Ein häufiges Dilemma
Wie sonst auch, führte mich der erste Weg auch heute Morgen wieder in das Domizil der körperlichen Pflege; mein Badezimmer.
Nun ist es ja regelmäßig so, daß man zunächst seinen morgendlichen Geschäften nachgeht. Weil auch ich nicht gegen diese Regel verstoßen möchte, nahm ich also völlig unmotiviert auf dem edlen Porzellan platz und nahm die stabilisierende Ellebogen-Kniegelenk-Haltung ein.
Nach kurzem Verweilen erhob ich mich ebenso unmotiviert, wie ich mich gesetzt hatte und drehte mich zwecks Betätigung der Klospülung um. Plötzlich viel mir -zum Glück nur bildhaft- dieser riesige Haufen ins Auge. Ein Ungetüm menschlicher Verschmutzung.
Ungläubig und zugleich fassungslos starrte ich kopfschüttelnd auf den Haufen und fragte mich ernsthaft, wie nur ein Mensch ein solch monströses Etwas übelsten Geruchs produzieren kann.
Zwangsläufig stiegen in mir Zweifel auf, ob ein Strudel Wasser mit solch einem Ding fertig werden würde. Um zu vermeiden, daß dieser üble Geruch, der zum größten Teil wohl durch das Zumirnehmen alkoholischer Gertänke am Vorabend zu begründen ist, mir die Sinne vernebelte, war schnelles Handeln gefragt. Kurzentschlossen griff ich zur Bürste und schrubbte unter Zuhilfenahme von Wasser wie wild in dem Haufen herum. Es half nichts.
Schwereres Gerät mußte her. Also nahm ich vorsorglich zwei Dosierkugeln, tauchte sie in das Seifenpulver, warf sie in die Trommel und stopfte den hartnäckigen Wäschehaufen gleich hinterher. Anschließend wählte ich eines dieser energiefressenden Vollprogramme und ließ, während ich endlich noch die Toilettenspülung zog, die Waschmaschine den Job erledigen.