Was ist neu

Serie Chrissy (6): Ein bisschen was Gutes

Vorheriger Teil
Vorheriger Teil
Nächster Teil
Nächster Teil

CoK

Mitglied
Beitritt
24.08.2020
Beiträge
471
Zuletzt bearbeitet:

Chrissy (6): Ein bisschen was Gutes

Nichts von der Helligkeit des Tages drang in unser kleines Kinderzimmer. Papa hatte die Rollladen heruntergelassen. Ich saß zusammengekauert auf dem Fußboden, die Arme um die Knie geschlungen. Die düstere Stille machte mir Angst, eine andere Angst als die im Keller mit den Mäusen, dem modrigen Geruch und der feuchten Erde.
Wie wenn ein Riese auf meiner Brust sitzen würde.

Eine Tür fiel ins Schloss. Ich horchte. Leise klirrte die Milchglasscheibe. Es war die Haustüre. Papa ging hinters Haus. Er lief zu dem Holzpflock.
Leise bat ich: „Bitte Papa, tu es nicht, bitte!“
Dann war ich still und lauschte … Hörte das dumpfe Geräusch, mit dem das Beil auf das Holz krachte.
Vor und zurück. Hart schlug ich meinen Kopf gegen den Kleiderschrank. Es klapperte, Bügel fielen hinunter. Auch die Kleider meiner Schwestern.
Die drei Kleinen waren nicht da, Oma war gekommen und hatte sie abgeholt. Mama wollte, dass ich auch mitgehe, und ich wollte, dass Papa es nicht tut, wollte es verhindern.
Umsonst war mein Weinen und Betteln, er war wütend, wollte seine Ruhe haben. Sperrte mich ein.
Der Schrank krachte, ich wippte weiter, Wumms vor und zurück, Wumms.
Vor… da war es wieder, das Geräusch. Der zweite Beilhieb.
Vielleicht, wenn ich bete, vielleicht, wenn ich den lieben Gott bitte, dass er wenigstens eins übrig lässt. Den ganzen Tag würde ich auf den Welpen aufpassen, ihn mit dem Babyfläschchen füttern. Betend faltete ich die Hände.
„Bitte lieber Gott, ich verspreche dir, ich bin auch immer ganz brav.“

Ich horchte hinters Haus. Dachte an die winzigen Welpen, wie sie in Papas großer Hand lagen, hilflos mit geschlossenen Augen.
Es dauert zwei Wochen, hatte Mama gesagt, bis die Welpen sie öffnen können.
Vielleicht fürchteten sie sich nicht, sie konnten ja noch nichts sehen.
Wieder schlug er auf den Holzpflock.
Der liebe Gott hörte mich nicht.
Ich wippte weiter, immer schneller, immer lauter, wollte nichts mehr hören. Wumms, der Schrank krachte.

Ich blinzelte gegen die Helligkeit, als die Tür aufschlossen wurde und Mama vor mir stand.
„Spinnst du? Du machst den Schrank noch kaputt!“
„Papa ist ein Mörder! Ich will, dass er aufhört.”
„Was glaubst du eigentlich? Denkst du, Papa macht das Spaß? Die würden verhungern!“
„Ich würde sie doch mit dem Fläschchen füttern.“
Wieder hörte ich das Beil auf den Holzpflock krachen.
„Das geht nicht, man kann keine zwölf Welpen mit dem Fläschchen großziehen!“
„Eins Mama, wenigstens eins!“
„Mir kommt kein Hund mehr ins Haus, für so was haben wir kein Geld. Dein Vater hat sich eine schwangere Hündin andrehen lassen und jetzt kann er sehen, wie er da rauskommt. Wir brauchen …“
Keine Ahnung, was Mama noch sagen wollte, denn als wir von draußen den nächsten Schlag hörten, sah auch Mama ganz traurig aus und sagte nichts mehr.

Ich sprang auf und wie wild hämmerte ich mit beiden Fäusten gegen den Rollladen. “Bitte, Papa, bitte, lass mir doch eins.“
Mama zog mich weg und schüttelte mich. „Wenn dein Vater jetzt reikommt, dann setzt es was. Du gehst raus und weg vom Haus, bis er Sirri und die Welpen vergraben hat, und wenn du zurückkommst, will ich nichts mehr davon hören.“
Sie schüttelte mich noch kräftiger. „Hast du mich verstanden?“
Ganz von selbst nickte mein Kopf.

Weinend lief ich über die Straße zu der großen Wiese. Ich verstand nicht, wie mein Papa kleinen Hunden den Kopf abhacken konnte.
Er war ein Mörder, ja ein böser Mörder, und so schnell würde ich nicht mehr nach Hause gehen, sollten sie sich doch Sorgen machen.
Mit dem Ärmel fuhr ich über die triefende Nase und trocknete meine Augen. Das hohe Gras kitzelte an den Beinen, sonst fand ich das lustig, jetzt machte es mich wütend, voller Zorn riss ich an den Grashalmen. Ich sah eine Bewegung am Ende der Wiese, die Halme schwankten, irgendetwas schien dort zu sein. Still blieb ich stehen.

Was war das? Es hörte sich an wie ein leises Weinen. Vorsichtig ging ich auf die Stelle zu.
Wie ein Käfer lag ein blonder Junge in einer kleinen Mulde. Er hatte den Kopf zwischen die Arme geklemmt und sein Rücken bewegte sich unter leisem Schluchzen auf und ab.
„Hey du!“ Ich tippte mit dem Zeigefinger an seine Schulter. Erschrocken drehte der Junge sich um. Die Sonne blendete ihn und er hielt sich die Hand vor die Augen. Seine Tränen glänzten zwischen den Fingern wie kleine Regenbogenmurmeln.
Genau wie ich fuhr er sich mit dem Ärmel über die Nase und rieb hastig die Tränen weg.
„Hau ab!“ Der Junge setzte sich ins Gras und verschränkte die Arme. Er zog die Augenbrauen zusammen, presste seinen Mund so fest zu, dass die Lippen unsichtbar wurden
Er sah aus wie Michel aus Lönneberga, strohblonde Haare und blaue Augen.
Der hier war aber ein trauriger Michel, ich schaute in sein wütendes Gesicht und wusste gar nicht, was ich sagen sollte.
Dann dachte ich daran, warum ich zu der Wiese gelaufen war und dass Papa bestimmt alle Welpen totgemacht hatte und die armen Hundebabys nicht einen Tag leben durften und ich weinte wieder.
Der traurige Michel aus Lönneberga starrte mich an und jetzt wusste er nicht, was er sagen sollte.
Langsam streckte er mir die Hand entgegen, packte meine und zog mich ins Gras.
Als ich neben ihm saß, legte er einen Arm um meine Schultern und ich fühlte ein bisschen was Gutes.
Nur ein klein wenig weinte ich noch. Nach einer Weile fragte er mich: „Warum hast du denn so geheult?“ Ich erzählte ihm von Sirri, unserer schwangeren Schäferhündin, und dass sie bei der Geburt ihrer Babys verblutet war, und von den Welpen, die Papa gerade tot machte.
„Und du, warum hast du denn geweint?“
„Weil es so weh getan hat!“
Er zog sein T-Shirt nach oben und ich sah rote Striemen auf seinem Rücken.
„Papa nimmt immer den Gürtel.“
Ich fing sofort wieder an zu weinen, doch diesmal, weil mir der Junge so leid tat.
„Du brauchst nicht zu heulen.“ Tröstend streichelte er mir über die Schulter. „Es tut schon gar nicht mehr weh!“
„Wie heißt du denn überhaupt?“, schluchzte ich.

Er hieß nicht Michel, doch er wurde mein bester Freund.

 

Hallo @CoK ,

schöne kleine Geschichte über die Naivität der Kinder, die Grausamkeit der Welt und eine darin enstandene Freundschaft. Liest sich gut runter, den Einstieg hast du natürlich klug gewählt, man fragt sich, warum das Kind solche Angst hat. Für mich war die Tatsache, dass der Vater die Welpen töten dann kein Schock mehr, weil ich wusste, dass Böses im Busch ist, aber das ist gewiss dramatisch genug. Den Dialog mit der Mutter konnte ich nicht so ganz einordnen, obwohl der "Twist", dass sie auch traurig ist, als sie das Beil hört, sehr gelungen ist und wir wichtig erscheint. Vielleicht reicht das als Rechtfertigung für den Dialog. Auch die Kindersprache hast du gut drauf im gesamten Text, scheint dir in den Fingern zu stecken ;)
So, alles Weitere sind dann einzelne Textstellen, häufig Orthographie, nur, falls du etwas damit anfangen kannst.

Die düstere Stille machte mir Angst, eine andere Angst wie die im Keller mit den Mäusen, dem modrigen Geruch und der feuchten Erde.
Finde ich gut, auch den Vergleich mit dem Riesen.
Ich horchte -:
WIe kommt der halbe Smiley da hin?
Oma war gekommen und hatte sie abgeholt. Mama wollte, dass ich auch mitgehe und ich wollte, dass Papa es nicht tut, wollte es verhindern.
vllt wäre ein "aber" semantisch passender?
Umsonst war mein Weinen und betteln

Wumms vor und zurück, Wumms.
warum werden die "Wumms" groß geschrieben?
Papa ist ein Mörder[,] ich will[,] dass er aufhört.
Die Kommas müssen
und jetzt kann er sehen[,] wie er da rauskommt.
Auch dieses
Er war ein Mörder, ja ein böser Mörder[,] und so schnell würde ich nicht mehr nach Hause gehen,
Und ich bin mir sicher auch dieses
Wie ein Käfer, lag ein blonder Junge in einer kleinen Mulde.
Aber dieses nicht. Auch konnt eich mir nicht so gut vorstellen, wie er da liegt. Wie liegt denn ein Käfer? Wäre doch auf dem Rücken, oder?
Als ich neben ihm saß, legte er einen Arm um meine Schultern und ich fühlte ein bisschen was Gutes.
Fand ich unbeholfen, ohne wäre dem Satz nichts gestohlen, zumal du es im nächsten Satz dann erklärst.
Sirri, unserer schwangeren Schäferhündin, und dasS sie bei der Geburt ihrer Babys verblutet war und von den Welpen, die Papa gerade tot machte.
dass
"totmachen" kann man auseinander oder getrennt schreiben, aber weiter oben hattest du es zusammen.
Ich fing sofort wieder an zu weinen, doch diesmal, weil mir der Junge so leid tat.
leidtat


Vergiss nicht, das ist meine persönliche Meinung, mein Leseeindruck. War gut zu lesen, besonders erwähnenswert finde ich die gelungene Kindersprache. Toll, dass in all der Kälte noch ein Happy End zu finden ist :lol:. Danke für die Geschichte, in diesem Sinne einen schönen Sonntag noch.


MfG

 

Hi, @CoK

Ich fand es eine recht simple, aber gelungene kleine Geschichte, die du da geschrieben hast. Das Thema ist natürlich nichts Bahnbrechendes, aber muss denn jede Geschichte neu, originell, bahnbrechend sein? Natürlich nicht und deshalb stört es auch nicht, dass hier das Rad nicht neu erfunden wurde.

Ein paar Detaildinge:

Papa hatte die Rollladen heruntergelassen
Heißt es hier nicht eher Rollläden? Mag durchaus sein, dass ich mich irre, aber Rollläden kommt mir richtiger vor.

Ich saß zusammengekauert, die Arme fest um die Knie geschlungen[,] auf dem Fußboden.
Diesen Beistrich darfst du nicht weglassen.

Leise bat ich: „Bitte Papa, tue es nicht, bitte!“
Tu es nicht.

Auch die Kleider meiner Schwestern.
Die drei Kleinen waren nicht da, Oma war gekommen und hatte sie abgeholt.
Find ich schön, dass du deinem Charakter drei Geschwister gibst. Das verleiht dem Text mehr Tiefe.

Du gehst raus und weg vom Haus, bis er Sirri und die Welpen vergraben hat
Auch hier: Find ich klasse, dass der Hund einen Namen hat. Tut für die Handlung zwar nichts, verleiht dem Text aber dafür eine gewisse Dreidimensionalität. Sehr schön.

Er hieß nicht Michel, doch er wurde mein bester Freund.
Das Ende war mir ein bisschen zu abgedroschen. "... doch er wurde mein bester Freund" liest sich wie "und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute."

Aber alles in allem ein schönes Leseerlebnis und eine gelungene Geschichte. Vielen Dank.

Wünsche dir einen schönen Sonntag,
@IAmTheMoon

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Putrid Palace

wie schön, du hast meine Geschichte gelesen.
Zu meinen Kommafehlern: leider ist es mir gelungen Teile meines unkorrigierten Textes einzustellen. Ich weiß, du hast mit allem recht, denn in der korrigierten Fassung sind die Kommata genau da ,wo sie deiner Meinung nach auch hingehören.

Finde ich gut, auch den Vergleich mit dem Riesen.
Freut mich.
WIe kommt der halbe Smiley da hin?
Habe ich mich auch gefragt. Verbessert
vllt wäre ein "aber" semantisch passender?
Da hast du wahrscheinlich recht, doch mir erscheint ein „und“ an dieser Stelle treffender.

warum werden die "Wumms" groß geschrieben?
Ich wollte den Wumms eine Bedeutung geben, habe mir gedacht, es ist dann so wie ein Name. (Falsch?)
Fand ich unbeholfen, ohne wäre dem Satz nichts gestohlen, zumal du es im nächsten Satz dann erklärst.
Es ist total unbeholfen, genauso unbeholfen wie Kinder oft denken.
Außerdem wollte ich diesen Satz als Titel
leidtat
Verbessert
War gut zu lesen, besonders erwähnenswert finde ich die gelungene Kindersprache.
Ich freue mich, dass es für dich gut zu lesen war.
Mit der Kindersprache habe ich keine Schwierigkeiten, die Orthographie, die Zeichensetzung, der Erwachsenen :)bereitet mir Probleme.:confused:

Vergessen: „totmachen“, ich habe es beim zweiten Mal auch so geschrieben.
Zu dem Käfer: Für mich sah der nach oben gewölbte Kinderkörper, wie die augenscheinliche Dreigliederung eines Käfers aus. Außerdem, nennt man auch Kinder, manchmal mein kleiner Käfer.

Ich danke dir für deinen Leseeindruck und die Korrektur.

Viele Grüße von der schwäbischen Alb
CoK

 

Hallo @CoK,

ich beginne mit ein paar Kleinigkeiten:

Ich saß zusammengekauert, die Arme fest um die Knie geschlungen auf dem Fußboden. Die düstere Stille machte mir Angst, eine andere Angst wie die im Keller mit den Mäusen, dem modrigen Geruch und der feuchten Erde.

Ich hätte da ein Komma nach "geschlungen" gesetzt. Außerdem: eine andere Angst als die im Keller

Leise bat ich: „Bitte Papa, tue es nicht, bitte!“

tue, hm, vielleicht eher tu, oder noch besser mach?

Umsonst war mein Weinen und betteln,

Betteln groß

Vor… da war es wieder, das Geräusch.

Verstehe ich nicht ganz, das "Vor..." - beginnt sie da einen Gedanken, der dann durch das Geräusch unterbrochen wird? Dann hätte ich sie vielleicht noch kurz weiterdenken lassen, damit das eindeutiger wird. So steht das "Vor..." für mein Empfinden ein bisschen im luftleeren Raum, könnte auch ganz gestrichen werden.

Vielleicht - wenn ich bete, vielleicht - wenn ich den lieben Gott bitte,

Da verstehe ich den Sinn der Striche nicht so recht, auch die bräuchte es nicht, finde ich. Zumal da die ... längere Variante hingehört, denke ich. Bindestrich vs. Gedankenstrich, oder so.

„Was glaubst du eigentlich, deinem Papa macht das Spaß? Die haben keine Chance zu überleben, sie müssten verhungern!“

Finde den ersten Satz etwas schräg, erwarte da eher: "Glaubst du eigentlich, deinem Papa macht das Spaß?" oder "Was glaubst du eigentlich? Denkst du, Papa macht das Spaß?" IM zweiten Satz würde ich persönlich auf "Die haben keine Chance zu überleben" verzichten, das erscheint mir zu erklärend, aber dazu gleich noch was ...

Wir brau…“
Keine Ahnung, was Mama noch sagen wollte,

Hm, wieder das unterbrochene Wort, finde ich wenig elegant. Würde vielleicht nach dem Wort abbrechen, "Wir brauchen ..." - auch so wird deutlich, dass sie unterbrochen wird . So oder so bräuchte es aber einen Übergang, vielleicht einen Strich nach der wörtlichen Rede.

Genau wie ich, fuhr er sich mit dem Ärmel über die Nase und rieb hastig die Tränen weg.

Hätte da kein Komma gesetzt, kann mich aber auch täuschen.

ich Schaute in sein wütendes Gesicht

schaute klein

und das sie bei der Geburt ihrer Babys verblutet war

dass sie

„Du brauchst nicht zu heulen“, tröstend streichelte er mir über die Schulter.

Hätte hier geschrieben: Du brauchst nicht zu heulen." Tröstend streichelte er mir über die Schulter.

„Wie heißt du denn überhaupt?“ Schluchzte ich.

" ... überhaupt?", schluchzte ich.

Ich habe deine Geschichte, wie eigentlich alle deine Geschichten, gerne gelesen. Vor allem den Titel finde ich großartig, weil er diesen leicht naiv-kindlichen Tonfall perfekt einfängt, der Chrissys Gedankenwelt so einzigartig macht.

Zwei Kritikpunkte hab ich allerdings: Im Mittelteil, als die Mutter kommt, da erklärt sie für meinen Geschmack ein bisschen zu ausführlich, warum der Papa macht, was er macht. Hier zum Beispiel: "Mir kommt kein Hund mehr ins Haus, für so was haben wir kein Geld. Dein Vater hat sich eine schwangere Hündin andrehen lassen und jetzt kann er sehen, wie er da rauskommt." Das passt, soweit ich mich erinnern kann, nicht so recht zu den Chrissy-Geschichten, dass die Erwachsenen sich oder andere erklären, die machen einfach. Und Chrissy macht sich dann selbst einen Reim darauf. Ich könnte mir vorstellen, dass die Grausamkeit noch stärker rüberkommen würde, wenn die Mutter da ein bisschen knapper bliebe: Jetzt stell dich nicht so an, die verhungern sonst. Dass sie die Sache dann aber am Ende doch noch mitnimmt, das ist wichtig und gut, das zeigt ja, dass Erwachsene und Kinder keine grundverschiedenen Lebewesen sind.

Eine andere Sache, die mich ein bisschen straucheln lassen hat, ist die ... Zeit. Fast am Ende sagt Chrissy zum traurigen Michel (find ich übrigens toll :)): "Ich erzählte ihm von Sirri, unserer schwangeren Schäferhündin, und das sie bei der Geburt ihrer Babys verblutet war und von den Welpen, die Papa gerade tot machte." Dann macht er sie da also immer noch tot? Das zieht sich ja schon eine ganze Weile hin, dabei sollte das doch eigentlich sehr schnell gehen ... Vielleicht magst du da noch mal draufschauen.

Ich hoffe, meine Gedanken helfen dir weiter. Ich halte jedenfalls weiter die Augen nach Chrissy-Geschichten offen :)

Bas

 

Hallo @IAmTheMoon

Danke, dass du meineGeschichte gelesen hast und mir deinen Leseeindruck mitteilst.


Heißt es hier nicht eher Rollläden? Mag durchaus sein, dass ich mich irre, aber Rollläden kommt mir richtiger vor.
Ich denke man kann beides schreiben doch ein Kind würde wohl eher Rollladen sagen.
Diesen Beistrich darfst du nicht weglassen.
Stimmt. Danke. Das mit den Kommas habe ich oben erklärt.:bonk:
Tu es nicht.
Zuerst hatte ich es so geschrieben und dann dachte ich mir tue ist richtig.
Okay, ich ändere es wieder, vielleicht kommt ja noch eine andere Meinung dazu

Find ich schön, dass du deinem Charakter drei Geschwister gibst. Das verleiht dem Text mehr Tiefe.
Nicht nur das, wer die Serie kennt weiß, dass es Geschwister gibt und hätte sich dann sicher gefragt wo die jetzt sind.
Auch hier: Find ich klasse, dass der Hund einen Namen hat. Tut für die Handlung zwar nichts, verleiht dem Text aber dafür eine gewisse Dreidimensionalität. Sehr schön.
Ich habe mal gelesen ein Autor sollte immer fragen wie der Hund heißt.:)
Das Ende war mir ein bisschen zu abgedroschen. "... doch er wurde mein bester Freund" liest sich wie "und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute."
Klar, hätte ich das weglassen können, aber ich wollte eine kleine Überleitung zum nächsten Serienteil schaffen und bis jetzt habe ich vor ihn Martin zu nennen.

Aber alles in allem ein schönes Leseerlebnis und eine gelungene Geschichte. Vielen Dank.
Wie schön, dass dir die Geschichte gefallen hat.

Ich wünsche dir eine schöne Woche.
Liebe Grüße von der schwäbischen Alb
CoK


Hallo @ Bas

Es freut mich sehr, dass du dir Zeit genommen hast, meine Geschichte zu lesen.

Ich hätte da ein Komma nach "geschlungen" gesetzt. Außerdem: eine andere Angst als die im Keller
Das mit dem Komma hatte @IAmTheMoon schon erwähnt. Ich hatte mit mir gerungen „als“ oder „wie“ zu schreiben. Ich hab jetzt ein „wie“ daraus gemacht.
tue, hm, vielleicht eher tu, oder noch besser mach?
Ja, hatte @IAmTheMoon … „mach” ging nicht weil ich oben schon „machte“ schrieb.
Betteln groß
Ja, darauf hatte mich @Putrid Palace auch schon aufmerksam gemacht.
Verstehe ich nicht ganz, das "Vor..." - beginnt sie da einen Gedanken, der dann durch das Geräusch unterbrochen wird? Dann hätte ich sie vielleicht noch kurz weiterdenken lassen, damit das eindeutiger wird. So steht das "Vor..." für mein Empfinden ein bisschen im luftleeren Raum, könnte auch ganz gestrichen werden.
Mein Gedanke war sie geht vor, wenn sie zurück geht, dann stößt sie ja an den Schrank und sie hört es nicht.
Da verstehe ich den Sinn der Striche nicht so recht, auch die bräuchte es nicht, finde ich. Zumal da die ... längere Variante hingehört, denke ich. Bindestrich vs. Gedankenstrich, oder so.
Ja, hab so mein Problem. (Sollte ein Gedankenstrich sein) :confused: Geändert.
Finde den ersten Satz etwas schräg, erwarte da eher: "Glaubst du eigentlich, deinem Papa macht das Spaß?" oder "Was glaubst du eigentlich? Denkst du, Papa macht das Spaß?" IM zweiten Satz würde ich persönlich auf "Die haben keine Chance zu überleben" verzichten, das erscheint mir zu erklärend, aber dazu gleich noch was ...
Wollte nicht das ist schräg klingt hab es geändert.
Hm, wieder das unterbrochene Wort, finde ich wenig elegant. Würde vielleicht nach dem Wort abbrechen, "Wir brauchen ..." - auch so wird deutlich, dass sie unterbrochen wird . So oder so bräuchte es aber einen Übergang, vielleicht einen Strich nach der wörtlichen Rede.
Stimmt wird auch so deutlich.
Hätte da kein Komma gesetzt, kann mich aber auch täuschen.
Ich denke da kommt eins hin.
schaute klein
Ja
dass sie
Geändert
Hätte hier geschrieben: Du brauchst nicht zu heulen." Tröstend streichelte er mir über die Schulter.
Habe ich übernommen,
überhaupt?", schluchzte ich.
das auch.
Zwei Kritikpunkte hab ich allerdings: Im Mittelteil, als die Mutter kommt, da erklärt sie für meinen Geschmack ein bisschen zu ausführlich, warum der Papa macht, was er macht. Hier zum Beispiel: "Mir kommt kein Hund mehr ins Haus, für so was haben wir kein Geld. Dein Vater hat sich eine schwangere Hündin andrehen lassen und jetzt kann er sehen, wie er da rauskommt." Das passt, soweit ich mich erinnern kann, nicht so recht zu den Chrissy-Geschichten, dass die Erwachsenen sich oder andere erklären, die machen einfach. Und Chrissy macht sich dann selbst einen Reim darauf. Ich könnte mir vorstellen, dass die Grausamkeit noch stärker rüberkommen würde, wenn die Mutter da ein bisschen knapper bliebe: Jetzt stell dich nicht so an, die verhungern sonst. Dass sie die Sache dann aber am Ende doch noch mitnimmt, das ist wichtig und gut, das zeigt ja, dass Erwachsene und Kinder keine grundverschiedenen Lebewesen sind.
Stimmt schon die Mutter spricht sehr wenig, um so gewichtiger sind diese Sätze.
Es macht deutlich wie gedankenlos der Vater ist.
Auch wenn Chrissy es im Moment nicht wahrnimmt, sondern einfach weiter wütend und traurig bleibt, weil sie die Worte der Mutter gar nicht erreichen, wird ihr das später helfen zu verstehen. Es wirft ein milderes Licht auf die Mutter.
Eine andere Sache, die mich ein bisschen straucheln lassen hat, ist die ... Zeit. Fast am Ende sagt Chrissy zum traurigen Michel (find ich übrigens toll :)): "Ich erzählte ihm von Sirri, unserer schwangeren Schäferhündin, und das sie bei der Geburt ihrer Babys verblutet war und von den Welpen, die Papa gerade tot machte." Dann macht er sie da also immer noch tot? Das zieht sich ja schon eine ganze Weile hin, dabei sollte das doch eigentlich sehr schnell gehen ... Vielleicht magst du da noch mal draufschauen.
Für Kinder passiert das oft ihm jetzt, sie hat noch gar nicht richtig verarbeitet, dass Papa jetzt schon fertig ist mit dem totmachen.
Ich hoffe, meine Gedanken helfen dir weiter. Ich halte jedenfalls weiter die Augen nach Chrissy-Geschichten offen :)
Ich bin dir sehr dankbar, für deine Gedanken, deine Korrektur, für deinen
Leseeindruck und dafür, dass du meine Chrissy-Geschichten magst.

Liebe Grüße und hab eine schöne Woche
CoK

 

Natürlich wollt’ ich anfangs wieder fürs Verbot der Ältern eintreten – aber

liebe Conny,

wiewohl ich den Schmerz des Kindes verstehe und begreife, gar schon wieder den Aufruf, „Ältern“ solle man verbieten auf der Zunge hatte, könnte ich mich auf die Position Karlsons vom Dach zurückziehen („Das stört keinen großen Geist“), aber so sehr verstehe ich auch den Vater – und das als ausgewiesener Liebhaber des Wolfes und seiner Derivate, denn wer sollte sich später um die Bälge kümmern - und zur Hundezucht muss man wie im Handel überhaupt begnadet sein, was natürlich zunächst einmal keinem Kind einleuchten muss.

Aber auch noch ein bisschen Flusenlese

Mama wollte, dass ich auch mitgeheKOMMA und ich wollte, dass Papa es nicht tut, wollte es verhindern.
(Das und verbindet die beiden Hauptsätze, die durch den ersten Nebensatz voneinander getrennt werden, wie auch hier

Du gehst raus und weg vom Haus, bis er Sirri und die Welpen vergraben hat KOMMA und wenn du zurückkommst, will ich nichts mehr davon hören.“

Mama zog mich weg und schüttelte mich. „Wenn dein Vater jetzt rein kommt, dann setzt es was.
„reinkommen“ ein Wort

Genau wie ich, fuhr er sich mit dem Ärmel über die Nase und rieb hastig die Tränen weg.
muss das Komma weg

Ich erzählte ihm von Sirri, unserer schwangeren Schäferhündin, und dass sie bei der Geburt ihrer Babys verblutet warKOMMA und von den Welpen, die Papa gerade tot machte.
...
„Wie heißt du denn überhaupt?“KOMMA schluchzte ich.

Wie dem auch wird,

jetzt muss der Homosapiens sapiens seine Zahl in den Griff kriegen, denn die große Zahl ist das Verbrechen ... ansonsten erledigt das die Natur auf ihre Weise.

Wie immer - nicht ungern gelesen vom

Friedel

 

Lieber Friedel

Danke. Ich versuche es gar nicht mit einer Entschuldigung.
Ich habe es schämend verbessert.

wiewohl ich den Schmerz des Kindes verstehe und begreife, gar schon wieder den Aufruf, „Ältern“ solle man verbieten auf der Zunge hatte, könnte ich mich auf die Position Karlsons vom Dach zurückziehen („Das stört keinen großen Geist“), aber so sehr verstehe ich auch den Vater – und das als ausgewiesener Liebhaber des Wolfes und seiner Derivate, denn wer sollte sich später um die Bälge kümmern - und zur Hundezucht muss man wie im Handel überhaupt begnadet sein, was natürlich zunächst einmal keinem Kind einleuchten muss.
Ja, so ist es.
Meine Freundin erzählte von ihrem Vater, einem Bauern, der immer im Frühjahr und Herbst die frisch geborenen Kätzchen nahm und an die Scheunentür warf.
Was in den Kindern angerichtet wurde …
jetzt muss der Homosapiens sapiens seine Zahl in den Griff kriegen, denn die große Zahl ist das Verbrechen ... ansonsten erledigt das die Natur auf ihre Weise.
Wie wahr.
Ich bin ja der Überzeugung, dass man diese Bezeichnung ändern muss.
An weise, gescheit, klug, vernünftig müssen wir noch schwer arbeiten.

Lieber Friedl, danke das du noch einmal vorbeigeschaut hast.
Ich wünsche dir eine schöne Woche
Liebe Grüße Conny

 

Guten Morgen @Rob F

lieben Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, meine Geschichte zu lesen und zu kommentieren. Es hat mich sehr gefreut.

Wenn ich hierbei überhaupt einen Kritikpunkt habe, dann nur, dass ich mich gerade erst eingelesen habe und dann ist die Geschichte auch schon vorbei.
Kann ich verstehen. Ich schreibe nicht gerne lange Geschichten.
Das hat zum einen mit meiner schriftstellerischen Kompetenz zu tun, es fehlt noch an vielen Stellen und zum anderen, dass ich seit meiner Coronainfektion oft erschöpft und müde bin und es mir schwerfällt, über längere Zeit konzentriert zu bleiben.
Aber zum Glück wird es ja einen weiteren Teil geben :gelb:
Voraussichtlich:)
"Die Helligkeit des Tages drang nicht in unser kleines Kinderzimmer."
(ich finde des Satzbeginn mit "Nichts" nicht so gut, aber auch das ist wohl Geschmacksache)
Ja :)
Ich saß zusammengekauert auf dem Fußboden, die Arme fest um die Knie geschlungen.
(ein Komma gespart)
Super:thumbsup:
Als würde ein Riese auf meiner Brust sitzen.
(obwohl es hierdurch weniger kindlich klingt ...)
Ja, ich habe es gelassen.
Kein Zeilenumbruch.
Hey
Vielleicht kannst du hier ein "würde" einsparen.
Ich will hier einen Kontrast nahe legen.
Er zog die Augenbrauen zusammen, presste seinen Mund so fest zu, dass die Lippen unsichtbar wurden.
Gerne übernommen.
Ist nur ein Detail, aber so passt der Eindruck m.E. nicht ganz zusammen.
Das ist eine Stelle an der ich auch gezweifelt habe und noch mal darüber nachdenken muss.
weinte wieder.
Klingt gut.
und wusste nicht, was er sagen sollte.
Hier ist die Doppelung ein Strukturmittel. Denn weiter oben war ich die Sprachlose.
die Hand
Stimmt, klingt besser.

Ich danke dir für deine Hilfe, meine Geschichte besser zu machen.
Dass du sie gerne gelesen hast, freut mich.

Ich wünsche dir einen schönen Tag.
Liebe Grüße CoK

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom