Ein Gespräch
Ein Atheist und ein Gläubiger unterhalten sich eines Tages über den Sinn des Lebens:
[A für Atheist, G für Gläubiger...]
G: Glaubst du an das Leben nach dem Tod?
A: Nein, du etwa?
G: Natürlich.
A: Was heißt hier natürlich? So natürlich ist das gar nicht.
G: Was soll es denn sonst nach dem Tod geben?
A: Nichts!
G: Definiere mir doch bitte mal dieses "Nichts"!
A: Genauso wie du geboren wurdest und keine Ahnung hattest, was eigentlich vorher war, wird dasselbe nach deinem Tod passieren. Du wirst einfach nichts mehr verspüren. Nicht nur das: Du wirst einfach nicht mehr da sein.
G: Das ist völlig unlogisch.
A: Dann sag mir doch mal bitte, wie es dir deine Logik weiszumachen versucht!
G: Du wurdest geboren, ohne dich danach an jegliche Ereignisse vor deinem Leben erinnern zu können, da gebe ich dir Recht. Da bist du ja auch erst entstanden, da wurde deinem Leben erst der Sinn gegeben. Gäbe es jedoch nach dem Leben kein Weiterleben, wäre dein gesamtes Leben hier vollkommen nutzlos.
A: Warum das denn? Ich nutze doch die Zeit meines Lebens. Ich führe ein normales Leben, tu Gutes und erlebe Glück und Unglück, mein Leben ist ausgefüllt.
G: Das mag sein, aber nach deiner Definition würde dir all das nach deinem Ableben nichts eingebracht haben. Weder Gutes noch Schlechtes.
A: Wer weiß? Vielleicht gibt es ja keinen Sinn im Leben! Beweisen kannst du es jedenfalls nicht.
G: Wenn das Leben wirklich keinen Sinn hätte, müsste wahrscheinlich die halbe Menschheit Selbstmord begehen, allen voran die Armen und Unterdrückten.
A: Wie bitte?!
G: Ist doch klar: Denn ohne Sinn im Leben würden sie sowieso nur Schlechtes im Leben erfahren und hätten nichts von ihrem Leben. Lieber sollten sie gleich zu ihrem sogenannten "Nichts" zurückkehren und sich das Leid ersparen, oder nicht?
A: Dann erzähl mir doch mal, was im Leben nach dem Tod passieren soll? Warum lebst du denn? Was bringen dir deine täglichen Taten ein? Du bist kein Millionär, hast kein eigenes Haus, du lebst bescheiden und hast weniger von deinem Leben als Andere!
G: Du hast recht: Ich lebe nicht wie die Reichen. Ich besitze keine eigene große Villa, ich kann mich auch nicht mit schönen Frauen vergnügen, ich bin kein berühmter Mann. Aber ich will es auch gar nicht. Denn ich glaube an ein Leben nach dem Tod.
A: Und warum sollte dich diese Tatsache daran hindern, all das Glück zu genießen, wenn du es könntest?
G: Ich werde dir ein Beispiel von zwei Menschen geben:
Ein Mensch hat im Diesseits mehrere Menschen getötet und unmittelbar danach Selbstmord begangen, ohne dass ihn die Polizei bekommen hat. Bis zu seinem Tod hat er sein Leben genossen, er hat immer genug gestohlenes Geld gehabt, immer Frauen um ihn herum gehabt und immer genug zu Essen.
Ein anderer Mensch hat ständig in Armut gelebt und trotzdem überall versucht, anderen leidenden Menschen zu helfen. Er ist einsam gestorben.
Gibt es einen Unterschied zwischen den Beiden?
A: Natürlich.
G: Aha! Aber was hatte nun der zweite davon, dass er sein Leben lang gelitten hat, nur um anderen Menschen zu helfen? Und warum sollte er gleich behandelt werden wie ein Mensch, der anderen unschuldigen Menschen die Chance auf das Leben genommen hat und sein eigenes Leben genossen hat? Diese Ungerechtigkeit darf nicht sein. Es muss eine übergeordnete Macht geben, die nach dem Leben der Menschen über ihre Taten richtet und jedem sein Recht gibt. Eine übergeordnete Gerechtigkeit, die alle Taten der Menschen überblickt und für die alle Menschen gleich sind. Und diese Gerechtigkeit kann nur von dem Schöpfer der Menschen kommen, denn vor ihm sind alle seine Geschöpfe gleich.
A: Dann beweis mir doch einmal, dass es einen Schöpfer gibt!
G: DAS können wir ein andermal bereden...