Ein Engel auf Erden
Ein Engel auf Erden
Ein Indigo blauer Morgan +8 „Anniversary“ hielt vor der Hausnummer 27 und stellte den Motor ab. Er hatte in den letzten sechs Stunden gut 600 km zurückgelegt, und sein einziger Orientierungspunkt war die Adresse auf einem von den vielen Umschlägen der Briefe, die sie ihm in den letzten anderthalb Jahren geschrieben hatte.
Heute, an einem warmen Faschingsdienstag, aus einer Laune heraus hatte er seine Sachen gepackt, seinen Eltern irgendwas von die nächsten zwei oder drei Tage wegfahren und schließlich seien ja Ferien zugemurmelt, ist ins Auto gestiegen und einfach losgefahren. Mit einer Autobahnkarte und einem Brief bewaffnet, ist er einmal quer durch Deutschland gefahren und war sich seiner Sache so sicher gewesen. Und jetzt war er da. Er stieg aus, und nahm seine Sonnenbrille ab die, da es schon zu dämmern anfing mehr lächerlich als lässig aussah und ging zur Tür. Auf dem Klingelschild stand Dressler. Er war also richtig.
Dieses Szenario kannte er. Er hatte es sich in den letzten Jahren immer und immerwieder vorgestellt und davon geträumt. Es stimmte alles, es ist ihm gelungen in seinem Traumauto, den Wohnort des Mädchens zu finden, das er vor zwei Jahren im ICQ kennen gelernt, und in das er sich so unsterblich verliebt hatte. Er war so lässig angezogen, wie er sich das gedacht hatte. Das Wetter passte, alles passte, bis auf eines. In seinen Gedanken, war er zielstrebig auf diese Tür zugegangen, hatte geklingelt, sein Traummädchen hatte aufgemacht...usw. Doch jetzt, wo es soweit war, war er nervös. Dadurch das er sich nicht angekündigt hatte, weil er umbedingt den Überraschungsmoment auf seiner Seite haben wollte, gab es so viele Unklarheiten. Er war dummerweise immer vom Idealfall ausgegangen. Jetzt stand er vor der Tür und konnte, wollte aber auch nicht mehr zurück.
Seinem Zeigefinger war das egal was er dachte, der klingelte einfach... .
„Ding Dong“
Ihr war den ganzen Tag schon komisch zumute. Sie hatte das Gefühl, dass heute alles schief gehen konnte und es aufgrund einen Ereignisses, dass ihr noch nicht ganz klar war, trotzdem ein schöner tag werden würde.
Die Schule zog sich wie immer ewig in die Länge, weshalb sie das Gefühl der Unsicherheit und der ungeduldigen Erwartung innerlich fast auffraß. Sie wusste es würde etwas geschehen, nur nicht wann, wie und wo. Und es würde nicht geschehen, wenn sie nicht dramatisch in ihren Tagesablauf eingreifen würde.
Infolge dessen, verbrachte sie den Nachmittag nicht wie üblich mit Freunden, sondern ging nach Hause. Sie machte ihre Hausaufgaben, und schaltete nicht den Computer an, um möglicherweise IHN im ICQ zu treffen. Ihn, den sie als ersten fremden Kontakt in ihre Liste aufgenommen hatte, in der Hoffnung, nicht an einen der notgeilen Idioten zu kommen, die zuhauf im Net unterwegs sind. Trotzdem gab sie als Suchkriterium nur einen Namen ein.
Ein Kontakt online. Er. Nur er. Es hätte tausende andere gegeben, aber nur er war da.
Die nächsten zwei Jahre gab es dann auch nur noch ihn. Sie verliebte sich quasi sofort . Er war soviel anders als die anderen. Er konnte sich gewählt ausdrücken, war charmant, und intelligent. Ein Bild von ihm bestätigte ihr, dass sie mehr als nur eine Nacht mit ihm verbringen wollte. Aber warum war sie, wenn sie schon zu hause war, nicht am Computer im ICQ und sagte ihm ein weiteres mal, wie sehr sie ihn liebte und ihn am liebsten jetzt küssen würde? Sie wusste es nicht. Es wurde ihr erst klar, als sie so gegen 18:00 Uhr, die Tür öffnete weil jemand geklingelt hatte.
Beide sahen sich an, als wären sie Schauspieler in einem Film. Der Regieseuer hätte gerade „Action“ gerufen, aber beide hätten ihren Text vergessen und schauten sich nur an. Die ganze Welt schien sie gespannt anzustarren und es war eine halbe Ewigkeit still. Dann holte sie die Zeit mit einem großen Ruck wieder ein, und sie fielen sich mit tausenden schönen Gefühlen, von denen die meisten wahrscheinlich keine Namen haben, um den Hals.
Nach vielen Begrüßungen und sich vorstellen der Eltern die, völlig überrumpelt, kaum ein Wort rausbrachten und vielen Erklärungen ihrer und seinerseits, waren sie endlich dort wo sie es sich immer gewünscht haben. Endlich ungestört zusammen in einem Zimmer. Endlich Zeit für das, wovon sie beide sooft geträumt und geredet hatten...
Sie stand mit geschlossenen Augen vor ihm. Er ließ seine Finger durch ihre Haare wandern. Es fühlte sich an wie warmes Wasser, dass einem durch die Finger läuft. Strich über ihr Gesicht, gegen das sich Samt sich wie Schleifpapier anfühlte. Zeichnete ihre Figur nach, bis er mit den Händen an ihrer Hüfte war. Dort hielt er sie fest und zog sie sachte zu sich her, bis sich ihre Körper berührten. Dabei atmete sie Stoßartig ein, als hätte man sie plötzlich in kaltes Wasser geworfen. Er legte seinen Kopf leicht zu seite, schloss die Augen ebenfalls, und küsste ihre Kirschholz roten Lippen. Ein Gefühl, so unbeschreiblich exotisch, wie ein fremdes Gewürz. So verharrten sie einen kurzen Augenblick, bevor sie sich eng umschlungen, und sich ihre Zungen zum ersten mal berühren ließen.
Irgendwann löste sie sich sanft von ihm und knöpfte sei Hemd auf und ließ ihre Hände über seinen vom Krafttraining durchtrainierten Oberkörper gleiten. Über seine breite muskulöse Brust, unter der sie sein Herz schnell schlagen fühlen konnte, und sein gut trainierter Bauch, mit einem unwiederstehlichen Sixpack. Über seine Schulter strich sie den Rücken hinab, während auch er ihr die Bluse aufknöpfte, und sie sie mit einem leisen rascheln zu Boden fallen ließ.
Sie stand wieder regungslos vor ihm, während er ihre wunderschön geformten Bürste gekonnt vom BH befreite. Als sie sich an ihn drückte, küsste er sie zuerst auf den Mund, dann auf den Hals, ging weiter hinab, und berührte er mit seiner Zungenspitze zuerst die eine, und dann die andere Brustwarze. Dann hab er sie behutsam hoch, und legte sie aufs Bett, bevor er sich neben sie legte.
Sie atmete in tiefen Zügen ein und aus, und zitterte dabei leicht, doch lies alles geschehen.
Als sie auf dem Bett lagen, drehten sie sich einander zu, und küssten sich wieder auf jede erdenkliche Art und Weise und überall. Währenddessen, führte sie seine Hand von ihrer Brust hinab, über ihren Bauch, zu dem Verschluss ihrer Hose. Er öffnete sie und zog sie ihr aus.
Er kniete nun am Fußende und sah sie an. Wie sie so da lag; Fast nackt, mit zerrauften Haaren, kam sie ihm vor wie ein Engel. Ein Engel auf Erden. Sie zog ihn noch einmal zu sich hinunter und küsste ihn innig und lange, bevor sie den schwarzen Tanga auszog, er langsam mit einer Hand an ihrem Schenkel hochgleitete, und sie zusammen eine himmlische Nacht verbrachten.