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Ein echt beschissener Vater
Jasper hätte einen Typen bevorzugt, der selbst im Sommer mit Wollmütze durch die Gegend schlurft, nach jedem Schritt die rutschende Hose justierend, mit implantierten Kopfhörern und großflächigen Tatoos. Mit dem hätte er sein Bier wenigstens auf Augenhöhe trinken können. Aber der Bursche neben seiner Tochter sieht eher so aus, als müsse er anschließend noch zu einer Beerdigung. Er wäre Vermögensberater bei einer Bank, hatte Carolin ihren Vater am Telefon bereits vorgewarnt. Und wie sehr sie ihn liebte. Gleich zwei beängstigende Neuigkeiten.
Nun drückt der smarte Bursche Jaspers Hand, als könne er auf diese Weise Gene entschlüsseln. Dabei streift sein Blick wie ein Suchscheinwerfer über das verlebte Gesicht seines Gegenübers. „Ich freue mich, Sie kennenzulernen.“
„Schon klar“, murmelt Jasper. „Kommt bloß rein. Muss ja nicht jeder mitkriegen, dass mich ein Vermögensberater besucht.“
„Mein Vater hat den Humor einer Abrissbirne.“ Carolin ist spürbar um Harmonie bemüht, denn sie zwinkert konspirativ. Das macht Jasper misstrauisch. Er zerrt Tim, der sich nach einer Fußmatte zum Schuhe abtreten umzublicken scheint, entschlossen in die Wohnung. „Wollt ihr was trinken?“
„Was gibt's denn außer Dosenbier?“ Diesmal verzichtet Carolin aufs Zwinkern.
Jasper würgt die Dead Kennedys ab, während Tim – mitten im Raum stehend – eifrig seine Designerbrille putzt; vielleicht, weil er erst einmal den Anblick der Wohnung verkraften muss. Jasper hat seine besten Jahre in der Hausbesetzer-Szene verbracht, das hat ihn für den Rest seines Lebens geprägt. Seitdem bewohnt er Räume nicht mehr, sondern hält sich nur noch in ihnen auf. „Wie wär's mit Kaffee?“, schlägt er vor. Solche verstaubten Worte kommen ihm nur mühsam über die Lippen. Carolin weiß das zu schätzen und lächelt dankbar. „Ich koche uns gern welchen. Wo finde ich Kaffee?“
„Drüben, beim Nachbarn.“
„Eine Hochzeit also.“ Jasper macht keinen Hehl daraus, wie wenig ihm das gefällt. Natürlich erinnert er sich gleich daran, wie planlos Carolins Mutter und er nach der Geburt ihrer Tochter vorübergehend in ein eheähnliches Verhältnis gestolpert waren. Besonders er hatte den wilden Zeiten nur widerwillig den Rücken gekehrt, um stattdessen mit Anja die glückliche Familie zu spielen. Nach zwei harten Jahren hatte er den Selbstbetrug nicht mehr länger ausgehalten; taugte einfach nicht für dieses Leben, war kein glaubwürdiger Familienvater, kein Ehemann, kein Hausbewohner. Bekam von regelmäßigem Essen Magenschmerzen, von Gardinen rote Augen und von der warmen Umgebung kalte Füße; und genau deshalb musste er Freundin und Kind damals verlassen. Vor allen Dingen diese lähmende Ordnung, das enge Dasein, die Tage, die einfach nur noch vergingen, vollgestopft mit Pflichten und dem ständigen Lamentieren darüber. Eine geeignetere Partnerin als Anja für das Projekt Familie hätte er sowieso nicht finden können, und nachdem es gescheitert war, wollte er einfach wieder zurück in sein altes Leben; nur war da niemand mehr. Die besetzten Häuser waren abgerissen oder saniert worden, seine Kampfgefährten in der Gesellschaft versickert; manche längst tot und vergessen. Und für die Generation junger Aktivisten reichte seine Puste nicht mehr. Zudem beunruhigte es Jasper, wie schnell die eigenen wilden Gedanken müde werden konnten, selbst wenn man die alten Songs immer noch bis zum Anschlag aufdrehte und hin und wieder mal „Fuck“ murmelte.
Damals war es ein Irrtum gewesen zu glauben, er müsse nur wieder zu der Kreuzung zurückkehren, an der er versehentlich falsch abgebogen war, und die Sache wäre damit erledigt. Aber halsstarrig wie immer hatte er am Ende vor Anja gestanden, mit der gepackten Sporttasche in der einen, und einer Bierdose in der anderen Hand, um sich ohne großes Theater zu verdrücken – darin war er Spezialist. Anja schien vor lauter Wut nicht einmal heulen zu können. Sie sagte kein Wort, starrte ihn nur an und wirkte dabei so seltsam erwachsen, mit der modischen Frisur in ihrer natürlichen Haarfarbe. Problemlos hatte sie sich in eine verantwortungsbewusste Mutter verwandelt, während Jasper aus jedem Entwicklungsprozess immer nur wieder als Jasper hervorkam. Abseits dieser hilflosen Abschiedsszene war die zweijährige Carolin zu hören, wie sie in ihrem winzigen Zimmer unerträglich brav spielte. Für Jasper wurde es höchste Zeit, all diesen zermürbend putzigen Geräuschen endlich den Rücken zu kehren, bevor er darin für immer kleben blieb.
„Wie geht's deiner Mutter?“, fragt er nun viele Jahre später seine Tochter, während sie Kaffee einschenkt.
„Was ist das für eine merkwürdige Frage?“
„Was ist das für eine merkwürdige Antwort?“
„Es geht ihr gut. Seit über zwanzig Jahren.“
„Und woher kommen diese merkwürdigen Kaffeetassen?“
„Von deinem Nachbarn, der mir eben auch noch ein Päckchen Kaffee geliehen hat. Du hast ja nichts im Haus, außer ...“
„Ja, ja! Was ist jetzt mit dieser fu...dammten Hochzeit? Ihr solltet da nichts überstürzen.“
„Oh, eine Expertenmeinung!“ Carolin lächelt säuerlich. „Wie wär's zur Abwechslung einfach mal mit Freude? Die Tochter will heiraten und der Vater ist happy. Wie im richtigen Leben, verstehst du?“
Er starrt in die Kaffeetasse vor sich und wünscht sich, sie wäre mit Wodka gefüllt. Scheiß auf das richtige Leben! „Wir sollten uns einen Kleinen genehmigen“, schlägt er vor und macht Anstalten, die verlockende Idee gleich in die Tat umzusetzen.
„Nein, danke.“ Über der Nasenwurzel seiner Tochter taucht die altvertraute Zornesfalte auf. „Meinetwegen dröhn dich wieder zu, wenn wir weg sind. Jetzt wird geredet.“ Sie seufzt. „Du hast es mir doch versprochen.“ Begleiter Tim sitzt aufmerksam neben ihr, rückt in kurzen Abständen immer wieder seinen Krawattenknoten zurecht, und es hat den Anschein, als wolle er jeden Moment eine Rede an die Nation halten.
Während Anjas Schwangerschaft hatte selbst Jasper einmal von Heirat gesprochen, mit ungefähr 1,5 Promille im brodelnden Punkerblut, unmittelbar nach dem vielleicht besten Fick ihrer Beziehung. „Lass uns heiraten, Süße“, hatte er willenlos geschnauft, während ihm der Puls noch in den Ohren hämmerte. „Wäre doch cool, oder?“ Es war ihm tatsächlich verlockend vorgekommen, das berauschende Gefühl der Zusammengehörigkeit spontan besiegeln zu wollen. Aber Anja hatte ihm mit kühlen Fingerspitzen den oft so unbedacht plappernden Mund verschlossen, und danach war dieses Thema für immer tabu gewesen. Sie hatte ein perfektes Gespür dafür entwickelt, Jasper im richtigen Moment vor sich selbst zu retten. Verschwenderisch oft hatte er ihr gesagt, wie sehr er sie liebte, seine „Süße“, die aus seiner Bierdose trinken und von seinen Joints mitrauchen durfte, die mit zu Pauli kam, seine Musik hörte, über seine Sprüche lachte und ihm das beruhigende Gefühl gab, ein politisch motivierter Anarchist und kein Verlierer zu sein - und die schließlich, mit seinem Baby im Leib, zur Madonna wurde, verwandlungsfähig, visionär, stark, mutig und endlich mit Brüsten in der von ihm bevorzugten Größe. Allerdings konnte er sich nicht daran erinnern, von Anja jemals so etwas wie „Liebe“ gehört zu haben. Sie besaß lediglich die Fähigkeit, es ohne Worte zu sagen; praktisch jedes Mal, wenn sie ihn ansah. Das war für Jasper am Anfang zu wenig. Und am Ende zu viel.
„Wie stehen denn so die Aktien?“, wendet er sich an seinen zukünftigen Schwiegersohn. „Habt ihr coolen Jungs auf den Finanzmärkten wieder alles im Griff?“
„Hör auf damit!“ Carolin funkelt ihren Vater zornig an. Der alte Stier senkt mal wieder die Hörner. Seine rüde Angriffslust hat sie immer gehasst, denn er geht nie auf das rote Tuch los, sondern immer gleich direkt auf den Torero.
Nun zuckt er scheinheilig mit den Achseln. „Warum seid ihr überhaupt hier?“
„Eigentlich war es Tims Wunsch, dich noch vor unserer Hochzeit kennenzulernen. Ich wollte dich vorerst echt nicht mehr sehen, ehrlich nicht. Denk nur mal an deinen letzten großen Auftritt, als ich dich mal wieder bei der Polizei auslösen durfte. Langsam reichen mir deine Eskapaden, verstehst du? Ich bin deine Tochter, nicht deine Bewährungshelferin. Wie kann man nur ... in deinem Alter!“
„Es war nicht meine Schuld.“
„Es ist nie deine Schuld.“
Jasper wendet sich an Tim, breitet hilflos die Arme aus. „Sorry, aber ich bin ein echt beschissener Vater. Ich hoffe, dein Alter hat da mehr drauf.“
Der Vermögensberater fummelt an seinem Krawattenknoten herum. „Als ich meinen Daddy verlor, war ich gerade mal fünf Jahre alt“, erzählt er mit einem sich entfernenden Blick. „Ich habe mich seit dem immer nach ihm gesehnt. Väter sind so unglaublich wichtig. Ohne sie ist es doch in jungen Jahren so, als wäre das Leben zu laut, zu groß und zu schwer, wenn Sie verstehen, was ich meine.“ Seine Gedanken scheinen dem wehmütigen Blick zu folgen und nehmen die Stimme gleich mit. Ein sensibler Banker. Auch das noch! Jasper bemerkt fassungslos, wie seine sonst so rationale Tochter ihren zukünftigen Ehemann mit glitzernden Augen anhimmelt, während der seine Gefühle wie Seifenblasen in die graue Atmosphäre aufsteigen lässt. Was für ein Schleimer! Früher hat Jasper solchen Typen ohne Umschweife die Fresse poliert. HSV-Logen-Dauerkarteninhaber! Auch jetzt juckt es ihm wieder in den Fäusten. Dieser pomadige Bankenwichser, der seiner Tochter den Kopf verdreht hat; der sich wirkungsvoll zu inszenieren und einem die Hand zu schütteln versteht, als befände man sich auf einer Ordensverleihung. Seit seinem Auftauchen hat sich viel verändert, und nichts davon zum Guten. „Es wird Zeit, dass du endlich vernünftig wirst“, hatte Carolin ihrem Vater erst letztens wieder gemahnt, und Jasper hatte ratlos vor ihr gestanden, in abgerissenen Jeans und dem fleckigen T-Shirt mit einem ausgebluteten Slogan auf der Brust; ein Vater, der nicht erwachsen werden wollte, und eine Tochter, die niemals wirklich Kind gewesen war auf der verzweifelten Suche nach Augenhöhe.
„Ich musste ganz ohne Eltern klar kommen.“ Jasper lehnt sich mit einer Selbstgedrehten in den nikotingelben Fingern und der Routine des geübten Märchenerzählers zurück. „In den Heimen damals, das war kein Zuckerschlecken, das kann ich euch sagen ...“ Carolins Blick bringt ihn zum Schweigen. Sie kennt die abenteuerlichen Geschichten vom kleinen Oliver „Jasper“ Twist, der sich von Anfang an hatte durchboxen müssen und nie eine echte Chance bekam, zur Genüge; die fröhlichen Hausbesetzungen, die folgen sollten, die kunterbunten Straßenschlachten mit den oberfiesen Bullen, erfrischende Wasserwerfer, lustig brennende Autos und fantasievolle Barrikaden. Sie weiß alles über die grenzenlose Liebe zum FC St. Pauli, über Abstiegstränen und Aufstiegseuphorie, Bierdosenromantik und Punkmusik, Drogen, Arbeits- und Hoffnungslosigkeit, über das Gefühl, dass Anderssein geil ist, Bier satt macht und dass sich die echte Freiheit nur in muffigen Räumen finden lässt, auf feuchten Matratzen, bei kompromissloser Musik und Zukunftsplänen, die am nächsten Tag schon wieder scheißegal sind.
„Wir heiraten nächsten Monat“, sagt Carolin entschlossen. „In Weiß und in der Kirche. Mit Hochzeitskutsche, Hochzeitstorte, Hochzeitsbankett und allem was dazu gehört. Mit Mama und unseren Freunden. Und ... ohne dich.“
„Das klingt nach idealen Hochzeitsplänen“, erwidert Jasper. „Und wo genau ist jetzt das Problem?“
„Du bist das Problem. Du bist immer das Problem. Und deshalb können wir dich nicht zu unserer Hochzeit einladen. Das kann ich dir heute wenigstens persönlich sagen.“ Carolin lässt ihren Vater nicht aus den Augen. „Du zusammen mit Mama auf unserer Feier, das geht sowieso nicht. Du weißt, dass es nicht geht.“
„Ich habe deine Mutter scheiß lange nicht mehr gesehen. Wie soll ich da wissen, was geht, und was nicht. Wir hatten damals 'ne echt geile Zeit. Wenigstens das weiß ich noch.“
„Trotzdem hast du sie sitzen lassen. Und mich.“
„Ging nicht anders.“
„Mama wäre daran fast zerbrochen.“
„Wäre ich geblieben, wären wir heute alle im Arsch.“ Jasper stößt trotzig den Rauch der Zigarette aus und sehnt sich nach Wodka. Aber Carolin lässt nicht locker. Ihre Wangen haben sich leicht gerötet, während sie weiterredet. „Und wenn ich mich zwischen euch beiden entscheiden muss, dann ...“
„Keiner verlangt das von dir, oder? Hab ich etwa gesagt, dass ich überhaupt auf deine Traumhochzeit will? Einen Anzug tragen? Torte essen? Eine Rede halten? Fu..such dir das mal vorzustellen!“
„Zweifellos wirst du dich wieder betrinken, dann diese peinlichen Sprüche klopfen und den Leuten von deinen geilen Zeiten vorschwärmen, in denen du auf immer und ewig stecken geblieben bist. Später würdest du meine Freunde als Nazis bepöbeln und ihnen Schläge androhen, nur weil sie erfolgreich sind. Und du wirst wieder so fucking stolz auf mich sein wollen, und genau das will ich nicht. Nicht dieses Mal. Nicht auf meiner Hochzeit. Weil dein Stolz oft nach Shit und Bier stinkt! Was hat das eigentlich mit mir zu tun? In Wirklichkeit gefällt dir doch absolut nichts an meinem Leben.“
„In Wirklichkeit“, entgegnet Jasper. „habe ich überhaupt keine Ahnung von deinem Leben.“
„Wir hätten Sie wirklich gern dabei gehabt“, wirft Tim schnell ein. „Das wäre nett gewesen. Die Familie endlich wieder vereint, der Brautvater führt die Braut zum Altar, all diese schönen Bräuche.“
Jasper erhebt sich endgültig. „Scheiß auf all diese schönen Bräuche. Ich bräuchte jetzt mal was Anständiges zu trinken. Wir sollten wenigstens anstoßen. Und dann könnt ihr meinetwegen wieder zurück ins Disneyland. Okay?“
„Nein, das mit dem Trinken lassen wir mal lieber. Wir müssen jetzt sowieso wieder los. Haben noch Einiges auf dem Zettel.“ Carolin erhebt sich entschlossen, und Tim reagiert wie ihr Schatten.
Im Flur umarmt sie ihren Vater und küsst die Luft westlich und östlich seiner unrasierten Wangen. „Das alles tut mir so leid!“
Von Tim gibt es zum Abschied wieder einen staatsmännischen Händedruck und einen aufmunternden Klaps gegen den Oberarm. Der Junge ist groß, sieht gut aus und hat ausgezeichneten Manieren, scheint von Kopf bis Fuß aus Größe zu bestehen. „Es hat mich sehr gefreut“, sagt er.
„Aber klar!“ Jasper schiebt ihn endgültig aus der Wohnung, der Tochter hinterher, der es jetzt offensichtlich nicht mehr schnell genug gehen kann.
Nachdem die beiden weg sind, schraubt Jasper die Wodkaflasche auf, als befände sich darin dringend benötigter Sauerstoff. Er „atmet“ das Zeug gleich aus der Flasche ein und lässt mit der anderen Hand die Dead Kennedys wieder loslegen. Vom Fenster aus beobachtet er fasziniert, wie der Vermögensberater Carolin ein weißes Taschentuch reicht, während er ihr gleichzeitig galant die Autotür aufhält. Dieser Bursche weiß offensichtlich immer, was zu tun ist. Seine Tochter gleitet in das Cabriolet, als hätte sie in ihrem Leben nie etwas anders getan. Die Sonne lässt das junge Glück strahlen, obwohl für heute eigentlich Regen angesagt war. Alles wirkt so perfekt und selbstverständlich. Man könnte meinen, die Stadt da draußen habe sich in ein überdimensionales Wahlkampfplakat verwandelt. Selbst der blaue Himmel sieht wie eine verlogene Parole aus. Mit dem richtigem Leben hat das da draußen nichts mehr zu tun.
Immerhin haben in Jaspers Kühlschrank ein paar Dosen Bier die zurückliegende Nacht überlebt. Reichlich Tabak und genügend Blättchen liegen auf den Tisch. Allein aus herumliegenden Tabakkrümeln ließen sich noch ein paar brauchbare Kippen basteln. In einer der Küchenschubladen müsste sogar noch ein fetter Joint schlummern. Die Jungs von Pauli sind zur Zeit mächtig gut drauf, spielen seit Wochen richtig ansehnlichen Fußball. Vielleicht steigen sie diese Saison auf. Das wäre endlich mal wieder ein guter Grund, die Sau rauszulassen. Und wenn Jasper heute im Lauf des Abends doch noch Frust bekommen sollte, könnte er die merkwürdigen Tassen seines Nachbarn gegen die Wand schmeißen. Später wird er dann Nils anrufen, sie werden sich treffen, irgendwo einen saufen gehen. „Nie mehr zweite Liga!“, wird Nils grölen. Die Hoffnung wird ihnen am Tresen zur betörenden Begleiterin werden, wird ihre zarten Arme schützend um sie legen und mit ihnen die Nacht durchzechen, bis kein Cent mehr in den verräucherten Klamotten zu finden ist. Zu dritt werden sie labern, lachen und träumen und auf den Rest der Welt scheißen. Die Hoffnung. Ein Junkie. Und ein echt beschissener Vater.