Was ist neu

Ein kleiner Junge

Mitglied
Beitritt
27.12.2013
Beiträge
2
Zuletzt bearbeitet:

Ein kleiner Junge

Ein kleiner Junge, sein Name war Samuel, spielte einmal mit einem kleinen Ball im Garten. Immer wieder warf er den Ball auf den Boden, von dort prallte er an die Hauswand und zurück in die Hände von Samuel. Er war so begeistert, dass er gar nicht aufhören konnte und begann, den Ball stärker, kräftiger zu werfen. Doch plötzlich, als er einen Moment nicht aufpasste, flog der Ball an ihm vorbei in den Garten der Nachbarn. Der Junge weinte bitterlich, denn er konnte den Ball nicht mehr sehen, er war irgendwo hinter der Hecke in einem Busch verschwunden. Nach einiger Zeit kam die Nachbarin, eine betagte Frau, und fragte, warum er denn so weinen müsse. Samuel erzählte, was passiert war. Sogleich holte ihn die Frau in ihren Garten und die beiden begannen, zu suchen. Doch je länger sie suchten, desto verzweifelter wurde Samuel, denn sie konnten den Ball nicht finden. Schließlich verzweifelte er so sehr, dass er enttäuscht nach Hause ging. Die Frau jedoch war so ergriffen, dass sie dem Jungen noch einen Geldschein in die Tasche steckte, und ihn bat, einen neuen Ball zu kaufen. Samuel aber war das peinlich, und er wollte das Geld ablehnen. Die Frau begann, eine Geschichte zu erzählen, wie sie einmal als Mädchen von ihrem Vater ein 50-Pfennig Stück bekam und sich etwas beim Bäcker kaufen durfte. Doch auf dem Weg dorthin fiel ihr die Münze aus der Tasche und verschwand ihm Schnee, der seit Wochen die Straße bedeckte. Auch sie musste bitterlich weinen, denn sie schämte sich so sehr, dass sie so achtlos mit dem Geld umgegangen war, denn in jener Zeit war jeder Pfennig hart erarbeitet. Doch auch damals kam ein freundlicher älterer Herr, der sich erkundigte, warum sie so weinen müsse. Nachdem sie erzählt hatte, was passiert war, beruhigte sie der Mann und drückte ihr eine Mark in die Hand. Sie hätte in diesem Moment kaum glücklicher sein können, und weil sich die Frau an diese Geschichte so gut erinnern konnte, war es ihr eine Freude, Samuel etwas von diesem Glück weiterzugeben. Der Junge war nicht nur glücklich, er versprach sich auch, diese gute Tat nie zu vergessen und bei Gelegenheit weiterzugeben. Glück, - so dachte er sich - dass durch eine kleine, gute Tat hervorgerufen wird, und sich manchmal besser anfühlt, als ein großes Geschenk. Denn Glück, und das spürte der Junge in diesem Moment, ist das größte Geschenk, und das einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt.

 

Hej gsjake,

auf mich wirkt das wie eine Skizze, aber die find ich gar nicht schlecht. Der Stil ist einfach, stellenweise dem Erzählen in Märchen nachempfunden und die Handlung bietet dazu einen robusten Rahmen.

Für mich ein gutes Beispiel dafür, dass weniger manchmal mehr ist.

Ein paar Überlegungen zum Text:

Ein kleiner Junge, wenn ich mich recht entsinne, war sein Name Samuel,
Was bezweckst Du mit dieser Formulierung? Soll der Erzähler alt wirken, als wüsste er nicht mehr genau, wie das Kind hieß, oder soll das "wenn ich mich recht entsinne" bedeuten, dass der Name keine große Rolle spielt?

Er war so begeistert, dass er gar nicht aufhören konnte. Immer wieder warf er den Ball auf den Boden, von dort prallte er an die Hauswand und zurück in die Hände von Samuel.
Könnte man auch umstellen: Zuerst beschreiben, was passiert und dann die zugehörige Begeisterung schildern.

Irgendwann begann er,
irgendwann, also zu keinem bestimmten Zeitpunkt. Wenn Du den nicht betonen willst, kannst Du das "irgendwann" auch weglassen.

Und plötzlich, als er einen Moment nicht aufpasste,
hier auch

Zunächst weinte der Junge bitterlich,
Und hier. Der Junge weinte bitterlich. Würde reichen.
Ich finde nicht, dass Du übermäßig viele Füllwörter benutzt, man kann es auch so stehen lassen, wie Du es schreibst.
Guck halt einfach, was Dir besser gefällt.

Und irgendwann verzweifelte er so sehr, dass er enttäuscht nach Hause ging.
Kürzer (und trotzdem alles drin):Enttäuscht ging er nach Hause.
Wobei ich "verzweifelt" und "enttäuscht" nicht unter einen Hut bringe.

Die Frau jedoch war so ergriffen, dass sie dem Jungen einen Geldschein in die Tasche steckte,
Nur, wenn er noch nicht nach Hause gegangen ist, sondern sich in ihrer unmittelbaren Nähe befindet. :)

verschwand ihm Schnee, der sich auf die Straße gelegt hatte.
als hätte sich der Schnee just in dem Moment auf die Straße gelegt.

wo es doch eine sehr arme Zeit war.
obwohl es doch eine Zeit war, in der Armut herrschte, obwohl sie sehr arm waren.
Dieses "wo" kannst Du so nicht benutzen. So kann jemand sprechen, geschrieben ist das unschön.

der sich erkundete
erkundigte

und bei Gelegenheit weiterzugeben.
Vllt "ebenfalls weiterzugeben" oder "seinerseits weiterzugeben". An andere weiterzugeben.

Glück, dass durch eine kleine, gute Tat hervorgerufen wird, und sich manchmal besser anfühlt, als ein großes Geschenk. Denn Glück ist das größte Geschenk, und das einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt.
Diese Sätze find ich unglücklich. Lass das doch den Protagonisten empfinden.

Ich wünsche Dir noch viel Spaß hier,

LG
Ane

 

Vielen Dank Ane,
ich habe die Verbesserungsvorschläge aufgenommen und versucht, umzusetzen, soweit ich mit dir übereinstimme ;) Vorallem Irgendwann, und plötzlich usw. leuchtet mir ein.
Richtig erkannt hast du, was ich vorher nicht wirklich benennen konnte: Es handelt sich bei dem Text um eine Art Skizze. Ich habe auch nicht groß darüber nachgedacht, er ist mir gewissermaßen aus der Feder geflossen... Daher war mir auch klar, dass er nicht sonderlich anspruchsvoll und durchaus Fehlerbehaftet sein kann, trotzdem - Er gefiel mir irgendwie gut und ich dachte, ich höre mir mal an, was die versammelten Literaturfans zu sagen haben :P Das Wort Skizze gefällt mir besonders gut!

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom