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Ein kleiner Junge
Ein kleiner Junge, sein Name war Samuel, spielte einmal mit einem kleinen Ball im Garten. Immer wieder warf er den Ball auf den Boden, von dort prallte er an die Hauswand und zurück in die Hände von Samuel. Er war so begeistert, dass er gar nicht aufhören konnte und begann, den Ball stärker, kräftiger zu werfen. Doch plötzlich, als er einen Moment nicht aufpasste, flog der Ball an ihm vorbei in den Garten der Nachbarn. Der Junge weinte bitterlich, denn er konnte den Ball nicht mehr sehen, er war irgendwo hinter der Hecke in einem Busch verschwunden. Nach einiger Zeit kam die Nachbarin, eine betagte Frau, und fragte, warum er denn so weinen müsse. Samuel erzählte, was passiert war. Sogleich holte ihn die Frau in ihren Garten und die beiden begannen, zu suchen. Doch je länger sie suchten, desto verzweifelter wurde Samuel, denn sie konnten den Ball nicht finden. Schließlich verzweifelte er so sehr, dass er enttäuscht nach Hause ging. Die Frau jedoch war so ergriffen, dass sie dem Jungen noch einen Geldschein in die Tasche steckte, und ihn bat, einen neuen Ball zu kaufen. Samuel aber war das peinlich, und er wollte das Geld ablehnen. Die Frau begann, eine Geschichte zu erzählen, wie sie einmal als Mädchen von ihrem Vater ein 50-Pfennig Stück bekam und sich etwas beim Bäcker kaufen durfte. Doch auf dem Weg dorthin fiel ihr die Münze aus der Tasche und verschwand ihm Schnee, der seit Wochen die Straße bedeckte. Auch sie musste bitterlich weinen, denn sie schämte sich so sehr, dass sie so achtlos mit dem Geld umgegangen war, denn in jener Zeit war jeder Pfennig hart erarbeitet. Doch auch damals kam ein freundlicher älterer Herr, der sich erkundigte, warum sie so weinen müsse. Nachdem sie erzählt hatte, was passiert war, beruhigte sie der Mann und drückte ihr eine Mark in die Hand. Sie hätte in diesem Moment kaum glücklicher sein können, und weil sich die Frau an diese Geschichte so gut erinnern konnte, war es ihr eine Freude, Samuel etwas von diesem Glück weiterzugeben. Der Junge war nicht nur glücklich, er versprach sich auch, diese gute Tat nie zu vergessen und bei Gelegenheit weiterzugeben. Glück, - so dachte er sich - dass durch eine kleine, gute Tat hervorgerufen wird, und sich manchmal besser anfühlt, als ein großes Geschenk. Denn Glück, und das spürte der Junge in diesem Moment, ist das größte Geschenk, und das einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt.