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Ein Duett
Ein Duett
N: Worin, frag ich Dich, liegt der Sinn ?
P: In der Freude!
N: In welcher Freude? Freude worüber?
P: Freude über zwischenmenschliche Beziehungen.
N: Aber weshalb? Es ist doch nur ein Konstrukt aus unzähligen Missverständnissen.
P: Wenn Du nicht sprichst!
N: Gerade wenn ich spreche.
P: Weil Du nicht aus Deinem Herzen sprichst. Weil Du ihm nicht zu hörst.
N: Wie soll ich ihm zu hören? Ich verstehe es nicht. Es sagt mir nichts.
P: Es redet mit Dir. Höre hin und sei aufmerksam.
N: Und selbst wenn: so sagt es heute dies und morgen jenes. Es wankelt, es pendelt.
P: Auch dies ist eine Freude. Eine Freude der Freiheit, dass es Pendeln kann.
N: Eine Freude? Dass es sich nicht entscheiden kann. Dass es nicht weiß, was es möchte?
P: Ein Freude, da es vieles mögen kann. Eben: Heute dies, morgen jenes. Gönn Dir die Freiheit.
N: Gut. Doch dennoch seh` ich keine Freude, keinen Sinn.
P: So ist es doch auch eine Freude, über diese nachdenken zu können.
N: Nein. Für mich nicht.
P: Du lebst. Du denkst. Nur das gibt Dir die Fähigkeit, die Freude und den Sinn in Frage zustellen.
N: Doch das ist nicht mein Sinn. Das ist keine Freude.
P: So mag für Dich die Antwort auf die Frage nach dem Sinn, der Sinn selbst sein. Da die Antwort Dir Freude bringen mag.
N: Worin also, frag ich Dich, liegt der Sinn ?