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Ein ganz normaler Urlaubstag

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31.07.2003
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Ein ganz normaler Urlaubstag

Urlaub.
Die schönste Jahreszeit. Endlich ist es soweit.
Morgens lange schlafen, kein Wecker, kein Zwang.
Ausspannen, entspannen, ausruhen. Von wegen.
Nicht mit meinem Mann.
Er kann das einen oder zwei Tage, aber dann muss er wieder loslegen.
Ich dagegen kann schon mal wegschauen, wenn ich Arbeit
sehe.
Aber ich kann mich nicht in den Liegestuhl legen, wenn er daneben arbeitet.
Dann mach ich halt auch mit. Selber Schuld, ich weiß.
Ich bin dann ja auch immer froh, wenn wieder ein Stück
geschafft ist, aber er ist halt mit nur einem Stück nicht zufrieden, nein, er hat dann Blut geleckt.
Wenn dann aber der Urlaub vorbei ist, jammert er herum, weil er sich ja gar nicht erholen konnte.

So war es auch dieses Mal.
Am Tag zuvor wurde die Rekordhitze von 36 Grad gemessen und so wie es aussah, würde es an diesem Tag ähnlich heiß.
Schon gestern quälte er sich mit dem Moos in den
Pflastersteinfugen, unter der Pergola, die er akribisch, von Hand auskratzte.
Ich beschäftigte mich in der Zeit mit den
Waschbetonplatten, die ich mit einer Stahlbürste
bearbeitete, denn auch die waren total vermoost.
Jedes Jahr das selbe Spiel.
Heute dann ließ mein Mann mich, als er um 7 Uhr aufstand, noch schlafen. Das heißt, er weckte mich mit einem Kuss, um mir zu sagen, das ich ruhig weiter schlafen könnte. Er ginge runter, den Holzraum aufräumen.
Weg war er und ich lag da und überlegte, wie ich es
rechtfertigen konnte weiter zu schlafen, während er unten arbeitete.
Ist er nicht lieb.
Ich stand natürlich auch auf, mit einem kleinen Zorn im Bauch.
Aber ich wusste ja, das der Tag heute ja gar nicht so
schlimm werden kann.
Als ich Treppe hinunterlief, hörte ich schon das knattern des Traktors.
Ein Bekannter kam mit zwei Meter Holz, die wir einlagern wollten. Für den Winter. Für ihren Kamin.
Das war alles, was wir uns für heute vorgenommen hatten.
Das sind vielleicht zwei oder drei Stunden Arbeit, mehr nicht.
Unser Freund lud das Holz ab.
Als mein Mann die gute Qualität sah, ging er in den
Holzraum, kam zurück und bestellte gleich noch zwei Meter.
Zwei oder drei mal zwei ist vier oder sechs Stunden.
Ich blieb ruhig, denn seine Argumente waren stichhaltig.
Wer weiß, wie hart der Winter wird, dann reichen vielleicht zwei Meter nicht und Platz genug hatten wir ja.
Der Bekannte fuhr weg, die neue Ladung holen, während wir die ersten zwei Meter einlagerten.
Das Holz lag vor der Garage. Jedes Stück einzeln wurde auf eine Schubkarre geladen und in den Holzraum, der hinterm Haus lag, gekarrt. Dabei mussten wir durch die Garage, auf einem kleinen Weg, an Tuja’s knapp vorbei, über eine Schwelle und über eine kleine Rampe hoch, zu dem Platz, wo wir das Holz ausluden, um es dann Stück für Stück einzeln aufschichteten, wobei noch sortiert wurde, nach kleine Stücken, zum Feuer anzünden, mittleren, zum spalten und großen, damit man nicht dauernd Holz nachlegen muss, wenn der Kamin dann richtig brannte.
Alles hatte seinen Platz.

Zwei Stunden später waren wir dann fertig. Mein Mann kehrte vor der Garage, was ich nun gar nicht verstand, weil doch gleich noch eine Ladung kam.
Kaum war alles wieder sauber, kam unser Bekannter mit der nächsten Ladung.

Es war dann ungefähr 13 Uhr, als wir beide vor der Wand standen!
Im Garten, auf der Grundstücksgrenze lag die Seitenwand der Garage des Nachbarn, die noch nicht verputzt war.

Der Spanier, unser Nachbar, hatte versprochen, diese Wand in Angriff zu nehmen, sobald wir sie von dem Grünzeug befreit hatten.
Man muss dazu sagen, das da auch unser Teich lagt, und eine alte Tuja vegetierte da auch noch vor sich.
Die ganze Wand war zugewuchert, mit allen nur erdenklichem Kraut und Grünzeug, Rankpflanzen, Efeu ect..

Wir hatten das Haus von einem Mann gekauft, der in der
amerikanischen Armee war. Der hatte über diese Wand ein Tarnnetz gespannt, das nun, nach so vielen Jahren total zugewuchert war. Der Efeu war schon halb ins Mauerwerk eingewachsne.
Wie sollten wir das nur abbekommen?
Aber jammern half nichts und da wir alle Urlaub hatten, ich, mein Mann und der Spanier auch, nahmen wir die Wand halt mal in Angriff.
Eigentlich war ja nur die Rede von dem Holz gewesen, aber na ja, wird vielleicht nicht so schlimm.

Zuerst legten wir eine aufgeklappte Leiter über den Teich, damit wir da überhaupt trockenen Fußes arbeiten konnten..
Unten, hakend, schneidend, reißend versuchten wir, etwas zu bewirken.
Wir merkten aber schnell, das wir vielleicht doch oben
anfangen sollte.
(Wir beide sind, handwerklich gesehen keine großen Lichter.)
Also kletterte mein Mann, ohne Leiter, (denn die lag ja so schön über dem Teich) auf das Garagendach.
Mir wurde ganz schlecht, als mein Trumm- Kerl mit
ausgelatschten Birkenstock- Schlappen die Wand, an der
armen Tuja hochkletterte, dabei noch an einem Aststumpf hängen blieb, sich die Hose aufriss, strauchelte, fast runter fiel, es aber dann doch schaffte.
Wäre der Nachbar schon wach gewesen, hätte er bequem von dessen Seite aus auf das Garagendach steigen können.
War er aber nicht, also, dann eben so.
Mein Mann oben mit Astschere: drückend. Ich von unten mit einem Rechen: ziehend.
Als sich dann die urzeitliche Vegetation zu lösen begann, kletterte mein Mann wieder runter , um mir zu helfen, das Netz von den Haken zu lösen, die Wurzeln entweder abzureißen oder abzuschneiden.
Dabei entdeckten wir, das das Netz mit Haken und Dübeln, alle 10 cm, an der Wand befestigt war.
Netz aushaken, Wurzel von der Wand unter dem Netz lösen, Netz aushaken, Wurzel abschneiden, Haken lösen, Wurzel abreisen, Hände aufreisen, aufhören, Pflaster holen, Wunden versorgen und auf die Idee kommen, vielleicht Handschuhe anzuziehen.

Ohne Pause, war es dann 17 Uhr

Über zwei Bretter zogen wir dann den ganzen Mist unter die Pergola.
Er, mein Angetrauter vergnügte sich mit den Wurzeln im
Boden, während ich versuchte dieses Netz von dem Grünzeug zu befreien. Ich wankte zwischen Herzinfarkt, Schreikrampf und Heulkrampf.
Siegessicher hielt mein Mann mir eine riesen Wurzel vor die Nase, die ½ Meter in der Erde gesteckt hatte.
Ein Blick von mir genügte und er trollte sich kleinlaut mit seiner Trophäe.
Dieser Berg war nicht zu bewältigen, dachte ich.
Unser Nachbar, mittlerweile eingetroffen, lieh uns seinen Hexler. Zum Zerkleinern der witzig erscheinenden Teilchen, die sie aus dem Gewühl heraus bekam.
Mit einem Bierchen stand er neben uns, dumme Sprüche
klopfend, während wir schufteten und schwitzten.
Ich schmiss ihn dann raus, was mir einen Kommentar meines Mannes einbrachte, das man doch so nicht mit dem umgehen könnte, woraufhin er wieder eine Blick erntete, der ihn verstummen ließ.
Lange dauerte es nicht mehr, dachte ich und ich lass mich scheiden.

Ich kam mir vor, wie ein Arzt, der einen Elefanten
operieren muss. Die Äste konnte man nur mit der Astschere, oder dem Rosenschneider abschneiden, wogegen das Netz sich nur mit einer Haushalts-Papier-Schere zerschneiden ließ. So operierte ich einsam vor mich hin, bis ich den Elefanten zerlegt hatte.

Es war mittlerweile 20 Uhr.
Gerade, als wir beim aufräumen waren und auch in den
letzten Zügen unserer Kraftreserven angelangt waren, kam der Freund meines Mannes, mit seiner Schwester und deren Tochter.
Die setzten sich da hin und schauten uns ein wenig zu, wie wir da so rumkrebsten.
Der Freund spielte mit unserem Sohn Tischtennis, während mein Mann Zement anrühren wollte, weil beim entladen des Holzes, heute morgen ein Stück abbrach, an der Garageneinfahrt.
Zärtlich, aber mit Nachdruck nahm ich ihm das Werkzeug aus der Hand und führte ihn zur Bank, setzte ihn da hin und flüsterte ihm ein Geheimnis ins Ohr:
"Wenn du jetzt keine Ruhe gibst, töte ich dich!"
Er, der Freund ist Bauunternehmer.
Auf einmal blieb er stehen und schaute mir zu, wie ich die letzten Wurzeln zerschnitt, damit sie in einen der tausend blauen Säcke passten.
Er fragte mich, was ich da eigentlich tue.
"H A- H A." sagte ich nur," sehr witzig."
Nein, im Ernst, das müsste doch nicht sein. Er würde morgen mit seinem LKW kommen und den ganzen Mist einfach wegfahren, das wäre doch einfacher.
Ich war bereit, mit meinem Leben in Freiheit abzuschließen, mich auf das Leben im Knast einzurichten, in dem ich die nächsten 100 Jahre sitzen würde, weil ich den bestialischen Mord aller Zeiten verüben werde.
Das sagte er mir, nach 7 Stunden Quälerei.

Nach dem wir uns noch geduscht hatten, spielte der Rest der Welt Tischtennis, während ich meine Knochen und Muskeln sortierte und bei einem Glas Wein über den Sinn des Lebens senierte. Wenigstens das habe ich bekommen.
Fazit: einen Kasten Wasser leergesoffen, zwei Kannen
Kaffee, jeder zwei Stück Brot, mit Wurst oder Käse, einen Joghurt jeder, ( erwähnte ich schon das Wasser ), die Macken und Blessuren lassen sich nicht zählen, vier Meter Holz eingeschichtet, eine Wand abgeräumt, sämtliches Werkzeug rausgeholt und wieder aufgeräumt, 11 blaue Säcke, (erzählte ich schon vom Wasser ), 12 Stunden gearbeitet, bei stellenweise 36 Grad, in der prallen Sonne, dreimal geduscht, davon zweimal im Garten, mit kaltem Wasser, 6 Handtücher, denn der Schweiß lief in Strömen, zwei geistig
geplante Morde, Scheidungsdrohung, aber glücklich, weil fertig!

 

Moin Mutav!

Hab grad deine Zeilenumbrüche korrigiert (aber nur, weil du neu bist, achte das nächste Mal bitte selber drauf).

Dann noch zwei Sachen, die mir aufgefallen sind (habe deine Geschichte noch nicht gelesen):
1) Du hast ernorm viele Absätze. Vielleicht kannst du noch mal über die Geschichte drüber gehen und in paar Sätze zusammen in Absätze packen (wenn das allerdings alles so gewollt ist, hab ich nix gesagt).
2) Ich hab gesehen, dass du Klammern in der Geschichte selber benutzt - ist nicht gerade schön, find ich - vielleicht findest du da auch einen Weg ;)

Liebe Grüße
Alisha

 

Danke für die Tips.
Ich habe sie versucht umzusetzten, aber ein paar Klammern konnte ich Euch nicht ersparen.:p

Gruß
Mutav

 

Schaut schon besser aus... nur gibt es da noch ein paar Zeilenumbrüche, die stören.

Sowas hier zum Beispiel:

Im Garten, auf der einen Grundstücksgrenze lag die
Seitenwand der Garage des Nachbarn, die noch nicht verputzt war.
Wenn du die noch komplett entfernen könntest, wäre ideal. Denn - wenn eine Story von außen gut aussieht, wird sie eher gelesen als eine, die schlecht formatiert ist :teach:

 

Hallo Mutav,

Du solltest die Absätze wirklich noch abändern, die stören beim Lesen gewaltig.

Zur Geschichte selbst: In der Grunderzählung fand ich sie witzig, mußte auch schmunzeln, weil ich das ganze Prozedere von Da-wir-jetzt-Urlaub-haben-können-wir-ja-endlich-diese-ganzen-unerledigten-Dinge-tun gut kenne.

Allerdings liest sich für mich Deine Erzählung, als ob Du sie auf die Schnelle niedergeschrieben hättest. Etwa so, wie wenn man etwas Erlebtes schnell aufschreibt, um nichts zu vergessen.

Ich finde, Du solltest sie noch einmal überarbeiten. Wie geschrieben, die Story an sich ist witzig, aber sie wäre noch witziger, wenn Du die lustigen Punkte noch herausstreichst. Ich weiß nicht, ob ich Dir jetzt rüberbringen kann, was genau ich meine. Ich versuche es mal mit einem Beispiel:

Zwei Stunden später waren wir dann fertig. Mein Mann kehrte vor der Garage, was ich nun gar nicht verstand, weil doch gleich noch eine Ladung kam.
Nur zwei kurze Stündchen später waren wir dann mit dem Einsortieren fertig. Mein Mann fing sofort an, vor der Garage zu kehren. Es würde zwar gleich noch eine Ladung kommen, aber diese unnütze freie Zeit musste man ja überbrücken.

Verstehst Du was ich meine? Ich würde diese ganzen Handlungen überzeichnen.

Noch ein paar Wörter, die mir aufgefallen sind:

Hexler
Hächsler

Trumm- Kerl
:D Mordskerl oder Riesenkerl
Kommst Du aus Franken? :bounce:

Ich hoffe, meine Kritik deprimiert Dich jetzt nicht. Wie geschrieben, an sich finde ich Deine Geschichte gut! Ich glaube nur, daß Du sie noch besser schreiben kannst!

VG (aus Franken! ;) )


Petra

 

Danke Petra,

ich werde versuchen das noch mal zu überarbeiten.
Stimmt schon, das sind doch Schnitzer drin.
Hab ich wohl nicht sehen können vor lauter Lampenfieber.

Trotzdem lass ich sie erst noch so, damit, wenn noch mehr Kritiken zusammen kommen, ich vielleicht noch mehr verwenden oder ändern kann.

Sei beschützt
Mutav

( P.S.: in Franken aufgewachsen;-) )

 

Hey Mutav!

Endlich hab ich mir mal die Zeit genommen, deine Geschichte zu lesen. Als ich die Rubrik „Humor" sah, hab ich geglaubt sie sei nichts für mich, denn das ist eigentlich so ziemlich mein Hass-Genre. :susp: Aber du hast es trotzdem geschafft mich zum lachen zu bringen, und zwar mit Dingen wie:

„Zwei Stunden später waren wir dann fertig. Mein Mann kehrte vor der Garage, was ich nun gar nicht verstand, weil doch gleich noch eine Ladung kam.
Kaum war alles wieder sauber, kam unser Bekannter mit der nächsten Ladung."

oder

„Netz aushaken, Wurzel von der Wand unter dem Netz lösen, Netz aushaken, Wurzel abschneiden, Haken lösen, Wurzel abreisen, Hände aufreisen, aufhören, Pflaster holen, Wunden versorgen und auf die Idee kommen, vielleicht Handschuhe anzuziehen."

:D ^^ Echt spitze die Story (Ich kenn so was von meinen Eltern (vor allem mein Vater!))! *kopfschüttel* Zum Glück bin ich net so Ich lern doch net in den Ferien für die Schule! :confused:
Von der Rechtschreibung her sind mir keine Fehler aufgefallen, allerdings bin ich was das angeht auch kein großes Genie.

Die Idee ist originell, auch wenn man manche Stellen gewiss noch witziger hätte gestalten können (wie Petra schon bemerkte) ;)
Mir hats trotzdem gefallen, und ich konnte echt schmunzeln, besonders bei den Mordgedanken :messer: (haben wir die nicht alle manchmal)? :naughty:
Cya
Satansbraut :baddevil:

 

Hi Mutav

Ich fand deine Geschichte wirklich witzig... auch wenn man noch was verbessern kann... mach weiter so...

cu Simi

 

Danke Euch allen.

Liebe Simi,

geht es vielleicht ein wenig genauer?
Das wäre nett.

Seit beschützt
Loki

 

Hallo Mutav!
Deine Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie ist witzig und du hast einen guten Schreibstil!
Ich hab echt nix auszusetzen...

LG Joker

 

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