Ein Gänseblümchen will leuchten
Ein Gänseblümchen will leuchten
Auf einer großen Wiese, am Rande eines Waldes, wuchsen auch viele verschiedene Blumen. Unter anderem auch Gänseblümchen.
Es war nicht viel los, dort auf der Wiese. Besonders einem Gänseblümchen machte das sehr zu schaffen. Es langweilte sich. Den ganzen, lieben langen Tag wiegte es sich im Wind und träumte vor sich hin.
Doch eines Tages hielt es das Gänseblümchen nicht mehr aus.
Laut, so das alle es hören konnten, rief es " Ich will leuchten, wie ein Stern am Himmel ".
Zu erst sagte niemand etwas. Doch dann riefen alle durch einander.
" Das geht doch nicht " sagte die eine. " Die spinnt " eine andere. Oder, " wer hat ihr denn so etwas in den Kopf gesetzt ". Und, und, und so weiter.
Als sich alle wieder beruhigt hatten, schaute das Gänseblümchen in die Runde und sagte " wartet nur ab, eines Tages werde ich leuchten, wie ein Stern ". " Wie ein ganz heller Stern " fügte es noch hinzu.
Die anderen Gänseblümchen merkten, das es diesem Gänseblümchen sehr Ernst war.
" Aber du bist doch hier am Boden fest gewachsen " sagte eine. " Wie willst du zum Himmel hoch kommen, ohne Flügel?“ Fragte eine andere Gänseblume.
" Du wirst sterben" stellte eine fest. " Bleib lieber hier bei uns" sagte jemand.
Eines Tages braute sich ein Unwetter zusammen.
Sintflut artige Regengüsse versuchten alles auf der Wiese platt zu drücken. Unaufhörlich peitschte ein kräftiger Sturm über die Wiese und versuchte alles auszureißen.
Und da geschah es. Vermutlich hatte sich das Gänseblümchen mit seinen Wurzeln nicht doll genug festgehalten.
Plötzlich verlor es den halt im Boden und der Sturm riss das arme Gänseblümchen aus, hob es hoch in die Luft und trug es fort.
Höher und immer höher hinauf blies der Sturm das Gänseblümchen.
Inzwischen war es Nacht geworden und es war Stockdunkel.
Auf einem hohen Berg stand ein großer Baum. Am höchsten Ast blieb das Gänseblümchen hängen, als der Sturm plötzlich aufhörte.
Vorsichtig öffnete das Gänseblümchen die Augen, welche es vorher aus Angst geschlossen hatte.
Still und Dunkel war es. Das Gänseblümchen wusste überhaupt nicht wo es war. Weinend wünschte es sich nach Hause.
Gar nicht weit machte sich der Mond daran aufzugehen, wie jede Nacht, um die Sterne anzuleuchten, damit diese zur Erde hinab blinken konnten.
" Nanu," sagte der Mond, als er das Gänseblümchen oben im Baum sah," was machst du denn da?“
" Der Sturm hat mich ausgerissen und fortgetrieben" jammerte das Gänseblümchen, " vielleicht kannst du, lieber Mond mir helfen?“
" Ich habe solche Angst, es ist so dunkel".
" Na, wenn das so ist, will ich dir gerne helfen" sagte der Mond.
Er leuchtete mit seinen Goldenen Strahlen so kräftig wie noch nie.
Und siehe da, es wurde ganz hell ums Gänseblümchen. Sogar das Gänseblümchen selbst leuchtete golden.
Und dieses leuchten wurde von allen auf der Erde gesehen.
Und sie zeigten zum Himmel und riefen" seht mal, dort oben, das Gänseblümchen leuchtet".
Damit hatte sich der größte Wunsch des Gänseblümchens erfüllt.
Einmal am Himmel zu leuchten.