Ein kleiner Gedanke
Es ist doch merkwürdig. Es gibt nur einen einzigen Menschen auf der ganzen Welt, der perfekt zu einem selbst passt. Nur einen Menschen, mit dem man sich perfekt versteht und wunderbar ergänzt. Anders gesagt das letzte Puzzleteil in einem Puzzle mit 2000 Teilen. Obwohl schon 1999 Teile zusammengefügt wurden, fehlt noch eines, das das ganze Bild erst vervollständigt. Ohne dieses Teil ist das Puzzle nur halb fertig.
Schon kurz nach der Geburt macht man sich auf die Suche das eine Puzzleteil zu finden, bzw. die Mütter machen sich zuerst auf die Suche. Man trifft sich mit anderen Müttern und lässt die Kinder miteinander spielen. Manchmal sieht es doch so aus, als wollten die Mütter schon in den ersten Jahren DEN Partner für ihr Kind finden. „Ach, der ist doch so nett“ oder „Die kleine Susi ist doch so süß mit ihren Sommersprossen. Trefft euch doch mal!“ Anscheinend ist das so eine Eigenart an Müttern, die von Töchtern dann später selbst übernommen wird, um ihr Kind so früh wie möglich unter die Haube zubringen.
Doch es kommt dann die Zeit, in der das Kind dann selbst anfängt sich auf die Suche zu machen. In der Schule werden dann Zettelchen geschrieben, auf denen der Auserwählte ankreuzen konnte, ob er mit ihr gehen möchte oder nicht oder er es sich noch mal überlegen möchte. Man wird richtig besessen einen Freund oder Freundin zu haben.
Weiter geht es dann in der Pubertät. Die schlimmste Phase der Suchenden. Man will alles ausprobieren; das erinnert oft an eine Eisdiele: Man steht vor der riesen Auswahl an Eissorten und möchte alles durchprobieren bis man dann unter den „falschen“ Eissorten die „richtige“ gefunden hat. Aber das kann eben dauern. Dabei erlebt man meistens auch viele Rückschläge. Ganz selten erwischt man die „richtige“ Eissorte als erstes. Genauso ist es auch bei der Suche nach dem letzten Teil. Sobald man glaubt, man hat den oder die Richtige gefunden, erlebt man kurz darauf, wie einem das Herz gebrochen wird. Man ist völlig fertig und weint Nacht für Nacht sein Kopfkissen voll und ist sauer, dass man auf so eine Masche hereingefallen ist. Das hat doch wohl jeder von uns schon erlebt, oder sollte ich mich da irren?
Es dauert eine Weile bis man wieder aus dem dunklen Loch, das sich Liebeskummer nennt, herauskriecht, um sich wieder in ein neues Abenteuer zu stürzen, in der Hoffnung, nun endlich Glück zu haben und endlich den Mann oder die Frau fürs Leben gefunden zu haben. Doch das ganze macht man ca. zwei bis dreimal mit, natürlich gibt es auch Ausnahmen, die es vielleicht erst nach dem fünften Mal checken, dass man die Liebe nicht suchen darf, sondern sie einfach geschehene lassen muss.
Danach wird es einem zu blöd und dann hat man das nächste „Level“ der Partnersuche erreicht. Man hat aufgehört zu suchen und eigentlich schon aufgegeben noch an die große Liebe zu glauben. Das ist genau der richtige Weg. Nicht suchen, sondern warten ist die Lösung des ganzen Problems. Doch es dauert bis der Mensch das verstanden hat.
Wenn man wartet, kommt die Liebe ganz unverhofft und plötzlich. Man muss nur sehr geduldig sein, dann trifft auch uns der berühmte Amorpfeil.