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Ein ganz normaler Tag?

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29.06.2003
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Ein ganz normaler Tag?

Für John Miller war es ein ganz normaler Morgen. Er verabschiedete sich mit einem dicken Kuss bei seiner hübschen Frau Betty und seinen zwei Töchtern. Er war stolz auf seine kleine Familie, hatte allerdings nie eine besondere Beziehung zu seinen Verwandten. Nach dem Abschied fuhr er wie gewohnt mit seinem alten Chevy zur Arbeit. Ein nicht sehr ausgiebiger Beruf, jedoch genoss John jeden Tag den wunderbaren Ausblick von seinem kleinen Büro im 86. Stockwerk des Gebäudes. Wie immer fuhr er auch an jenem Tag mit dem Aufzug in sein Stockwerk. Doch während der Fahrt geschah etwas Merkwürdiges.
Nur ein älterer Herr ende 70, den John beim Einsteigen in die Kabine gar nicht bemerkt hatte, begleitete ihn nach oben. Irgendetwas kam ihm an dem Mann bekannt vor, doch John war noch zu müde um sich länger darüber Gedanken zu machen. Die Fahrt dauerte nicht lange an, denn plötzlich und ohne jeglichen Grund drückte der Mann zwischen dem 9. und 10. Stockwerk auf den Nothalte-Schalter des Aufzuges, wodurch er sofort zum Stillstand kam. John wäre vor Schreck beinahe von den Füßen gefallen, konnte sich aber an der Wand stützen. „Wieso haben Sie das getan?“, schrie er den alten Mann entsetzt an, „ich habe in zehn Minuten einen Termin. Ich habe keine Zeit für solche Spielchen“. Doch der Mann reagiert nicht. Er stand ohne jeglichen Ausdruck im Gesicht vor der Schalttafel. „Hey“, versuchte John es noch einmal. Doch wieder keine Reaktion. Gerade als es ihm zu viel wurde und er den Mann beiseite werfen wollte, um an den Schalter zu gelangen, passierte es. Von weiter oben war eine ohrenbetäubende Explosion zu hören, gefolgt von einem heftigen Beben, ähnlich eines Erdbebens, schoss es John durch den Kopf. Dieses mal konnte er sich nicht halten und fiel nach hinten mit dem Rücken auf den kalten Boden der Kabine. Er merkte fast nicht als sich der Aufzug wieder in Bewegung setzte, jedoch nicht nach oben, sondern nach unten. Als sich die Türen öffneten kroch er aus dem engen Raum in den Gang und bemerkte sofort die vielen Menschen, die in Panik umherrannten. Er sah zurück in den Aufzug, es war aber niemand mehr zu sehen. Der alte Mann muss wohl gegangen sein, dachte er. Der alte Mann, irgendwoher kannte er ihn. Nur woher? Da fiel es ihm ein. Sein ganzer Körper begann zu zittern. Es war sein Onkel, der vor 8 Jahren bei einer Explosion im Untergeschoss dieses Gebäudes ums Leben kam. Er konnte es nicht fassen, sprang auf und sah sich um. Doch nirgends war sein Onkel zu sehen. Eine junge Frau fiel vor ihm auf die Beine. Sie weinte und ihre Hände waren voller Blut. Sie sagte etwas, doch John konnte es bei dem Geschrei der anderen Menschen nicht verstehen. Er bückte sich und bat sie es noch einmal zu wiederholen. „Ein Flugzeug, ein Flugzeug ist in das Gebäude geflogen!“

 

Hej odin!

Ich hab mal eine ganze Reihe von Sätzen heraus gepickt, die mir aufgefallen sind:

Er verabschiedete sich mit einem dicken Kuss bei von seiner hübschen Frau Betty und seinen zwei Töchtern.
Er war stolz auf seine kleine Familie, hatte allerdings nie eine besondere Beziehung zu seinen Verwandten gehabt.
Ein nicht sehr ausergiebiger Beruf, jedoch genoss John jeden Tag den wunderbaren Ausblick von seinem kleinen Büro im 86. Stockwerk des Gebäudes.
Wie immer fuhr er auch an jenem Tag mit dem Aufzug in sein Stockwerk.
Wortwiederholung "Stockwerk".
Doch während der Fahrt geschah etwas Merkwürdiges.
Eine nicht notwendige Ankündigung. Du wirst es eh gleich erwähnen, und für den Leser ist die Geschichte allemal spannender, wenn das Ungewöhnliche auch für ihn überraschend geschieht.
Nur ein älterer Herr Ende 70 siebzig,
Zahlen werden in Geschichten immer ausgeschrieben, sofern sie dann nicht völlig kryptisch werden (also "einemilliondreihundertfünundziebzigtausenddreihundertelf" oder so etwas).
den John beim Einsteigen in die Kabine gar nicht bemerkt hatte,
Fällt mir schwer, zu glauben, dass man einen Menschen in einem Fahrstuhl übersehen kann. Du solltest schildern, warum John so in Gedanken ist, dass er den Mann nicht bemerkt. Oder warum sonst er ihn nicht gesehen hat.
Die Fahrt dauerte nicht lange an, denn plötzlich und ohne jeglichen Grund drückte der Mann zwischen dem 9. und 10. Stockwerk auf den Nothalte-Schalter des Aufzuges, wodurch dieser sofort zum Stillstand kam.
"dieser", da der Bezug sonst falsch wäre und nicht der Fahrstuhl, sondern der Mann anhalten würde.
John wäre vor Schreck beinahe von den Füßen gefallen, konnte sich aber an der Wand stützen.
Okay, dass er von dem Ruck fast umfällt, kann ich verstehen, aber vor Schreck von den Füßen zu fallen, erscheint mir dann doch ein bisschen übertrieben zu sein. Außerdem finde ich die Formulierung unfreiwillig komisch, da ich mir vorstelle, wie er umfällt und seine Füße stehenbleiben...
Gerade als es ihm zu viel wurde und er den Mann beiseite werfen wollte, um an den Schalter zu gelangen, passierte es
Ein einfaches Schieben sollte genügen, denke ich.
Von weiter oben war eine ohrenbetäubende Explosion zu hören, gefolgt von einem heftigen Beben, ähnlich einem Erdbebens, schoss es John durch den Kopf.
Du wechselst in diesem Satz übergangslos die Perspektive, indem Du zunächst wie bisher von außen erzählst, dann aber plötzlich Johns Gedanken formulierst.
Es war sein Onkel, der vor 8 Jahren bei einer Explosion im Untergeschoss dieses Gebäudes ums Leben kam.
Wieso erkennt er seinen Onkel nicht sofort? Ich sehe meinen Onkel alle paar Jahre mal, aber ich würde nie vergessen, wie er aussieht.
Etwas sehr an den Haaren herbeigezogen finde ich, dass nun schon die zweite Explosion im gleichen Gebäude stattfindet.
Eine junge Frau fiel vor ihm auf die Beine.
Man steht auf den Beinen, fällt auf die Knie. Katzen fallen auf die Füße /Pfoten.

So, nun zur Geschichte. Mir war recht schnell klar, dass Du hier auf den 11. September anspielst. Leider finde ich Deine Geschichte nicht sehr glaubwürdig. Zum einen kann der Fahrstuhl nicht mehr funktionieren, wenn oben ein Stockwerk explodiert ist, da Fahrstühle oben aufgehängt sind.
Dann finde ich Deinen Geist etwas zu sehr konstruiert - er ist vor acht Jahren bei einer Explosion im WTC gestorben und kommt jetzt zurück, um seinen Neffen zu retten. Wie nett. Leider ist das auch die ganze Aussage Deiner Geschichte, was sie einfach zu dünn macht.
Geschichten zum 11. September sind eh schon unglaublich schwer zu schreiben, und ein Geist macht das nicht leicher.
Vielleicht besser ein anderes Thema?
Lieben Gruß

chaosqueen

 

Hey Danke chaosqueen für deine Mühe. Die Geschichte muss nicht sehr Glaubwürdig sein, ist ja eine Art Mystery-Geschichte. Deswegen auch das, nicht gesehen haben des alten Mannes im Aufzug.

Ich werde bald eine weitere Geschichte schreiben, habe bereits eine Idee. Wird auch wieder ein Thema in der Geschichte anschneiden, diesmal jedoch ein politisches.

bis bald, odin

 

Hej odin,

naja, ich finde, auch eine mysteriöse Geshcichte sollte in sich glaubwürdig sein. Wenn Du noch ein paar Sätze hier und da einfügst, wirkt sie bestimmt viel überzeugender.
Lieben Gruß

chaosqueen

 

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