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Ein Grat voll der Gnade

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03.01.2007
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Ein Grat voll der Gnade

Ein Grat voll der Gnade

von Theodor Flüssigfeuer

In dem Jahr, da in Amerika Flugzeuge in Hochbauten rasten und man, aufgeschreckt von den Ereignissen, plötzlich vergaß, über das große Schwanzlutschen einer Praktikantin nachzudenken, suchte Bill Jefferson, ehemaliges Vorstandsmitglied von General Motors, das Weite in den endlosen Gebirgszügen des Himalajas. Man könnte sagen, er befand sich auf der Flucht vor seiner Gegenwart, die ihm unerträglich und aussichtslos schien. Kein Mensch kann ermessen, was es für ihn bedeutet hatte, in der Führungsriege eines Automobilkonzerns zu sitzen, dort zu regieren und die Welt von oben aus zu betrachten. Von daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass seine Reise in das gefährlichste und höchste Gebirge dieser Erde eine Suche nach seiner verlorenen Höhe war, eine Suche nach einem von Hochmut durchtränkten Gefühl des Herabblickens in einer Gegenwart, die für ihn nur Täler bereithielt.
Seitdem er seinen Rücktritt aus dem Vorstand bekannt gegeben hatte, waren nur wenige Wochen vergangen. Der Grund, weswegen man ihn zu diesem Schritt gezwungen hatte, war seines Erachtens mehr denn lächerlich. Freilich war es kühn und vermessen gewesen, die von Geschäftspartnern für gewisse Dienste überwiesene, gewiss nicht geringe Summe an Geld, prompt auf ein Konto seiner Parteifreunde weiterzuüberweisen. Vor Gericht hatte Bill immer wieder von einem Freundschaftsgeld geredet, praktisch von einem Geschenk an die Leute, die er eben mochte, weil sie ihm in so vielen kleinen Dingen hilfreich waren. Und deshalb, verehrte Geschworene, so meinte er, sei dies doch kein Verbrechen, schließlich beschenkt man doch diejenigen, die man liebt. Oder, verehrte Geschworene, wären Sie so grausam und würden ihren Kindern zu Weihnachten nichts schenken, obgleich Sie sie doch lieben? Man muss doch seine Freunde unterstützen, das kann doch kein Verbrechen sein! In welch tiefe Abgründe wäre die Menschheit denn hinabgeschlittert, wenn solche kleinen Geschenke der Liebe kriminell wären? Darf man so etwas wirklich verurteilen? Die Geschworenen meinten ja, und Bill Jefferson fiel genauso tief wie die von ihm gepriesene Liebe. Man warf ihm vor, er verdrehe alle Tatsachen und lenke mit seinen sprachlichen Verzerrungen nur davon ab, Schmiergeld kassiert und gleichsam wieder ausgezahlt zu haben. Nur dem Einfluss seiner Anwälte war es zu verdanken, dass das Urteil recht milde ausfiel. Er blieb zumindest auf freiem Fuß, musste aber horrende Strafzahlungen tätigen und öffentliche Schmähungen über sich ergehen lassen.
Der Vorwurf, er habe sich herausgeredet und in diesem Sinne gewissermaßen gelogen, empörte Bill am meisten, kannte er doch solcherlei Behauptungen von seiner nicht mehr ganz jugendlichen Frau, die ihm seit Jahren vorwarf, er wolle mit ihr nicht mehr schlafen. Bill wies dies immer von sich mit den Worten, sie wisse doch, verdammt noch mal, dass er an einer chronischen Entzündung seines Penis leide und deshalb, verflucht und zugenäht, nicht vögeln könne. Die Therapievorschläge seiner Frau hatte er grundsätzlich abgelehnt, war aber den Konzepten anderer Frauen gegenüber stets aufgeschlossen. Zu der Zeit, als dem amerikanischen Präsidenten im Oval Office am Schwanz gelutscht wurde, arbeitete eine 34-jähige Putzfrau, eine Mutter von drei Kindern, mit vollem Einsatz auch an Bill Jeffersons lädierten Penis und wurde dafür noch im gleichen Jahr mit ihrem ersten Weihnachtsgeld belohnt. Auch will ich erwähnen, dass Bill Jefferson einst versucht hatte, sich in einem gemieteten Cadillac Eldorado mit einer Schulfreundin seines ältesten Sohnes zu amüsieren, oder wie er sich ausdrücken würde, mit ihrer Hilfe sein Leiden zu kurieren. Eine plötzliche Anwandlung des Mädchens, die unerwartet während Bills lüsterner Massage meinte, die Jungfräulichkeit sei doch besser als ein gut bezahlter Ferienjob, verärgerte ihn dermaßen, dass er, kopflos und außer Fassung, aufs Gaspedal trat und, den eingelegten Rückwärtsgang missachtend, schnurstracks in einen angrenzenden Waldsee raste. Nass vor ihren Eltern stehend, gestand das Mädchen unter Tränen ihre Tat. Zwar waren die Eltern ungemein erbost, aber sie schwiegen angesichts der Geldsumme, die Bill ihnen zukommen ließ, und so wuchs Gras über die Geschichte.
Auf dem Bergkamm im Himalaja, in einer Höhe, wo ihm eiskalte Atemzüge die Lungenflügel verbrannten, kamen ihm wieder Gedanken an das Mädchen – und an seinen tiefen Fall. Dünn ist die Luft, wenn man oben steht, dachte er und wunderte sich, was ihn antrieb, in derartige Höhen aufzusteigen. Sein Weg war keineswegs ungefährlich, zu beiden Seiten des Kamms taten sich bodenlose Abgründe auf, gefüllt mit milchigem Dunst, verkleidet mit scharfen wie tödlichen Feldbrocken. In der stillen Tiefe seines Geistes summten die Felsen ein lockendes Lied, traurig und zugleich hemmungslos. Kiesgeröll löste sich unter seinen Fußsohlen, stürzte in den Abgrund und hallte im Takt des Todes. Er krallte sich mit seinen Händen an einen großen Stein, nur die Kraft seiner Muskeln hielt ihn jetzt noch am Leben. Ließ er los, würde er in die dunstige Schärfe der Felsen eindringen, genau dorthin, wo man sirenenhaft nach ihm rief. Zu stark war der Ruf und laut, er schloss die Augen und lockerte seinen Griff. Jene Momente wie dieser, da wir über Leben und Tod so offensichtlich bestimmen können, sind von derart erschreckender Grausamkeit, dass wir es mit einer so ungeheuren Angst zu tun bekommen, wie sie natürlicher und menschlicher nicht sein könnte. Auch Bill hatte Angst, aber es war eine warme, von Gnade erfüllte Angst, die ihm zeigte, wie viel das Leben ihm noch wert war. Dort, eingewickelt von der dünnen Luft der Gipfel, begriff er, dass sein Ende noch nicht gekommen war. Sein Weg führte ins Tal, wo er von nun an leben wollte und wo es gar nicht so anders ist als in der Höhe, nur unscheinbarer und irgendwie leichter. Eine Schneeflocke glitt hinab auf seine warme Hand und zerfloss zu reinem Wasser. Er lächelte und brach auf.

Ende

 

Hallo!
Als offizieller Hofnarr dieses Forums heiße ich dich erst einmal Willkommen. Beginnen wir mit dem Positiven: Deiner Rechtschreibung mangelt es an Unzulänglichkeiten. Zumindest sind mir keine gröberen Schnitzer aufgefallen. Allerdings - und nun steigen wir in die Niederungen hinab - könnte das auch daran liegen, dass ich den Text eher überflogen, denn konzentriert gelesen habe. Nenn mich ein simples Gemüt, aber bei Monstersätzen wie

Von daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass seine Reise in das gefährlichste und höchste Gebirge dieser Erde eine Suche nach seiner verlorenen Höhe war, eine Suche nach einem von Hochmut durchtränkten Gefühl des Herabblickens in einer Gegenwart, die für ihn nur Täler bereithielt.

bei denen ich frühestens nach dem wiederholten Lesen halbwegs verstehe, was der Autor mitteilen möchte, kommt bei mir eher Frustration, denn Heiterkeit oder Interesse auf. Apropos: Der Text ist aus meiner Sicht zum Totgähnen. Wo soll da Satire sein? Witze über schwanzgelutschte Präsidenten sind bestenfalls in homöopathischen Portionen verträglich. Aber gleich zweimal binnen weniger Zeilen?
Dann verschwendest du ein Viertel des Textes mit der drögen Abhandlung des Prozesses, der weder lustig, noch satirisch, geschweige denn beides gleichzeitig ist. Und somit stellvertretend für die gesamte Geschichte steht.

Vielleicht finden ja die anderen etwa zehn User dieser Web- und Strickjackenseite den satirischen Kern deiner Geschichte. Ich konnte ihr leider nichts Positives abgewinnen. Selten etwas langweiligeres gelesen.
Nix für ungut.

 

Lieber Rainer,

vielen Dank für deinen Willkommensgruß und ebenfalls Dank für deine Kritik. Offensichtlich gefällt dir weder mein Stil noch meine Wortwahl noch mein Humor. Nun ja, so etwas ist ja bekanntlich Geschmackssache und lässt sich nicht objektivieren. Zum Glück! Was wäre die Literatur sonst langweilig.
Tatsächlich habe ich eine Vorliebe für längere Sätze. Sofern sie einigermaßen übersichtlich konstruiert und nicht übermäßig verschachtelt sind, können sie auch sehr anspruchsvoll sein. Dass in der modernen Literatur fast nur noch schlichte Hauptsätze verwandt werden, bedauere ich sehr. Aktuelle Werke könnten wieder mehr Leben beinhalten und abwechslungsreicher sein, wenn wir die grammatischen Feinheiten und Möglichkeiten unserer Sprache wieder voll ausschöpfen würden. Aber in einer Gesellschaft, die nicht nur englische Wörter, sondern auch die schlichte englische Hauptsatzgrammatik wie besessen aufsaugt, kommen solche Sätze eben nicht an. Dennoch, dein Einwand hat mir zu denken gegeben. Ich werde demnächst vorsichtiger sein und in so langen Sätzen nicht so viele Bilder verwenden. Das war wahrscheinlich eher das Problem. Schließlich soll der Fluss des Lesens nicht unterbrochen werden. Gleichwohl bin ich gespannt, wie die anderen Leser das bewerten werden. Übrigens, dein Satz

Deiner Rechtschreibung mangelt es an Unzulänglichkeiten.
besteht aus sechs Wörtern und ist, obwohl kurz, auch nur nach mehrmaligem Lesen zu verstehen. Die doppelte Negativierung verwirrt. Außerdem hat das Wort "mangeln" semantisch eher eine tadelnde Wirkung. Ist es denn schlimm, dass die Rechtschreibung eines Autors fast fehlerfrei ist? Das Beispiel zeigt, dass die Länge eines Satzes nicht das einzige Kriterium zu dessen Verständnis ist.
Noch eine Sache muss ich dir anhaken. Wie du selbst sagtest, hast du die Geschichte nur überflogen. Auch wenn du mir deine Gründe dafür verständlich gemacht hast, ist die Schärfe deines Urteils für eine Geschichte, die du gar nicht richtig gelesen hast, in meinen Augen unangemessen.
Letztendlich will ich mich aber nicht daran festbeißen. Im Wesentlichen hilft Kritik immer, wenn auch nicht jeder Satz einer Kritik. In diesem Sinne: Danke!

 

Fluessigfeuer schrieb:
Offensichtlich gefällt dir weder mein Stil noch meine Wortwahl noch mein Humor. Nun ja, so etwas ist ja bekanntlich Geschmackssache und lässt sich nicht objektivieren. Zum Glück! Was wäre die Literatur sonst langweilig.

Eben! Deshalb betone ich auch stets, dass es sich um meine Meinung handelt.

Tatsächlich habe ich eine Vorliebe für längere Sätze. Sofern sie einigermaßen übersichtlich konstruiert und nicht übermäßig verschachtelt sind, können sie auch sehr anspruchsvoll sein.
Dass in der modernen Literatur fast nur noch schlichte Hauptsätze verwandt werden, bedauere ich sehr. Aktuelle Werke könnten wieder mehr Leben beinhalten und abwechslungsreicher sein, wenn wir die grammatischen Feinheiten und Möglichkeiten unserer Sprache wieder voll ausschöpfen würden.

Im Grunde redest du mir das Wort. Als Lovecraft-Fan (so du den Einsiedler aus Providence überhaupt kennst) habe ich gegen Schachtelsätze und anspruchsvollen Stil nichts einzuwenden, ganz im Gegenteil: Früher (bin ja schon ein alter Sack) habe ich selber oft ellenlange Sätze geschrieben und stilistische Kuriositäten aus Großmutters Zeiten ausgebuddelt.
Inzwischen versuche ich ein Mittelmaß zu finden aus flüssig lesbarem Stil und Beibehaltung alter Redewendungen oder obskurer Metaphern. Es geht letztendlich darum, den Leser zum genussvollen Konsumieren des Textes zu animieren. Und das war bei diesem Text für mich nicht der Fall.

Aber in einer Gesellschaft, die nicht nur englische Wörter, sondern auch die schlichte englische Hauptsatzgrammatik wie besessen aufsaugt, kommen solche Sätze eben nicht an.

Ein Problem ist natürlich auch das Genre: Wenn du den Text in der Philosophie-Rubrik gepostet hättest, würde ich dir die komplizierte Struktur der Sätze nicht ankreiden. Da erwartet man keine extreme Simplifizierung wie in der Mainstream-Literatur. Aber gerade Satire wird von, ich sag mal, einfachen Gemütern wie mir gelesen, die den Sinn eines Satzes auf Anhieb verstehen wollen - wenn sich die Pointe oder der Witz erst im Nachhinein erschließt, etwa bei satirischen Anspielungen, deren Vorlage man nicht kennt, ist das kein Problem.

Dennoch, dein Einwand hat mir zu denken gegeben. Ich werde demnächst vorsichtiger sein und in so langen Sätzen nicht so viele Bilder verwenden. Das war wahrscheinlich eher das Problem.

Ja, für mich! Aber nur weil ich mit deinem Text nichts anfangen kann, sollst du doch bitte nicht deinen Schreibstil ändern. Schreib so, wie es dir gefällt und wie es für dich richtig ist. Vielleicht gefällt es ja anderen Lesern durchaus, was du ersinnst.

Übrigens, dein Satz besteht aus sechs Wörtern und ist, obwohl kurz, auch nur nach mehrmaligem Lesen zu verstehen. Die doppelte Negativierung verwirrt. Außerdem hat das Wort "mangeln" semantisch eher eine tadelnde Wirkung. Ist es denn schlimm, dass die Rechtschreibung eines Autors fast fehlerfrei ist?

Das war doch nur ironisch überspitzt und passte zur Verdeutlichung dessen, was ich zu kritisieren hatte. ;)
Normalerweise hätte ich geschrieben: "Tadellose Rechtschreibung", oder ähnliches. Nimm bloß nicht alles so Ernst, was ich von mir gebe.

Noch eine Sache muss ich dir anhaken. Wie du selbst sagtest, hast du die Geschichte nur überflogen. Auch wenn du mir deine Gründe dafür verständlich gemacht hast, ist die Schärfe deines Urteils für eine Geschichte, die du gar nicht richtig gelesen hast, in meinen Augen unangemessen.

Finde ich schon. Sie hat mich extrem gelangweilt, trotz der Mühe die ich mir gab sie zu lesen. Ich wollte sie lesen, aber ich konnte nicht. Verstehst du?

Im Wesentlichen hilft Kritik immer, wenn auch nicht jeder Satz einer Kritik. In diesem Sinne: Danke!

Biddescheen. Kritik muss nicht unbedingt hilfreich sein und sollte nicht als Anlass verstanden werden, im Falle mehrerer Verrisse das Schreiben einzustellen oder versuchen, es beim nächsten Mal den Kritikern recht zu machen. Nimm meine Kritik als Momentaufnahme eines Laien, der dir zufällig über den Weg lief.

 

Hallo,

In dem Jahr, da in Amerika Flugzeuge in Hochbauten rasten und man, aufgeschreckt von den Ereignissen, plötzlich vergaß, über das große Schwanzlutschen einer Praktikantin nachzudenken, suchte Bill Jefferson, ehemaliges Vorstandsmitglied von General Motors, das Weite in den endlosen Gebirgszügen des Himalajas.
Monicagate war am 26.1.98 („I did not have sexual relations with that woman”), der 11. September war am - nun ja - am 11. September 2001. Auch am 10.September hat kein Mensch mehr über Clinton und Lewinsky nachgedacht, von daher ist der Satz einfach unsinnig und will nur zwei provozierende Schlagwörter unterbringen.

Kein Mensch kann ermessen, was es für ihn bedeutet hatte, in der Führungsriege eines Automobilkonzerns zu sitzen, dort zu regieren und die Welt von oben aus zu betrachten.
Das ist aber sehr gewagt. Wenn es im Übertragenen Sinne gemeint ist (so groß war die Bedeutung), dann ist es eine Floskel. Wenn es wörtlich gemeint ist, dann ist es Unsinn, denn er ist ja nicht der einzige Topmanager auf der Welt.

Von daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass seine Reise in das gefährlichste und höchste Gebirge dieser Erde eine Suche nach seiner verlorenen Höhe war, eine Suche nach einem von Hochmut durchtränkten Gefühl des Herabblickens in einer Gegenwart, die für ihn nur Täler bereithielt.
Gut, gut, interessantes Grundmotiv. Dieser Virgin-Millionär macht doch auch immer solche extremen Dinger.

Bill wies dies immer von sich mit den Worten, sie wisse doch, verdammt noch mal, dass er an einer chronischen Entzündung seines Penis leide und deshalb, verflucht und zugenäht, nicht vögeln könne.
Die Idee gehobene Sprache mit Fluchwörtern zu durchsetzen, ist okay. Allerdings ist das zweite „verflucht und zugenäht“ zu formelhaft und zu wenig fluchig, um tatsächlich bei mir Komik zu erzeugen.

Auch will ich erwähnen
Wer is’n „ich“? Wenn du einen personifizierten, auktorialen Erzähler hast, musst du ihn vorstellen.

Ließ er los, würde er in die dunstige Schärfe der Felsen eindringen, genau dorthin, wo man nach ihm sirenenhaft rief.
Der Text kämpft auch damit, nicht in die dunstigen Abgründe sinnentleerter Floskeln und Bilder zu fallen.

Ja, als „humorvoller“ oder „satirischer“ Text funktioniert es nicht so ganz, die Witzchen sind auch ein wenig flach. Da muss ich Rainer zustimmen, also mit „Blasen“ und „Monicagate“ lockst du keinen Hund hinter dem Ofen vor. Das verdruckste Schreiben über Sexualität hat seine komische Wirkung wohl verloren.
Die Perspektive ist ein wenig unsauber an manchen Stellen; die Sprache neigt zur Völlerei und umkreist das Geschehen eher, als dass es auf es zusteuert.
Nichtsdestotrotz (ein Wort, das dein Erzähler verwenden würde) ist das kein schlechter Grundgedanke, wenn er auch in der Ausführung etwas bieder daherkommt. Als nicht auf lustig getrimmten Text in einem anderen Zusammenhang könnte das funktionieren.

Gruß
Quinn

 

Hallo Fluessigfeuer,

mir hat deine Geschichte sprachlich ausgezeichnet gefallen. Es ist eine leise sicherlich nicht allzu scharfe Satire über das Selbstverständnis der Macht.
Trotzdem muss ich natürlich unserem Ruf als Pedantenforum gerecht werden und einige Anmerkungen loswerden. ;)

Freilich war es kühn und vermessen gewesen, die von Geschäftspartnern für gewisse Dienste überwiesene, gewiss nicht geringe Summe an Geld, prompt auf ein Konto seiner Parteifreunde weiterzuüberweisen.
Da du ja sehr sprachbewusst schreibst, finde ich "weiterzuüberweisen" als störend und würde "weiterzuleiten" angemessener finden.
Da es mehrere Geschäftspartner sind, müsste mE "geringe überwiesene Summe" im Plural stehen, also: für gewisse Dienste überwiesenen, gewiss nicht geringen Summen an Geld
Vor Gericht hatte Bill immer wieder von einem Freundschaftsgeld geredet
entsprechend müsste hier der zählende Artikel weg.
weil sie ihm in so vielen kleinen Dingen hilfreich waren.
hier bin ich nicht ganz sicher, ob du um des Klang willens an der Konvention des Gebrauchs von "hilfreich" vorbeigehst. Normalerweise ist ein hilfreicher Mensch jemandem behilflich. Im Papierdeutsch ist die Konstruktion aber durchaus möglich.
In welch tiefe Abgründe wäre die Menschheit denn hinabgeschlittert
Da die Abgründe die richtung ja schon enthalten, kannst du "hinab" als Tautologie betrachten und es streichen.
Der Vorwurf, er habe sich herausgeredet und in diesem Sinne gewissermaßen gelogen, empörte Bill am meisten
Duden zeigt mir einen Übereinstimmungsfehler, der nicht mehr aufgezeigt wird, wenn ich empörte durch entrüstete ersetze. Beim Nachschlagen bin ich leider nicht weiter gekommen. Es könnte sen, dass man "empören" nur aktiv im Sinne von "sich empören" gebrauchen kann. Wenn ich den Satz jedenfalls so umstelle Über den Vorwurf, ... , empörte Bill sich am meisten erfolgt keine Fehlermeldung. Aber eine genaue Definition dafür habe ich nicht gefunden.
kannte er doch solcherlei Behauptungen von seiner nicht mehr ganz jungendlichen Frau
hier ist dir die Frau im Adjektiv zu männlich geraten. ;)
Die Therapievorschläge seine Frau hatte er grundsätzlich abgelehnt
und hier fehlt ein r: seiner Frau
arbeitete eine 34-jähige Putzfrau
auch wenn es lang ist und es da so eine Regel von Zahlen bis xx gibt, ich würde es ausschreiben: vierunddreißigjährige.
Er krallte sich mit seinen Händen an einen großen Stein
Mit wessen Händen sonst? Wenn du hier "den Händen" schreibst, vermeidest du die Wortwiederholung von "sein".
genau dorthin, wo man nach ihm sirenenhaft rief
sirenenhaft würde ich zwischen man und nach platzieren
Jene Momente wie dieser, da wir über unser Leben und Tod so offensichtlich bestimmen können, sind von so erschreckender Grausamkeit, dass wir es mit einer so ungeheuren Angst zu tun bekommen, wie sie natürlicher und menschlicher nicht sein könnte.
Hier vergallopierst du dich mE in der Formulierung unnötig. "Jene" passt mE nicht so gut zu "dieser", mit "Momente" angefangen, würde der Satz melodischer. "da" als Einleitung eines nebensatzes finde ich grundsätzlich lobenswert, hier aber erscheint es mir falsch, da es für "in denen" steht.
Vielleicht erscheint es mir aber auch so komisch, weil "unser" nicht als zusammengefasstes Personalpronomen für Leben und Tod stehen kann, da eines sächlich, das andere männlich ist, es also unser Leben und unseren Tod heißen müsste.
Das erste "so" würde ich durch "derart" ersetzen. Passt ja zu deiner Sprache und vermeidet die Wiederholung.
Sein Weg führte ins Tal, wo er von nun an leben wollte und wo es gar nicht so anders ist als in der Höhe, nur unscheinbarer und irgendwie leichter
beide "wo" sind mir zu umgangssprachlich für deinen Stil, auch hier würde ich "in dem" vorziehen. Schwierig ist auch die Vokabel leichter, da du dich zuvor so sehr auf die Luft dort oben konzentrierst und die ist zwar kälter, aber auch leichter. Das Bild verliert durch die Vokabel also an Stimmigkeit. Vielleicht "weniger mühsam"?
Eine Schneeflocke glitt hinab auf seine warme Hand und zerfloss zu reinem Wasser.
Wenn er wirklich hoch oben im Himalaya ist, wird das nichts, jedenfalls wenn ich den Berichten Messmers glauben darf. Viele Expeditionen berichten von abgefrorenen Zehen (obwohl sie in Schuhen steckten). Die Hände sollte er tunlichst in Handschuhen lassen, wenn er sie behalten möchte. (Hättest du an früherer Stelle von "bloßen Händen" geschrieben, hätte ich das da schon angemerkt.

Lieben Gruß, sim

 

hallo theodor,
auch von mir zuerst mal ein herzliches willkommen in der kg.

insgesamt hat mich deine geschichte auch enttäuscht, trotz einiger netter stellen, z.b.:

Die Therapievorschläge seine Frau hatte er grundsätzlich abgelehnt, war aber den Konzepten anderer Frauen gegenüber stets aufgeschlossen.
- ein netter schmunzler!

die wesentlichen punkte hat rainer schon erwähnt: langweilig geschrieben und vom text her überladen und in einem stil verfasst, der nicht zu einer satire gehört...........aber ehrlich gesagt: es IST AUCH KEINE satire. es fehlt ihr der biss! andererseits weiss ich genau, wie schwierig es ist, eine ECHTE satire zu schreiben. ich habe das auch öfters versucht. den mäßigen erfolg kannst du in der rubrik satire nachlesen.

noch ein paar konkrete hinweise zum text:

Oder, verehrte Geschworene, wären Sie so grausam und....
- direkte rede beginnt und endet mit anführungs- und schlußzeichen

die von Geschäftspartnern für gewisse Dienste überwiesene, gewiss nicht geringe Summe an Geld, prompt auf ein Konto seiner Parteifreunde weiterzuüberweisen.
- wortwiederholung

sich in einem gemieteten Cadillac Eldorado...
- glaubst du wirklich, dass sich der CEO von GM ein fahrzeug aus der eigenen produktion MIETEN muss? das klingt unglaubwürdig!

[QUOTEEine plötzliche Anwandlung des Mädchens, die unerwartet während Bills lüsterner Massage meinte, die Jungfräulichkeit sei doch besser als ein gut bezahlter Ferienjob][/QUOTE] - ich denke, es war eher das girl, das massierte und nicht bill.

und wunderte sich, was ihn antrieb, in derartige Höhen aufzusteigen.
- du willst damit sagen, dass ein vorstand gar nicht weiss was er tut? oder warum muss er sich dann über seine entscheidung wundern?

Er lächelte und brach auf.
- er war doch schon die ganze zeit unterwegs! ich würde sagen: "er lächelte und begann den abstieg."

vielleicht ist es hilfreich, wenn du jemanden bittest, dir deinen text laut vorzulesen. du wirst schnell erkennen, wo die stellen sind, an denen der vorleser ins stocken gerät........weil dein stil den lesefluss sehr beinträchtigt.

herzliche grüße
ernst

 

Hallo Theodor,

die Idee, jemanden den Text laut vorlesen zu lassen, kann ich nur unterstützen. Wenn man selbstkritisch genug ist, dann reicht auch oftmals schon, sich selbst das Eigengeschriebene laut vorzulesen und zwar ohne besondere Betonung, weil durch eine theatralische Form des Vorlesen viele Textschwächen übertüncht würden. Und gerade die möchte man ja finden.

Mir hat dein Text leider nicht gefallen, denn er stellt aus meiner Sicht allenfalls den Hauch einer Satire dar, eher würde ich sagen, er ist ein wenig ironisch und zudem fand ich ihn nicht besonders spannend. Ironie allein ist noch keine Satire.

Wie Ernst schon angemerkt hat, ist es verdammt schwierig, eine vollendete Satire zu schreiben, wobei noch nicht mal erforderlich wäre, dass diese humorvoll, witzig oder ironisch, sarkastisch verpackt ist.

Was mir grundsätzlich an deinem Text misshagte, war, dass ich keine Fokussierung auf das satirische Thema vorfand, sondern die Handlung driftet quer durch die Twintowers über das Oraloffice bis hin zu deinem geschundenen Protagonisten, dessen Prozess und seinen Himalajablues und seiner neuen Lebenssinnfindung. Aber um was es dir nun konkret gehen sollte, ist mir nicht ganz klar.

Dass du lange Sätze schreibst, ist sicherlich zum einen eine Geschmacksfrage, was man dem Leser gerne bieten möchte und ob man es als eine besondere Stilform für sich nutzen möchte, aber für mich ist es auch manchmal eine Form von Faulheit, Dinge klarer zu fassen. Diese Faulheit will ich dir keineswegs unterstellen, dazu kenne ich dich zu wenig, aber du setzt dich diesem Verdacht aus. ;)

Irre lange mit vielen Informationen gespickte Sätze sind mit Nebelbomben vergleichbar: man muss sich lange genug in ihnen aufhalten, um etwas erkennen zu können. :D

Ach so, und weil du ja ein Neuling bist, möchte ichs nicht versäumen:

herzlich willkommen hier auf kg !

Lieben Gruß
lakita

 

Antwort

Hallo,

es wurden zwischenzeitlich viele Kommentare geschrieben. Das freut mich sehr und ich werde jetzt einzeln darauf eingehen:

Zuerst an Rainer:

Du hast Folgendes geschrieben:

Ein Problem ist natürlich auch das Genre: Wenn du den Text in der Philosophie-Rubrik gepostet hättest, würde ich dir die komplizierte Struktur der Sätze nicht ankreiden. Da erwartet man keine extreme Simplifizierung wie in der Mainstream-Literatur. Aber gerade Satire wird von, ich sag mal, einfachen Gemütern wie mir gelesen, die den Sinn eines Satzes auf Anhieb verstehen wollen - wenn sich die Pointe oder der Witz erst im Nachhinein erschließt, etwa bei satirischen Anspielungen, deren Vorlage man nicht kennt, ist das kein Problem.
Sehr richtig! Es kam ja mehr oder minder bei allen Antworten heraus, dass ich mich stellenweise nicht in den Grenzen des Genres Satire bewege. Ich hatte auch nie vor, eine Satire zu schreiben. Da bin ich einfach ehrlich. Ich will mit meinen Geschichten bestimmte Ideen und Meinungen an die Leserschaft herantragen. Dafür will ich mich nicht in den Grenzen eines Genres bewegen. Ich will meine Ideen einfach nach meinem künstlerischen Verständnis bestmöglich zu Papier bringen, in einer gewissen Grenzenlosigkeit. Daher ist es für mich schwierig, das richtige Forum auszusuchen. Philosophie wäre eine Möglichkeit gewesen. Die Geschichte soll aber vorwiegend provozieren, sie hat mehr einen moralischen als philosophischen Hintergrund. Es ergibt sich aus ihr schlichtweg keine neue Erkenntnis. Daher wäre die Geschichte dort auch fehl am Platz...

Weiterhin sagst du:

Ja, für mich! Aber nur weil ich mit deinem Text nichts anfangen kann, sollst du doch bitte nicht deinen Schreibstil ändern. Schreib so, wie es dir gefällt und wie es für dich richtig ist. Vielleicht gefällt es ja anderen Lesern durchaus, was du ersinnst.
Keine Angst! Ich kenne meinen Stil und bleibe dabei. Dennoch kann ich mich zwischen den Grenzen meines Stils bewegen, ich bin nicht starr. Und bisweilen kann das sehr sinnvoll sein.

Und zum Schluss:

Kritik muss nicht unbedingt hilfreich sein und sollte nicht als Anlass verstanden werden, im Falle mehrerer Verrisse das Schreiben einzustellen oder versuchen, es beim nächsten Mal den Kritikern recht zu machen.
Das habe ich im Wesentlichen gerade schon geklärt. Dennoch sehe ich die Kritik immer als eine Hilfe an. Obgleich es häufig "nur" eine Meinung ist und mich deshalb keinesfalls bewegt, gleich alles anders zu machen, ist sie immer ein Antrieb, sich mit dem eigenen Text nochmals auseinanderzusetzen. Auch lernt man zu argumentieren und seinen Text zu verteidigen. Wenn ich also sage, Kritik hilft immer, dann meine ich das nicht nur auf den Text bezogen... Gruß, Flüssigfeuer

Jetzt zu Quinn:

Du beginnst gleich sehr offensiv:

Monicagate war am 26.1.98 („I did not have sexual relations with that woman”), der 11. September war am - nun ja - am 11. September 2001. Auch am 10.September hat kein Mensch mehr über Clinton und Lewinsky nachgedacht, von daher ist der Satz einfach unsinnig und will nur zwei provozierende Schlagwörter unterbringen.
Nein, nein und abermals nein! Das sind nicht nur zwei Schlagwörter. Dass die beiden Ereignisse über drei Jahre auseinanderliegen, ist mir wohl bekannt. Nochmals meinen ersten Satz:
In dem Jahr, da in Amerika Flugzeuge in Hochbauten rasten und man, aufgeschreckt von den Ereignissen, plötzlich vergaß, über das große Schwanzlutschen einer Praktikantin nachzudenken, suchte Bill Jefferson, ehemaliges Vorstandsmitglied von General Motors, das Weite in den endlosen Gebirgszügen des Himalajas.
Wir befinden uns also im Jahr 2001. Ich behaupte, man habe in den USA wegen der schrecklichen Ereignisse erst 2001 aufgehört, über eine meines Erachtens so unwichtige Sache nachzudenken. Das ist meine Behauptung. Deine Behauptung ist, dies sei Quatsch. Man habe doch schon längst nicht mehr darüber nachgedacht. Zwei Behauptungen, keine Beweise. Also, wer hat Recht? Welch eine Tragödie? ;) Keine wird's beweisen können. Dennoch, ich habe Bekannte in Amerika. Es handelt sich vorwiegend um Studenten. Sie haben vor dem 11. September mehrmals geklagt, dass an der Uni und auch in der Familie über Bills "Ausrutscher" immer noch heftig diskutiert werde. Plötzlich, nachdem ein anderes unglaubliches Ereignis stattgefunden hatte, gab es dieses Thema gar nicht mehr. Es war also tatsächlich erst nach dem 11. September Geschichte... Glaube mir also bitte, das war nicht bloß ein blöder Effekt...

Weiterhin:

Wenn es im Übertragenen Sinne gemeint ist (so groß war die Bedeutung), dann ist es eine Floskel. Wenn es wörtlich gemeint ist, dann ist es Unsinn, denn er ist ja nicht der einzige Topmanager auf der Welt.
Das ist eine, wie du es nennst, Floskel. Freilich gibt es andere Topmamanger, aber der Mann ist der Protagonist, seine Individualität ist wichtig, eben sein enormes Streben nach Macht und Regieren. Die "Floskel" verstärkt auch die Tiefe seines Falls. Meiner Meinung nach ist die "Floskel" in Ordnung.

Weiter:

Wer is’n „ich“? Wenn du einen personifizierten, auktorialen Erzähler hast, musst du ihn vorstellen.
Damit bin ich das nächste Mal vorsichtiger. Ich meine, dass ich den Erzähler nicht vorstellen muss, dass er im Hintergrund bleiben kann, aber es löst bei vielen ein unbefriedigendes Gefühl aus.

Weiter:

Der Text kämpft auch damit, nicht in die dunstigen Abgründe sinnentleerter Floskeln und Bilder zu fallen.
Puhhh! Von mir aus gibt es eben viele "Floskeln" und Bilder, aber sinnentleert sind sie bestimmt nicht. Dein Wort ist scharf, aber das ist wohl so in diesem Forum. :D Wie dem auch sei, Dank dir für deinen Kommentar. Gruß, Flüssigfeuer

Es geht weiter mit sim:

Du hast stilistisch einige sehr gute Anmerkungen gemacht. Dank dir dafür!

Einige Sachen sind aber unklar. Du sagst: Da es mehrere Geschäftspartner sind, müsste mE "geringe überwiesene Summe" im Plural stehen, also: für gewisse Dienste überwiesenen, gewiss nicht geringen Summen an Geld
Nicht zwangsweise. Auch mehrere Geschäftspartner können nur eine Summe überweisen, wenn sie nämlich als Gruppe zusammengehören und auch zusammen überweisen. Die folgenden
Anmerkungen, die sich darauf beziehen, würde ich ähnlich bewerten. Aber das ist Kleinkram. Deine Variante ist sicherlich besser. Sie "stört" nicht so...:)

Dann:

Da die Abgründe die richtung ja schon enthalten, kannst du "hinab" als Tautologie betrachten und es streichen.
Ja, eine klassische Tautologie. In dem Sinne auch bewusst eingesetzt, um die Tiefe seines Falls zu unterstreichen...

Dann kritisiert du diese Zeile:

kannte er doch solcherlei Behauptungen von seiner nicht mehr ganz jungendlichen Frau
Wieso ist das Adjektiv zu männlich? Ist doch ein astreiner Dativ. Verstehe ich nicht. Klär mich auf!!!

Dann diese Zeile meiner Geschichte:

Jene Momente wie dieser, da wir über unser Leben und Tod so offensichtlich bestimmen können, sind von so erschreckender Grausamkeit, dass wir es mit einer so ungeheuren Angst zu tun bekommen, wie sie natürlicher und menschlicher nicht sein könnte.
Hier gefällt dir das "da" nicht. Man kann es aber schreiben, weil "da" auch temporal eingesetzt werden kann. Siehe Duden...Ansonsten sind deine Vorschläge hier gut. Das kann man tatsächlich besser und melodischer schreiben. Im Allgemeinen, deine sprachlichen Anmerkungen sind wirklich sehr hilfreich.

Aber dann:

Wenn er wirklich hoch oben im Himalaya ist, wird das nichts, jedenfalls wenn ich den Berichten Messmers glauben darf. Viele Expeditionen berichten von abgefrorenen Zehen (obwohl sie in Schuhen steckten). Die Hände sollte er tunlichst in Handschuhen lassen, wenn er sie behalten möchte. (Hättest du an früherer Stelle von "bloßen Händen" geschrieben, hätte ich das da schon angemerkt.
Hier muss ich gestehen, hast du mich zum Schmunzeln gebracht. Ja, ja, die Messner-Bücher. Bisweilen ist es von Nutzen, die Bücher wegzulegen, und in die Natur zu schreiten. Was man nicht alles lernt! Zum Beispiel Folgendes: Der Himalaya beginnt nicht bei 8000m. Ganz und gar nicht. Es ist ein erstaunliches Gebirge. Auf gut 2000m hat man noch tropischen Wald und schwitzt ohne Unterlass. Die Baumgrenze kommt erst bei 4000m! Eine Reise dorthin ist wirklich empfehlenswert. Kommen wir aber zu deinem Kommentar. Ich habe die Höhe nie erwähnt. Aber sei versichert, ich dachte so an ca. 4500m. Tatsächlich fällt dort Schnee. Es kann aber durchaus sein, dass dabei die Sonne scheint. Es kommt einen dann gar nicht so kalt vor. Ganz im Gegenteil, man BEWEGT sich nämlich. Ernsthaft, es ist ganz schön anstrengend, da ober herumzuklettern. Glaube mir, auch dir würde warm werden, besonders in der Sonne. Die einfachste Möglichkeit, die Wärme abzugeben und somit die Körpertemperatur zu regulieren, ist das Ausziehen der Handschuhe! Die Hände bleiben für ca. 15min warm (selbst wenn man nur steht). Sollte in der Zeit eine Schneeflocke auf die Hände fallen, schmilzt sie garantiert.

Also pack deine Sache und auf nach Asien! ;) Kleiner Scherz natürlich. Hab nochmals Dank für deine Anmerkungen. Ich werde mir bald deine Geschichten vornehmen. Gruß, Flüssigfeuer

Nun zu Ernst Clemens

Auch du hast einige hilfreiche Anmerkungen gemacht. Mit allen bin ich aber nicht einverstanden.

Fangen wir damit an:

die wesentlichen punkte hat rainer schon erwähnt: langweilig geschrieben und vom text her überladen und in einem stil verfasst, der nicht zu einer satire gehört...........aber ehrlich gesagt: es IST AUCH KEINE satire. es fehlt ihr der biss! andererseits weiss ich genau, wie schwierig es ist, eine ECHTE satire zu schreiben. ich habe das auch öfters versucht. den mäßigen erfolg kannst du in der rubrik satire nachlesen.
Klar, Literatur ist Geschmackssache. Und, wie weiter oben zu lesen, ich wollte nie eine Satire schreiben. Die Geschichte passt dennoch am besten in dieses Forum.

Dann:

direkte rede beginnt und endet mit anführungs- und schlußzeichen
Du bist ja sehr dudenfreundlich. ;) Die Rede sollte mehr in den Text eingeschmolzen werden. Das fand ich reizvoll. Da ignoriere ich auch mal den Duden.

Außerdem:

glaubst du wirklich, dass sich der CEO von GM ein fahrzeug aus der eigenen produktion MIETEN muss? das klingt unglaubwürdig!
Es ist keinesfalls unglaubwürdig. Meine Angaben sind hier nur unvollständig. Ich habe mich entschieden, eine in diesem Fall wichtige Information wegzulassen. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass das auffällt. Du hast das Gegenteil bewiesen!
Ich meinte den Cadillac Eldorado der dritten Generation. Das ist ein beliebtes Kultauto in Amerika, das einer Schülerin sicherlich imponieren könnte. Im Jahre 1985 lief die Produktion des Wagens allerdings aus. Im Jahre 2001 stand also mit Sicherheit kein derartiges Modell mehr in einem GM-Werk oder in einem Autohaus. Man musste es gebraucht kaufen - oder eben mieten. Mein Manager ist kein Autonarr, hat es also nicht unzähliche Wagen in der Garage stehen. Daher muss auch er etwas "Besonderes" mieten. Top-Manager hin oder her!

Dann sehr lustig:

ich denke, es war eher das girl, das massierte und nicht bill.
Also Ernst, hab mal ein bisschen mehr Fantasie! ;)

Weiter:

du willst damit sagen, dass ein vorstand gar nicht weiss was er tut? oder warum muss er sich dann über seine entscheidung wundern?
Das ist eine anstrengende Tour, die er da macht. Da kommen solche Fragen. Ob man will oder nicht.

Und dann noch:

vielleicht ist es hilfreich, wenn du jemanden bittest, dir deinen text laut vorzulesen. du wirst schnell erkennen, wo die stellen sind, an denen der vorleser ins stocken gerät........weil dein stil den lesefluss sehr beinträchtigt.
Ich kann meine Geschichte lesen, ohne ins Stocken zu geraten. Meine Kommas sind mit Intention gesetzt. Ein Lesefluss besteht meines Erachtens.

Ansonsten auch hier nochmals Lob und Dank für deine Aufmerksamkeit. Gruß, Flüssigfeuer

Und jetzt noch zu lakita

Du hast geschrieben:

Mir hat dein Text leider nicht gefallen, denn er stellt aus meiner Sicht allenfalls den Hauch einer Satire dar, eher würde ich sagen, er ist ein wenig ironisch und zudem fand ich ihn nicht besonders spannend. Ironie allein ist noch keine Satire.

Wie Ernst schon angemerkt hat, ist es verdammt schwierig, eine vollendete Satire zu schreiben, wobei noch nicht mal erforderlich wäre, dass diese humorvoll, witzig oder ironisch, sarkastisch verpackt ist.

Ja, ja, ich hab's kapiert. Es ist keine Satire. :D Wollt ich aber auch nicht. Hab ich weiter oben schon beschrieben.

Dann das:

Dass du lange Sätze schreibst, ist sicherlich zum einen eine Geschmacksfrage, was man dem Leser gerne bieten möchte und ob man es als eine besondere Stilform für sich nutzen möchte, aber für mich ist es auch manchmal eine Form von Faulheit, Dinge klarer zu fassen. Diese Faulheit will ich dir keineswegs unterstellen, dazu kenne ich dich zu wenig, aber du setzt dich diesem Verdacht aus.
Also bitte! Lange Sätze sind keine besondere Stilform. Und das mit der Faulheit verstehe ich auch nicht. Lesbare Sätze entsprechender Länge so zu konstruieren, dass sie lesbar, flüssig und melodisch sind, ist keine einfache Sache. Faul ist ganz und gar das falsche Wort. Komische Anmerkung...

Dennoch, auch dir danke für deinen Kommentar und die Willkommensgrüße!:D Jetzt sind meine Finger allerdings wund, ich höre besser auf. Gruß, Flüssigfeuer

 

Dann kritisiert du diese Zeile:
Zitat:
kannte er doch solcherlei Behauptungen von seiner nicht mehr ganz jungendlichen Frau
Wieso ist das Adjektiv zu männlich? Ist doch ein astreiner Dativ. Verstehe ich nicht. Klär mich auf!!!
es ging mir nur um das n in jugendlich. ;)

 

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