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Ein Interview mit der Liebe

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29.01.2002
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Ein Interview mit der Liebe

- Ein Interview mit der Liebe -


Guten Tag, Liebe. Gleich zu Anfang möchte ich Ihnen die wohl oft gestellteste Frage überhaupt stellen: Warum sind Sie so schwer zu finden?

„Guten Tag, Fräulein L. Also... das ist nicht so ganz einfach zu erklären, zumal man ja nicht mal meinen Namen richtig erklären kann. Im Lexikon steht unter meinem Namen „starke emotionale Hinwendung zu einem anderen Menschen“, aber Sie müssten wissen, dass ich viel, viel mehr bin, als nur eine emotionale Hinwendung.“

Ich stelle jetzt einfach mal die Behauptung auf, dass die Menschen oft vergessen, was Sie eigentlich sind, und es deswegen so viele schreckliche Dinge gibt. Was sagen Sie denn zum Thema Hass?

„Oh ja, der Hass... der ist schon etwas Schreckliches. Auch ich habe ihn kennen gelernt. Aber ich muss auch dazu sagen, dass der Hass und ich nie ohneeinander leben könnten. Ohne ihn gäbe es mich nicht, und wenn ich nicht wäre, würde es auch den Hass nicht geben. Da frage ich mal Sie: Würden Sie eine Welt ohne jegliche Gefühle lieber haben, als eine Welt mit Hass und Liebe zugleich?“

Ich denke, nein. Aber das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Gibt es auch – wie viele Menschen glauben – die „Liebe auf den ersten Blick“?

„Nun ja, wenn Sie mir so eine schwierige Frage stellen, kann ich Ihnen auch nur eine schwierige Antwort geben: Es kommt ganz auf den einzelnen Menschen an. Für manche Menschen gibt es die „Liebe auf den ersten Blick“, für manche nicht. Die, die daran glauben, denen passiert es selbstverständlich auch häufiger.“

Nur ein Wort: Einbildung

„Nein, nein, Einbildung ist doch auch wieder ein einziger Widerspruch in sich. Wer sich einbildet, das ganze Sein würde nur aus Einbildung und Irrtümern bestehen, der ist ja immer misstrauisch, und schon durch diese negativen Energien würde er sich niemals nur durch einen Blick in jemanden verlieben. Bei Liebe muss man allerdings auch zwischen kurzer Liebe und länger währender Liebe unterscheiden.“

Ist die Liebe immer gleich?

„Nein, Liebe ist eigentlich immer anders. Sie würden sich zum Beispiel ganz anders verlieben, als Ihr Nachbar, oder Ihr Chef. Deswegen sollte jeder Mensch versuchen, seine Mitmenschen zu verstehen, auch wenn es manchmal schwer fällt.“

Waren Sie auch schon einmal verliebt?

„Nun, ja, schon, aber es ging nicht gut. Ich war verliebt in die Selbstverständlichkeit. Da ich aber immer wie etwas Besonderes behandelt werden möchte – was in einer Beziehung sicherlich immer beide Partner voneinander verlangen – wurde für die Selbstverständlichkeit auf die Dauer alles selbstverständlich. Das konnte ja nicht klappen.“

Haben Sie auch Verwandte?

„Oh, viele. Zum Beispiel meine kleine Schwester, die Freundlichkeit. Oder meine Tante, die Güte. Es gibt allerdings auch schwarze Schafe in unserer Familie – wie den schon vorhin genannten Hass (der mit mir allerdings nur über viele Ecken und Kanten verwandt ist). Aber meine Tante, die Güte, und mein Onkel, der Verstand, renken alles meistens wieder ein.“

Ihr Schlusswort für dieses Interview?

„Mein Schlusswort... hm... ich möchte hiermit allen Menschen, die mich noch nicht ganz vergessen haben, danke sagen. Danke dafür, dass einige mich noch immer achten, und noch an mich glauben, denn wenn es niemanden mehr gäbe, der zu mir halten würde, was würde dann aus unserer Welt werden???“

Vielen Dank für das Interview.

 

Hmm ja, die Liebe. In dem Interview wirft sie eigentlich viel mehr Fragen auf, als sie beantwortet. z.B. sagt sie, das sie viel mehr als nur emotionale Zuwendung ist. Also was ist sie dann? Ausserdem lügt die Liebe. Sie ist mit dem Hass sogar sehr eng verwandt.
Ein wenig aufschlussreiches Interview, aber so ist das wohl, mit der Liebe.

 

Hehe. Ich habe lachen müssen, als ich den Text las. Außerdem steh' ich auf Personifikationen dieser Art.
:)

Personifizierte Grüße,

Batch

 

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