Benni nickt.

Bolle, der noch immer auf dem Regal sitzt und die Jungen beobachtet hat, fühlt sich verletzt.
”Benni braucht mich wohl nicht mehr”, murmelt er traurig vor sich hin. Da fasst er einen Beschluss: ”Ich kann mir doch nicht jeden Tag mit ansehen, wie Benni mit Dino tolle Abenteuer erlebt. Ich suche mir ein neues Zuhause!”

Nachdem die Jungen in den Garten gegangen sind, um Ball zu spielen, hüpft Bolle vom Regal. ”Au” schreit er, als er auf dem Boden aufkommt. ”Wo willst du hin?” fragt Dino plötzlich. Bsiher hat er noch kein Wort mit Bolle gewechselt. ”Ich gehe fort. Ich war immer Bennis bester Freund. Aber jetzt bist das wohl du. Nun drückt er dich an sich und ich darf nur zusehen”. ”Pah” macht Dino ”Dieses Gedrücke und Gespiele mit mir geht mir wirklich auf die Nerven. In dem Geschäft, aus dem ich komme, habe ich viele Freunde gehabt und wir hatten immer viel Spaß. Kann ich mit dir kommen, vielleicht finde ich ja den Weg zurück”. Bolle schüttelt den Kopf. Dino ist schließlich der Grund, warum er geht. ”Benni wäre sehr traurig, wenn du nicht mehr da wärst,” erklärt Bolle und macht sich allein auf den Weg.
Er läuft bis zum nächsten Spielplatz und setzt sich an den Rand des Sandkastens. Hier würde er sicher neue Freunde finden. Schon oft ist er hier mit Benni gewesen und die anderen Kinder waren immer nett zu ihm.

Benni legt sich am Abend glücklich in sein Bett. Er hat tolle neue Sachen bekommen und einen schönen Tag gehabt. Stolz drückt er Dino an sich, mit dem er nun seine erste Nacht verbringen darf. Aber irgendwie fühlt es sich komisch an. Es ist ungewohnt und Dino ist nicht so kuschlig wie Bolle. Es fällt Benni schwer, einzuschlafen. Mehrmals dreht er sich in seinem Bett, aber es hilft nichts. Er knipst das Licht an, um auch Bolle in sein Bett zu holen. Finn muss ja nicht wissen, dass er auch seinen Teddy noch lieb hat. Als er vor dem Regal steht, in das er Bolle gesetzt hatte, erschreckt er sich. Wo ist Bolle? Benni rennt aufgewühlt in das Wohnzimmer seiner Eltern. ”Mama, hast du Bolle gesehen?” ”Nein Benni, aber du musst jetzt schlafen, wir können doch morgen nach ihm suchen,” sagt die Mutter und schickt ihren Sohn zurück in sein Bett. Dort liegt Benni noch eine ganze Weile wach bis er so müde ist, dass er endlich doch einschläft.

Am nächsten Morgen suchen er und seine Mutter sein Zimmer ab. Doch es gibt keine Spur von Bolle weit und breit. Schließlich fängt Benni an zu weinen. ”Du hast doch den neuen Dinosaurier” versucht ihn die Mutter zu trösten. ”Aber ohne Bolle kann ich nicht schlafen” weint Benni.

Plötzlich klingelt es an der Tür. Die Mutter öffnet und ruft nach Benni. Als dieser aus seinem Zimmer kommt, bietet sich ein schöner Anblick. Vor der Tür steht die kleine Lina, die nebenan wohnt. In der Hand hält sie Bolle. ”Ich habe ihn auf dem Spielplatz gefunden. Alle Kinder wollten mit ihm spielen, aber ich sagte, dass es sicher deiner ist. Du hast ihn dort bestimmt vergessen” sagt sie ”Er gehört doch dir, oder?”. ”Ja! Bolle endlich!” freut sich Benni ”Danke, dass du ihn mir gebracht hast. Willst du nicht reinkommen? Wir könnten zusammen etwas spielen, vielleicht sogar mit Bolle”. Lina nimmt die Einladung an und die beiden Kinder denken sich den restlichen Vormitag lustige Spiele mit Bolle aus und lachen viel gemeinsam.
Am Abend setzt Benni Dino in das Regal neben ein paar andere Stofftiere, mit denen sich dieser schnell anfreundet. Benni schläft sofot ein, während er Bolle fest an sich drückt.

 

Hallo sairasa!

Eine schöne Geschichte gegen die allerorts herrschende Stofftier-Epidemie. Weitgehend erzählt aus der Perspektive eines eifersüchtigen Teddys, der auch aktiv wird, um seiner Lebenskrise zu entfliehen. Das gefällt mir.

Leider fehlt es der Geschichte an Spannung. Auch Bolles Traurigkeit könnte noch deutlicher hervorgehoben werden. Mehr dazu weiter unten.

Einige Beispiele verschiedenster Art:

Eigentlich sollte sich Bolle für seinen besten Freund freuen, aber statt ihm sitzt nun der neue Plüschsaurier, ein Geburtstagsgeschenk, auf dem Platz im Bett neben Benni.
Der Satz ist (für kleine Kinder) zu lang, enthält zu viel Informationen. Dem Vorleser wird (durch Einschübe) die richtige Betonung erschwert.
Ich würd das Fette streichen. Auch steht im nächsten Absatz ja noch einmal, dass der Dino ein Geburtstagsgeschenk ist.

Dino hat weder so schöne Kulleraugen wie Bolle noch so ein kuscheliges Fell.
„weder – noch“ könnte bereits zu kompliziert sein. Das kann man auch einfacher sagen. Kommt natürlich darauf an, für welche Altersgruppe der Text sein soll. Dabei ist noch zu bedenken, das ein Kind, welches sich für diese Geschichte interessieren könnte, wenigstens 2 Jahre jünger ist als die Hauptfigur Benni. Kinder hören gern Abenteuer von älteren Kindern. Alles andere ist „Kinderkram“.

Der Teddy kann einfach nicht verstehen, warum Benni ihn so einfach ausgetauscht hatte.
Wortwiederholung

Er vermisst das weiche Bett und vor allem Bennis Umarmungen.
Wenn er vor allem Benni vermisst, würd ich das an den Anfang setzen. Bei solchen Aufzählungen würd ich, sofern es die Perspektive erlaubt, nachstehende Reihenfolge einhalten: Mensch, Tier, bewegter Gegenstand, unbewegter Gegenstand.
Er vermisst Bennis Umarmungen und ein wenig auch das weiche Bett. Oder so ähnlich.

Am Nachmittag kommen ein paar Freunde, um Benni zum Geburtstag zu gratulieren
gratulieren klingt zu steif. Bennis Geburtstag zu „feiern“, oder: Am Nachmittag kommen Bennis Freunde zur Geburtstagsfeier.

Wie viele „ein paar“ Kinder wohl sein mögen, ist für Kinder schwer vorstellbar. Ich würd diese Einschränkung streichen, und die Kinder so an die Zahl ihrer eigenen Gäste denken lassen.

Nachdem sie satt vom leckeren Geburtstagskuchen in Bennis Zimmer gehen, präsentiert Benni stolz sein neues Geschenk.
präsentiert. Verständlicher: zeigte.

Stolz. Besser freudig, begeistert. Noch besser: Die Geste beschreiben: hielt das Geburtstagsgeschenk hoch über seinen Kopf, damit es alle sehen konnten. Oder so ähnlich.

Nachdem. Dadurch wird der Ton arg berichtartig.
Versuch mal ein kleines Bild zu zeigen, wie die Kinder keinen Krümel übriglassen und mit Schokolade verschmierten Schnuten (Münder) Bennis Zimmer stürmen.

Geschenk. ”Das ist Dino, cool oder?” sagt der kleine Junge voller Stolz. Seine Freunden stimmen ihm zu und bewundern Dino. Alle wollen ihn in die Hand nehmen. ”Das ist echt viel besser als so ein dämlicher Teddybär,” meint Finn, Bennis bester Freund. Benni nickt.
Bei Sprecherwechsel neue Zeile.

Zeichensetzung: ”Benni braucht mich wohl nicht mehr“, murmelt er traurig.
Seine Freunden. Seine Freunde …

Zustimmen, bewundern. Ist für Kinder nichtssagend, kann raus.
Alle wollen ihn (zugleich) in die Hand nehmen. Das ist gut, kommt spontan und es entsteht auch ein Bild im Kopf; das Gedränge.

”Benni braucht mich wohl nicht mehr,” murmelt er traurig vor sich hin. Da fasst er einen Beschluss: ”Ich kann mir doch nicht jeden Tag mit ansehen, wie Benni mit Dino tolle Abenteuer erlebt. Ich suche mir ein neues Zuhause!”
Bolles Traurigkeit wird hier etwas zu schnell abgehandelt. Das ist doch ein wichtiger Punkt in der Geschichte, der Bolle dann auch zum Handeln treibt.

Bolle, der noch immer auf dem Regal sitzt nd die Jungen beobachtet hat, fühlt sich verletzt. ”Benni braucht mich wohl nicht mehr“, murmelt er traurig.
Nd. und
Fühlt sich verletzt. Viel zu undurchschaubar.
Auch wieder zu berichtartig: Bolle, der noch immer auf dem Regal sitzt …

”Ich kann mir doch nicht jeden Tag mit ansehen, wie Benni mit Dino tolle Abenteuer erlebt. Ich suche mir ein neues Zuhause!
Was sucht er wirklich? Doch eher einen (neuen) Freund, der mit ihm spielt.

Nachdem die Jungen in den Garten gegangen sind, um Ball zu spielen, hüpft Bolle vom Regal.
Nachdem … Bericht!
Bolle lauscht eine Weile, wie die Jungen im Garten … Die werden so bald nicht hier im Zimmer auftauchen, denkt er und hüpft vom Regal.
Also aus Bolles Sicht erzählen.

Nachdem die Jungen in den Garten gegangen sind, um Ball zu spielen, hüpft Bolle vom Regal. ”Au” schreit er, als er auf dem Boden aufkommt. ”Wo willst du hin?” fragt Dino plötzlich. Bsiher hat er noch kein Wort mit Bolle gewechselt. ”Ich gehe fort. Ich war immer Bennis bester Freund. Aber jetzt bist das wohl du. Nun drückt er dich an sich und ich darf nur zusehen”. ”Pah” macht Dino ”Dieses Gedrücke und Gespiele mit mir geht mir wirklich auf die Nerven. In dem Geschäft, aus dem ich komme, habe ich viele Freunde gehabt und wir hatten immer viel Spaß. Kann ich mit dir kommen, vielleicht finde ich ja den Weg zurück”. Bolle schüttelt den Kopf.
Bsiher. Bisher
mit mir. Überflüssig

Zeichensetzung und Zeilenwechsel. Vorschlag:

Nachdem die Jungen in den Garten gegangen sind, um Ball zu spielen, hüpft Bolle vom Regal. ”Au”, schreit er, als er auf dem Boden aufkommt.
”Wo willst du hin?” fragt Dino plötzlich. Bisher hat er noch kein Wort mit Bolle gewechselt.
”Ich gehe fort. Ich war immer Bennis bester Freund. Aber jetzt bist das wohl du. Nun drückt er dich an sich und ich darf nur zusehen”.
”Pah”, macht Dino.” Dieses Gedrücke und Gespiele geht mir wirklich auf die Nerven. In dem Geschäft, aus dem ich komme, habe ich viele Freunde gehabt und wir hatten immer viel Spaß. Kann ich mit dir kommen, vielleicht finde ich ja den Weg zurück?”
Bolle schüttelt den Kopf.

Er läuft bis zum nächsten Spielplatz und setzt sich an den Rand des Sandkastens
Ist eigentlich eine Stelle, die man spannend ausschmücken könnte. Was passiert auf dem Weg? Muss er über eine Brücke oder Straße? Es muss auch nicht verraten werden, ob er es bis zum Spielplatz schafft. Ein Problem andeuten und dann einfach überblenden nach Benni, der sich ins Bett legt. Auch kleine Kinder wollen Spannung.

Aber irgendwie fühlt es sich komisch an. Es ist ungewohnt und Dino ist nicht so kuschlig wie Bolle.
komisch. Könnte missverstanden werden als lustig. Eher seltsam. Oder besser gleich kürzen: Aber irgendwie fühlt es sich ungewohnt an. Dino ist nicht so kuschelig wie Bolle.

Wir könnten zusammen etwas spielen, vielleicht sogar mit Bolle”. Lina nimmt die Einladung an und die beiden Kinder denken sich den restlichen Vormitag lustige Spiele mit Bolle aus und lachen viel gemeinsam.
Am Abend setzt Benni Dino in das Regal neben ein paar andere Stofftiere, mit denen sich dieser schnell anfreundet. Benni schläft sofot ein,
Vormitag. Vormittag

sofot. sofort


Gruß

Asterix

 

Hallo sairasa,

der Anfang deiner Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Ab dem Zeitpunkt, an dem Bolle sich aus dem Staub macht, wirst du mir aber zu schnell, und der Perspektivwechsel zu Benni wirkt unbeholfen. Vielleicht könntest du bei der Sicht von Bolle bleiben - wie er sich zuerst freut, dass alle Kinder auf dem Spielplatz ihn haben wollen, aber trotzdem etwas traurig ist, weil ja keines Benni ist. Wie Lina ihn mitnimmt, um ihn Benni zurückzubringen. Bolle könnnte da durchaus gemischte Gefühle haben. Und zurück bei Benni könnte er dann alles Vorgefallene erfahren - dass sich das Kuscheln mit Dino nicht gut anfühlt, dass Benni und seine Eltern überall nach Bolle gesucht haben.
Das sind natürlich nur Vorschläge - ich denke, dass es deiner Geschichte gut tun würde. Ansonsten hat dir Asterix schon einige gute Hinweise gegeben. Ich bin gespannt, was du aus dem Text machst!

Liebe Grüße,
ciao

Malinche

 

Vielen Dank fuer eure hilfreichen Anmerkungen. Ich werde sie sobald ich Zeit habe, umsetzen.

 

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