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Ein Herz aus Stein

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23.10.2002
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Ein Herz aus Stein

Ein Herz aus Stein

Sie: Hey! Bitte leg nicht gleich wieder auf!! Ich möchte mich mit dir treffen.
Er: warum, es gibt doch keinen Grund!
Sie: bitte lass uns treffen! Es ist wirklich wichtig! Seit zwei Jahren versuche ich mit der Situation klar zu kommen, aber schaffe es nicht.
Er: das ist nicht mein Problem!
Sie: doch du bist mein Problem! Ich bin wegen dir in Therapie!!
Er: was willst noch reden?
Sie: um drei an der Bank, an der Ecke von der Laufstrecke? Da wo wir samstags immer waren.
Er: mal sehn
Sie: bis dann!
Er: -nichts-
Sie: tschüß

Sie wartet auf der Bank im Wald, es ist nass und die Kälte kriecht durch ihre Kleidung auf ihr glühendes Herz zu.
Er kommt den Hügel langsam hinauf. An seiner Seite, seine Freundin.
Die beiden gehen an der Bank vorbei, sie guckt kurz.
Sie: Hey, wo willst du hin?
Er: ich will schließlich nichts von dir.
Sie steht auf und geht auf die beiden zu, will mit ihnen ein Stück gehen.
Sie: warum hat du sie mitgebracht?
Er: ich habe keine Geheimnisse vor ihr! Was willst du?
Sie: Ich möchte dir danken.
Er guckt sie an.
Sie: Ich wollte Danke sagen, für die letzten zwei Jahre. Ich werde sie nie vergessen. Es gibt so viele Dinge, die du zerstört hast, das ist einfach geil!

Ich wache nachts auf und muss kotzen, weil ich mal wieder von dir geträumt habe. Das macht wirklich Spaß!!
Bis vor ein paar Wochen bin ich zum Training gegangen und musste immer darauf vorbereitet sein, dass ich wieder von allem blöd angeguckt werde, wenn ich überzeugt etwas erzähle, was ich von dir lernte.
In der ersten Zeit war es schlimmer, ich lief oft heulend aus der Halle, weil mal wieder alle meine Grundsätze nicht mehr stimmten. Danke, dass du immer ehrlich zu mir warst!

Es gab eine Woche, letzten Sommer in Frankreich, mein erster Urlaub mit Ben. In dieser Woche habe ich nicht ein einziges Mal an dich gedacht. Das war das Paradies! Sonst gab es in den zwei Jahren keinen Tag an dem ich nicht an dich denken musste oder wollte. Es gibt kein Treffen zwischen Benni und mir, bei dem ich nicht auf dich zu sprechen komme und er nicht traurig seine Wut runterschluckt. Danke, das so eine Beziehung zu etwas ganz Besonderem wird!

Ich hoffe, dass du dich irgendwann mal einem Therapeuten anvertraust. Denn auch wenn deine Freundin älter ist als ich, glaube ich nicht, dass sie mit deiner kaputten Persönlichkeit auf die Dauer klar kommt. Du bist ein psychisches Wrack, das wusste ich auch damals schon. Dazu braucht es keine psychologischen Kenntnisse! Alle wissen das! Die im Studio, die Leute vom Training, Klaus...du wusstest es auch einmal, wie gerne hätte ich dich damals zu einem Psychologe gebracht. Denn ich war mit der Situation total überfordert, ich war grad 15! Alles gehört dazu, dein Selbsthass, deine Selbstverachtung, dein Unfall mit 7Jahren von dem du Jahre lang niemanden etwas erzählt hast, der Tod von deinem Vater, der deines bester Freundes, der deiner Oma... du hast nichts verarbeitet. Dein Verhalten, deine Art, dein gesamter Charakter hat mich immer an einen kleinen Jungen erinnert. Das Buch was du geschrieben hast, ist vielleicht nicht schlecht, aber es ist nur ein kläglicher Versuch zur Selbsthilfe, aber das geht nicht mehr. Vielleicht hast du es bis heute vor deiner Freundin verstecken können, aber auch sie wird deine Verzweiflung noch spüren. Danke, dass du mir nie mit Selbstmord gedroht hast, würde ich mit dir Schluss machen!

Mein Arzt sagt, mein vegetatives Nervensystem ist überlastet. Du hast es überlastet! Sehe ich dich, dreht sich mein Magen um, ich habe Magenkrämpfe und kann mich unmöglich konzentrieren! Tauchst du beim Training auf, im Studio oder ich sehe dich woanders, zerspringt mein Herz, es droht zu platzen. Seit ich weiß, dass du nach Berlin gehen wirst, ist es noch schlimmer. Treffe ich dich, liege ich anschließend mit Fieber im Bett und bin außerstande klar zu denken. Danke, dass du bereit warst mir zu helfen mit dir klar zu kommen!

Ich hatte mir viel von deinem Verhalten abgeguckt und nachgeahmt. Deine Härte, deine Entschlossenheit, dein unverwüstbarer Wille und deine Fähigkeit alles Schlechte in hartes Training umzuwandeln. Deine Hoffnung war der Schmerz, beim Training, er war alles was dein intelligentes Hirn zu tun wusste. Du bist ein jämmerlicher Haufen aus Ignoranz, Blut und Schmerzen! Danke, dass du nie versuchtest mich deinem Ideal gerecht zu formen!

Den Wolf, den du dir immer auf die Brust tätowieren lassen wolltest, er hat mir immer leid getan. Er ist nicht, was du bist. Er kann denken, du nur Reagieren! Danke, dass du es nicht gemacht hast, als wir noch zusammen waren!

Vielleicht wird mal eines Tages nach Hongkong kommen, ich wette es wird dir nicht gefallen, denn was könnte dich verzaubern? Vergiss nicht, du bist hart, hart und noch mal hart!!! Danke, dass ich dir nie den Bilderband über diese Stadt schenkte!

Du hast mich angefasst. Ich weiß nicht mehr viel davon, ich habe es verdrängt. Ähnlich wie du deine gesamte Vergangenheit verdrängst, alle deine Freundinnen, ehemalige Freunde, Misserfolge, Erfolge...du verdrängst alles konsequent. Aber es kommt wieder hoch, warte nur ab. Ich werde irgendwann wieder wissen, was du mit mir gemacht hast. Ich weiß nur, ich fasste dich nie an. Danke, dass du nur tatest was ich wollte!

Dein neues Bett, mit der Eisenstange über dem Kopfende, ich hoffe du kannst sie nie gebrauchen. Auch wird das Bett wohl nicht wie du plantest, einmal in unserer gemeinsamen Wohnung stehen, es wird in Berlin stehen und wir nie zusammen wohnen. Hoffentlich treffen wir uns da nicht, wenn ich Ostern auch in Berlin bin. Aber ich werde es nicht lassen können, dich zu suchen, deine Adresse rauszubekommen und dort auch zu trainieren. Danke, dass mich nichts mehr zu dir hinzieht!

Ich war beim Arzt, etwas gegen meine Magenprobleme zu bekommen, er erkannte das Problem und nun mache ich eine Gesprächstherapie bei ihm. Ich hatte erst einen Termin, aber bald werde ich wohl mehr über dich wissen als du jemals bereit sein wirst über dich zu erfahren. Danke, dass du mir hierfür Gesprächsstoff bietest!

Irgendwie gut, das du deine Freundin mitgebracht hast. So kann sie ihre Schlüsse ziehen. Ich hoffe sie macht das richtige.

So oder ähnlich hätte das Gespräch ablaufen können. Er wäre wahrscheinlich nach fünf Minuten umgedreht und gegangen, dann ist es vielleicht so besser, denn es gab gar kein Gespräch.
Als ich ihn anrief meinte seine Mutter, dass er nicht da seie und sie konnte mir auch nicht verraten wann ich ihn erreichen könnte, da hab ich´s aufgegeben.
Hätte sie ihn mir ans Telefon geholt, wäre vieles womöglich anders geworden.

 

Hallo Holle,
erstmal herzlich willkommen auf Kg.de.
Deine Idee, oder Intension, über eine Geschichte mit deiner momentanen Situation ins Reine zu kommen, ist gar nicht schlecht. Mit einem Telefonat zu beginnen, ist ein geschickter Eingang. Auch die wiederkehrenden Sätze mit "Danke..." sind ein guter Ansatz zu einer "runden Sache".Doch insgesamt läßt die Ausführung noch zu wünschen übrig. Die Rechtschreibung hättest du vor dem Posten lieber mal überprüfen sollen. Dass der zweite Teil zur reinen "Abrechnung" mit deinem Verflossenen wird, ist zwar nachvollziehbar, aber will "man" vielleicht so nicht lesen. Den Leser könnte vielmehr interessieren, kriegt sie ihn wieder oder schafft sie es, ihn "abzuhaken". Die Tatsache, dass du selbst noch nicht fertig bist, mit der Situation, kommt schon rüber, vor allem durch den letzten Absatz, aber vielleicht solltest du versuchen, die Geschichte als "Geschichte" noch einmal zu schreiben, wenn sie tatsächlich eine Lösung hat.
Nebenbei: es heißt "vegetatives Nervensystem" und nicht "vegetales".
Insgesamt finde ich es schon toll, dass du als Schülerin, dich hinsetzt und einen solchen Text verfaßt und ihn dann anderen zu lesen gibst. Talent ist da. Also lass dich vielleicht anspornen,durch das, was ich dir gesagt habe und was andere noch sagen werden und mach' bloß weiter!
Liebe Grüße
wondering

 
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Servus Holle!

Du scheinst das im Zustand des "ich muss es einfach mal rauslassen" schlichtweg in die Menge geworfen zu haben. Sehr anklagend, voll konzentriert auf ihn, statt auf die Frau die mit den Erfahrungen leben lernen muss.
Die Protagonistin erklärt seine Probleme, seinen Umgang mit Sorgen, seine Realitäsverweigerung - und zeigt damit ihre eigene auf. Das hast du schon gut rübergebracht.

Lieben Gruß - schnee.eule

 

Hey wondering!
vielen Dank für deinen Kommentar.
Es ist meine erste Kurzgeschichte und ich freue mich total, das sie jemand gelesen hat.
Deine Kritik werde das nächste mal bedenken, oder wenn ich diese noch einmal umschreiben sollte. Es gibt eine zweite version, welche ich aber eigentlich nur eine gekürzte fassung ist.
Die Rechtschreibung, hätte ich kontrolliert, wenn ich sie schon aktiviert hätte. Hab nämlich meinen Laptop erst seit einpaar tagen und so nen Ding hat so seine Tücken.
liebe Grüße
Holle

 

Hey schnee.eule!
Auch dir vielen dank für die Zeit, welche du dir genommen hast, mir deine Meinung zu schreiben.
Ich freue mich sehr, das dir mein Text so positive Worte entlockt:-)!
Du hast meine Stimmung passend zusammengefasst!

liebe Grüße
Holle

 

hallo Holle.

ich hatte beim Lesen den Eindruck du hast das geschrieben wie etwas, das man vielleicht in ein Tagebuch schreibt, voller Emotionen und deswegen auch mit einigen Fehlern gespickt. vielleicht war es auch mal als Brief gedacht für denjenigen der dir so zu schaffen macht?
das ist es, glaube ich, auf was ich raus will, es ist eher eine persönliche, schriftliche Abrechnung als eine kg.
gut gefallen hat mir wie du deine Geschichte strukturiert hast,
nur Mut,
liebe Grüße, alexandra

 

Ich hab es mir nochmal durchgelesen und ein paar Kleinigkeiten verändert. Die ich´s mit sie´s vertauscht. aber ihr habt recht, mir gefällt, das Ganze auch nicht wirklich. Es ist wohl wirklich eher ein Brief, vielleicht gebe ich ihn ihm echt mal. Mal sehn. Es hätte keine Geschichte werden können, aber vielleicht nächstes mal.
Versuchs weiter:-)
Danke, für eure Unterstützung!!!

liebe Grüße
Holle

 

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