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Ein Gespräch

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27.08.2001
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Ein Gespräch

Ein Atheist und ein Gläubiger unterhalten sich eines Tages über den Sinn des Lebens:
[A für Atheist, G für Gläubiger...]

G: Glaubst du an das Leben nach dem Tod?
A: Nein, du etwa?
G: Natürlich.
A: Was heißt hier natürlich? So natürlich ist das gar nicht.
G: Was soll es denn sonst nach dem Tod geben?
A: Nichts!
G: Definiere mir doch bitte mal dieses "Nichts"!
A: Genauso wie du geboren wurdest und keine Ahnung hattest, was eigentlich vorher war, wird dasselbe nach deinem Tod passieren. Du wirst einfach nichts mehr verspüren. Nicht nur das: Du wirst einfach nicht mehr da sein.
G: Das ist völlig unlogisch.
A: Dann sag mir doch mal bitte, wie es dir deine Logik weiszumachen versucht!
G: Du wurdest geboren, ohne dich danach an jegliche Ereignisse vor deinem Leben erinnern zu können, da gebe ich dir Recht. Da bist du ja auch erst entstanden, da wurde deinem Leben erst der Sinn gegeben. Gäbe es jedoch nach dem Leben kein Weiterleben, wäre dein gesamtes Leben hier vollkommen nutzlos.
A: Warum das denn? Ich nutze doch die Zeit meines Lebens. Ich führe ein normales Leben, tu Gutes und erlebe Glück und Unglück, mein Leben ist ausgefüllt.
G: Das mag sein, aber nach deiner Definition würde dir all das nach deinem Ableben nichts eingebracht haben. Weder Gutes noch Schlechtes.
A: Wer weiß? Vielleicht gibt es ja keinen Sinn im Leben! Beweisen kannst du es jedenfalls nicht.
G: Wenn das Leben wirklich keinen Sinn hätte, müsste wahrscheinlich die halbe Menschheit Selbstmord begehen, allen voran die Armen und Unterdrückten.
A: Wie bitte?!
G: Ist doch klar: Denn ohne Sinn im Leben würden sie sowieso nur Schlechtes im Leben erfahren und hätten nichts von ihrem Leben. Lieber sollten sie gleich zu ihrem sogenannten "Nichts" zurückkehren und sich das Leid ersparen, oder nicht?
A: Dann erzähl mir doch mal, was im Leben nach dem Tod passieren soll? Warum lebst du denn? Was bringen dir deine täglichen Taten ein? Du bist kein Millionär, hast kein eigenes Haus, du lebst bescheiden und hast weniger von deinem Leben als Andere!
G: Du hast recht: Ich lebe nicht wie die Reichen. Ich besitze keine eigene große Villa, ich kann mich auch nicht mit schönen Frauen vergnügen, ich bin kein berühmter Mann. Aber ich will es auch gar nicht. Denn ich glaube an ein Leben nach dem Tod.
A: Und warum sollte dich diese Tatsache daran hindern, all das Glück zu genießen, wenn du es könntest?
G: Ich werde dir ein Beispiel von zwei Menschen geben:
Ein Mensch hat im Diesseits mehrere Menschen getötet und unmittelbar danach Selbstmord begangen, ohne dass ihn die Polizei bekommen hat. Bis zu seinem Tod hat er sein Leben genossen, er hat immer genug gestohlenes Geld gehabt, immer Frauen um ihn herum gehabt und immer genug zu Essen.
Ein anderer Mensch hat ständig in Armut gelebt und trotzdem überall versucht, anderen leidenden Menschen zu helfen. Er ist einsam gestorben.
Gibt es einen Unterschied zwischen den Beiden?
A: Natürlich.
G: Aha! Aber was hatte nun der zweite davon, dass er sein Leben lang gelitten hat, nur um anderen Menschen zu helfen? Und warum sollte er gleich behandelt werden wie ein Mensch, der anderen unschuldigen Menschen die Chance auf das Leben genommen hat und sein eigenes Leben genossen hat? Diese Ungerechtigkeit darf nicht sein. Es muss eine übergeordnete Macht geben, die nach dem Leben der Menschen über ihre Taten richtet und jedem sein Recht gibt. Eine übergeordnete Gerechtigkeit, die alle Taten der Menschen überblickt und für die alle Menschen gleich sind. Und diese Gerechtigkeit kann nur von dem Schöpfer der Menschen kommen, denn vor ihm sind alle seine Geschöpfe gleich.
A: Dann beweis mir doch einmal, dass es einen Schöpfer gibt!
G: DAS können wir ein andermal bereden...

:cool:

 

Von der Idee her, einen philosophischen Dialog in eine Kurzgeschichte einzubinden, ist es dir gelungen.

Über die Aussagen der beiden Personen kann man sich jedoch streiten. Sind es zwei extreme, von ihrer Sache her, überzeugte Personen und wollen sie andere von ihrer Meinung überzeugen? So einen Sitaution wird jeder kennen.

Ich hatte am Ende deiner Geschichte jedoch auf einen Kompromiss gehofft und damit eine Einsicht und das Verständnis des anderen, doch leider schienen beide eher aneinander vorbeizureden. Ist dir nicht sehr überzeugend gelungen etwas besonderes damit auszudrücken. Es könnte ein Gespräch zwischen zwei Freunden sein, die sich duzen.

Zum Inhaltlichen: Ein paar Dinge scheinen mir doch fragwürdig zu sein, allein von der Ausführung her.

G: Das ist völlig unlogisch.
Fragt ein Gläubiger überhaupt nach Logik? Im Gegenzug dazu wird auch jeder Atheist nicht alles mit Logik hinterfragen, dass würde nämlich darin ausarten das selbst Logik nicht immer logisch ist. Im Grunde ist es ja in der Philosophie allgemein fragwürdig, ob es sinnvoll sei etwas zu analysieren.

Zur Umsetzung der Geschichte jedoch habe ich nichts weiter zu bemängeln. Es ist ein Gespräch, das wie es selbst ankündigt, zu weiteren Gesprächen auffordert.

 

Vielen Dank erst mal für die Kritik. Ich liebe es, mich zu verbessern... ;)

Zum Gespräch: Die beiden Gesprächspartner haben in der Tat zwei Extreme, die aneinander vorbeireden. Ich habe versucht, mich so gut wie möglich in die beiden hineinzuversetzen und ihre Denkweise darzustellen. Ein Kompromiss am Ende war nicht nötig: Ich wollte nur die Logik der Argumentation der beiden Personen darstellen. Die Art, in der sie denken. Möglicherweise ist der eine so sehr verblendet von seiner eigenen Überzeugung, dass er die Argumente des Anderen gar nicht mehr wahrnimmt. Ein Beobachter des Gesprächs (also wir) kann jedoch wesentlich objektiver entscheiden, welcher der beiden die schlaueren Argumente hat.
Es hängt natürlich auch vom Verfasser ab, wer von den beiden die schlaueren Argumente hat... :)

Ich würde mich freuen, wenn weitere Beiträge zu diesem Thema kämen!

:cool:

 

Das ist keine Logik. Das ist Wunschdenken. Überhaupt finde ich den Dialog sehr unrealistisch. Wenn ich diesen zweien zuhören würde, käme ich glatt auf die Idee, ihnen einen Legobaukasten zu spendieren. Auch gehen sie kaum auf das was der andere sagt ein. Sie fordern immer neue Beweise oder geben immer neue Wischiwaschi-Argumente.

Bevor du irgendwelche subjektiven Schlüsse hinschreibst, solltest du diese auch begründen. Zu sagen "Das ist keine Logik, sondern Wunschdenken" ist eine reine Behauptung. Auch durch deine überaus lustigen Kommentare werden solcherlei Behauptung nicht wahrer...

Allein die Frage nach dem Sinn des Lebens an einem Schöpfer oder dem Nichts zu messen, ist völlig sinnlos.

Schon wieder eine leere Behauptung. Entweder du begründest deine in die Luft gestellte These, oder du bringst eine Alternative, ansonsten bietest du aufgrund fehlender Argumentation keine große Angriffsfläche...

:cool:

 

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