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Ein Grüner Junge

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09.11.2015
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Ein Grüner Junge

„Man lässt sich seine Mängel vorhalten, man lässt sich strafen, man leidet manches um ihrer Willen mit Geduld, aber ungeduldig wird man, wenn man sie ablegen soll.“
Goethe


Ein schrilles Geräusch. Ein unablässiges Surren. 16:40 in roten Ziffern. Der Wecker! Du vergräbst dein Gesicht im rechten Oberarm und bleibst regungslos. Es fällt dir schwer, in diesem dämmrigen Bewusstseinszustand zwischen Schlaf und Halbschlaf eine Entscheidung zu fällen. Darfst du noch weiterschlafen? Nein, du hattest den Wecker mit einer Absicht gestellt. Du musst Aufstehen! Als du dich auf den Rücken wendest und deine Waden anspannst, deutet sich ein Krampf an. Dein Körper muss sich erst noch auf Bewegung einstimmen. Das heißt, du bleibst doch in deinem Bett liegen, während der Raum weiterhin von grellen Tönen geflutet wird. Wenigstens fünf Minuten!
Du spürst einen Druck auf deinen Augen. Die aufgefahrenen Lider kannst du kaum geöffnet halten. Gott, wie lange hattest du denn geschlafen?

Dann stehst du auf, nur um dich von dem Lärm zu befreien. Ruhe — und trotzdem kannst du kaum überblicken, was geschehen ist. Dein Mund ist trocken und schmeckt nach Eisen. Eine Zigarette … Es tut gut, unter dem geöffneten Fenster zu rauchen. Der Duft von frischem Regen und der kalte Luftzug im Nacken wirken belebend. Man spürt wirklich, wie der verbrauchte Dunst aus dem Zimmer gedrängt wird. Ein Auto fährt vorbei. Es rauscht gleichmäßig auf der nassen —

Ach verdammt, du warst wieder nicht in der Schule! Vor innerer Unruhe war es dir unmöglich, früh in den Schlaf zu finden und deine Kraft hätte nicht ausgereicht, um in der Schule irgendwie produktiv zu wirken. Du hattest dich also mit Ben verabredet. Sind die Benzos noch in der Tasche? Wie gerne würdest du dich einfach hinlegen. Jede deiner Fasern fordert nach Ausspannung. Kein Zurück! Unter dem mühsamen Aufgebot von Konzentration sammelst du deinen Tabak, die Zigarettenblättchen und Eindrehfilter auf, tauscht deine Jogginghose gegen eine Jeans, schlüpfst in bequeme Schuhe und streifst dir noch einen Pullover über. Dann trittst du auf die Straße. Der kalte Herbstwind peitscht dir den Regen ins Gesicht, während du deinen völlig übermüdeten Körper zum Weiterschreiten nötigst. Du hast tatsächlich vergessen, dir eine Jacke mitzunehmen. Ob du heute noch zu klarem Verstand kommen wirst? Und merkwürdig, wozu diese Hetze? Wieso ist dein Leben in letzter Zeit so kräftezehrend?
Unterdessen spürst du ein Stechen im Magen. Du wirst bestimmt noch eine Viertelstunde brauchen bis du bei Ben ankommst und der Regen scheint stärker zu werden. Vielleicht solltest dich erst einmal ins Lin Lin setzen. Gegessen hattest du noch nicht.

Das Klirren der Glocken über der Eingangstür hält nur kurz nach deinem Eintreten an und führt mit ihrem Verstummen unsanft in die bedrückende Stille des leeren Speisesaals. Das kleine Lokal, welches man nur in äußerst gutmütiger Stimmung als Restaurant bezeichnen würde, ist übersättigt von einer unerträglichen Menge an Kitsch im Asia-Flair. In dem großen Schaufenster, das zur Straße hin ausgerichtet ist, steht eine überdimensionierte goldene Winkekatze neben einem fettleibigen Buddha, dessen blödartiges Grinsen den Ausdruck von Gleichmütigkeit weit verfehlt. Im Inneren fällt das Augenmerk sofort auf die beiden, parallel zum Tresen verlaufenden roten Holzbalken, die goldverzierte Neujahrs-Laternen tragen. Die weißen Wände des Lokals sind mit klassischen Tuschmalereien verziert und an ihrer unteren Hälfte mit Bambus verkleidet. Du blickst auf eine Zeichnung und erkennst Konfuzius in einem fließenden Seidengewand.
Wie viel Geld hast du dabei? Drei Euro und achtzig Cent. Das reicht leider nur für die Frühlingsrollen. 1,80€, die Nummer 3.

Scheinbar bleib dein Hereinkommen unbemerkt. Auch wenn du deinem Zeitempfinden nicht trauen kannst, bist du sicher, dass du nun schon unverhältnismäßig lange wartest. Hinter der offen stehenden Küchentür ist niemand zu sehen. Dir ist nur ein Blick auf den Gasherd vergönnt, auf dem eine einsame Wok-Pfanne steht, deren schwarze Lackierung sich am äußeren Boden ganz abgenutzt hat. Es ist dir unangenehm, aber du musst jetzt auf dich aufmerksam machen. Vorsichtig wirfst du ein „Hallo“ in die Küche. Eine Tür öffnet sich. Du hörst, wie sie mit einem Knall wieder in ihr Schloss fällt und plötzlich stürmt eine ältere, untersetzte Frau aus der Küche und stellt sich hinter den Tresen. Ihr glattes schwarzes Haar ist in einem kurzen Zopf gebunden und in ihrem Gesicht thront ein riesiger Leberfleck über dem rechten Auge. „Was sie wollen?“. Ihr würdest du keinen Gefallen damit tun, wenn du deine Bestellung umständlich ausformulierst. Du nennst nur eine Zahl. „Die Nummer achtzehn bitte“. Mit einem langgezogenem „Achtzehn“ bewegt sie sich wieder in die Küche. Konfuzius sagt, der Edle fordert sich selbst. Der Gemeine fordert von anderen. Du bist stolz, dass du dich erinnern kannst. Wie schwer wird dir wohl das Abitur fallen können? Aus der Küche dringen das Zischen und der Geruch von siedendem Öl. Du siehst wie die Leberfleck-Frau Nudeln in den Wok gibt und die Pfanne dabei vor und zurück schwenkt. Gilt das deiner Bestellung? Welche Nummer hast du genannt? Ein Blick auf die Speisekarte über dem Tresen. Nummer 18 – Nudelwok mit Hähnchenfleisch. Verdammt, du hast achtzehn gesagt, weil du an den Preis von den Frühlingsrollen gedacht hast! Das kannst du nicht bezahlen. Was tun?

Es wird mühsam und peinlich sein, ihr deinen Fehler zu erklären. Das könntest du nur schwer aushalten, es fehlt dir einfach die Kraft dazu. Außerdem ist es schon zu spät. Die Nudeln braten in der Pfanne. Welcher Schaden entsteht ihr überhaupt? Sie wird die Nudeln einfach selbst essen. Ehe du deiner Anstandslosigkeit staunen kannst, hast du dich schon vom Tresen bewegt, um aus ihrem Blickfeld zu geraten. Du atmest tief vor der Tür ein. Eins, zwei, drei. Die Türglocken schlagen heftig an. In einem deformierten Stechschritt eilst du um die nächste Straßenecke. Nur keine Scham! Es liegt jetzt hinter dir. Wenigstens hat der Regen ausgesetzt. Du drehst dir eine Zigarette. Geh einfach weiter zu Ben. Wieder dieses Stechen. Diese krampfhaften Magenschmerzen, die eine bevorstehende Übelkeit ankündigen und auf jeden Fall nichts mit Appetit oder der Lust am Essen zu tun haben. Es ist das letzte Drängen deines Körpers auf die lang verwehrte Nahrung.

Ben meldet sich nie über die Fernsprechanlage. Es scheint ihm herzlich egal zu sein, wen er bei sich empfängt. Seit er vor drei Monaten aus seinem Elternhaus ausgezogen ist, hast du ihn noch nie alleine in seiner neuen Wohnung angetroffen. In seinem Gesicht strahlt ein entwaffnendes Lächeln, als er dir die Tür öffnet und seine Hand zur Begrüßung entgegenstreckt. „Wir gehen am besten in die Küche. Marco schläft auf der Couch und ich will ihn nicht wecken“. Ist es eine Stärke, immer Menschen um sich zu haben? Die zumeist geöffneten, in seinem Flur verstreuten Umzugskartons lassen zwischen einander gerade so viel Abstand, dass man sich nur durch einen schmalen Trampelpfad an ihnen vorbei bewegen kann. In Bens Küche liegen Schränke auf den Boden, die eigentlich dazu gedacht waren, an der Wand angebracht zu werden und nun als Ablagefläche für schmutziges Geschirr dienen. Die kunstvolle Unordnung seiner Wohnung ist dem Prinzip der Nützlichkeit geschuldet. Nur diejenigen Sachen, die ihm unmittelbar notwendig erschienen sind, haben von Anfang an einen Platz zugeteilt bekommen. Alles weitere wird nach und nach den Kartons entnommen, wenn es Ben erforderlich scheint.

„Möchtest du etwas trinken? Ich kann dir nur Leitungswasser anbieten“. „Nein, danke“ antwortest du ihm. „Hast du das Speed bekommen?“. Er öffnet den Kühlschrank und entnimmt ihm ein Plastikbriefchen von der Größe seiner Hand. „Natürlich, wie viel brauchst du?“. „Ich habe dir ja gesagt, dass ich momentan kein Geld habe. Aber ich kann dir Benzos anbieten“. In deiner rechten Hosentasche suchst du nach einer Medikamentenpackung und drückst sie Ben in die Hand. „Diazepam“ liest er skeptisch.

Es ist ein schweres Stampfen, verbunden mit einem Schleifen über den Fußboden, zu hören und nun steht Marco, mit dem Oberkörper an den Türrahmen gelehnt, in der Küche. Er gibt unverständliche Laute von sich, worauf Ben ihm grinsend erwidert: „Tut mir leid, ich kann dich nicht verstehen. Wahrscheinlich bin ich einfach zu betrunken“. Marco streicht sich seine ungepflegten blonden Harre aus dem Gesicht und schleppt sich sichtlich aufgebracht wieder in den Flur, um auf der Toilette zu verschwinden. „Das Wohnzimmer ist frei. Komm wir gehen rüber“. Ben fasst dir etwas zu familiär an die Schulter und protegiert dich über den Flur.

In dem Wohnzimmer wunderst du dich jedes Mal darüber, dass dir noch immer der Geruch des im Raum stehenden kalten Zigarettenrauch den Ekel ins Gesicht treiben kann. Aus der fordernden Unordnung an halb montierten schwedischen Spanplattenmöbeln, ragt Bens weißes Ledersofa wie ein Fremdkörper hervor. Du setzt dich auf die Couch, während Ben sich im Stehen eine Zigarette anzündet und über seinen Laptop Musik auswählt. Der Fernseher läuft und zeigt eine Kindersendung. Aber du befindest dich an einem Ort, an dem der Ton abgedreht und durch das stumpfe Wummern eines Subwoofers ersetzt wird.

Kurz und gierig saugt Ben an seiner Zigarette und speist den Rauch unvermittelt wieder aus. Dann nimmt er sich erneut die Medikamentenschachtel zur Hand und blickt auf das Blister im Inneren. „Ich kann dir ein Gramm dafür geben“. Er holt die Verpackungsbeilage heraus. „Ben, das reicht nicht. Ich brauche mindestens zwei Gramm für morgen“. „Ich verstehe nicht, warum du nicht einfach die Benzos nimmst um dich mal richtig auszuschlafen. Du machst dich doch nur kaputt“ trumpft er dich ab und aus seiner, in Falten gelegten, Stirn spricht reine Verachtung mit seinem verletzenden Mitleid für dich. „Ich schreibe morgen meine erste Abiturprüfung und wenn ich mich vorher schlafen lege, werde ich am nächsten Tag bestimmt nicht um halb sieben dafür aufstehen können“ bettelst du fast. „Gut, ich gebe dir zwei. Aber du zahlst mir die zehn Euro nach, wenn du das Geld dafür hast“.

Er nimmt eine Feinwaage aus einer Schublade und setzt sich zu dir auf das Sofa. Das Briefchen wird geöffnet und etwas von dem weißen Pulver auf die Waage gestreut bis sie zwei Gramm anzeigt. „Stört es dich wenn ich hier –“ Ben schüttelt den Kopf und beginnt die Verpackungsbeilage zu überfliegen. „Hast du vielleicht einen Geldschein?“.

Er holt sein Portmonee hervor und legt dir einen 20-Euro-Schein auf den Schoß. Dann liest er dir laut vor: „Welche Nebenwirkungen ... Schläfrigkeit, Mattigkeit, Benommenheit, verlängerte Reaktionszeit“. Du drehst den Geldschein zwischen deinen Fingern zusammen und holst deine Bankkarte hervor. „Schwindelgefühle, Bewegungsstörungen, Kopfschmerzen, Verwirrtheit und zeitlich begrenzte Gedächtnislücken“. Dann breitest du etwas Speed aus. „Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Durchfall, Gelbsucht, Brustschmerzen“ Mit der Karte ziehst du das Pulver zu kleinen Bahnen auf dem Couchtisch zusammen. „Blutdruckabfall, Verlangsamung des Herzschlages, Abnahme des geschlechtlichen Bedürfnisses und bei Frauen: Störungen der Regelblutung“ Den Schein steckst du dir in dein linkes Nasenloch und ziehst mit deinem Gesicht über die erste Bahn hinweg, während du das freie Nasenloch zudrückst. „Das ist ja reines Gift“ lacht er auf. „Wo hast du das her?“.

Dir geht es schlechter, aber du fühlst dich besser. Das Magenstechen geht langsam in dumpfe Übelkeit über, aber du bist hellwach und hast jetzt Zuversicht gefasst. Die Prüfung wirst du bewältigen und in ein paar Wochen hat die Schulzeit für dich endlich ein Ende. „Mein Hausarzt hat mir das Rezept wegen meiner Schlaflosigkeit ausgestellt“. Du lügst, es war wegen deiner Panikattacken. Die Benzos haben zwar geholfen, dir aber leider auch jeden Antrieb geraubt. „Ich schaue mal nach Marco. Nicht, dass er auf meiner Toilette verendet“.

Alleine im Wohnzimmer zurückgelassen, suchst du nach der Fernbedienung. Als du unter dem Sofa nachsiehst, fällt dir auf dem Boden ein Bild von Che Guevara im Postkartenformat ins Auge. Es ist die berühmte Fotographie, auf der El Commandante mit einem idealistischen Weitblick in die Ferne schweift. Meint Ben das ironisch? Sein Drei-Millimeter-Haarschnitt war bisher das einzige an ihm, was man mit einem politischen Statement hätte verwechseln können. Endlich gehst du zum Fernseher, um das Programm zu wechseln. Eine Dokumentation über irgendein Naturvolk in Zentralafrika weckt dein Interesse.

Noch immer kannst du nichts verstehen, als du siehst wie der Oberkörper eines Jungen von vielleicht vierzehn Jahren mit einer rot-schwarzen Schlammfarbe bemalt wird. In einer Nahaufnahme seines Gesichts erkennt man, wie seine Augen vor rücksichtsloser Entschlossenheit glänzen. Auch sie werden von der Farbe in gradlinigen, den Wagenknochen zulaufenden Mustern umzeichnet. Alle Frauen und Mädchen des Dorfes stehen versammelt als das Kind mit den stolzen Jägern in die Savanne hinauszieht. Mit Ausnahme des Jungen sind sie alle in exotischen Tierfellen gekleidet und mit Speeren bewaffnet. Als nun eine Gazellenherde von der Gruppe gesichtet wird, pirschen sich die Männer vorsichtig heran, um die Tiere zu umstellen. Unter dem wutschnaubenden Geschrei der Jäger werden die Gazellen auf den Jungen zugetrieben. Dieser versucht nun auf den Rücken eines Tieres aufzuspringen und wird von unberechenbaren Sprintmanövern der Gazelle zu Boden geworfen. Mit unwahrscheinlichem Glück scheint er unverletzt geblieben. Er läuft auf das nächste Tier zu und in diesem Fall gelingt das Wagnis. Er schwingt sich auf den Rücken der Gazelle. Mit kräftigen Armen umschlingt er den Hals des Tieres und reißt es nieder. Seine Hände greifen nach der Kehle —

Die Türklingel. „Kannst du aufmachen? Ich komme hier gerade nicht weg“ ruf dir Ben aus der Toilette zu. Ein blasses Gesicht grüßt dich formell mit einem einsilbigen Wort. Patrick trägt zwei Wodkaflaschen mit sich in das Wohnzimmer und nimmt Bens Platz neben dir auf der Couch ein. Du kennst ihn nicht wirklich und fühlst dich unwohl. „Ist das deins?“ fragt er dich und deutet auf den Tisch. „Nur was offen liegt“. „Darf ich mal ziehen?“. Er wird heute schon früh mit dem Trinken angefangen haben. Seinen Mund behält er nach dem Sprechen weit geöffnet, was dich entfernt an das ungläubige Staunen eines kleinen Kindes erinnert.

„Ich brauche das für mich selbst. Nächstes Mal vielleicht“ entgegnest du ihm. „Komm, dafür trinken wir auch zusammen“ und ohne deine Antwort abzuwarten, springt er auf um aus der Küche zwei Schnapsgläser zu holen. Was ist schon dabei? Ein wenig wirst du ihm doch abtreten können. Patrick füllt eure Gläser und bedient sich an deinem Speed, worauf er unbeherrscht mit dir anstößt. „Danke, aber das reicht mir für heute. Ich muss morgen früh raus“. Von deinem Einwand unbeeindruckt, füllt er den Wodka sofort nach.

„Verdammte Scheiße, du wirst es nicht nach Hause schaffen!“ hörst du Ben aufschreien. Marco poltert ungeschickt am Wohnzimmer vorbei in Richtung Haustür. Unglaublich, dass er dabei nicht über die Kartons stürzt. „Eben hat er noch so gut wie im Koma gelegen. Er wäre beinahe erstickt und jetzt lässt er sich nicht aufhalten“ raunt Ben wütend als er zu euch kommt. „Soll er doch draußen auf der Straße erfrieren.“ Er begrüßt Patrick und zieht sich einen Stuhl heran. Mit einem bezeichnenden Selbstverständnis greift Ben nach der geöffneten Wodkaflasche. Auch dieses Mal stößt du mit ihnen an. Ein bisschen Alkohol wird deine Aufregung vor morgen hemmen. Du musst an den Jungen in der Savanne denken. Ja, es wird alles anders sein, wenn du endlich das Abitur bestanden hast. Du kannst dich ändern, bestimmt. Ben scheint wieder gute Laune gefasst zu haben. Er sucht deinen Blickkontakt und kurz blitzt ein Lächeln in ihm auf.

 

Hallo Cosmo,

willkommen bei den Wortkriegern. Ich habe Deine Story gelesen und die seltene Du-Form fand ich interessant. So zu sehen, wie sich das anfühlt.

Die Beschreibungen finde ich in der Summe lang, im Einzelnen aber so plastisch, dass ich dabei geblieben bin. In der Summe fehlt mir ein klarer Konflikt. Erst braucht der Protagonist was zu Essen, dann Speed, dann will er sein Abi hinter sich bringen. Und er denkt wohl über den Sinn seines Lebens nach, wenn er sich mit dem Jungen in der Savanne vergleicht. Den Titel "Ein Grüner Junge" verstehe ich nicht, daher passt er für mich nicht.

Absätze werden hier, in den unformatierten Texten mit Leerzeilen getrennt. Das würde den langen Text zum Lesen auflockern und strukturieren. Überarbeitungen des Textes werden hier am Original Blog-Eintrag vorgenommen.

Kleinigkeiten:

Du wirst bestimmt noch eine Viertelstunde brauchen, bis du bei Ben ankommst

Vielleicht solltest Du dich erst einmal ins Lin Lin setzen.

bleibt

Du siehst, wie die Leberfleck-Frau Nudeln in den Wok gibt

„Nein, danke“, antwortest du ihm.

„Natürlich, wie viel brauchst du?“.
-> ohne Punkt

-> Haare

Ich verstehe nicht, warum du nicht einfach die Benzos nimmst, um dich mal richtig auszuschlafen.

... dafür aufstehen können“, bettelst du fast

auf die Waage gestreut, bis sie zwei Gramm anzeigt.

Stört es dich, wenn ich hier

„Hast du vielleicht einen Geldschein?“.
-> ohne Punkt
„Wo hast du das her?“.
-> ohne Punkt

Fotographie
-> Vom Duden empfohlene Schreibung: Fotografie, Alternative Schreibung: Photographie

stehen versammelt, als das Kind

„Ist das deins?“, fragt er dich

„Darf ich mal ziehen?“.
-> ohne Punkt

springt er auf, um aus der Küche zwei Schnapsgläser zu holen.

nicht aufhalten“, raunt Ben wütend, als er zu euch kommt.

Viel Spass hier und bei dem weiteren Arbeiten an Deiner Story.

Herzliche Grüße
oheim

 

Hallo oheim,

vielen Dank für deine kurze Kritik und besonders für die Fehlerkorrektur! ;)
Ich habe die Absätze mal direkt eingefügt.
Der Titel soll die in erster Linie die emotionale Unreife des Protagonisten anklingen lassen. In der Kurzgeschichte ist das Abitur als Initiationsritus verstanden, das die Jugend in das Erwachsensein überführen soll. Daher auch die Savannenanekdote, die hierauf symbolisch anspielen soll.

 

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