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ein einziger Kuss

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23.05.2011
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ein einziger Kuss

ein einziger Kuss

Ich war zufrieden. Einfach zufrieden. Es lief gut, mein Leben meine ich, wirklich gut. Ich liebte meinen Freund, einen etwas seltsamen, aber sehr liebenswürdigen Typen. Ich konnte es nicht erklären aber er tat mir gut und ich liebte ihn wirklich sehr. So sehr, dass der Gedanke an ein Leben ohne ihn mir den Atem raubte. So schrecklich! Und er liebte mich. Aber er wohnte ca. 600 km von mir entfernt und diese Entfernung stand zwischen uns. Vielleicht war es diese Entfernung, die daran Schuld war, dass ich mich, einsam wie ich war, nach Zärtlichkeit sehnte, vielleicht war es auch der kleine Streit den ich mit ihm hatte. Ich konnte nicht sagen was, aber etwas trieb mich in die fremden Arme. Es war die gesamte Situation. Eine klare Nacht, zwei Menschen, alleine auf einem Spielplatz in den Sternenhimmel schauend, die frische Luft, die einander näher rücken ließ, der vom tag gewärmte weiche Sand unter uns. Es war so gemütlich! Wir lagen nebeneinander, der andere und ich, über uns der volle Mond und mein Kopf ruhte auf seinem Oberarm, der mir als Kissen diente. Ein gemütlicher Abend unter Freunden. Freunde die mal was miteinander hatten, aber nur Freunde. Wir waren zusammen ausgegangen, so als Freunde, und als wir keine Lust mehr auf die Bar hatten sind wir hinausgegangen. Dann sind wir mit einer Flasche Sekt und einer Flasche von irgendeinem grünen hochprozentigen Zeug bewaffnet auf den kleinen Spielplatz gegangen. Ganz freundschaftlich. Erst auf die Schaukel, dann auf das Klettergerüst. Wir kletterten herum, wie Kinder. Aber als wir uns hinlegten, in den weichen Sand, und alles um uns herum verstummte, wurde es plötzlich so romantisch. Der wirklich wunderschöne Sternenhimmel. Seine kuschelige Wärme. Ich rückte näher an ihn, damit ich mehr von der Wärme abbekam, mein Gehirn war ganz benebelt von dem Alkohol. Sein Duft war so anders, aber doch vertraut und so betörend. Mein Kopf wanderte auf seine Brust, meine Hand über seine Brust an seinen Hinterkopf. Ich spürte wie sich sein Brustkorb unter mir sanft hob und wieder senkte. Ich fuhr durch seine dunklen Haare. Weiche Haare. Ich legte mein Bein auf seine, so wie ich es immer tat, es war alles so vertraut. Meine Finger spielten sanft mit seinen Haaren, alles so wie immer, wie auch bei ihm."Halt" dachte ich, doch seine Hand streichelte warm meine Wange und ich spürte die Hitze, die in mir hochstieg, fühlte das Verlangen nach ihm, nach mehr Wärme, ich wusste ich durfte nicht aber ich wollte ihn, wollte, dass er mich küsst. Nur ein kurzer Kuss. Ich würde ihn überrascht erwidern und ihn dann wegstoßen. Nur ein einziger Kuss. Seine Hand an meiner Wange zog sanft mein Gesicht zu ihm hoch. Ich sah die dunklen umrisse seiner Augen. Ich konnte die Farbe nicht erkennen und konnte mich auch nicht an sie erinnern. Aber das war nicht wichtig. Ich wollte ihn. Auch wenn ich nicht durfte, das Verlangen war größer als die Reue. Und endlich, er küsste mich. Nur ein einziger Kuss. Ich erwiderte den Kuss kurz, dann drehte ich mich weg, senkte den Blick und entfernte mich ein wenig von ihm. "Jens" seufzte ich empört, doch er bemerkte die Erregung, die Mein Körper empfand. Ich wollte ihn. Er zog mich sanft, aber bestimmend wieder zu sich. Noch ein Kuss. Diesmal ein wenig länger, intensiver, ich wurde aktiver. Dann erinnerte ich mich. Wie konnte ich nur? Ich drehte mich wieder weg, aber wieder nur halbherzig, er spürte was ich wollte, fühlte meine Erregung und mein Verlangen nach ihm, er wusste, es würde mir schwer fallen ihm zu widerstehen. Er zog mich wieder zu sich. Nur noch ein Kuss sagte ich mir, ein einziger Kuss.

LisaButterfly​

 

Hallo LisaButterfly

Ich fand deine Erstlingsgeschichte an sich nett. Allerdings ist sie im Inhalt etwas seicht, so als ob die Prot. so beiläufig jemandem ihr Erlebnis erzählen würde. Naher käme der Leser dem Geschehen, wenn die Handlung zwischen den beiden Personen mit Dialogen besetzt wäre.

Der Einstieg packte mich nicht direkt, die Abwägung ihrer Befindlichkeit sollte in einem Text klarer durchkommen. Vielleicht kürzer: zufrieden aber nicht glücklich. Die nachfolgenden Sätze zeigen dann warum.

Mein Freund, ein etwas nerdiger und seltsamer Typ, machte mich glücklich.

Das glücklich steht nun aber in Widerspruch zum Vorhergesagten. Allenfalls kann es relativierend angeführt sein, wenn sie z. B. zusammen waren. Für nerdig wäre hier zudem ein deutsches Wort präziser.

Eine sternklare Nacht, zwei Menschen, alleine auf einem Spielplatz in den Sternenhimmel schauend, die Kälte, die einander näher rücken ließ.

Sternenklare Nacht und Sternenhimmel in einem Satz klingen nicht literarisch. Vielleicht einfach klare Nacht, dann stört die Erwähnung des Sternenhimmels nicht.

Kälte, die einander näher rücken ließ. Es war so gemütlich!

Das tönt wieder sehr widersprüchlich. Das gemütlich müsste schon besser umschrieben sein, denn es kann ja kaum die Kälte sein.

Aber als wir da so lagen, im Sandkasten, wurde plötzlich alles so romantisch. Der wirklich wunderschöne Sternenhimmel. Seine kuschelige Wärme.

Das Romantische kommt nicht so recht durch. Der Sternenhimmel im Sandkasten liegend, dies bei Kälte, ich weiss nicht.

Meine Finger spielten mit seinen Haaren, alles so wie immer.

Der Vergleich bezieht sich auf das Zusammensein mit ihrem abwesenden Freund, dies sollte klarer formuliert sein.

Ich sagte seinen Namen, halb empört, halb erregt. Das sollte ihn daran erinnern dass ich das nicht durfte.

Hier musste ich es zweimal lesen, um den Sinn dieser Aussage richtig zu erfassen. Ich denke es liesse sich einfacher ausdrücken. Etwa dadurch, dass ihre Stimme empört klang, ihre körperliche Reaktion jedoch Erregung signalisierte. (erinnernKOMMA dass ich das nicht durfte.)

er spürte was ich wollte, empfand meine Erregung und mein verlangen nach ihm,

Verlangen / (spürteKOMMA was ich wollte,). Zudem anstelle des zweiten spürte, besser fühlte oder merkte.

An einigen Stellen fehlen noch Kommas.

Insgesamt könnte deine Geschichte auch gewinnen, wenn du sie etwas vertiefen würdest, einige Stellen bieten sich ideal dazu an. Viel Glück bei der Überarbeitung.

Doch soweit gern gelesen.

Gruss

Anakreon

 

soo liebe Leute:)
erstmal danke dass ihr euch die zeit genommen habt die Geschichte zu lesen und auch danke für die Kritik und Verbesserungsvorschläge.
Ich habe versucht die Geschichte nach euren Hinweisen zu verbessern und ich hoffe sie ist jetzt ein wenig besser, aber ich hab angefangen sie zu verbessern und bin dann aus Versehen auf eine andere Seite gekommen dann war alles gelöscht... danach hatte ich nichtmehr so ganz die nerven alles noch mal zu machen und war etwas schlampiger..
über mehr Vorschläge würde ich mich also auch sehr freuen. ich finde selbst sie ist nicht ganz rund, aber mir fällt nicht genau auf woran das liegt, deswegen wären Tipps von euch superlieb.
Danke schonmal im Vorraus.
Lg Lisa :)

 

Hallo LisaButterfly,

Deine nette Geschichte gibt nicht mehr her als eine Momentaufnahme vom schlechten Gewissen - und selbst mit der ist nicht viel anzufangen, weil sie zu wenig mit Leben gefüllt ist. Papieren.

Zufrieden, zufrieden, gut, gut, liebenswürdig, liebte sehr - das ist nicht mehr als eine sinnleere Aneinanderreihung von Phrasen. Und 'der kleine Streit' - worum genau ging es dabei?
Nicht sonderlich bildhaft sind Stellen wie 'wurde es plötzlich so romantisch' oder 'Der wirklich wunderschöne Sternenhimmel' - was genau war daran so wunderschön?
Und was soll ein Leser mit 'Sein Duft war so anders, aber doch vertraut' anfangen? Oder mit 'ich wurde aktiver'?

Da muß noch, wie wir Hamburger sagen, Butter bei die Fische.

Viele Grüße vom
gox

 

Hallo LisaButterfly,

mir ist deine Geschichte leider zu generisch. Die ließt sich wie so viele andere - und das Thema des Fremdgehens ist nun einmal beliebt und daher schon reichlich abgegraßt. Da muss also mehr her, um noch eine interessante Geschichte drauß zu machen.

Ein Mittel dazu ist sicherlich, die Charaktere individueller zu gestalten. Denn Freund also nicht nur als "seltsamen, aber sehr liebenswürdigen" beschreiben, sondern echte Persönlichkeitszüge geben. Wie ist er den seltsam? Womit beschäftigt er sich? Und was genau ist an ihm liebenswürdig?
Gleiches gilt für den Anderen und sie, da muss mehr Fleisch her.

Noch ein paar Möglichkeiten das ganze individueller zu gestallten:

Die Fernbeziehung ist ansich keine schlechte Idee, sollte aber meiner Meinung nach ausgebaut werden, sodass der Konflikt nicht bloß zitiert wird, sondern entwickelt. 600km sind schließlich ein echtes Problem, das kann ausführlicher behandelt werden.
Und die Beziehung zum Anderen sollte stärker angedeutet werden: Vielleicht ein oder zwei Erinnerungen.
Letztlich würden auch Dialoge helfen - zum einen könnte so die alte Beziehung rekapituliert bzw. angedeutet werden. Zum anderen wirken Dialoge meisten so, dass sie den Leser in die Geschichte hineinziehen.

Und zu guter letzt eine mehr kosmetische Maßnahme: Ein paar mehr Absätze wären schön. So ein Textblock ließt sich, zumal am Computer, nicht schön.

Gruß und viel Erfolg,
Kew

 

Hallo, Lisa.
Ich glaube zu erkennen, was du schreiben wolltest, aber um ehrlich zu sein, fehlt wirklich noch sehr viel, damit es eine kleine interessante Geschichte wird.
Ist natürlich nur meine persönliche Meinung und ich bin selber nur Laie. Wenn ich etwas schreibe, lese ich es immer und immer wieder durch und verbessere unermütlich. Lass den Text ein paar Tage ruhen und versuche ihn dann mit den Augen eines Fremden zu lesen. Ich finde, du solltest nochmal, auch nach dem Fehler mit dem Löschen, deine Geschichte überarbeiten. Es wird dir bei den zukünftigen Texten helfen, wenn du denn noch weiter schreiben möchtest. Was ich doch schwer hoffe! :)

 

Hallo LisaButterfly,

ganz vorweg: Bitte überarbeite Deine Texte in Ruhe in Word (oder womit Du halt Deine Texte schreibst) und speicher hin und wieder, dann sind sie nicht weg, wenn Du mal auf eine andere Seite klickst. ;)

Interessanterweise beschäftige ich mich seit ein oder zwei Wochen mit einer Geschichte zu genau diesem Thema: Oder eher erstmal nur mit den Überlegungen, was einen Menschen dazu veranlasst, fremd zu gehen, obwohl er in seiner Beziehung glücklich ist. Denn Fremdgeh-Geschichten gibt es viele, da braucht es schon etwas mehr, um herauszustechen.

Ich fand den Einstieg schon anstrengend: Drei-, vier-, fünfmal beteuert die Ich-Erzählerin, wie sehr sie ihren Freund liebt und er sie, dann betont sie x-mal, dass Jens nur ein guter Freund ist, dass da zwar mal was war, aber jetzt nicht mehr, und dann küssen sie sich.
Das ist von der ersten Zeile an vorhersehbar, und der eine oder andere wird es so oder ähnlich bereits erlebt haben.

Genau die gleiche Geschichte, aber mit mehr psychologischem Tiefgang, mit mehr Hintergrund zu ihrer Beziehung und zu ihrer Freundschaft mit Jens, könnte schon ganz anders ausfallen, spannender.

Alle Vorbereitung läuft darauf hinaus, dass sie Jens küsst: Der Alkohol, der einsame Spielplatz, die sternklare Nacht, das gemeinsame Ausgehen, das Herumtollen, einfach alles. Ich war auch mal jung (arg, wie das klingt - ich war auch mal wesentlich jünger als 34) und unvernünftig und habe gerne mit dem Feuer gespielt, ich kann also nachempfinden, was in ihr vorgeht - aber das bringt nicht Deine Geschichte mit, sondern meine Erinnerung.
Sorg dafür, dass ihr innerer Konflikt klar wird, lass sie nicht alles auf Jens abschieben, all die Verantwortung für ihr Fremdgehen, sondern lass sie für das, was sie tut, einstehen. Sie darf es bereuen, aber sie sollte nicht ihm die Schuld für ihr eigenes Verlangen geben, das macht sie zu einer Person, die vom Leser wenig Mitleid zu erwarten hat.

Und zu guter Letzt finde ich die Beschreibung, dass er ihre Erregung spürt, sehr platt. Als Leser spürt man es nicht, bekommt es nur erzählt. Zieh uns rein in Deine Geschichte, lass uns ihren inneren Zwiespalt fühlen und ihr Nachgeben in etwas, das nicht sein kann und sich doch viel zu gut anfühlt, um es nicht zu tun.

Liebe Grüße,
chaosqueen

 

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