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Ein Leben als Freund

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21.05.2002
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Ein Leben als Freund

Ein Leben als Freund

„Er war mein Freund, das war er schon immer“, setzte der alte Mann an. Man sah ihm an, dass jedes Wort, das Frank Malur aussprach, ihm große Überwindung kostete. Der alte Mann erinnerte sich. Er erinnerte sich, dass er mit Paul Basaba durch die Gassen sauste. Sie waren in ihrer Kindheit immer zusammen. Einfach untrennbar! Auch als sie größer wurden, Frank blieb Pauls bester Freund. Das änderte sich auch nicht, als Paul auf Frank neidisch wurde. Die Menschen waren freundlich zu Frank, und die Mädchen interessierten sich für ihn. Für Paul interessierte sich keiner. Sie waren abgestoßen von seinem entstellten Gesicht. Frank empfand das nie so, Pauls Gesicht war etwas verbeult, nun ja, aber damit blieb er doch weiterhin sein bester Freund.

„Ich sah es nicht so, dass Paul litt“, rief der alte Mann aus. Paul hatte doch ihn, seinen Freund. Aber die Realität sollte bald Ernüchterung bringen, so war die Schulzeit gerade vorbei. Frank hatte schon einen Job als Artikelschreiber bei einer Zeitung. Paul hatte nichts. Nichts außer einen Plan.

„Er wollte gehen“, fuhr Frank Malur fort, „er sagte, er wolle das ändern, diese Respektlosigkeit. Er würde es der Welt beweisen. Ich sagte ihm, er solle bleiben, wir würden gemeinsam einen Weg finden.“

„Heuchler“, schrie die Frau. Der alte Mann schüttelte langsam den Kopf und erzählte weiter. Paul verriet niemandem, wohin er gehen wollte. Er verdingte sich bei der Eisenbahn als Schienenbauer. Er arbeitete fast fünfzehn Jahre, sparte jeden Dollar, den er sparen konnte, bis er seine Chance sah.

„Paul nutzte die Gelegenheit“, der alte Mann hob seine Stimme an, als müsste er seinen verstorbenen Freund verteidigen, „er ahnte, dass die Gesellschaft, bei der er arbeitete, zugrunde ging und kaufte sich mit seinen ganzen Ersparnissen in eine neugegründete Eisenbahngesellschaft ein.“ Und es kam, wie es kam. Die Wirtschaft explodierte, die neue Eisenbahngesellschaft kaufte die bankrotte auf und machte gewaltige Gewinne. Pauls Aktien schossen in die Höhe und machten ihn zu einem reichen Mann. Paul kam zurück, zurück mit Geld und dem Wissen, wie man dieses Geld potenziert. Er kaufte Geschäftsanteile der Geschäfte in seinem Geburtsviertel. Bald gehörte ihm fast alles.

„Eines Tages kam Paul in die Redaktion, bei der ich immer noch beschäftigt war. Er wurde von einer Schar Anwälten begleitet. Er sagte, er sei von nun an der Boss und verteilte ein Dutzend Kündigungen. Er kam auch zu meinem Platz, und er setzte sich zu mir. Ich sagte: ‚hallo Paul’ und er gab mir sein breites Grinsen, dass ich von seiner Kindheit her noch kannte. Er streckte mir die Hand zum Gruß entgegen, und ich bekam keinen Umschlag mit einer Kündigung.“ Kleine Schweißperlen schimmerten auf dem Gesicht des alten Mannes. Und er erzählte weiter. Mit den Jahren war Paul damit beschäftigt, das Stadtviertelbild nach seinen Vorstellungen zu prägen. Viele Menschen zogen weg. Einige von ihnen waren nicht mehr geduldet, andere sahen keine Zukunft mehr in ihrer Heimat.

„Paul schaffte in wenigen Jahren das, was unser Ort in fünfzig Jahren nicht schaffte“ erklärte Frank Malur. „Das Viertel war völlig verändert!“ Eines Tages bekam Frank eine Einladung. Es war eine Einladungskarte zu einer Hochzeit. Sie war mit Seide gefertigt und hatte einen goldenen Rahmen. Paul hatte Frank zu seiner Hochzeit eingeladen.

„Ich suchte mir meinen besten Anzug heraus, aber trotzdem sah ich aus wie ein Stadtstreicher in Gegenwart der hohen Gesellschaft.“ Frank Malur wollte lachen, aber er verschluckte sich nur in ein Husten. Frank durfte miterleben, wie Paul das wunderschöne Model Eunice McJoas ehelichte und befand sich dabei inmitten der oberen Zehntausend.

„Ich hätte gern Pauls Hand geschüttelt, ihm alles Gute gewünscht“, beteuerte der alte Mann. Aber Frank kam nicht dazu. Die Jahre zogen ins Land. Man sah Pauls Namen immer öfter in der Presse.

„Das Zeitungsfoto mit seinem ersten Sohn habe ich aufgehoben“, sagte der alte Mann, kramte ein sorgsam zusammengefaltetes altes Stück Zeitungspapier heraus und hielt es hoch. Es häuften sich auch die Meldungen, dass Pauls Gesundheitszustand nicht mehr der beste war. Er war einfach alt geworden. Die letzte Zeitungsmeldung über Paul auf der Titelseite, war die Meldung seines Todes. Der Multimillionär Paul Basaba verstarb im Alter von 82 Jahren im Kreise seiner Familie. Frank Malur wollte sich erheben, sein junger Anwalt half ihm dabei.

„All die Jahre war ich sein Freund“, rief er aus, „und er war nie gut zu den Menschen gewesen. Jetzt nach seinem Tod hat seine Lebzeit eine gute Bedeutung bekommen!“ Mit diesen energischen Worten ergriff Frank Malur seinen Stock, drehte sich um und ging. Sein junger Anwalt musste die Menge übertönen, um gehört zu werden. „Was mein Mandant damit ausdrücken wollte“, rief er, „ist, dass, selbst wenn die Testamentsanfechtung seitens Frau Basabas hier zur ihren Gunsten entschieden wird, Herr Malur nicht einen einzigen Dollar davon mehr besitzt, den er zurückzahlen könnte.“ Damit hielt der Anwalt eine Spendenquittung über die Spende von dreißig millionen Dollar an ein Flüchtlingswerk in die Höhe.

 

Hey Barde!

Liest sich flüssig und angenehm, sicher geschrieben. Ein mehr oder weniger entstellter Mensch, von dem es niemand vermutet, wird durch eigene harte Arbeit zu einem mächtigen Mann, haut kräftig um sich, und vermacht seinem einzigen Freund ein Vermögen, das dieser einem Flüchtlichswerk spendet.

Der Schluss hat mich gefreut :) , geldgieriges Volk!! :D

Gut geschrieben!!

"selbst wenn die Testamentsanfechtung seitens Frau Basabas hier zur ihrem Gunsten entschieden wird"
ihren Gunsten.

"dreißig milionen Dollar "millionen.

...und Du hast ja auch brav Absätze eingebaut ;)
Schöne Grüße, Anne :)

 

Hallo Barde.

Das ist einwandfrei. Gute Idee, schön aufgebaut, spannender Schluß.
Und Genugtuung.
Besonders gut hast du die direkte Rede hingekriegt, immer unterbrochen von kurzen Beschreibungen und Text, ist kein ewiger Monolog. Das ist nicht leicht und passier hier oft.
Nur drei Dinge:

"Man sah IHM an, dass jedes Wort, das Frank Malur aussprach, IHM große Überwindung kostete."
- doppelt gemoppelt-
Vielleicht: "Man sah, dass IHN jedes Wort...."

"Heuchler", schrie die Frau.
Die Frau? Welche Frau denn, die Witwe?- oder Eine Frau?

"öfters"
- öfter-

liebe Grüße, alex.

 

Hallo Barde,

einwandfeie Erzählung, da gibt es nichts zu meckern.
Die interessanten Nachnamen geben der Geschichte mehr Aufmerksamkeit, finde ich irgendwie.

Für die Frau tut es mir leid, ich wäre stinksauer!
Ehrlich!
;)

bis dann Arche

 

Wunderbare Geschichte, wirklich. Ich hab sie gerade in einem Zug durchgelesen (war ja auch nicht weiter schwer) und mußte am Ende schon in mich hineingrinsen. Der Abschluß kommt völlig unerwartet, so mag ich das :)Ich rätselte die ganze Zeit, wem die Geschichte von Paul erzählt wurde - irgendwie kam mir dabei in den Sinn, daß der Erzähler irgendwo auf einem Bürgersteig sitzt und sie den Passanten erzählt, die sie eigentlich gar nicht hören wollen. Da hätte dann auch die Frau reingepaßt - aber daß sie Pauls Frau ist, damit hatte ich nicht gerechnet.

Eine kleine Anmerkung noch:

Paul verriet niemanden, wohin er gehen wollte.

Das müßte eigentlich niemandem heißen.

Daya

 

Hi Barde

Also ich kann mich dem Lob der Vorredner nicht ganz anschliessen. Stilistisch kann ich nichts sagen, die Fehler sind schon genannt worden. Inhaltlich bleiben aber um so mehr Fragen offen.
1.) Wenn Frank und Paul doch so gute Freunde waren, warum kündigt Paul ihm dann? Und dann auch noch persönlich?
2.) Warum vermacht Paul Frank sein Erbe, auch wenn er ihn scheinbar (so hab ich es verstanden) Frank seit Jahren nicht gesehen hat?
3.) Das Erbe. Dreißig Millionen für einen so reichen Mann? Das ist ja beinahe schon ein Witz. Für dreißig Millionen hätte Paul gerade mal die Schar Anwälte bezahlen können, die Du mal kurz erwähnst
4.) Frank hätte die dreißig Millionen gar nicht spenden dürfen, bevor nicht die Anfechtung der Ehefrau geprüft worden wäre.
5.) Wenn Paul die Respektslosigkeit gegenüber ihm verändern wollte, warum wird er dann zu einem eiskalten Geschäftsmann, der selbst wenig Respekt zeigt?

Also, wie gesagt, inhaltlich habe ich einige Punkte, die für mich nicht ganz einsichtig sind. Vielleicht kannst Du mich ja aufklären. :)

Gruß
deMolay

 

Hallo Barde,

mir hat die Geschichte gut gefallen, vor allem weil der Freund des erfolgreichen Geschäftsmannes gewissermaßen stellvertretend für ihn etwas Gutes getan hat. Offensichtlich ist er durch die Gesellschaft trotz seines Erfolges so verletzt gewesen, daß er es selbst nicht tun konnte. „Er war nie gut zu den Menschen gewesen.“
„... zu seiner Hochzeit. Sie war mit Seide ...“ hier kann es zu einem Bezugsirrtum kommen (rein formal).
Von der Satzstellung her müßte es, glaube ich ` in Gegenwart der hohen Gesellschaft wie ein Stadtstreicher aus´ heißen.
(Vielleicht ist das inzwischen schon gesagt worden, habe die Mail schon gestern geschrieben).

Alles Gute,

tschüß... Woltochinon

 

Hi Barde,

so ganz kann ich mich der Mehrheit hier nicht anschließen. Deine Geschichte ist nett, aber eben nur nett. Sie lebt von dem Schluss und ist vorher ein bisschen langweilig zu lesen. Man merkt irgendwie, dass du einen Schluss schon vorher im Kopf hattest und schnell versuchst dort hin zu kommen.

Und es kam, wie es kam.
Diesr Satz ist ein gutes Beispiel dafür. Er sagt absolut nichts aus. Und würde ihn weglassen.

Das ist natürlich nur meine bescheidene Meinung.

Liebe Grüße aus Trier

Jan

 

ich hoffe, ihr hattet alle ein schönes wochenende.

zu eure kritik:

ja, maus, genaugenommen sind es zwei geschichten in einer. das kommt öfters vor.
danke für dein lob! fehler sind korrigiert.

alex - schön, dass es dir aufgefallen ist. fast die ganze geschichte ist eine rede, die rede von frank, die erzählt wird. in seiner rede lasse ich ihn manchmal direkt reden.
"öfters" habe ich korrigiert. bzgl wortwiederholungen, klar, man sollte sie vermeiden. aber es ist doch nur ein kleines pronömchen :).
genau - es war die witwe. auf diesen schluss kommt jeder leser, obwohl ich es niemals explizit erwähnt hatte. *hach*, das ist ja gerade das schöne in geschichten *smile*.

Ich hab sie gerade in einem Zug durchgelesen
hey, daya - mein erster gedanken war: wo fährt sie hin? *urgs*
du wirst es nicht glauben, aber meine real life leserschaft (also die freunde, denen ich meine geschichten aufdränge *hehe*) sagt, es sei klischee.
Ich rätselte die ganze Zeit, wem die Geschichte von Paul erzählt wurde
in indirekter rede dem gericht!
danke daya. fehler korrigiert.

archy, mein bester, du suchst wohl ein wenig abwechslung in geschichten ohne blut, ja? *hehe*.
ja, die namen finde ich selbst auch gelungen - danke.
was ich in der geschichte offen gelassen habe, ist, ob die frau nichts oder nur einen teil nicht bekommen hat. 30 mio dollars sind für einen kapitalisten, der öfters in der zeitung steht, nicht viel.
so arch, ich hoffe, ich konnte dich auf die tugendhaften pfade zurückbringen :D.

demolay, danke, dass du deine punkte nummerierst. das macht es einfacher zu antworten. ich kann mit schlechter kritik umgehen, so lange die schlechte kritik ein fundament hat:
zu1)

Wenn Frank und Paul doch so gute Freunde waren, warum kündigt Paul ihm dann? Und dann auch noch persönlich?
das ist eigentlich schon ein schlechter anfang - das zeigt mir, dass du eine schlechte kritik auf oberflächlichkeit heraus aufbaust.
textbezug:
Er sagte, er sei von nun an der Boss und verteilte ein Dutzend Kündigungen. Er kam auch zu meinem Platz, und er setzte sich zu mir. Ich sagte: ‚hallo Paul’ und er gab mir sein breites Grinsen, dass ich von seiner Kindheit her noch kannte. Er streckte mir die Hand zum Gruß entgegen, und ich bekam keinen Umschlag mit einer Kündigung.
das wort "keinen" hast du leider überlesen.
wenn du etwas nicht verstehst, solltest du dir die mühe machen, es ein 2. mal durchzulesen. gerade in einfach strukturierten geschichten (wie die vom barden *höhö*) ist es absolut ein richtiger gedanke, dass die kündigung an frank nicht passen kann - du hättest das noch mal lesen müssen.
2) das ist eine gute frage. textbezug:
„All die Jahre war ich sein Freund“, rief er aus
paul hatte nur einen einzigen, wirklichen freund in seinem leben. ich denke, bevor man stirbt, fängt man vielleicht an, seine freunde und familie in einem anderen licht zu sehen. das wirst du vielleicht jetzt auch schon feststellen, wenn du in deine vergangenheit blickst. du siehst die menschen, die es ehrlich mit dir meinten oder nicht.
3) schar anwälte? textbezug? ich glaube, diese geschichte ist total an dir vorübergegangen *seufz*.
übrigens - auch für alle anderen leser - es gibt keinen textbezug darauf, dass diese 30mio das gesamterbe waren.
4) du kennst dich im erbrecht von allen staaten in der jahrhundertwende (bau der eisenbahn) aus? ich bin beeindruckt :cool:.
5)den punkt schnalle ich gar nicht. bitte, lies dir die geschichte einfach noch mal GANZ LANGSAM durch. gehe nicht davon aus, dass ich eine tiefgründige intention in ihr eingebaut habe.

hi woltochinon,
danke für dein kompliment. ich verstehe sinngemäss deinen einwand nicht. kannst du ihn ein wenig verdeutlichen, bitte?

so ganz kann ich mich der Mehrheit hier nicht anschließen. Deine Geschichte ist nett, aber eben nur nett.
hi peter - ja, du hast recht. meine geschichte ist nicht mehr als nett *smile*. das war meine intention, mit einer netten geschichte unterhalten. ist meine intention geglückt?
sie lebt von ihrem ende ... UND, sie lebt von ihrem schreibstil. sie ist langweilig zu lesen ... *hm*, sie ist sehr kurz, meiner ansicht nach zu kurz, um eine begründete langeweile zu empfinden. ich habe sie ja extra deswegen kurz gehalten.
"es kam, wie es kam." nein, ich kann unmöglich auf diesen wichtigen satz verzichten. er leutet die wende in pauls leben ein. plot! er ist ausserdem ein wichtiges werkzeug dafür, legitim auf viele erklärungssätze zu verzichten.
aber schön - dass du meine intention so gut entlarvt hast. danke!
bye
barde

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Barde

Ich hab lange überlegt, ob ich überhaupt antworten soll. Deine ganze Kommentierung zu meiner Antwort empfinde ich als etwas arrogant und von oben herab.
Pkt 1.: Seh ich ein, da habe ich zu schnell gelesen. Das tut mir leid.

Pkt 2. ist strittig, ok. Das ist stark inhaltlich, man kann nicht in die Köpfe der Personen schauen, die als Figuren handeln. Ich halte es aus meiner Erfahrung für schon ein wenig ungewöhnlich jemanden etwas zu vermachen, den man viele, viele Jahre nicht gesehen hat.

Pkt.3 : Hier ein Zitat:

Eines Tages kam Paul in die Redaktion, bei der ich immer noch beschäftigt war. Er wurde von einer Schar Anwälten begleitet

Da sind dann die Schar von Anwälten.

Pkt.4: Ich ging von einer anderen Zeit aus. Vielleicht mein Fehler

Pkt.5: Es ging darum, dass Paul sein altes Heimatviertel nach seinen Vorstellungen umgestaltet und daraufhin die Menschen wegziehen. Das empfinde ich als kalt, aber gut. Streitbarer Punkt


Du siehst, ich habe deine Geschichte durchaus gelesen, genauso wie die weiteren von Dir die noch folgen werden. Ob ich allerdings nocheinmal Fragen stellen werde, werde ich mir stark überlegen. Denn das alles sollte keine Kritik sein, sondern nur Fragen zum Verständnis
Es gilt aber immer noch, der Tonfall macht die Musik. Nicht wahr?

In diesem Sinne
Gruß
deMolay

 

Hallo Barde,

das zuletzt genannte Hauptwort ist „Hochzeit“. Wenn man dann sagt „Sie war mit Seide ...“ hört es sich so an, als ob die Hochzeit aus Seide wäre. (Natürlich weiß man, was gemeint ist, wie gesagt, es ist eine rein formale Sache).

Alles Gute,

tschüß... Woltochinon

 

hey demolay,
es tut mir leid, dass ich dir auf die füsse getreten bin, so dass du mich für arrogant hälst.
ich habe einen konflikt mit kritikern (siehe "ich bin eine geschichte".
es ist einfach eine frechheit, eine schlechte kritik zu bekommen, wenn der kritiker die geschichte nicht einmal aufmerksam gelesen hat.
denkst du, es ist nicht nachvollziehbar? ist es bei dir anders?
nichts für ungut :)
barde

 

Hallo Barde

Ok, gegenseitige Standpunkte geschildert und von meiner Seite aus akzeptiert.
Natürlich kann ich verstehen, wenn man seine Geschichte verteidigt. Aber, wie gesagt, ich wollte dich gar nicht angreifen. Deshalb empfand ich es als überzogen, dass Du mir vorgeworfen hast deine Geschichte nicht richtig gelesen zu haben.

Aber Gut. Schwamm drüber. Weiter gehts. ;)

Gruß
deMolay

 

Hallo Barde!

Eine wunderbare Geschichte! Und ich will den Schluß genauso verstehen, wie ich ihn gelesen habe: Daß er nichts mehr zu vererben hat! Ganz genau so soll es sein!

Warum? Sie haben ihn alle nicht gemocht, als er nichts hatte, er war ihnen zu häßlich. Dabei wollte er doch nur Freundschaft, die hat er aber einzig bei Frank gefunden, der ihn als Mensch nahm, wie er ist.
Als er dann Geld hatte, mochten sie ihn plötzlich, er hat sogar eine Frau gefunden...
Daß er dann kein Geld übrig läßt, alles denen schenkt, die es wirklich brauchen, so wie er damals die Menschen gebraucht hätte, finde ich vollkommen richtig! Nur für die Kinder sollte er etwas übrig lassen... ;)

Alles liebe,
Susi

 

Moin Barde (woher eigentlich der Spitzname?)
Ich muss mich leider in die Lobeshymnen einreihen, war wirklich gut!
Ich sympatisiere stark mit Paul, obwohl ich mich in seiner Situation auf jeden Fall anders verhalten hätte.
Gut gelungen, wie du mehrere Themen in eine Geschichte verflechtest, vom Loser zum Gewinner, von später Reuhe, vom Sieg des Guten usw.
Ich werde mal nach weiteren Texten mit deiner Signatur ausschauh halten.
Gruß Freak

 

ja, oder, susi :D ? - eine herrlich moralische geschichte. - ich glaube, ich werde sie in rubrik märchen schieben *hehe*.

freak, ich danke dir für dein kompliment und dem puderzucker. ich darf dir aber empfehlen, zuerst einfach mal kreuz und quer durch dem geschichtengarten zu lesen. am besten lass meister zufall walten ;).

bye
barde

achso, freak, ein barde ist nichts anderes als ein geschichtenerzähler. irgendwann hat er angefangen, seine geschichten zu singen, aber es waren immer noch geschichten, die er so erzählte. im mittelalter waren sie eine bedeutende informationsquelle über königreiche hinweg. also quasi die klatschspalte der fürsten und königstümer *hehe*

 

So, dann drängle ich mich noch einmal kurz dazwischen.

Barde, ob Dich das jetzt enttäuscht oder nicht, aber Deine Geschichte ist auf ein Klischee aufgebaut, ja.
Die Grundidee, ein Mann, der von der Gesellschaft nur dann etwas erwarten darf, solang er Geld und/oder Macht besitzt und erst am Ende zeigt, daß er doch eigentlich ein ganz anständiger Kerl ist, findet sich in vielen Beispielen wieder. Wenn ich bewanderter wäre in Film und Fernsehen, könnte ich wahrscheinlich auch welche aufführen, so mußt Du es mir einfach mal glauben.
Aber das, was Du mit Erzählstil und Charakteren aus dieser Grundidee gemacht hast, gefällt mir. Es ist interessant zu lesen und es hat mir Spaß gemacht. Deshalb ist die Klischeeangelegenheit eher Nebensache für mich.

Heute ohne Zug :)
Daya

P.S. Bei der Erklärung des Wortes Barde hast Du noch die Rolle vergessen, die er im Mittelalter für die adlige weibliche Welt spielte. Sie mit romantischen Gesängen zu verführen, ihr Herz zu erobern, obwohl eine Beziehung wegen der Standesunterschiede unmöglich war und er dazu verdammt war, sein Begehren auf ein paar Gesänge unter dem Balkon der Angebeteten zu beschränken *grins*

 

hey daya,
ich kenne auch die variante, wo dem sängerknaben ein blumentopf auf den kopf fällt. (oder arche hat zwei rüpel namens asterix und obelix in spiel gebracht :D)
die barden wurden früher bezahlt, hin und wieder für eine bürgerin anstelle ihres verehrers zu singen. das kam aber eher selten vor.
aber faszinierenderweise kann ich das gut - "minnelieder" für holde zu singen, an deren "stand" (kultur) ich nicht ran (rein) komme.

@ klischee. also jede geschichte ist mehr oder weniger klischee. wir alle kopieren das in der vergangenheit erfahrene oder erlernte in das mosaik unserer geschichten. meine mosaiksteinchen sind hier wohl ein wenig grösser.
ich denke aber, klischee ist nicht immer etwas, was man versuchen sollte, zu umgehen.

danke, daya

 

Hallo, Barde!

Möchte mich hiermit ausschließlich den lobenden Worten der Anderen anschließen (seltsamer Satz - ich weiß).
Eine lebenslange Freundschaft zweier Menschen, die am Ende hilft, ausgleichende Gerechtigkeit zu üben. Meiner Ansicht nach ein interessantes Thema, das Du prima rübergebracht hast. Lob!


Ciao
Antonia

 

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