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Ein Haufen Blech

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14.03.2012
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Ein Haufen Blech

1.Teil

Sonntagmorgen liegt er im Straßengraben.
Von einer zarten Schneeschicht bedeckt und einem vielseitig penetranten Geruch umgeben, liegt er nun schon eine ganze Weile dort und gibt Lebenszeichen von sich.
Mit den holprigen Geräuschen seiner Atemwege saugt er kleine Kristalle in die Nase und wirft sie flüssig wieder heraus, wo sie den Bart mit filigranen Eiszapfen verzieren und nebenbei ätherische Nebel aus dem Graben steigen lassen.
Es ist nichts besonderes, ihn da liegen zu sehen. Besonders an diesem Tag ist nur, was in seinem Kopf vorgehen sollte, sobald er sich aus dem Halbkoma erhebt.
Frau Berta, die Leiterin des Kirchenchors und auch sonst tonangebend was die Geschicke des Dorfes angehen war die erste an diesem Tag.
Mit angewiederten Gesichtsverrenkungen nähert sie sich, würgt das Frühstück hoch, schluckt, und geht mit einem Handschwenker weiter Richtung Kirche.
Es ist noch früh und die Glocken stumm.
Hans liegt da, zusammengekauert und tief in seinem Restrausch versunken, während sich von weitem die ersten Kirchgänger nähern. In einer ländlichen Gegend wie dieser ist es üblich, dass Messbesucher einen weiten Weg zurücklegen und dadurch schon sehr früh losgehen müssen, um rechtzeitig anzukommen.
So auch Familie Kurz, die heute ohne die Großmutter aufbrachen. Sie sollten als nächstes das Vergnügen haben die Unverwüstlichkeit eines Alkoholikers bestaunen zu können. Kevin, der mittelgroße und breiteste Sohn der Familie läuft voraus und pickst mit seinem Gehstock in den Arm von Hans. "Ist der tot?", fragt er beiläufig und stochert weiter. Mit einem Schmunzeln erwiedert Herr Kurz, das rustikale Oberhaupt der Familie: "Nein mein Junge. Die sind erst tot, wenn sie nicht mehr so übel stinken." Sie gehen lachend weiter und rufen den Jungen herbei.
Hans stöhnt, wendet sich, öffnet langsam ein Auge und schließt es wieder. Er macht dies mehrere male, bis sich seine Pupillen einigermaßen an des grelle Licht gewöhnen, welches die aufgehende Sonne ihm mithilfe des Schnees seitlich zuwirft. Er dreht sich auf den Rücken, blickt durch die kahlen Äste nach oben und zeichnet mit den aderdurchfluteten Augen Kreise in die Luft.
Unter den künstlich angelegten Bäumen, welche den Gehweg von einer danebenliegenden Wiese trennen und gleichmäßig über den Zaun ragen, gehen nun immer mehr Kirchgänger und streifen das Sichtfeld von Hans.
"Hey! Einen Schnaps du Witzfigur?"
"Schon wieder..."
"Der liegt ja öfter hier als der Schnee!"
Unaufhörlich prasseln Bemerkungen auf ihn hinab, mal an ihn gerichtet, mal flüsternd, mal laut, und manchmal sogar etwas Mitgefühl.
Schließlich kriecht er an den Zaun, zieht sich angestrengt hoch und lehnt sich an. In seinen steifen Haaren hängt ein Blatt, seine Jacke an den Oberarmen und er am Zaun. Im Hintergrund die schneebedeckte Wiese und davor ein Gesicht, welches von dem Weiß im Hintergrund kaum zu unterscheiden ist.
-Ding, Dong, Ding, Dong-
Immer mehr Menschen drängen sich über den Gehsteig. Sie bilden meist Dreiergruppen und unterhalten sich, bloß dort wo Hans steht lößen sich die Formationen auf.
Hans verzieht sein Gesicht, als wolle er es auftauen, streift die nasse Hose hoch und staunt. Seinen Gesichtsausdruck könnte man wohl am besten mit: "Was ist denn jetzt wieder passiert!?" beschreiben, doch das drückt Hans, der kein Mann vieler Worte ist, nur mit einem weit geöffneten Mund aus. Er hat sich wieder einigermaßen gefangen und steht nun fast auf eigenen Beinen, blickt auf seine Uhr, die an der zittrigen Hand hängt und dann auf den Kirchturm.
"Fast neun", murmelt er vor sich hin und holt tief Luft. Beim ausatmen nimmt er noch etwas Dreck mit, spuckt, stemmt sich in eine gerade Haltung und schwankt den Kirchgängern entgegen.
"Na? Auch schon wach?", fährt ihn wieder jemand an.
Hans hat Mühe an den ganzen Leuten vorbeizukommen und so erklärt er bald die Straße zu seinem Gehweg. Als er da entlangtorkelt, den Blick fest an den Teer geheftet, schreckt ihn schon bald ein Hupen auf. "Hau ab da! Kann doch nicht wahr sein!" Ein junger Mann nimmt ihn beiseite, zerrt ihn wieder auf den Gehweg und fragt fordernd: "Wohin des Weges, alter Mann?" Hans grinst, und antwortet mit brüchiger Stimme: "Na, rüber wieder."
"He Tom, hast du gehört? Der will schon wieder saufen!" Tom, ein mit Tracht gekleideter Zögling des Bäckers, was an seinem schmalen Gesicht und spärlichen Körperbau unverkennbar ist, zeigt sich interessiert: "Wenn er uns einen ausgibt!"
Johannes, der übrigends aus einem Nachbardorf stammt und neben dem halben Namen auch die Zuneigung für Alkohol mit Hans teilt, wendet sich belustig zu ihm:
"Na? Gibst du uns einen aus? Wieviel hast du?"
Hans freut sich, was man an seinen nun weit geöffneten Augen erkennen kann. Er tastet sich selbst ab und zieht die Geldtasche hervor. Mit bemerkenswerter Langsamkeit öffnet er das Papierfach, dann die Münztasche und beginnt kleine Centstücke zu zählen.
"Das ist doch ein Witz", meint Johannes spöttisch, reißt ihm die Geldtasche aus der Hand und leert den Inhalt über den Boden. "Wo ist dein Geld!? Hää? Wohl alles versoffen! Überflüssige Gestalt!"
Es ist ruhig. Die Straße ist leer, die Kirche voll, Hans am ausnüchtern und die zwei jungen Männer gehen nun ohne ihn Richtung Gasthaus.
Mit beschämten Unterton ruft er ihnen nach: "Zuhause!"
Johannes dreht sich um:" Zuhause? Und wo ist das? Hast du sowas überhaupt?"
"Oben, bei den alten Ferienhäusern, da ist mein Geld."
"Dann würde ich mal gehen, damit du vor Sonnenuntergang wieder hier bist. Alter Mann!"
Hans schweigt und es hat den Anschein als würde er nachdenken.
"Habt ihr Autos?" fragt er nach einer Weile. Doch er fragt nur die leere Straße, oder die Bäume. Sie sind verschwunden. "Und ich bin nicht alt!" fügt er bedrückt hinzu.
Tatsächlich hatte dieser junge Mann Recht was die Entfernung zu den alten Ferienhäusern betrifft. Außerdem hat dieses Dorf, in dem Hans schon immer lebt, erfolgreich auch nur die kleinsten Anzeichen von Fortschritt zu verhindern gelernt, was in diesem Fall bedeutet, dass Hans keinen Bus oder etwas ähnliches zu seinem weit entfernten Zuhause benutzen kann. Auch ein Auto zählt hier zu den eher seltenen Besitztümern. Das liegt einerseits an der gewohnten Abgeschiedenheit und Wanderlust, andererseits an der krankhaften Sturheit der Bewohner, allen voran den seit über 30 Jahren amtierenden Bürgermeister. Sein Wahlspruch lautet: "War schon immer so, weils ja geht, und bleibt auch so, weils sonst ja anders wird und dann vielleicht nicht mehr so gut geht."
Hans sieht sich um, schaut nochmal auf seine zittrige Hand und dann Richtung Kirche. Seine Augen sind nun wieder halb verschlossen. Er zieht die Jacke fest zusammen, lässt seine Hände darin verschwinden und geht los.
An der Kirche angekommen setzt er sich hin und wartet, bis die Uhr wieder viermal schlägt.
-Ding, Dong-

 
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Hallo FlokeLocke,
erst mal herzlich Willkommen hier.

Dein Einstand hier ist ja lange unkommentiert geblieben, ich hoffe, du bist noch da. Aber mal sehen.
In deinem Profil schriebst du, du würdest gerne wissen, wie du dich, was Form und Aufbau betrifft, verbessern kannst. Dazu will ich dir gerne was schreiben.

Ich will den Inhalt deiner Geschichte mal so zusammenfassen:

Alkoholiker kommt auf die Idee, sich ein Auto zuzulegen. Auf dem Weg zum Händler wird er von einer älteren Dame mitgenommen, die ihm einen Schluck Holunderlimonade anbietet, die leider mit einem Drogencocktail des Enkels verwechselt worden ist. Benommen und berauscht verwechselt er ein rostiges altes Autowrack mit einem neuen und stürzt in ein Loch, als er auf das Wrack zuläuft.

Klar, daraus kann man eine Geschichte machen. In deiner ist es aber nun so, dass du um die eigentliche Handlung so viel an Erklärungen schichtest, dass man als Leser immer wieder den roten Faden verliert.
Außerdem gewinnt man ein wenig den Eindruck, dass dir selbst nicht ganz klar ist, was der Schwerpunkt deiner Geschichte sein soll.
Soll sie die komische Seite der Sache betonen? Eigentlich hatte ich nicht den Eindruck, auch wenn du immer wieder mal so ein paar ironische Bemerkungen einfließen lässt. Willst du die Skurrilität seines Autowunsches zum Thema haben, durch den er zu Tode kommt? Oder das Tragische, dass endlich mal einer freundlich zuihm ist und ihm dann unwissentlih das Drogengebräu gibt?

Das fand ich übrigens einen echt guten Ansatz, den Alkoholoker des Dorfes ins Auto der älteren Dame einsteigen zu lassen, sie ist die erste, die mal freundlich ist und ihn ganz normal nimmt. Aber er ist leider gar nicht in der lage dazu, das überhaupt zu bemerken, das fand ich ganz schön von dir beobachtet. Daraus hättest du mehr machen können.

Mein erster Tipp also ist, dass du dir klar machst, was du eigentlich erzählen willst. Und dir dann verbietest, dem Leser alles schon vorweg zu erzählen und zu erklären. Das wirkt langweilig auf den Leser.
Der zweite Tipp ist: Schreibe weniger erklärend und informierend, sondern so, dass du den Leser an der Handlung teilhaben lässt.

Ein Beispiel dafür ist der Anfang deiner Geschichte. Du servierst hier dem Leser alles auf einem Tablett, lässt ihn nichts selbst entdecken, du schreibst ihm vor, wie er den Hans zu sehen hat.
Lebendiger und weniger vorschreibend ist es, wenn du mit einer Szene angängst, meinetwegen, wenn er mit voller Hose torkelnd durch Dorf eiert und jedem, der es hören will oder nicht, aufdrängst, dass er sich ein Auto zulegen will. Man merkt dann schon automatisch, dass er zuviel trinkt, absolu unkontrolliert ist, ein bisschen bescheuert ist. Ganz nebenbei kannst du auch mal eine dicke Nase ins Spiel bringen, dann weiß der Leser auch automatisch, dass er unattraktiv ist.
Lass ihn betrunken loslaufen und folgeihm, als äre zwischen ihm und dir, dem Schreiber, eine kleine Seh/Hör/Riech-Kamera, die das, was du siehst, hörst etc, dem Leser sagt. Aber natürlich nur das, was du ihn sehen lassen willst. Nicht jede Einzelheit.

Sonntagmorgen liegt er gewöhnlich bewusstlos im Straßengraben.
Dass seine Exzesse stets samstags im absoluten Kontrollverlust gipfelten war mittlerweile zur Routine geworden, denn Hochprozentiges ließe sich besser in Gesellschaft konsumieren, und da der Samstag ohnehin als offiziell anerkannter Tag des Drogenkonsums postuliert wurde ergab sich das verständlicherweise von alleine.
(...)
Es kann am frühzeitigen Ableben seiner Mutter liegen, welche sich als einzige Person je ernsthaft um ihn zu kümmern bemühte, oder seinem unvorteilhaft proportionierten Äußeren, welches etwas asymmetrisch geformt und in der Mitte mit einem zu groß geratenen Riechorgan geschmückt war, wodurch er mit einer sehr einsame Kindheit und Jugend konfrontiert wurde.

Ob es überhaupt notwendig ist, dass du auch noch von dem Tod der Mutter anfängst, das wage ich zu bezweifeln.

3. Tipp ist: Kürze kürze kürze. Da ist so viel in der Geschichte drin, was du absolut nicht brauchst, das muss alles raus. Ich weiß, das klingt brutal und es hat auch mir am Anfanag ganz schön gestunken. Aber glaube mir, es lohnt sich total. Man muss einfach nur ein bisschen Mut haben und sich fragen, was genau, man eigentlich dem Leser Unterhaltendes sagen will. Und dann beziehst du alles genau auf diese Idee. Alles, as du nicht zur Bebilderung der Idee brauchst, da kannst du weg tun.


Dass ich die Szene im Auto ganz ansprehend fand, das habe ich schon geschrieben.
Den Drogencocktail finde ich völlig überflüssig.
Du kannst ihn so betrunken einsteigen lassen, so verwirrt sein lassen durch die Freundlichkeit der Dame, dass er fast schon von alleine wo reinfällt. Wenn du unbedingt noch eine Verstärkung des Rausches brauchst bei ihm, dann lass ihn doch aussteigen und aus einer eigenen Flasche saufen, die er sowieso dabei hat, er trinkt dann viel zu viel, weil er die Nettigkeit der Frau nicht einschätzen kann. So nach dem Motto, kaum ist mal eine freundlich zu ihm, kann er damit nicht mehr umgehen und stürzt sich in den Alk und ins Verderben.
Und wenn du das Absurde willst, dass der Alkoholiker durch den Drogensaft umkommt, ich weiß ja nicht, was du genau beabsichtigst, dann miusst du es aber anders einführen, nicht so informierend. Vielleicht wäre dann noch ein Clou zur Verstärkung des Absurden, dass er vielleicht sogar an eine Entziehungskur debkt oder endlich mal weithegend nüchtern gebleiben ist.

Ja, erst mal so viel vorweg, vielleicht kannst du ja schon mal damit was anfangen.
Viele Grüße Novak

 
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Danke für die Antwort.Hatte einige Zeit kein Internet und hab die Seite volkommen vergessen.Doch nun bin ich wieder da.: )

Wenn ich die Geschichte jetzt lese kommt sie mir auch viel zu wirr vor. Muss mir angewöhnen die Geschichten ein paar Tage liegen zu lassen und mehrmals durchzuarbeiten, was ich hier eindeutig nicht gemacht habe. Eigentlich habe ich die Geschichte auch schon aus meinem Computer gelöscht, was auch hier gerne gemacht werden kann.

Zur Geschichte:
Das AUto sollte eigentlich ein Sinnbild für den Wunsch nach Normalität und Freiheit sein.Außerdem geht er nicht in ein altes Auto, sondern in einen mit Blech bedeckten Brunnen, den er für ein Auto hält.

Die Absicht war eine satirische Tragödie über die naivität eines Menschen, der nie die Gelegenheit hatte, Anschluss an die Gesellschaft oder ein normales Leben zu finden.Er ist zwar harmlos und schadet niemanden, aber die Menschen wollen nichts mit ihm zu tun haben.Im Gegenteil, er dient sogar als Abschreckung und Vorzeigeobjekt für ein gescheitertes Leben. Ich wohne in einem Dorf, und dieser Mann basiert auf einer realen Person, deren Flucht vor der Realität ich in der Geschichte mit Halluzinogenen Drogen auf die Spitze getrieben habe.

Die alte Frau hilft ihm zwar, ist aber auch nicht ganz bei Sinnen, und bringt ihn am Ende ja an einen falschen Ort, was zeigen soll wie wenig Glück er hat, selbst wenn es jemand gut meint.
Der Drogensaft soll die Fluch vor der Realität unterstreichen, und dass er mit Alkohol sein Leben zwar ertragen kann, aber seine Lebensweise dann konsequent in totaler Illusion gipfelt, und er zwar nochmal kurzes Glück erfährt, aber es an die Grenze getrieben hat und stirbt, ohne auch nur eine Chanze auf ein normales Leben gehabt zu haben.

Wie schon bemerkt habe ich die Geschichte nicht nach einem "Faden" aufgebaut, sondern bloß Situationen zusammengesetzt. Eigentlich ist die Geschichte auch sehr Zweideutig, bzw. "Metaphern-lastig", was aber an der mangelnden Formulierung und sprunghaften Erzählweise scheitert.

Danke nochmal für die Kritik.Freut mich dass Sie sich die Zeit genommen haben, auch wenn es keine lesenswerte Geschichte ist.

vg.Floke

 

Hallo FlokeLocke

Eigentlich habe ich die Geschichte auch schon aus meinem Computer gelöscht, was auch hier gerne gemacht werden kann.

Schade. Novak hat dir viele wertvolle Tipps gegeben und ich sehe in deiner Idee durchaus Potential.

... eines Menschen, der nie die Gelegenheit hatte, Anschluss an die Gesellschaft oder ein normales Leben zu finden.Er ist zwar harmlos und schadet niemanden, aber die Menschen wollen nichts mit ihm zu tun haben.Im Gegenteil, er dient sogar als Abschreckung und Vorzeigeobjekt für ein gescheitertes Leben.

Die alte Frau hilft ihm zwar, ist aber auch nicht ganz bei Sinnen, und bringt ihn am Ende ja an einen falschen Ort, was zeigen soll wie wenig Glück er hat, selbst wenn es jemand gut meint.
Der Drogensaft soll die Fluch vor der Realität unterstreichen, und dass er mit Alkohol sein Leben zwar ertragen kann, aber seine Lebensweise dann konsequent in totaler Illusion gipfelt, und er zwar nochmal kurzes Glück erfährt, aber es an die Grenze getrieben hat und stirbt, ohne auch nur eine Chanze auf ein normales Leben gehabt zu haben.

Den Plot hast du, nun mach was draus. Hauche den Figuren Leben ein. Lass die Leser in seine Welt eintauchen. Seine Realität erleben.

PS: Lass bitte das "naivität" weg.

LG
Nachtschatten

 
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Danke für die Motivation. Werde einen Versuch wagen.

 

Mir ist bewusst dass ich noch etwas chaotisch bin und mich hier zu viel austobe. Hätte trotzdem eine Bitte: Könnte man diese Geschichte (falls sie jetzt lesenswerter ist) nach -Gesellschaft- verschieben?
Danke für das Verständnis und die Geduld.
Liebe Grüße Floke

 

Und, wie findet ihr die neue Version?
Wäre sehr dankbar über ein Kommentar, kann auch ganz kurz sein und muss keine Korrektur beinhalten.

:shy:

 

Hallo, Floke Locke,
ich kenne die Vorgeschichte deiner jetzt in Gesellschaft angekommenen Geschichte nicht, entnehme nur den Antworten von Novak und anderen, dass du sehr an dieser Geschichte gearbeitet haben musst, denn was die schreiben von alter Dame und Auto und Holundersaft, das kommt ja gar nicht mehr vor. Hier also meine Gedanken zu der jetzt vorliegenden Geschichte:
Einige von deinen Beschreibungen finde ich gut und kann mir das vorstellen, wie Hans im Graben liegt. Manche von deinen Bildern sind gut, wie du z.B. die Kälte anhand seines Atems schilderst. Anderes finde ich zu dick aufgetragen. Alle diese Kirchgänger sind so schamlos gemeine Typen? Alle diese Menschen sind mitleidslos? Nicht einer ist wenigstens pflichtmäßig besorgt um das Leben dieses Mannes? Keiner denkt, dass er dem nach einer Nacht im Schnee einen Krankenwagen bestellen müsste? Das ist mir zu karikaturenhaft, wenn ich ehrlich bin. Das Bäckerskind ist zu dünn, der andere Junge ist so fett wie sein Vater und die anderen Familienmitglieder... Es sind irgendwie keine echten Menschen, die du vorstellst. Könnten sie aber vielleicht werden, denn mit Sprache kannst du, glaube ich, umgehen.
Pedantische Nebenbemerkung: "Er ist tot." mit t am Ende. Der Tod kam in der Nacht (der Tod ist ein Substantiv), jetzt ist Hans tot (Adjektiv). Und "Tot ist er erst, wenn er nicht mehr stinkt" ist eigentlich Quatsch, weil grade tote Lebewesen stinken.
Gruß
Anna

 

Hallo Anna und vielen Dank für die Kritik.

Alle diese Kirchgänger sind so schamlos gemeine Typen? Alle diese Menschen sind mitleidslos? Nicht einer ist wenigstens pflichtmäßig besorgt um das Leben dieses Mannes? Keiner denkt, dass er dem nach einer Nacht im Schnee einen Krankenwagen bestellen müsste? Das ist mir zu karikaturenhaft, wenn ich ehrlich bin.

Ja, ich übertreibe wohl wirklich etwas. Dachte durch die übertriebene Härte die Botschaft besser ausdrücken zu können. Hans ist ja Alkoholiker und liegt nicht das erste mal irgendwo herum:
Es ist nichts besonderes ihn da liegen zu sehen
"Schon wieder..."
"Der liegt ja öfter hier als der Schnee!"
Unaufhörlich prasseln Bemerkungen auf ihn hinab, mal an ihn gerichtet, mal flüsternd, mal laut, und manchmal sogar etwas Mitgefühl.
Ich muss wohl mehr darauf achten dass eine Botschaft wie-"er hat es nicht
einfach, wurde aufgegeben usw..." auch ohne Übertreibungen auskommt und die Reaktionen glaubhafter und vielfältiger sind.
Es sind irgendwie keine echten Menschen, die du vorstellst.
Erwischt. Habe diese Stereotypen im Nachhinein eingefügt und wohl vergessen sie mir vorzustellen... Also für meinen Notizblock: Nicht nur die Hauptpersonen ausarbeiten und die Nebenfiguren mit wenigen Merkmalen karikieren, sondern allen eine glaubwürdige Persönlichkeit geben.

Und "Tot ist er erst, wenn er nicht mehr stinkt" ist eigentlich Quatsch, weil grade tote Lebewesen stinken.
Das sollte Sarkasmus sein. Also er stinkt lebendiger mehr als ein Toter.

denn mit Sprache kannst du, glaube ich, umgehen
Vielen Dank. Ein Kompliment tut immer gut und motiviert.

Die Kritik hilft mir sehr, danke für die Zeit.

Viele Grüße.

 

Hej FlokeLocke,

ich find's schon mal sehr gut und lobenswert, dass Du Dich wieder an die Geschichte gesetzt hast.

Abgesehen von einigen Formulierungen und Fehlern gefällt mir an der Geschichte, wie Du ohne große Wertungen zeigst, was so ungefähr mit diesem Betrunkenen und was so ungefähr mit dem Menschen um ihn her los ist. Vielleicht liegt es an dem, was Du mit " bloß Situationen zusammengesetzt" bezeichnest.

Ich werde Dir jetzt nicht ungefragt eine dicke Fehlerliste schreiben, nur das was mir hängengeblieben ist:

Mit den holprigen Geräuschen seiner Atemwege saugt er kleine Kristalle in die Nase und wirft sie flüssig wieder heraus
Er saugt nicht mit den Geräuschen, sondern mit seinem Atem die Kristalle (Eiskristalle, kleine Schneeflocken?) in die Nase.
Ist es Dir wichtiger, dass der Atem saugend ist oder holprig? Oder ist er beides?

"Nein mein Junge. Die sind erst tot, wenn sie nicht mehr so übel stinken."
Möglicherweise hat er recht, wenn es bitterer Winter und alles was draußen liegt, gefroren ist. Aber normalerweise stinken Tote recht schnell und ziemlich übel.

-Ding, Dong, Ding, Dong-
Das ist die einfachste Version von Glockenläuten. Findest Du, dass sie passt? Mich erinnert sie an "Bruder Jakob" und sie hilft mir nicht, in das Geschehen einzutauchen. Ich bin mir sicher, Du würdest da etwas Besseres finden.

Sie sind verschwunden. "Und ich bin nicht alt!" fügt er bedrückt hinzu.
Die Stelle hat mir gefallen.

LG
Ane

 

Hallo Ane und Danke für das Kommentar.

Abgesehen von einigen Formulierungen
Bezieht sich das mehr auf die Spielereien oder Ausschweifungen?
Bei diesem Teil bin ich mir z.B. nicht ganz sicher:
Unaufhörlich prasseln Bemerkungen auf ihn hinab, mal an ihn gerichtet, mal flüsternd, mal laut, und manchmal sogar etwas Mitgefühl.
Schließlich kriecht er an den Zaun, zieht sich angestrengt hoch und lehnt sich an. In seinen steifen Haaren hängt ein Blatt, seine Jacke an den Oberarmen und er am Zaun.
Hab das Gefühl dass ich keinen Rythmus halte und der Text etwas anstrengend zu lesen ist, kann das sein?


Zitat: Mit den holprigen Geräuschen seiner Atemwege saugt er kleine Kristalle in die Nase und wirft sie flüssig wieder heraus

Er saugt nicht mit den Geräuschen, sondern mit seinem Atem die Kristalle (Eiskristalle, kleine Schneeflocken?) in die Nase.
Ist es Dir wichtiger, dass der Atem saugend ist oder holprig? Oder ist er beides?

Ja, die Logik....Manche Sätze klingen so gut dass ich ihren Inhalt vernachlässige. Hab sogar noch mehrere solche Stellen gefunden -.-

Zitat: -Ding, Dong, Ding, Dong-

Das ist die einfachste Version von Glockenläuten. Findest Du, dass sie passt? Mich erinnert sie an "Bruder Jakob" und sie hilft mir nicht, in das Geschehen einzutauchen. Ich bin mir sicher, Du würdest da etwas Besseres finden.

Da hab ich etwas gutes gefunden und es integriert sich sogar in die Geschichte ohne sie zu zerstückeln.

Habe gerade etwas Stress und es dauert wohl noch ein paar Tage bis die Version 3.0 fertig ist, aber habe ein gutes Gefühl und DANKE euch für die Hilfe. Ist so wesentlich einfacher und macht mehr Spass wenn man sich verbessern kann.
VG
Floke

 

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