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Ein lauer Sommerabend

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06.10.2013
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Ein lauer Sommerabend

Der laue Sommerwind bläst mir ins Gesicht. Leise plätschert das Wasser des kleinen Bachlaufs. Ich sitze hier und denke nach. Ich beobachte wie unser kleiner Max Steinchen in das Wasser wirft. Er hat seinen Spaß. Die Steine landen auf dem Grund des Bachlaufs und ordnen sich in einem Muster an, dass beinahe aussieht wie das Gesicht eines Menschen. Das Gesicht meiner Tochter. Ja so sehen sie aus. Meine Gedanken gleiten wieder davon und ich lausche dem Wind und dem Plätschern des Wassers.

Der kleine Max jauchzt vor Freude und ist schon wieder unterwegs neue Steinchen suchen, die so herrlich springen. Ich versinke wieder in Gedanken. Wie ist es wohl so jung und unbeschwert zu leben, nicht zu wissen, wie grausam die Welt sein kann. Sicher ich war auch einmal so jung.. aber das ist lange her. Ein Aufschrei gefolgt von ausbrechenden Tränen des kleinen Mäxchens reißen mich aus meinen Gedanken zurück in die Wirklichkeit. Er ist gestolpert. Nichts schlimmes passiert. Einmal pusten und das AUA fliegt davon. Schön, dass er mir das noch glaubt. Ein buntes Kinderpflaster drauf und schon ist es vergessen. Vergessen... Ja das möchte ich auch gern.

Ein Jahr ist es jetzt her, dass das Leben mir meine Tochter und meinen Mann nahm. Sie waren unterwegs. Er hatte sie von einer Party abgeholt. Nachts um drei klingelte unser Telefon: "Mama, könnt ihr mich abholen? Ich sollte lieber nicht mehr fahren." Ich weckte meinen Mann, er zog sich an, gab mir einen Kuss und sagte: "Ich liebe dich mein goldener Engel!" Dann setzte er sich in unser Auto und fuhr los. Es war keine halbe Stunde zu der Diskothek in der meine Tochter mit Freundinnen ihren 25. Geburtstag gefeiert hatte. Als sie auch nach zwei Stunden nicht wieder zurück waren, fing ich an mir Sorgen zu machen und rief meinen Mann auf dem Handy an, er hatte es immer dabei, nur in dieser Nacht nicht. Es klingelte fröhlich auf der Anrichte im Flur. Also wählte ich die Nummer meiner Tochter.. es tutete schier endlos.. als endlich jemand abnahm, war es nicht die Stimme meiner Tochter die sich meldete, sondern die eines fremden Mannes.

"Hier ist Walter Schmidt von der Polizei, sind sie die Mutter von Manuela K.?" Als ich dies bejahte hörte ich wie der Polizist am anderen Ende schluckte, tief Luft holte und sagte: "Es tut mir leid, ihnen das mitteilen zu müssen, aber wir sind zu einem Verkehrsunfall auf der B28 gerufen worden in den ihre Tochter und ihr Mann verwickelt sind. Leider haben die beiden diesen Unfall nicht überlebt." Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich schwieg, denn ich wahr sprachlos, verzweifelt und konnte nicht fassen, was der Mann mir gerade mitteilte. Der Polizist bat mich, mich am nächsten Tag auf dem Revier einzufinden um weitere Details zu erfahren.

Nach einer unruhigen, und schlaflosen Restnacht brachte ich am nächsten Morgen Max zu meiner Schwester. Sie passte auf ihn auf, während ich von der Polizei erfuhr, dass ein Freund meiner Tochter den tödlichen Unfall der letzen Nacht verursacht hatte. Er hatte sich betrunken ans Steuer gesetzt und war auf dem Weg nach Hause als er auf Drängen eines Freundes noch einmal um drehte und dabei das Auto meines Mannes von der Straße drängte. Es wurde gegen einen Baum geschleudert und meine Tochter auf dem Beifahrersitz war sofort tot. Mein Mann schaffte es noch mit dem Handy meiner Tochter die Nummer des Notrufs zu wählen bevor das Auto in Flammen aufging. Die Jungs aus dem anderen Auto waren wohl zu betrunken um zu verstehen was passiert und standen einfach da, sahen zu, wie unser Auto langsam verbrannte. Und mit ihm meine Tochter, ihre Freundin und mein Mann.

"Womit hat ein Mensch ein solches Ende verdient?", fragte ich mich noch bevor ich unter Tränen zusammen brach. Die herbeigerufenen Sanitäter schaffen es mich wieder zu beruhigen. Während der Untersuchung hörte ich eine Stimme: "Mein Engel, du musst jetzt stark sein! Uns geht es gut, sorge du für unseren Enkel, sorge dafür, dass er gut aufwächst und alles wird gut werden." Es klang so vertraut und als ich wieder zu mir kam wusste ich: "Ich werde mich um Max den Sohn meiner Tochter kümmern, ihm all die Liebe geben, die seine Mutter ihm nun nicht mehr geben kann! Ich werde stark sein!"

Heute weiß ich, mein Mann und meine Tochter sind immer bei mir, sie sehen uns beiden zu, wie wir hier am Bachlauf sitzen und den lauen Sommerabend ausklingen lassen. Ich sehe hinüber zu Max, er ist schon wieder fleißig dabei Steine zu sammeln.

 

Hallo Neddie!

Erst einmal Fehler, die mir beim Lesen aufgefallen sind:

Sicher ich war auch einmal so jung..
Sicher, ich war auch mal so jung.

Ein Aufschrei gefolgt von ausbrechenden Tränen des kleinen Mäxchens reißen mich aus meinen Gedanken
reißt -> der Aufschrei

Nichts schlimmes passiert.
Schlimmes

denn ich wahr sprachlos
war

den tödlichen Unfall der letzen Nacht verursacht hatte
letzen

gesetzt und war auf dem Weg nach Hause als er auf Drängen eines Freundes noch einmal um drehte
nach Hause, als
umdrehte

Womit hat ein Mensch ein solches Ende verdient?", fragte ich mich noch bevor
frage ich mich, noch bevor

Die herbeigerufenen Sanitäter schaffen es mich wieder zu beruhigen
schafften es, mich wieder zu beruhigen

Außerdem mag ich insgesamt zwei Punkte (..) nicht. Wenn dann drei oder einer.


Und jetzt zum Inhalt:

Der erste Abschnitt hat mir gefallen. Er hat mich neugierig gemacht, weil ich mir schon gedacht hatte, dass irgendwo ein Haken ist. Die Stimmung war zu gut und ich wollte wissen, worüber die Protagonistin nachgedacht hat. Allerdings bin ich bei dem Gesicht aus Steinen hängengeblieben. Das fand ich etwas unlogisch. Der Junge lässt Steine im Wasser springen und die ordnen sich so nah beieinander, dass ein Gesicht entsteht? Naja…
Und noch was, was mir in dem ersten Abschnitt nicht gefallen hat:

Der laue Sommerwind bläst mir ins Gesicht. Leise plätschert das Wasser des kleinen Bachlaufs. Ich sitze hier und denke nach. Ich beobachte wie unser kleiner Max Steinchen in das Wasser wirft. Er hat seinen Spaß. Die Steine landen auf dem Grund des Bachlaufs und ordnen sich in einem Muster an
Beim zweitem Bachlauf hatte ich den ersten noch nicht vergessen...


Nach dem ersten Abschnitt hat mich die Geschichte aber leider nicht mehr wirklich. Im Prinzip wurde keine Spannung mehr aufgebaut. Ich habe noch auf ein "Wow"-Effekt am Ende gehofft, aber da kam nichts mehr.

Dennoch hat mich die Geschichte nachdenklich gemacht, weil das eine Thema ist, mit dem wahrscheinlich die meisten schon Erfahrung haben. Betrunken am Steuer... Zwischendurch hatte ich den Eindruck, dass das eine eigene Erfahrung von dir sein könnte, auch, weil irgendwie die Handlung gefehlt hat.

Das ist natürlich alles meine Meinung, warten wir auf andere :-)

Gruß
Sigoron

 
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Hallo Neddie,
Deine Geschichte trifft mich nicht. Die Akteure bleiben im Dunkeln, sie werden nicht lebendig. Ich hatte den Eindruck, als würdest Du mit nur zwei Werkzeugen arbeiten, dem Mitleid und dem Schrecken. Das ist Dir überlassen, aber es ist nicht ausreichend. Vielleicht liegt es daran, dass Du zu distanziert schreibst, Du bist nicht wirklich in dieser Geschichte, hast einen sachlichen Bericht geschrieben. Es ist sehr schwierig, aus so einem Thema eine Geschichte zu machen. Ich fürchte, Du kannst sie nicht verbessern.
Finde ein anderes Thema.
Steig in die Handelnden ein, fühle sie.
Dann kannst Du eine gute Geschichte schreiben, Potential dafür hast Du.

 

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