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Ein Café in Czernowitz

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10.09.2014
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Ein Café in Czernowitz

Hauptbahnhof – ich bin am Ziel meiner Reise.
Spüre ich leichtes Herzklopfen, einen Anflug von Wehmut - werden vor Rührung meine Augen feucht? Verstärkt der graue Himmel meine Traurigkeit darüber, dass ein Vierteljahrhundert seit unserem letzten Kuss vergangen ist?
Lydia, ein umwerfendes Mädchen mit viel zu kurzem Haar, viel zu großen Augen und einem herrlichen Ungestüm weckte neben meinen Sinnen auch viele, wohl bis dahin verborgene oder unbewusst unter strenger Kontrolle gehaltene Membranen und Sensoren – und sie zeigte mir Seiten ihres großen slawischen Charakters, die meine gewohnten Empfindungen tiefer und intensiver werden ließen. So hatte ich das große Glück, gerade im richtigen Alter die besten Lektionen in vielen wichtigen Dingen zu bekommen.
Der unvergesslichen Zeit mit Lydia nachzuweinen, ist nicht mein einziger Reisegrund. Ich habe in Czernowitz studiert. Die Straßen und Gassen meiner Erinnerung wollte ich noch einmal entlanggehen, an den Orten vieler langer Nächte eines dieser kolossalen braunen Biere vom Fass genießen, möglichst wie damals - im altmodischen Seidel mit Zinndeckel. Wer sein Bier in einem solchen Gefäß für Privilegierte serviert bekam, musste ein großer Trinker sein, und Stammgast obendrein. Das wiederum war eine Rolle, die mir auf den Leib geschrieben war. Für Eskapaden war ich immer gut. Aber ich bin angereist, um mich nur an die schönen Sachen zu erinnern.

Bis zum Hotel könnten es fünfhundert Meter sein, doch da es regnet und ich ohne Schirm bin, steuere ich das "Café Puschkin" an.
Schon vor dem Eintreten weiß ich, die Tür wird ein bisschen klemmen, die Farbe ist ein wenig abgeblättert, der Fußabtreter wird meine Schuhe nur unnötig schmutzig machen und auch sonst wird mich nicht viel eitel Glanz blenden.
Doch bei diesem Wetter muss man sich auf die wichtigen Dinge konzentrieren, und das sind nun mal ein Sitzplatz im Trockenen, möglichst in geheiztem Raum, ein heißes Getränk und etwas Leckeres zum Schnabulieren. Schon hab’ ich die Klinke in der Hand, die Tür klemmt überraschenderweise nicht, aber sie quietscht.
Es gibt viele freie Plätze. Ich wähle einen Eckplatz am Fenster, der mir erlaubt, den Raum, aber auch ein gutes Stück Trottoir mit Bushaltestelle und Straße zu überblicken. Von einer Bedienung ist nichts zu sehen. Ich erkenne den Vorteil der nicht geölten Türangeln: Nach einigem Warten gehe ich nochmals zur Tür, lasse quietschen und nehme dann wieder Platz.
Und jetzt passiert’s! Die Backstubentür fliegt auf, knallt gegen das Kuchenbuffet, von dem mangels Farbe keine mehr abplatzen kann; irgendeine Scheibe klirrt verhalten. Die attraktive Wirtin selbst, mit Silberdutt und orientalisch inspiriertem Ohrgehänge, in einem Rüschenkleid in Aquamarinblau, betritt den Gastraum - in der Hand ein auf Hochglanz verzichtendes Tablett, darauf aufgetürmt Quarkküchlein, goldbraun, wie es sich gehört, süß und weiß berieselt und einen so köstlichen Duft verströmend, dass man auf einen Schlag ein heftiges Glücksgefühl verspürt. Und Gier, eine richtige Gier steigt in mir auf. Es ist bekannt, dass Quarkküchlein sehr sättigen und stopfen, doch hätte ich in diesem Moment gewettet, von diesen Goldtalern zehn Stück verschlingen zu können. Der Etikette wegen bestelle ich, mit tropfendem Zahn und Ungeduld, erst mal nur zwei. Der Tee kommt auch irgendwann, doch der spielt keine Rolle, obwohl, gut ist er. Das Meisterbackwerk spielt die Hauptrolle: Dieses unbeschreibliche Odeur von sattem Quark, ukrainischem Weizen, doppelt fettem Sauerrahm, Rosinen und in der Ofenhitze aufgeplatzten Sonnenblumenkernen lässt mir fast die Sinne schwinden. Um es etwas erdnäher zu sagen: Es haut mich fast um und beglückt mich im wahrsten Sinne des Wortes.
Ich bekomme einen richtigen emotionalen Schub durch diesen herrlichen Urduft und Urgeschmack.

Jetzt schau ich durch die trüben Fenster auf die Bushaltestelle mit den graffitiverzierten Wänden und bin beinahe etwas melancholisch. Meine Stimmung droht abzusacken. Da wendet sich mir die Chefin mit frisch nachgezogenen Lippen zu: „Eben kommt der Mohnstrudel aus dem Ofen! Sie möchten doch sicher probieren?“
Ich erliege geradezu ihrer, einem Befehl nicht ganz unähnlichen Empfehlung. Nur zu gern füge ich mich.
Der Mohnstrudel ist wirklich ein Gedicht – dick und stramm wie eine Wurst, in handbreite Stücke geschnitten. Fast quillt die herrliche Füllung mit ihren Sultaninen und Nussstückchen zu beiden Seiten heraus, prall und saftig. Eine leicht aufgeplatzte rösche Kruste schmückt ihn, mehrfach mit zerlassener Butter bestrichen und genau so oft mit Puderzucker überstäubt. Mohn in seiner köstlichsten Form. Unverständlich, dass anderswo mit aufwendigen Prozessen illegale Rauschmittel daraus hergestellt werden, wenn doch diese blauschwarzen Samen schon auf direkte, völlig legale Weise berauschend - glückselige Zustände aufkommen lassen.
Der Tee bleibt in den dicken weißen Tassen schön warm. Ich bin schon bei Nummer drei und überlege gerade, um wie viel hübscher die junge Dame an der Haltestelle in ihrem rosa-grau-blau gefärbten Anorak aussehen würde, wenn doch nur ein bisschen die Sonne schiene. Ich bitte um die Rechnung.
Flugs wird addiert und die Dame des Hauses überreicht mir den kleinen Zettel.
Es hat den Anschein, dass hier ein kleiner Ausländeraufschlag mit eingerechnet wurde, doch ich bewahre Haltung. Ich zahle korrekt, aber keine Kopeke mehr als gefordert. Darüber hinaus bedanke ich mich für die freundliche Bedienung und lobe auch das vorzügliche Gebäck. So bekommt unser geschäftlich bedingter Wortwechsel fast einen Flirtfaktor. Sie lässt mich wissen, dass ihr Frische und Qualität sehr am Herzen liegen, und ich erwidere, jeder Gast würde das bemerken und deshalb - so wie ich, ab heute - ihrem Geschäft die Treue halten. Jetzt leuchten ihre Augen und sie reicht mir zum Abschied die Hand.
Statt es nun aber bei einem flüchtigen Händedruck zu belassen, führe ich ihre Hand an meine Lippen und deute einen ergebenen Handkuss an. Madame ist verzückt, das Rouge ihrer Wangen wird noch intensiver und beim langsamen Lösen unserer Hände führt sie die meine sanft über den oberen Bereich ihres aquamarinblauen Kleides. Wunderbar prall wie der Mohnstrudel ist ihr Busen. Jetzt würde ich ihr auch gern die linke Hand küssen, doch die Chefin ist schon in der Backstube verschwunden. „Doswidanija und besseres Wetter!“, ruft sie noch.
Ich trete hinaus auf die Straße. Die Sonne boxt sich ein Loch zwischen starrer Wolkenwand und niedrigen Dächern und ich danke Lydia für all die Lektionen über die Feinheiten des menschlichen Zusammenlebens.

 

Hallo josefelipe,

dein Protagonist reist vermutlich an diesen Ort, um die Erinnerungen an Lydia aufzufrischen. Manche Dinge ändern sich nicht so schnell, aber Lydia ist natürlich nicht da. Die Beschreibung, das viel zu kurze Haar und der "große slawische Charakter" erinnern mich an Konsalik. Außer dieser vagen Beschreibung kommt Lydia nicht vor. Sie war der Anlass für diese sentimentale Reise an einen Ort vergangenen Glücks. Es hätte auch eine andere Frau oder ein anderer Ort sein können und die "Feinheiten des menschlichen Zusammenlebens" und die "besten Lektionen in vielen wichtigen Dingen" bleiben unbeschrieben.

Statt der abwesenden Lydia kommt die attraktive Wirtin, die ebenfalls einem romantischen Abenteuerroman entsprungen sein könnte, mit einem Tablett voller Quarkküchlein aus der Küche. Deine Beschreibungen, besonders die des Mohnstrudels, sind großartig! Die machen einem den Mund wässrig. Manche Bilder, etwa die Sonne, die ein Loch in die Wolkenwand boxt, fand ich originell. Der Absatz über die Konditorei im Allgäu ist nicht wirklich von Bedeutung, oder?

Mein Wunsch als Leser, weitere Beschreibungen (etwa von Sachertorten, Currywürsten, verschiedenen Biersorten) zu lesen, ist vermutlich literarisch nicht sehr konstruktiv. Mehr könnte ich sagen, wenn ich deine Figuren und Schilderungen von Orten im Rahmen einer spannenden Handlung in Aktion erlebt hätte.

Freundliche Grüße,

Berg

 

Ja – was soll ich dazu sagen,

alter Charmeur,
was nicht schon Berg gesagt hätte, außer dass ich Appetit bekommen hab … hockend bei einem Tütchen Studentenfutter, aber das ist immer noch besser, als einen Besen fressen zu müssen. Und fast nix zu vermerken – außer einem lumpigen wie viel

… um wie[…]viel hübscher die junge Dame …,
das in solchen Situation, das wievielte mal es auch in einem langen Leben auftreten mag, völlig nebensächlich wird.

Wie auch die Traurigkeit

Verstärkt der graue Himmel meine Traurigkeit darüber, dass ein Vierteljahrhundert seit unserem letzten Kuss vergangen ist?
Die Substantivierung des Adjektivs „traurig“, was nix anderes bedeutet, als „von Trauer erfüllt/betrübt“ und trauern, dass fürs Kopf hängen lassen steht.

Aber den Eindruck machstu doch gar nicht,

lieber josefelipe …,
Dein Blick ist alles andere als auf den Boden gerichtet, für jede Verführung geöffnet.

Gern gelesen vom

Friedel

 

Hallo josefelipe,

ich weiß im Moment noch nicht, wohin du mit dieser Geschichte willst. Es gibt für mich mehrere Deutungen. Aber etwas stört mich auch dabei. Nehmen wir an, dein Protagonist reist nach Dzernowitz, weil dort seine Jugendliebe lebte und er, aus welchen Gründen auch immer, die Erinnerungen an sie wieder in sein Gedächtnis zurück zu holen versucht. Und jetzt kommt, was mich stört: Es hat am Anfang den Anschein, dass er Lydia genau dort getroffen hatte, die Stadt und das Drumherum also kannte. In deinem Text sieht es aber dann so aus, dass er voller Vorurteile über den Osten Europas das Restaurant betritt.

Schon vor dem Eintreten weiß ich, die Tür wird ein bisschen klemmen, die Farbe ist ein wenig abgeblättert, der Fußabtreter wird meine Schuhe nur unnötig schmutzig machen und auch sonst wird mich nicht viel eitel Glanz blenden.

Ob er sich die Schuhe nun wirklich schmutzig gemacht hat, wissen wir nicht. Die Tür jedenfalls klemmte nicht. Dann macht er noch die Bekanntschaft mit dem köstlichem Backwerk, der Tee bleibt schön warm und ist schließlich von der attraktiven Chefin hin- und hergerissen.

Da weiter nichts passiert, nehme ich an, du wolltest auf die Vorurteile, mit denen wir die Welt oft betrachten und verurteilen, hinweisen. Wenn das deine Intention war, ist sie bei mir angekommen. Wenn nicht, weiß ich nicht, was du damit sagen wolltest.

Ich trete hinaus auf die Straße. Die Sonne boxt sich ein Loch zwischen starrer Wolkenwand und niedrigen Dächern und ich danke Lydia für all die Lektionen über die Feinheiten des menschlichen Zusammenlebens.

Das verstehe ich nun wieder nicht. Welches Wissen um die Feinheiten des menschlichen Zusammenlebens sind es denn, die ihm in dieser Begegnung so hilfreich waren? Dass er sich als Gentleman gezeigt hat, obwohl er scheinbar über den Tisch gezogen worden ist?

Der Text lässt sich gut lesen, aber mir bleibt wahrscheinlich einiges verborgen. Vielleicht finde ich’s noch raus ;)

Schönen Gruß
khnebel

 

Hallo Josefelipe,
also schlecht geschrieben war die Geschichte nicht, die Wortwahl und die Beschreibung dieser leckeren Kalorienbomben war gut getroffen. Aber berührt hat mich die Geschichte gar nicht. Es ging wohl um eine vergangene Liebe, aber so lecker wie die Hefeteilchen war Lydia bestimmt nicht und auch kein so sexy Vollweib, wie die Wirtin, sonst wäre Lydia nach ein paar Absätzen nicht wieder in Vergessenheit geraten. Symphatisch fand ich deinen Prot leider überhaupt nicht. Ich sah einen übergewichtigen, schmierigen Charmeur beim Lesen vor mir, der sich selbst als tollen Womenizer sieht. Nichts für ungut, das ist nur meine Meinung.
Gruß
Leia4e

 

Hola Berg, Friedel, Khnebel und Leia4e,

ich danke Euch für Eure Zuschriften und werde heute Abend mit dem Beantworten anfangen.
Bei dieser Winzgeschichte ist leider der dritte Abschnitt unterm Tisch gefallen. Den habe ich jetzt nachgereicht. Die Geschichte wird er nicht großartig aufwerten, aber er nimmt Lydia ein bisschen aus dem Zentrum.
Übrigens ist die KG Beispiel dafür, dass schwere Kost mit Quark und Mohn literarisch ein Leichtgewicht ist.
Ich weiß, es ist noch viel zu tun!
Joséfelipe

 
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Hallo josefelipe,

grundsätzlich hat mir deine Geschichte ganz gut gefallen.
Aber ich bin über etwas gestolpert, was ich, wenn ich mich recht entsinne, schon öfter bei deinen Geschichten bemängelt habe. Es geht um das Zusammenspiel von Charaktereigenschaften mit ethnischen Zuweisungen. Ich weiß noch, dass es bei „goldgerahmt“ die „tapfere Kreolenmutter“ war, die mich hat stolpern lassen. Und hier ist es gleich zu Beginne der „große slawische Charakter“. Ich weiß nicht – was genau soll das sein, ein „slawischer Charakter“? In Zeiten, in denen Identitätsfindungen so wichtig geworden sind wie selten und gleichzeitig jede Selbst- Und Fremdwahrnehmung pluralistischer wird, finde ich solche Beschreibungen einfach hochproblematisch und einfach auch nicht inhaltlich bereichernd.
Ich hoffe, du verstehst was ich meine, sonst versuche ich das gerne noch zu konkretisieren.

Dann sind mir noch ein paar weitere Dinge aufgefallen:

Für Eskapaden war ich immer gut. Aber ich bin angereist, um mich nur an die schönen Sachen zu erinnern.
Sind Eskapaden denn grundsätzlich mit schlechten oder negativen Gedanken verbunden?

lässt mir fast die Sinne schwinden. Um es etwas erdnäher zu sagen: Es haut mich fast um und beglückt mich im wahrsten Sinne des Wortes.
Diese Doppelung verstehe ich nicht, was soll das bewirken? Und der darauf folgende Satz:
Ich bekomme einen richtigen emotionalen Schub durch diesen herrlichen Urduft und Urgeschmack.
Wirkt irgendwie nachgeschoben, das ist ja nun schon klar geworden.

Wunderbar prall wie der Mohnstrudel ist ihr Busen.
Ich finde, das wird auch ohne diese extra Erwähnung schon bei der Beschreibung des Strudels deutlich. Es so zu explizieren lässt das ganze eher platt wirken, nach meinem Empfinden. Und streng anatomisch gesehen kann ich mir auch nicht vorstellen, dass du ihren "prallen Busen" meinst, oder .. ;)

Aber nun, die „Geschmäcker“ sind da ja auch verschieden. Strudel mag ich definitiv!
Die sonnigsten Grüße
von heiterbiswolkig

 

Hola Berg,

für Deinen Kommentar danke ich Dir. Deine Feststellungen treffen zu.
Ich habe ein KG – Problem, weil ich eigentlich ein Geschichtenerzähler bin (sein möchte).
Der eigentliche Text ist viel länger, und dann muss ich da ran, mit der Heckenschere. Dabei bleibt einiges auf der Strecke. Oft denke ich: schad’ drum. Andrerseits gewinnen Texte durch Straffung. Und die (mir bekannten) Foren, die für Geschichten geeignet wären, sprechen mich nicht an. Bei den Wortkriegern gibt es Äkschn – die ist mir wichtig.


Dann die Hochglanzkonditorei! Die könnte verschwinden, da hast Du völlig recht. Ich dachte, ein bisschen Kontrast würde nicht schaden. Aber wie gesagt, das wäre entbehrlich.

Die von Dir vermissten Beschreibungen der „Feinheiten des menschlichen Zusammenlebens“ und „Lektionen in vielen wichtigen Dingen“ könnten mich überfordern, deshalb habe ich das auch nicht zum Thema meiner Geschichte gemacht. Und die einem Abenteuerroman entsprungene Wirtin sehe ich weniger attraktiv als Du, aber ich befinde mich ja auch in einem anderen Kulturkreis.

Dein „literarisch nicht sehr konstruktiver Wunsch“, mehr zu lesen von „Sachertorten...und Currywürsten...“ ist schon erfüllt. Ich werde bei Amazon zwei Büchlein mit je 15 Koch- und Weinstories als E-books einstellen, („Indisch Huhn“ und „Sukiyaki“). In cirka zehn Tagen abrufbar. Das ist mein eigentliches Thema, aber bei den Wortkriegern ist’s auch ganz lustig.

Ich grüße Dich!
Joséfelipe

PS: Eben erfahre ich, dass die Hochglanzkonditorei pleite ist.
Eigentlich kein Wunder – bei der „Qualität“! Danke für den Anstoß.

 

Hallo Josefelipe,

haha, da ist er wieder, der alte, sympathische Charmeur, dessen Abenteuer ich so gerne verfolge und von dessen Savoir-vivre ich so gerne lerne:

Statt es nun aber bei einem flüchtigen Händedruck zu belassen, führe ich ihre Hand an meine Lippen und deute einen ergebenen Handkuss an. Madame ist verzückt, das Rouge ihrer Wangen wird noch intensiver und beim langsamen Lösen unserer Hände führt sie die meine sanft über den oberen Bereich ihres aquamarinblauen Kleides. Wunderbar prall wie der Mohnstrudel ist ihr Busen. Jetzt würde ich ihr auch gern die linke Hand küssen, doch die Chefin ist schon in der Backstube verschwunden.

Oder das:
Der Mohnstrudel ist wirklich ein Gedicht – dick und stramm wie eine Wurst, in handbreite Stücke geschnitten. Fast quillt die herrliche Füllung mit ihren Sultaninen und Nussstückchen zu beiden Seiten heraus, prall und saftig. Eine leicht aufgeplatzte rösche Kruste schmückt ihn, mehrfach mit zerlassener Butter bestrichen und genau so oft mit Puderzucker überstäubt. Mohn in seiner köstlichsten Form. Unverständlich, dass anderswo mit aufwendigen Prozessen illegale Rauschmittel daraus hergestellt werden, wenn doch diese blauschwarzen Samen schon auf direkte, völlig legale Weise berauschend - glückselige Zustände aufkommen lassen.

Schöööön!

Klar, eigentlich wartete ich auf Lydia und frage mich, wäre die Geschichte besser geworden, wenn sie aufgetaucht wäre?

So wars eine nette erotisch-kulinarisch Begegnung. Kurzweilig und genussvoll.

Danke für ein paar nette Minuten und ich möchte rufen, und das gerne: Weiter so, mon frere!

Gruß, Freegrazer

 

Hola Friedel,

bedankt fürs Lesen und für die Korrektur - aus wieviel ist wie viel geworden. Ich geh' davon aus, dass das mein allerletzter Fehler ist, eigentlich war. Auf eine weitere Wette mit Dir lasse ich mich allerdings nicht mehr ein. Den letzten Besen brauche ich zum Fegen.

Ich grüße Dich, mein Lieber,
bleib schön gesund!
Joséfelipe

 
Zuletzt bearbeitet:

Hola Khnebel,

hab Dank für Deinen umfangreichen Kommentar – der verdient eine umfangreiche Antwort.

....die Stadt und das Drumherum also kannte. In deinem Text sieht es aber dann so aus, dass er voller Vorurteile über den Osten Europas....

Natürlich kennt der Prot die Stadt und Osteuropa, schließlich hat er dort vor fünfundzwanzig Jahren studiert. Er kennt die K&K-Fassaden, die Hinterhöfe – und alles, was dazwischen liegt.

...das Restaurant betritt.

....das Café.

(Ob dessen Fußmatte dringend ausgetauscht werden muss, werden wir nicht herausfinden – aber drinnen wird erstklassige Qualität serviert!)
Da ich als Autor dieser KG schon fünfzehn Jahre in Osteuropa lebe, treffe ich – wie anderswo auch – immer wieder auf Klischees. Die einen bestätigen sich, aber es gibt immer genug Gegenbeispiele. Also glaube mir: Ich habe keine Ressentiments, in keine Richtung. Bin auch partei- und konfessionslos, um noch glaubhafter zu wirken.

und ist schließlich von der attraktiven Chefin hin- und hergerissen.

Das finde ich eigentlich nicht. Der Prot wird eine Dame mit Dutt, aquamarinblauem Rüschenkleid und Rouge sicherlich nicht als attraktiv empfinden.
Khnebel – ich hoffe, Du auch nicht!!

Da weiter nichts passiert, nehme ich an, du wolltest auf die Vorurteile, mit denen wir die Welt oft betrachten und verurteilen, hinweisen. Wenn das deine Intention war, ist sie bei mir angekommen. Wenn nicht, weiß ich nicht, was du damit sagen wolltest.

Lieber Khnebel, bitte schimpf’ nicht mit mir, aber ich habe keine Intention. Wenn ich mal in Budapest nostalgisch Kaffeetrinken gehe, dann denk’ ich auch an Pressburg, Krakau und - wie Du schreibst – Dzernowitz. Ist nur eine kleine Geschichte mit etwas Erinnerung und Strudel.

Das verstehe ich nun wieder nicht. Welches Wissen um die Feinheiten des menschlichen Zusammenlebens sind es denn, die ihm in dieser Begegnung so hilfreich waren?

Ach, das habe ich auch schon Berg geschrieben: Ich kann mich nicht über die ‚Feinheiten des menschlichen Zusammenlebens’ auslassen, weil ich nicht das Zeug dazu habe und deshalb lieber von einem Kaffeehaus erzähle.
Im ungekürzten Text (also außerhalb dieser KG) ist in diesem Zusammenhang auch die Rede von den Variationsmöglichkeiten, “danke“ zu sagen.
Ein Beispiel aus meinem Gastland: Während ich in Deutschland ein Café verlasse, indem ich „Auf Wiedersehen“ sage, bedanke ich mich hier - so auch in Czernowitz – für die Freundlichkeit des Hauses und seiner Mitarbeiter. Die weiblichen werden mit einem verbalen Handkuss „kezét csókolom!“ bedacht – und sie wiederum wünschen mir alles Gute, ferner eine gute Gesundheit und bedanken sich mehrmals. Aber das stirbt auch langsam aus.

Dass er sich als Gentleman gezeigt hat, obwohl er scheinbar über den Tisch gezogen worden ist?

Ich denke, dass ich, wenn’s um größere Beträge geht, über den Tisch gezogen werden kann. Bei Gebäck und Tee wird es wohl im erträglichen Rahmen bleiben. Aber auch hier sollte man sich bis zu einem gewissen Grad zurückhalten: z.B. sagt man nicht: Das ist zu teuer. Man sagt: Das ist teuer. Die einfache Feststellung tritt an die Stelle des Urteils.

Der Text lässt sich gut lesen, aber mir bleibt wahrscheinlich einiges verborgen. Vielleicht finde ich’s noch raus

Nein, nein – das war’s schon. Habe diesmal auf verborgene Botschaften verzichtet.

Lieber Khnebel, danke nochmals für Deinen Kommentar und alles Gute.
Joséfelipe

Hola Leia4e,

auch Dir danke ich für Deine Zuschrift. Hat mich gefreut.

Aber berührt hat mich die Geschichte gar nicht.

Das hätte mich auch gewundert, wenn eine junge Frau die Gemütslage eines älteren Herrn spannend findet.

Symphatisch fand ich deinen Prot leider überhaupt nicht. Ich sah einen übergewichtigen, schmierigen Charmeur beim Lesen vor mir, der sich selbst als tollen Womenizer sieht.

Hui, ich werd’s ihm sagen. Wird ihn nicht freuen, denn er hält sich für einen der Schönen, der Ansehnlichen.

LG
Joséfelipe

 
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Hola heiterbiswolkig,

für Deinen detaillierten Kommentar danke ich Dir.
Beim Lesen bin ich immer kleiner geworden:

das Zusammenspiel von Charaktereigenschaften mit ethnischen Zuweisungen.
Identitätsfindungen -
Selbst- Und Fremdwahrnehmung
pluralistischer
(meinst Du pluralistisch philosophisch oder politisch?)
hochproblematisch

Tja – da erschlägt’s mich.

Ich hoffe, du verstehst was ich meine, sonst versuche ich das gerne noch zu konkretisieren.

Gott bewahre! Bitte nicht.

Eine Dame meiner näheren Umgebung meinte, dass ihr solche großen Worte im Verbund zu verschwurbelt seien. Mag sein – ich für meinen Teil war nur beim ersten Lesen beeindruckt.
Das hat sich dann gegeben. Ich hab’s eher mit der Praxis: In meinem Bekanntenkreis und in unserem Kochklub K&K (Kultur und Kochen) gibt’s neun Nationalitäten. Wir amüsieren uns manchmal, wenn wir sehen, wie anders der Weißrusse an eine Aufgabe herangeht als der Holländer. Da treffen bisweilen Pragmatismus und Gefühl aufeinander. Das heißt natürlich nicht, dass alle Holländer Pragmatiker und alle Weißrussen Gefühlsmenschen sind. Die geografische Situation (kleines Land, immer bedroht von Überflutungen) bewirkte über die Jahrhunderte, dass die Holländer eher pragmatische Problemlösungen suchen mussten und die Probleme nicht philosophisch angehen konnten. So hat sich m.M.n. etwas herausgebildet, was man mit „Volkscharakter“ bezeichnen könnte. Das muss aber nicht unbedingt etwas über die Individuen und ihren persönlichen Charakter aussagen. Zunehmende Toleranz und Bildung führen – wie ich hoffe – dazu, dass die Unterschiede der Herkunft in den Hintergrund treten.
Soweit der politische Teil der Kaffeehausgeschichte.

die „tapfere Kreolenmutter“
(Deine Wortschöpfung)

der „große slawische Charakter“
( Konsalik – wie Berg meint – und Joséfelipe)

Vielleicht noch der typische Deutsche?
Das lass ich mal unkommentiert. Ist mir dann doch zu kompliziert.

Wunderbar prall wie der Mohnstrudel ist ihr Busen. Ich finde, das wird auch ohne diese extra Erwähnung schon bei der Beschreibung des Strudels deutlich.

Das kann nicht sein. Bei der Beschreibung des Strudels ist vom Busen noch gar nicht die Rede.

Es so zu explizieren lässt das ganze eher platt wirken, nach meinem Empfinden.

Ja. Ich finde, das ‚platt’ wirkt noch platter, wenn Du ‚explizieren’ voranstellst.

Und streng anatomisch gesehen kann ich mir auch nicht vorstellen, dass du ihren "prallen Busen" meinst, oder ..

Doch. Wonderbras gibt’s auch in Czernowitz, selbstverständlich auch in Übergrößen. ;)

Aber nun, die „Geschmäcker“ sind da ja auch verschieden. Strudel mag ich definitiv!
Prima, so soll es sein! Ich mag auch Strudel (und pralle B(l)usen!), ebenfalls definitiv.

Lass Dir von mir nicht die Laune verderben –
wir brauchen jeden Sonnenstrahl!
Schöne Grüße.
Joséfelipe

Es scheint nicht ohne PS zu gehen: Auf meine letzte KG „Puffbesuch“ habe ich nicht eine einzige Zuschrift seitens der engagierten Weiblichkeit erhalten. Und da ging es nicht um die alte Leier, sondern um Flatrate-Betriebe!
Was sagt man dazu?

 

Hallo Joséfelipe,

es ging mir in keiner Weise darum, dich zu beeindrucken oder zu philosophieren. Ich wollte lediglich meine Eindrücke beim Lesen deines Textes wiedergeben. Es tut mir leid, dass die nicht nur aus Lob bestanden. Und für den Fall, dass ich mich zu verschwurbelt ausgedrückt habe, was manchmal vorkommt, bot ich ja extra an, nochmal konkreter zu werden, was du ja mit einem Anruf der Götter abgelehnt hast.

Die Stelle aus "goldgerahmt" habe ich dir noch einmal herausgesucht:

Eine faszinierende Frau: in der Mitte des Lebens stehend, jetzt lümmelnd, heiter mit dieser von uns immer beneideten Mentalität der Kreolen, sicher eine tapfere Mutter, lebenstüchtig und klug.

Ansonsten werde ich, wenn du Damen aus deiner Umgebung zubefragst, es fürderhin auch so halten, meinen Wellensittich nach seiner Meinung zu deinem Text zu befragen. Vielleicht kommen deine Dame und mein Sittich eher auf einen grünen Zweig.

Beste Grüße
die heiterbiswolkig

 

Hola , mein Freund Freegrazer!

Du bist immer der Netteste von allen. Alle anderen hacken auf mir herum.
Aber zugegeben, es war eine dünne Geschichte. Lydia ist leider etwas unansehnlich geworden über die Jahre. Mehrfache Mutterschaft und die Liebe zu Quarkküchlein und Mohnstrudel haben sie etwas füllig werden lassen. Sie ist schon seit ewigen Zeiten verheiratet, da wollte ich nicht stören. Aber recht hast Du: Ich hätte mehr draus machen können.
Was schließe ich daraus? Ich werde die gesparte Energie in die nächste Geschichte einspeisen. Die muss es dann bringen.

Sei gegrüßt!
Joséfelipe

 

Sag bloß, du heulst, Joséfelipe?

josefelipe schrieb:
Alle anderen hacken auf mir herum.

Das stimmt doch gar nicht. Zugegeben, auf deinem Debüttext bin auch ich ziemlich böse herumgetrampelt, die Geschichte mit dem Hund hingegen fand ich großartig und hab’s dir auch gesagt. Zu deinen anderen Geschichten hab ich dir zwar nichts gesagt, aber das heißt nicht, dass sie mir nicht gefallen haben. Also dieses Schneesturm-Dings zum Beispiel war echt klasse.
Neben der ganz speziellen Atmosphäre, die deine Figuren, deine Settings und dein Erzählton zu schaffen imstande sind, ist es vor allem dein Stil, der mir mehr und mehr gefällt. Diese charmante Mischung aus leicht antiquiert klingender Eloquenz und selbstironischer …äh, selbstironischem? … Na egal, Dingsbums halt, hat für mich mittlerweile einen echten Wiedererkennungswert, du scheinst tatsächlich deinen unverwechselbaren Josefelipe-Stil gefunden zu haben.
Nicht immer bin ich begeistert von dem, was du schreibst, aber wie du schreibst, finde ich wirklich sehr, sehr gut.

Das wollte ich dir nämlich schon lange einmal sagen.
Sind die Tränen wieder getrocknet?
Ja? Na bitte.

offshore

 

Hola Morphin,

Das hast Du toll formuliert!
Deine netten Worte bringen mich in ziemliche Verlegenheit - und Deine seherischen Szenen mit Roman und wohlwollenden Kritikern noch viel mehr.

Danke schön, danke schön. Leider zuviel der Ehre.
Ich denke nicht, dass ich das geruhsame, heitere Landleben aufzugeben bereit wäre, um bei verschiedenen Verlagen vorzusprechen und mir einen Korb nach dem anderen einzuhandeln.

Lass uns mal bei den Wortkriegern bleiben. Ich hab' schon bisschen was aufgeschnappt und gemerkt, dass ich vorankomme. Ich fürchte aber, dass ich die Grenze meiner Möglichkeiten erreicht habe.

Deshalb auch Entwarnung für die Hegemänner. Nix fürchten! Alles gut. (Du meinst doch die Axolotl-Geschichte?)

Lieber Morphin, ich danke Dir für Deine Mut machenden Zeilen und würde mich freuen, wieder einmal von Dir zu hören.

Alles Gute!
Joséfelipe

 

Hallo Joséfelipe,

die Bezeichnung "Charmeur" ist hier schon einige Male gefallen und ich kann mich da nur anschließen: charmanter Text, hab ich echt gern gelesen. Zugegeben, die Handlung reißt mich jetzt nicht gerade vom Hocker, konflikttechnisch passiert da rein gar nichts, aber das weißt du ja selber. Aber das, was diese Geschichte für mich ausmacht, ist die sympathische Stimmung, die du erzeugst, deine Liebe zum Detail, die du auf deinen herzlichen Protagonisten überträgst, vor allem, wenn es um Essbares geht. Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, jede Ehefrau wünscht sich so einen Mann, wie es dein Protagonist einer ist. Mann, da wird eine Mehlspeise nicht einfach hinuntergeschlungen, sondern geradezu verehrt, genießerisch begutachtet und honoriert. Tolle Sprache!

Einzig diese Beschreibung hier hat mir nicht so gefallen:

Der Mohnstrudel ist wirklich ein Gedicht – dick und stramm wie eine Wurst, in handbreite Stücke geschnitten.

Ich weiß nicht, ich mag Wurst und ich mag Mohnstrudel, aber beides miteinander vergleichen, das wirkt auf mich unfreiwillig komisch.

Dafür mochte ich das hier:

Fast quillt die herrliche Füllung mit ihren Sultaninen und Nussstückchen zu beiden Seiten heraus, prall und saftig. Eine leicht aufgeplatzte rösche Kruste schmückt ihn, mehrfach mit zerlassener Butter bestrichen und genau so oft mit Puderzucker überstäubt. Mohn in seiner köstlichsten Form.

Ich bin schon bei Nummer drei und überlege gerade, um wie viel hübscher die junge Dame an der Haltestelle in ihrem rosa-grau-blau gefärbten Anorak aussehen würde, wenn doch nur ein bisschen die Sonne schiene.

Du schreibst an Morphin:

Ich denke nicht, dass ich das geruhsame, heitere Landleben aufzugeben bereit wäre, um bei verschiedenen Verlagen vorzusprechen und mir einen Korb nach dem anderen einzuhandeln.

Das würde ich auch nicht tun, darum

Lass uns mal bei den Wortkriegern bleiben.

Genau, und auch wenn du selber glaubst, du hast die Grenzen deiner Möglichkeiten erreicht, dann gibt es doch einige hier, die das gerne lesen, was du innerhalb dieser Grenzen zu Papier bringst.

Gern gelesen.

Gruß,
rehla

 
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Hola ernst offshore,

Das freut mich wirklich, von Dir zu hören.

Deine trostreichen Worte kamen auf die Minute genau – ich drohte zu zerfließen. Aber dann hab’ ich Dein Briefchen überflogen und wie von Zauberhand war von Tränen nichts mehr zu spüren. Auch die Rötung meiner Augen verschwand im selben Moment. Du bist ein Fern-Magier! Auf einen Schlag hatte mein Leben wieder Farbe und Sinn.

Und es ist ja wahr: Heulen hilft auch nicht. Mit nunmehr getrockneten Augen habe ich Deine Nachricht noch einmal langsam und mit großer Aufmerksamkeit gelesen. Donnerwetter – Du bist ja nicht irgendwer, der da Nettigkeiten verströmt; nach einem halben Jahr bei den Wortkriegern gibt mir Deine Beurteilung ein sehr gutes Gefühl.

Nachteil: Als alter Pfannenschwenker kenne ich von besternten Kollegen deren ständige Sorge, den Heiligen Stern wieder zu verlieren. In meinem jetzigen Miniformat heißt das für mich, nach Deiner positiven Einschätzung, dass ich keinen Mist bauen darf, weil eine Herabstufung zu neuem Tränenfluss führen würde. Da weiß ich allerdings nicht, ob jemand an Deiner Statt bereit wäre, mir ausreichend Trost zu spenden.
Damit es nicht so weit kommt, werde ich mir weiterhin Mühe geben, das Klassenziel zu erreichen.

Hab Dank für Deine Zuschrift.
Ich wünsche Dir einen prallen Frühling.
Joséfelipe

 
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Hola rehla,

was für ein erotischer Name – aber hallo (ohne hola)!
Gut gewählt – ich bin Dir sofort gewogen. Rehla – das könnte ich in allen Stimmlagen und Stimmungen, ja, was? Hauchen, stammeln, singen, seufzen, als letztes Wort bei meinem Ableben, idealerweise in meinem Sehnsuchtskloster in der dünnen Luft von Ladakh, mit einem letzten Schnaufer ins Universum senden – nur um meinem Ruf als Charmeur gerecht zu werden. Ich hoffe, hiermit ausreichend dargelegt zu haben, dass es sich um keinen leichten Job handelt. Aber wenn Du sagst:

die Bezeichnung "Charmeur" ist hier schon einige Male gefallen und ich kann mich da nur anschließen: charmanter Text, hab ich echt gern gelesen.
dann ist ja alles in Butter. Das freut mich wirklich. Und natürlich hast Du recht:

die Handlung reißt mich jetzt nicht gerade vom Hocker, konflikttechnisch passiert da rein gar nichts
In der Tat passiert nix. (Ich weiß: Ein Oxymoron! Hab’ ich bei den Wortkriegern gelernt.)
Aber jetzt will ich gerade in die Details gehen, sehe jedoch, dass daraus nichts Konstruktives entstehen kann. Meine Geschichte ist flach, das ist völlig klar.
Ich weiß auch nicht, welcher Affe mich geritten hat, eine ursprünglich ganz passable Geschichte so zu kastrieren, dass man sie beinahe nicht wiedererkennt, sie aber hechelnd den Kriterien einer KG entspricht. (Was ja noch nicht einmal gelungen ist. Sie ist nur viel kürzer geworden.)
Na ja, ist halt passiert – und die Frau mit dem erotischen Namen hat mich ja auch nicht total an die Wand gequetscht. Im Gegenteil, sie sieht es positiv:

jede Ehefrau wünscht sich so einen Mann, wie es dein Protagonist einer ist. Mann, da wird eine Mehlspeise nicht einfach hinuntergeschlungen, sondern geradezu verehrt, genießerisch begutachtet und honoriert.

Ich weiß ja nicht, ob Dich Küchenarbeit begeistert, falls doch – dann wünsche ich Dir den Zwillingsbruder meines Prots als Ehemann. Der weiß Gutes zu würdigen. Und besonders wichtig: Der weiß auch, wie man sich bedankt.

Viele schöne Frühlingsgrüße, mit all dem lang vermissten Gelb, Weiß und Blau
sendet Dir
Joséfelipe, scheinbar frühlingsbewegt.

 

Hola Joséfelipe,

puh, dass mir jemand Röte ins Gesicht zaubert, das ist mir ja schon lange nicht mehr passiert. Ich bin jedenfalls gespannt auf die nächste Geschichte vom Charmeur.

Ich weiß ja nicht, ob Dich Küchenarbeit begeistert, falls doch – dann wünsche ich Dir den Zwillingsbruder meines Prots als Ehemann. Der weiß Gutes zu würdigen. Und besonders wichtig: Der weiß auch, wie man sich bedankt.

Danke, dafür ist es schon zu spät. Man kann ja nicht alles haben. Aber zufrieden bin ich trotzdem. :D

Adiós y hasta la próxima.

rehla

 

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