Ein harter Weg
Nach langer Überlegung und einer Menge Selbstüberredungskunst packe ich mein Zeug und mache mich auf den Weg vor dem ich seit ich denken kann Angst habe. Ich weiß an meinem Zielort werden die Leute Dinge von mir verlangen die ich nicht will weil ich sie nicht kann und ich frage mich den ganzen weg über für was ich ihn gehe... um zu leiden... warum ich das tun will weiß ich nicht... eigentlich will ich es auch gar nicht... ich will nur normal sein und spaß an dingen haben die alle anderen auch gerne machen um nicht alleine da zu stehen... eigentlich wäre es mir völlig egal ob ich das tue oder etwas anderes aber wie gesagt, etwas anderes müsste ich alleine tun. Nun da ich mich durchgerungen habe liege ich in der Sonne. Sie brennt auf meinen Körper. Ich habe es geschafft mich bis auf den Bikini zu entblößen und bin stolz auf mich... ich traue mich sogar mich vom Bauch auf den Rücken zu wenden und umgekehrt. Nur Spaß macht mir die Ganze Sache überhaupt nicht... ich fühle mich ständig beobachtet und kann mich nicht fallen lassen... von Erholung also keine Spur... alle anderen machen sich auf den Weg ins kühle Nass und albern rum und haben sichtlich viel Spaß und ich liege alleine auf meiner beschissenen Decke an einem noch viel beschisseneren Baggersee mit Leuten die beschissen viel Spaß haben und ich hasse mich mal wieder weil ich mich nicht traue aufzustehen und ins Wasser zu gehen aus Angst das mich jemand anschaut und Fehler an mir findet die eh jeder hat und über mich lästert oder gar direkt was sagt... eigentlich reicht es schon wenn jemand was schlechtes denkt und Gedanken sieht man bekanntlich nicht aber ich meine plötzlich jeder sieht mich an und denkt........................... ......................................
mir steigen Erinnerungen auf ... kleine Jungs die mich ins Wasser schubsen, fette Sau nennen und auslachen und schon bin ich wieder das kleine Mädchen von damals dass sich so fehl am Platz fühlt und am liebsten aus ihrer Haut springen würde um ihre Seele an den Teufel oder sonst wen verkaufen zu können um nicht mehr hören, denken und vor allem um nicht mehr fühlen zu müssen. Nun lieg ich immer noch am See, mittlerweile heulend und bewege mich schon nicht mehr. Ich glaube wenn man mein zuckendes Schluchzen nicht sehen würde würde man mich für tot halten. Ich muß zugeben dass ich mir in diesen Momenten nichts sehnlicher wünsche. Tot sein... frei von diesen schrecklichen Erinnerungen die mich nach
10 vergangenen Jahren und 10 verlorenen Kilos sogar während ich das hier schreibe noch zum weinen bringen... ich habs auch schon mit ner Therapie versucht... nach dem 3. Mal hat mir die Therapeutin erklärt dass ich kein Problem habe.
Neben mir streichelt einer meinen Arm und fragt ob alles ok ist, obs geht und dass mich überhaupt niemand anschauen würde und ich nicke heulend mit dem Kopf und denke mir... Katrin, es ist schön dass du überhaupt kein Problem hast.