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Ein besonderer Stempel

Seniors
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01.10.2002
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Ein besonderer Stempel

Sandy lag oben im Etagenbett - ihr Lieblingsplatz in jeder Jugendherberge- und blätterte in dem kleinen blauen Heft mit den Stempeln, der letzte, ein verblasstes, hellblaues Schiff entführte sie zu einem vergessenen Schulausflug. Vor ein paar Tagen hatte sie das Heft wiedergefunden und war gespannt, was für einen Stempel sie hier bekommen würde - der erste nach zwölf stempellosen Jahren.

Sie kuschelte sich tiefer unter die Decke, am liebsten würde sie schlafen. Es war erst halb acht und wenigstens am letzten Tag wollte sie etwas von Dresden sehen. Zumindest etwas anderes als den Aktsaal der Kunstakademie, worin sie seit vier Tagen von morgens bis abends geprüft wurde. Sandy war in der letzten Runde, noch ein Gespräch, gleich morgen um zehn, dann war es vorbei, sie fürchtete sich schon jetzt vor den abwartenden, kritischen Blicken der Professoren. Ein bisschen Ablenkung würde ihr gut tun.

Im Aufenthaltsraum surrte der Fernseher, auf den alle gebannt starrten.
Sie wunderte sich, wie man in einer fremden Stadt fernsehen konnte, wenn es draußen viel zu entdecken gab. Alle Tische waren belegt, bis auf einen, dort saß ein rothaariger Mann Ende zwanzig und las, unbeeindruckt vom Lärm um ihn herum. Sandy fragte ihn, ob sie sich setzen dürfe, er schwieg. Doch in seinen überraschend hellgrauen Augen lag ein Lächeln. Er nahm für sie seine Tasche vom Stuhl und wandte sich wieder seinem Roman zu, etwas unentschlossen, wie Sandy fand, und sie hoffte, dass er nicht weiterlas. Der Titel war englisch und sie betrachtete seine sommersprossigen Hände, während er umblätterte. Beim Lesen fielen ihm seine Locken ins Gesicht, prächtige Locken, und in diesem Wust von Haaren hätte sie das kleine Hörgerät fast nicht entdeckt. Das konnte heiter werden, sie sprach kaum Englisch und er war schwerhörig.

Ihr Herz begann schneller zu klopfen, als er sie unverwandt anschaute. Er hatte ihre studierenden Blicke bemerkt und Sandy lief es heiß den Rücken hinunter. „I ´m Dan“, sagte er nur und als wolle er ihre Ängste widerlegen, waren sie bald in ein kleines Gespräch vertieft, ein holpriges Gespräch, das sich größtenteils um Dans dreimonatige Chinareise drehte und seinen Europatrip, den er gerade anschloss. Sandy fand, dass Dan nicht wie ein Weltenbummler aussah, vor allem war er so blass, als hätte er die letzten Monate im Haus verbracht. Sie mochte seine Blässe und es gefiel ihr, ihm zu zuhören, auch wenn sie nicht alles verstand. Das lenkte von ihr ab. Sie hatte keine Lust, Dan ihren Namen zu nennen, seinem verwunderten Blick zu begegnen und ihm erklären zu müssen, warum sie Sandy hieß und trotzdem kaum Englisch konnte. Wie sollte er verstehen, dass in ihrer Straße fast alle Mädchen Cindy oder Vicky oder Jenny hießen, weil ihre Mütter nur so ihr Fernweh hatten befriedigen können, damals im Rostock Mitte der Achtziger.

Sandy bemerkte nicht, dass es einen weiteren Zuhörer gab. Erst als ihr eine Vokabel nicht einfallen wollte, hörte sie hinter sich das Wort, nachdem sie verzweifelt gesucht hatte. Da stand der große Dunkelhaarige, der ihr schon die ganze Woche aufgefallen war, und lehnte sich über ihre Schulter.
„Na, ihr beiden", sagte er, „habt ihr Lust auf einen kleinen Ausflug, ihr seht aus, als ob ihr von Dresden noch nichts gesehen habt!“ Sandy schaute Dan fragend an, doch der erschien begeistert, obwohl er kaum verstanden haben konnte, worum es ging.
Kurz darauf saßen sie in einem ausrangierten Taxi und Kay, so hieß der andere, blühte in der Rolle des Fremdenführers auf, die ihm vertrauter war als Sandy vorher angenommen hätte. Sie wusste nicht, ob sie sich freuen oder ärgern sollte. Ein Abend mit Dan allein hätte ihr besser gefallen, andererseits war ein Dolmetscher praktisch, und Kay war nicht nur witzig, sondern kannte sich auch hervorragend in Dresden aus.

Von der Semperoper ging es zum Zwinger, von dort zum blauen Wunder und Kay schloss an das übliche Touristenprogramm noch ein paar Besonderheiten an, von denen er annahm, dass sie einer zukünftigen Kunststudentin besonders gefallen könnten. Irgendwie hatte er herausgefunden, dass Sandy zur Aufnahmeprüfung in der Akademie eingeladen worden war und sagte zu Dan, was für ein fabulous artist Sandy doch sei, dabei hatte er bisher keine ihrer Arbeiten gesehen.

Jenseits der Elbe parkten sie den Wagen in Oberloschwitz, eine Villa stand in gehörigem Abstand zur nächsten und in einem Garten säumten winzige Laternen einen geheimnisvollen Pfad; Kay sah, dass Sandy kaum widerstehen konnte, in den Garten einzubrechen und half ihr über den Zaun. „Komm, ma Belle“, flüsterte er in ihr Ohr und nahm galant ihre Hand. Seine war angenehm warm und trocken und Sandy genoss seine Nähe, vor allem den heimlichen Besuch in diesem Zaubergarten. Wohin der Weg führte? Verstohlen sah sie sich nach Dan um, der ihnen zögerlich folgte. Der Weg führte steil abwärts, zunächst durch den Garten, später durch ein Wäldchen und dann direkt zum Wasser. Dort am Elbufer war es dämmrig, auf der anderen Seite glitzerte die Silhouette aus Brühlscher Terrasse und Semperoper und es kam Sandy vor, als ob im Aktsaal der Akademie noch Licht brannte, die gläserne Haube darüber, die Zitronenpresse leuchtete fahl in der Dunkelheit. Ob dort beraten wurde, wer am nächsten Tag weiterkommen würde?

Es gefiel ihr, dass Kay ihre Hand noch hielt, als sie auf dem Uferweg waren, aber noch lieber würde sie mit Dan so entlang spazieren, im hohen Gras, Schwärme von Glühwürmchen um sie herum und sie überlegte gerade, was Glühwürmchen auf Englisch hieß, als Kay ihr wieder zuvor kam und Dan auf die Fireflies hinwies. Sandy sah Dan lächeln, seine Zähne leuchteten im Dämmerlicht, hier am Wasser war es noch heller, und obwohl er lächelte, schien es Sandy, dass er verletzt wirkte.

In dem Hinterhofcafé in der Dresdner Neustadt, wo sie sich eine Flasche Wein teilten, wirkte er einsilbig. Später, auf der Hinterbank im Auto rückte er von ihr ab.
Vielleicht hatte er sich ausgeschlossen gefühlt. Vom Gelächter, von der flirtenden Vertrautheit zwischen Sandy und Kay.

In der Jugendherberge schlug Kay vor, den Abend noch etwas ausklingen zu lassen. Während er zu seinem Zimmer eilte, um eine weitere Flasche zu besorgen, stieg Dan wortlos die Treppe hinauf. Sandy folgte ihm, griff besänftigend nach seiner Hand, die sich im Gegensatz zu Kays kühl anfühlte und sie war froh, dass Dan sie nicht zurückzog. Im Gegenteil, es schien, als hätte er den ganzen Abend darauf gewartet, dass sie über seinen Handrücken strich und mit einer Leidenschaft, die sie nicht in ihm vermutet hatte, zog er sie an sich. Ihr Herz begann schneller zu schlagen, ihre Knie wurden weich, so weich, dass sie nicht wusste, wie sie die Treppe hoch kommen sollte. Doch Dan legte seinen Arm sanft um ihre Taille und half ihr behutsam hoch.

Oben zog Dan sie zu der Tischtennisplatte, die ausgeklappt im Flur stand und schien alle Schüchternheit vergessen zu haben. Er stellte sich vor Sandy, drängte sich zwischen ihre Beine und sie spürte das Holz der Platte hart in ihrem Rücken; sie fragte sich, ob die Platte zusammenbrechen konnte, auch war ihr Dan zu draufgängerisch - und was war mit Kay ?- , doch als Dan sie küsste, waren seine Lippen zart und öffneten vorsichtig ihren Mund. Verspielt drängte seine Zunge tiefer und forderte ihre zum Spiel auf, während seine Hände nach ihrer Brüsten suchten. Als er abrupt aufhörte, befürchtete Sandy, dass er enttäuscht war, denn ihre Brüste waren klein, aber Dan hatte nur nach seiner Jacke gegriffen, um es ihr bequemer zu machen.

Obwohl sie sich nur küssten, fing Dan stark an zu schwitzen. Große Tropfen fielen von seiner Stirn hinab, bei jedem anderen Mann hätte es sie gestört, aber bei Dan waren es reine Wassertropfen, klar und unschuldig, sie wusste, dass ihre Freundinnen bei dieser Vorstellung laut loslachen würden, aber ihr gefiel es, das war fast so intim, als würde er in ihr kommen.

Aus der unteren Etage hörten sie Schritte und ein Rufen. Kay suchte nach ihnen, wollte aber nicht das ganze Haus aufwecken. Sandy musste ein leises Lachen unterdrücken und hoffte, dass Kay nicht auf die Idee kam, hier oben nach ihnen zu suchen. Eigentlich musste er sie längst gehört haben, Dans leises Stöhnen, ihr Flüstern. Sandy kam Kays Rufen halbherzig vor, vielleicht wollte er seine Neugier überspielen und darüber hinwegtäuschen, dass er wusste, was sie taten.

Sie taten nicht einmal, was er annahm. Sandy wollte die wunderbaren, noch zerbrechlichen Momente mit Dan nicht unterbrechen, nur um in der dämmrigen Jugendherberge nach einem Kondomautomat zu suchen. Und Dan hatte auch keine dabei , was sie in gewisser Hinsicht beruhigte, gehörte er nicht zu den Jungs, die stets ein zerknittertes Päckchen bei sich trugen - " für alle Fälle".

Sie küssten sich nur, was ihr im tiefsten Inneren viel mehr gefiel, konnte sie Dan so langsamer kennen lernen. Im - wie sie fand - schönsten Kuss hörten sie auf und versprachen sich am nächsten Morgen beim Frühstück zu sehen, ihr erstes und letztes gemeinsames Frühstück, ein frühes Frühstück, Dan wollte nach Hause fahren, über Brüssel, weiter ans Meer und später die Fähre nach England nehmen.

Sandys Herz wurde bei dem Gedanken schwer und als sie später im Bett lag, dachte sie an Dan, an ihre Küsse, an den Abend, sogar etwas an Kay und an die Länder, die Dan gesehen, die er ohne sie bereist hatte und eine ihr bis dahin unbekannte Eifersucht stieg nagend in ihr auf bei der Phantasie, welche Mädchen Dan überall kennen gelernt haben mochte. Dabei war sie nicht einmal seine Freundin.

Am nächsten Morgen stieg Sandy mit klopfendem Herzen die Treppe zum Frühstückssaal hinunter.
Wie würde Dan reagieren, würde er den Abend bereuen?
Das konnte sie sich nicht vorstellen, doch als sie den Raum betrat, sah sie, dass er leer war. Die anderen Gäste schliefen noch.
War Dan schon zum Bahnhof geeilt? Er war ängstlich, das war ihr aufgefallen. Vielleicht wollte er eine Stunde früher dort sein. Sandy wunderte sich, dass Dan so schüchtern, so unsicher war, obwohl er die halbe Welt bereist hatte. Es rührte sie und sie vermisste ihn mehr als gedacht.

Sie nahm sich ein Brötchen und kaute darauf herum, während sie zu ihrem Zimmer zurückeilte, ihren Rucksack nahm und unten in der Rezeption auscheckte. „Na, so überstürzt heute?“, neckte die Angestellte Sandy, als sie ihr das Stempelheft überreichte. Die Frau war vielleicht fünfunddreißig, eine Brünette, die Kay auffällig ähnlich sah - wie eine ältere Schwester - und ihr Lächeln war zunächst freundlich, vertiefte sich jedoch zu einem übertriebenen, wissenden Grinsen, als wüsste sie etwas über Sandy, das diese nicht wusste - so wie Schüler über Frühstücksflecken auf dem Pullover ihres Lehrers lachen.

Im Bahnhof wartete Sandy an Dans Gleis, ihre Hände fingen immer mehr an zu schwitzen, er hatte noch zwei Minuten, dann würde der Zug ohne ihn losfahren. Und das tat er auch. Sandy sah die Lichter des Zugs langsam verschwinden.
Hatte Dan einen früheren Zug gewählt, um sich weder in der Jugendherberge noch hier von ihr verabschieden zu müssen?
Sandys Herz fing an zu klopfen, vor Aufregung, vor Sehnsucht, später vor enttäuschter Sehnsucht, schließlich vor Wut.
Dan hatte sich aus ihrem Leben gestohlen!
Ihr wurde kalt. Wie hatte sie sich so in ihm täuschen können?
Jetzt war sie froh, nicht mit ihm geschlafen zu haben, obwohl sie es sich so sehr gewünscht hatte. Dieser Schuft! Wegen ihm verpasste sie möglicherweise ihre Prüfung in der Hochschule, den letzten Teil, das mündliche Gespräch, nachdem sich alles entscheiden würde.

Sandy schaffte es gerade noch rechtzeitig in der Akademie aufzutauchen. Die Professoren hielten sie für cool, aber sie war einfach nur abwesend und dachte nur an Dan. Und als die Ergebnisse später verkündet wurden, hätte ihr Herz vor Aufregung klopfen müssen und später jubilieren, denn sie gehörte zu den Glücklichen, aber da tat sich nichts.

Weinend saß sie nachmittags im Zug nach Hause und um sich abzulenken, schaute sie in das Stempelbuch. Da waren die Stempel von einigen Klassenausflügen, hellblaue, rosafarbene, graue. Der mit dem Schiff und dann kamen lauter leere Seiten. Enttäuscht wollte sie das Heft in ihren Rucksack stecken, als sie auf einer der letzten Seiten etwas durchschimmern sah.

Aufgeregt schlug sie die Seite auf und da war er, ihr lang ersehnter Stempel, ihr Zwölfjahresstempel, ihr Dresden-Stempel, und daneben ein großes Herz wie von einem Kinderstempel und darunter in zarter Handschrift „Willkommen in Dresden, ma belle“. Sandys Herz hüpfte, so weit es in ihrer jetzigen Stimmung hüpfen konnte und sie lächelte bei der Vorstellung, wie Kay das Büchlein aus der Rezeption „entwendet“ hatte. Wie war ihm das gelungen? Und sie bekam ein schlechtes Gewissen, dass sie ihn gestern mit seiner Flasche Wein hatten sitzen lassen. Während sie und Dan miteinander beschäftigt gewesen waren - so nannte sie das, was zwischen ihnen vorgefallen war, inzwischen -, hatte Kay in seinem Bett gelegen, wahrscheinlich hatte er sich einfach voll laufen lassen. So hatten sie ihm den schönen Abend gedankt. Und wieso verdiente sie von ihm solch eine nette Geste? Warum war er so lieb? Vielleicht war er nicht selbstlos, sondern etwas verknallt! Damit hätte sie bei Kay nie gerechnet! Sie fühlte sich von seinem kleinem Stempelgruß getröstet, mehr als sie gedacht hatte. Sie konnte wieder etwas lächeln und dachte an den vorherigen Abend. An den Spaziergang am Elbufer, später der Besuch in der Neustädter Kneipe, da war sie noch glücklich, aufgekratzt, genoss die Gesellschaft gleich zweier Männer, einer unterschiedlicher, einer reizvoller als der andere und doch hatte sie sich mehr zu Dan hingezogen gefühlt.

Vielleicht war das der Fehler gewesen. Und Kay wäre doch die bessere Wahl gewesen! Er war unkomplizierter, witziger, sah sogar besser aus. Sandy wusste, dass ihre Gedanken nicht nur oberflächlich klangen, sondern auch oberflächlich waren. Aber sie lenkten ab, trösteten zumindest für Momente - sie musste Dan vergessen. Zumindest bis sie wieder zu Hause war, in der vertrauttröstlichen Umgebung ihrer WG und sich ihrem Schmerz ungehindert, unbeobachtet von neugierigen Fremden hingeben konnte.

Und sie hätte noch länger über Kays Vorzüge nachgedacht, wenn ihr nicht plötzlich aufgefallen wäre, dass sich der Umschlag des Buches auf einer Seite dicker anfühlte. Das war ihr am Morgen nicht aufgefallen. Da hatte sie nur schnell zum Bahnhof kommen wollen. Doch jetzt zog sie das Vorsatzpapier vorsichtig aus dem Plastikumschlag, vielleicht lag dahinter ein vergessener Geldschein?

Ihr Herz sprang ihr fast aus der Brust, als sie sah, dass darin ein winziger, zusammengefalteter Zettel steckte. „To the girl with the little english“ stand in flüchtiger Schrift darauf, in großen, unbeholfenen Buchstaben. Warum hatte er einen Zettel hinterlassen? Warum nicht im Frühstückssaal mit ihr gesprochen? Doch sie konnte darüber nicht weiter nachdenken, nicht jetzt, sie wollte nur noch weiterlesen.
Ihre Hände waren so zittrig, dass sie kaum das Papier auseinander falten konnte. Es war ein einfaches Stück Rechenkästchenpapier, schnell aus einem Kalender gerissen. Ihr Herz klopfte, wie es noch nie geklopft hatte, ein Sturmklopfen war das – Dan, ihr süßer Dan, ihr schüchterner, unbeholfener, geliebter, schöner Dan hatte ihr tatsächlich eine Nachricht hinterlassen!

Ihre Wangen glühten, als sie las, was er ihr geschrieben hatte. Der Vorschlag einer Verabredung. An den Bahngleisen. Eine Liebesbotschaft! Und jemand hatte sie versteckt! Und nur Kay konnte ihr diesen Streich gespielt haben. Sein gestempeltes Herz kam ihr plötzlich kindisch vor. Und sie ahnte, wie Kay an ihr Büchlein gekommen war. Sie dachte an seine verblüffende Ähnlichkeit mit der Angestellten, die ihr vorher nie aufgefallen war. Und als kleiner Bruder hatte er natürlich ungehinderten Zugang zu allen Dingen in der Rezeption.
Aber warum hatte er Dans Zettel nicht einfach verschwinden lassen?
Vielleicht wollte er, dass sie litt, dass sie ebenso sehr leiden musste, wie er die Nacht zuvor, als er vor dem Geflüster und Gelächter in der Nähe der Tischtennisplatte in sein Bett geflüchtet war, einsam, enttäuscht und traurig.

Und wenn sie, Sandy, es nicht so eilig gehabt hatte, hätte sie das Briefchen früher entdeckt. Früher - als es noch nicht zu spät war.
In der früh, am Mittag, selbst am späten Nachmittag war es noch nicht zu spät gewesen.
Aber sie hatte sich ihrer Wut hingeben müssen, später ihren Tränen.
Sie kannte nicht einmal Dans Adresse. Nicht einmal seinen Nachnamen!
Und während sie jetzt im Zug nach Hamburg saß, wartete Dan sehnsüchtig auf einem fernen Gleis, weit weg von ihr, zunehmend verzweifelt, zunehmend enttäuschter.
Er war noch in Dresden! Nicht früher hatte er fahren wollen, sondern später!
Er hatte mit ihr den Nachtzug nehmen, mit ihr nach Brüssel reisen wollen und sie wagte nicht daran zu denken, wohin er noch mit ihr hatte fahren wollen, vielleicht sogar nach Hause - nach England. Und sie saß im Zug fest. In diesem schnellen, ratternden Gefängnis, das sie immer weiter, immer unwiderbringlicher von ihm entfernte. Zum Umkehren längst zu spät.

Vielleicht hatte die Angestellte, Kays Schwester (etwas anderes als seine Schwester konnte sie nicht sein!) ein Einsehen und würde Sandy Dans Adresse verraten.
Wenn nicht sie es gewesen war, die Dans Briefchen versteckt hatte, fiel Sandy ein. Vielleicht hatte nicht Kay ihr den Streich gespielt, sondern seine große Schwester! Aus schwesterlichem Trost, aus schwesterlicher Rache.

Vielleicht war alles anders.
Alles einfacher.
Und Sandy würde Dans Namen erfahren.

Und vielleicht gab es dann einen dreizehnten Stempel.
Ein sehnsüchtiges, blassblaues Schiff nach England.

 

Hallo petdays,

ich muss sagen, Du hast mich gut in den Text hineingezogen. Das Motiv mit den Stempeln hat mir gut gefallen. Auch den Rahmen mit der Aufnahmeprüfung an der Kunstakademie fand ich interessant. Im Verlauf des Textes kam er mir dann fast etwas zu kurz. Schon klar, er ist nur der Rahmen, esw geht um diese Männergeschichte, aber ich hab gesehen, dass Du selbst Diplom-Maler bist, da hätte ich gern noch ein paar mehr atmosphärische Details eingestreut bekommen. Sonst fühlt es sich an, als könne dieser Rahmen eben auch durch jeden beliebigen anderen Rahmen ersetzt werden - zumal das Künstlertum für die Figurenzeichnung der Protagonistin nicht wirklich fruchtbar gemacht wird. Ich denke, da verschenkst Du Potential.
Also nach dem guten Einstieg plätscherte es eine Weile. Dann hast Du mein Interesse mit dem Auftreten des zweiten Mannes noch mal angestachelt. Obwohl ich nicht so recht verstehe was der Dresdener Kay in der Jugendherberge treibt. Und so ein Mädchen-Junge Duo zur Stadtführung einzuladen ist zumindest ein erklärungsbedürftiges Vorgehen.
Die Grundkonstellation fand ich spannend. So ein Dreierding, da kann man tief in die widersprüchlichsten und spannensten Emotionen und Gedanken einsteigen. Und natürlich wünscht man sich als Leser irgendwie nen Dreier. Aber dann verläuft alles ziemlich seicht. Sie hat keinen wirklichen Konflikt, sie ist nicht zerrissen zwischen beiden Männern. Sie will ziemlich eindeutig Dan mehr. Das nimmt Spannung raus. Besser fände ich, wenn sie beide Männer gleich stark, aber aus unterschiedlichen Gründen und auf unterschiedliche Weise begehrt. Und auch das Verhältnis der beiden Männer untereinander müsste geschärft werden. Da ist auich wenig Reibung irgendwie. Der eine ist halt mal ein bisschen einsilbig, aber das war's dann auch schon.
Also zum Ende hin wird mir das Ganze immer teeniehafter und substanzloser. Das fängt an mit dieser sehr keuschen Knutscherei (noch unterbrochen von teeniehaften Busenkomplexen), die kaum erotische Stimmung erzeugt, und geht dann weiter mit ihrem übertriebenen Geheule und dieser End-Pointe des Verpassens, die dann irgendwie noch so flapsig mit "Fresslust" kommentiert wird, dass ich das Leid der Protagonistin gar nicht ernst nehmen kann.

Und dann dass Kay den Zettel des Rivalen zwar versteckt, aber es nicht über's Herz bringt, ihn ganz wegzuschmeissen; dass dieser Zettel so gut im Buch versteckt ist, dass sie ihn passenderweise erst findet, als es zu spät ist. Das scheint mir alles etwas fadenscheinig. So ein bisschen Motivation von hinten. Weil der Autor will, dass es so endet, muss er vorher alles mit Gewaqlt so hinzwingen, dass es zu diesem Ende führt. Von vorne gelesen leidet die Handlungslogik dabei leicht.

Also den Ansatz fand ich gut, der Schreibstil war auch angenehm zu lesen, aber insgesamt bleibt mir das Ganze zu harmlos und oberflächlich. Da wäre definitiv mehr drin gewesen, mehr psychologische Schärfe, mehr ernsthafte Auseinandersetzung mit menschlichen Gelüsten und Widersprüchen und auch ein paar mehr atmosphärische Details.

lg,
fiz

 

Hallo Fiz,

Herzlichen Dank für deine intensive Auseinandersetzung mit dem Text! Auch oder gerade für deine kritischen Anmerkungen, die finde ich sehr hilfreich.

da hätte ich gern noch ein paar mehr atmosphärische Details eingestreut bekommen. Sonst fühlt es sich an, als könne dieser Rahmen eben auch durch jeden beliebigen anderen Rahmen ersetzt werden - zumal das Künstlertum für die Figurenzeichnung der Protagonistin nicht wirklich fruchtbar gemacht wird. Ich denke, da verschenkst Du Potential.
Vermutlich hast du Recht.
Obwohl ich nicht so recht verstehe was der Dresdener Kay in der Jugendherberge treibt.

Er hilft dort etwas aus. Seiner Schwester gehört die Jugendherberge. Vielleicht habe ich vergessen, das zu erwähnen. Danke für den Hinweis.

Und dann dass Kay den Zettel des Rivalen zwar versteckt, aber es nicht über's Herz bringt, ihn ganz wegzuschmeissen; dass dieser Zettel so gut im Buch versteckt ist, dass sie ihn passenderweise erst findet, als es zu spät ist. Das scheint mir alles etwas fadenscheinig. So ein bisschen Motivation von hinten. Weil der Autor will, dass es so endet, muss er vorher alles mit Gewaqlt so hinzwingen, dass es zu diesem Ende führt. Von vorne gelesen leidet die Handlungslogik dabei leicht.

... hmm....vieles ist erfunden, aber gerade dieses detail hat sich vor langer zeit tatsächlich so abgespielt....;) es ist schon komisch, dass das erfundene oft glaubwürdiger ist. ;)

schöne grüße petdays

 

… es ist schon komisch, dass das erfundene oft glaubwürdiger ist
sagst Du,

liebe petdays,

und ich führ den Satz mal zu Ende:

..., dass das erfundene oft glaubwürdiger ist [als das „Authentische].

Als authentisch gilt, was als "echt" und
glaubwürdig
gilt und vom Urheber selbst kommt. Authentizität, Echtheit, Glaubwürdigkeit, Zuverlässigkeit verrät schon seine „juristische“ Herkunft. Das Wort entwickelt sich im 16. Jh. aus dem spätlateinischen authenticus in der Kanzleisprache und bedeutet nichts anderes als „zuverlässig verbürgt / urschriftlich, eigenhändig [bei Schriftstücken]“, das wiederum aus dem griechischen authentikos entlehnt war, welches sich aus dem authentes, dem „Urheber, Ausführer“ sich entwickelt hat, der heute schlicht Autor genannt wird, was nach einer Vermutung der Dudenredaktion [Bd. 7] „ursprünglich vielleicht »jemand, der mit eigener Hand etwas vollbringt« …“, womit jeder ehrbare Handwerker als auch Künstler (und wär's ein diplomierter Maler) gemeint sein muss, der freilich selten um die exakte Halbwertszeit seines täglichen Tuns weiß, im Gegensatz zum Autor, der doch immer wissen sollte, was er tut und bestenfalls einmal mit dem Leser Schabernack treibt, wenn er „authentisch“ tut, als wüsste er’s nicht, was er da schriebe.

Hinzu gesellt sich der psychologische Effekt beim Publikum, dass das, was da erzählt wird, glauben kann, aber nicht muss. Und das nhd. „glauben“ entspricht dem gotischen – ich wähl die Sprache, weil’s die einzige „germanische“ Sprache ist, von der mehr als ein paar Runen aufgezeichnet sind – galaubjan, was damals mehr bedeutete als eine bloße Vermutung und ein zweifelhaftes „für wahr halten“, nämlich „für lieb halten“ und somit „gutheißen“.

Kurz: glaubwürdig ist, was einer glauben will und nach seiner Lebenserfahrung glauben kann.

Bissken – wie schon vorige Tage – was für die Kleinkrämerseele, ohne Anspruch auf Vollständigkeit – ich führ dabei jedes Vorkommnis gleicher/ähnlicher Art nur einmal auf, weil ich von überzeugt bin, dass Du die eigentliche Arbeit selbst bewältigen willst:

Zeichensetzung

Sandy lag oben im Etagenbett- ihr Lieblingsplatz in jeder Jugendherberge- …
Üblicherweise ist auch vor wie auch hinterm Gedankenstrich eine Leerstelle.

Wie schon Letztens Komma bei Einschüben wie hier

Da stand der große Dunkelhaarige, der ihr schon die ganze Woche aufgefallen war[,] und lehnte sich über ihre Schulter.

…“, sagte er, „Habt ihr Lust auf …
Entweder statt des Kommas ein Punkt oder statt des Habt ein habt …


Schöner Übergang zum nächsten Abschnitt

… und wandte sich wieder seinem Roman zu, etwas unentschlossen[,] wie Sandy fand[,] und sie hoffte, dass er nicht weiterlas.
Neben den Kommas für den Einschub solltestu vielleicht den Konjunktiv verwenden
…[,] und sie hoffte, dass er nicht weiterl[ese/ noch besser: läse].

Anregungen zu Formulierungen

Einige Male wird unnötig das Ortsadverb „wo“ genutzt, was m. W. vor allem im Süddeutschen Raum auch zu unpassenden Gelegenheiten genutzt wird (durchaus nicht von Dir), wie hier:

… Aktsaal der Kunstakademie, wo sie von morgens bis abends geprüft wurde.
…, wie man in einer fremden Stadt fernsehen konnte, wo es doch draußen so viel zu entdecken gab.
u. a. Varianten wären
… Aktsaal der Kunstakademie, [worin/in dem] sie von morgens bis abends geprüft wurde.
…, wie man in einer fremden Stadt fernsehen konnte, [wenn] es doch draußen so viel zu entdecken gab.
u. a.

Im Folgenden muss geradezu die verdoppelte Substantivierung durch Verschmelzen der Präposition bei mit dem Artikel der im Dativ, so spricht „man“ halt, bevor zum Einschub ein Komma vermisst wird

Der Titel war englisch und sie betrachtete seine sommersprossigen Hände beim Umblättern. Beim Lesen fielen ihm seine Locken ins Gesicht, prächtige Locken[,] und in diesem Wust …
Es bietet sich alternativ ein „während des“ an oder doch die verbale Ausdrucksweise, wenn auch ein wenig aufwendiger z. B.:
„…, als er umblätterte.“

Sandy schaute Dan fragend an, doch der schien ganz begeistert, obwohl er kaum …
Was „schien“ da wem oder was?
Ich erzähl’s immer wieder gerne: Vor rund fuffzig Jahren behauptete mein Deutschlehrer an der Realschule, die Sonne scheint und alles andere Licht ist nur geliehen, selbst dem Mond, dem wir noch das Recht zugestehen, dass er selbst scheinen würde, selbst der muss sich Licht leihen wie die Planeten, um zu leuchten. Was nicht zu erreichen ist wie der nächste Stern wolln wir gar nicht erst erwähnen. Der Mensch scheint nun überhaupt nicht, höchstens „er“scheint er wo, i. d. R. aber scheint er „zu sein“ oder „zu tun“.
Kurz und gut, „scheinen“ wird wie „brauchen“ in die Zwangsjacke eines Hilfsverbs + zu-Infinitiv gesteckt, auch ohne vergleichbaren Spruch „wer brauchen ohne zu gebraucht, braucht brauchen gar nicht zu gebrauchen!“

Dann ein Satz, zu dem neben einem fehlenden Komma, noch etwas vermerken ist:

Ein Abend mit Dan allein hätte ihr besser gefallen, andererseits war ein Dolmetscher wirklich praktisch [,] und Kay war nicht nur witzig, sondern kannte sich auch hervorragend in Dresden aus.
Ist wirklich nicht wirklich entbehrlich, oder kennstu die Möglichkeit, dass
andererseits
[…] ein Dolmetscher [un]wirklich praktisch [war]und …

… und sagte zu Dan, was für ein fabulous artist Sandy doch war, …
Besser vielleicht:
… und sagte zu Dan, was für ein fabulous artist Sandy doch [sei / wäre], …

Eine kleine Inflation eines einsamen Bindewortes, das gelegentlich auch durch Satzzeichen wie Komma und Semikolon ersetzt werden könnte
Jenseits der Elbe parkten sie den Wagen in Oberloschwitz, eine Villa stand in gehörigem Abstand zur nächsten und in einem Garten säumten winzige Laternen einen geheimnisvollen Pfad und Kay sah, dass Sandy kaum widerstehen konnte, in den Garten einzubrechen und half ihr über den Zaun.

Gern gelesen vom

Friedel

 

liebe Maria, lieber Friedel,
danke fürs Lesen und eure Kommentare.
@Maria, ein bisschen mehr konflikt wäre gut, das nehme ich mir für die überarbeitung vor.
@Friedel, deine anmerkungen habe ich alle schon eingebaut, herzlichen dank für deine mühe und auch für deine interessanten, fundierten ausführungen, habe mal wieder viel gelernt. hast du eigentlich geschichte oder literaturwissenschaft studiert?!

schöne grüße petdays

 

Nichts schlimmeres als das,

liebe petday,
und.
liebe Moderate,
das ist sicherlich von allgemeinerem Interesse, als es eine Privatmitteilung leisten könnte: Bin weder Historiker noch Germanist, sondern Industriekaufmann und Chemielaborant und ein Opfer des zweiten Bildungswesens durch BWL, was freilich durch eine schlampige Gesetzgebung einen Menschen zu Interpretationen zwingt. Eine möglich schlecht erzählte Geschichte ist allemal leichter zu ertrage, als etwa das Bilanz und/oder Steuerrecht, Infinitisimalrechnung ein Kinderspiel gegen Steuerformeln ...

Der Rest ist jetzt PM!

Bis gleich

Friedel

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey petdays,
eine schöne, ruhige Geschichte, sehr flüssig geschrieben, mit sehr vorstellbar gemachten Figuren.
Aber auch mit einigen Stellen, an denen ich mir eine andere Fortsetzung oder Ergänzungen gewünscht hätte.

Den Anfang fand ich total schön . Mir gefiel das Stempelmotiv. Ist eine beneidenswerte Idee. Es bringt einem diese junge Frau mit ihrer Vergangenheit nahe. Einfach nur durch dieses Bild. Und gleich weiß man, dass zwölf Jahre vergangen sind, in denen sie vermutlich keine Zeit zum Reisen hatte, aber vom Mädchen zur Frau geworden ist.
Auch die Kunstakademie-Sache gefiel mir und genauso, wie jemandem vorher ging es mir so, dass ich furchtbar gern gewusst hätte, wie ihre Prüfung denn ausgegangen ist. Auch als sie da irgendwann über die Elbe schaut und überlegt, ob die drüben im Aktsaal beraten, wer denn nun weitergekommen ist.
Auch der Gang durch diesen Garten, das alles ist sehr stimmungsvoll.

Dann wurde es mir ein bisschen zu romantisch, auch wenn das Date mit Dan ja nicht gernade problemlos und er schwerhörig ist und sie kein Englisch spricht. Du hast diese Stelle dazu genutzt, beide Protagonisten ein bisschen vorzustellen. Das ist dir auch gut gelungen, wenn ich mir aber sogar ein bisschen Straffung vorstellen könnte. Da kommen aus meiner Sicht auch Dinge vor, die du nicht unbedingt brauchst. Dass er schwerhörig ist und blass - ist das eine für später noch wichtige Information? Aber das ist vieleicht auch ein bisschen scholastisch gedacht. Ein bisschen Zierat braucht man ja auch.

Diese Stelle zum Beispiel fand ich auch wunderbar:

ie hatte keine Lust, Dan ihren Namen zu nennen, seinem verwunderten Blick zu begegnen und ihm erklären zu müssen, warum sie Sandy hieß und trotzdem kaum Englisch konnte. Wie sollte er verstehen, dass in ihrer Straße fast alle Mädchen Cindy oder Vicky oder Jenny hießen, weil ihre Mütter nur so ihr Fernweh hatten befriedigen können, damals in Rostock Mitte der 80er.

Toll, wie du das gemacht hast. Eine klasse Idee, du hast sehr indirekt ihre Herkunft erklärt, die Weltsicht der Mütter. Einfach nur durch dieses Namengebungsbild. Bin neidisch.

Später dann hatte ich ulkigerweise als allerersten Eindruck, dass Dan eigentlich auf Kay steht, als der dann dazukommt und die beiden einlädt. So erklärte es sich mir auch, dass er sich später von Sandy abwendet. So eine Art Sommernachtstraum mit einem Schwulen. Hätte mir irgendwie gefallen. Aber Schluss jetzt, es ist ja deine Geschichte und man kann schlecht eine neue Handlung einfordern.
Du kannst dir aber bestimmt vorstellen, dass die nachfolgende Liebesszene mich dann überrascht hat. Aber man muss ja auch nicht so kompliziert denken wie ich. Wär als Konflikt doch aber auch nicht schlecht gewesen - oder?

Das Mädchen ist ja ein ganz schönes Luderchen, so wie sie sich da auf dieser Tischtennisplatte gebärdet?! Hier setzt jetzt meine Kritik an: Einerseits passt das für mich, andererseits komischerweise überhaupt nicht. Ich hätte es besser gefunden, sie hätte sich stärker als du es angedeutet hast, zu beiden Männern hingezogen gefühlt. So ist mir das (jenseits von Geschmacksfragen) einfach ein bisschen zu glatt. Entweder sie hätte mehr, als du es angedeutet hast, mit beiden geflirtet. Bei dir ist ihre Entscheidung ja recht schnell klar. Dann ist es da auf dieser Tischtennisplatte einerseits sehr intim mit diesem Schweißtropfen und so, das hätte ich von der Charakterzeichnung her irgendwie nicht erwartet. Und prompt wird es dann andererseits dann gleich wieder verdammt anständig, weil sie sich verabreden und ansonsten die Nacht enthaltsam und keusch verbringen.
Ich kann dir da nicht sagen, dass irgendwas nicht logisch wäre oder so. Aber es passt für mich trotzdem nicht ganz. Und ob man so rasend schnell eifersüchtig wird auf die Vorgängerinnen, wenn man noch nicht mal in den Status der Freundin gewechselt ist? Ich kann das nicht so richtig glauben.
Auch die Auflösung, dass der Kay ihr Dans Brief da reinlegt. Das glaub ich einfach nicht. Und wieso ist dieser Dan so beknackt, nicht mit ihr zu vereinbaren, dass sie den Nachtzug nach Brüssel nehmen? Das wirkt auf mich fast ein bisschen so, als ob es dir um ein unvorhergesehenes Ende gegangen wäre. Und ich glaube, du liebst einfach Happyends.

Fazit: Eine schöne, interessante, gut geschriebene Geschichte mit Personen, die du so charakterisiert hast, dass sie mir nahegekommen sind, dass ich sie mir vorstellen kann. Nur was den Handlungsverlauf betrifft, bleibt manches für mich ungereimt.
Dass es im Prinzip gut ausgeht, das ist auf jeden Fall Geschmackssache, ich steh halt einfach mehr auf etwas düstere Sachen, in meinen storys sind die Leute oft nicht besonders nett zueinander. Klar, wenn man so einen Düsterling-Geschmack hat, vermisst man das dann überall. Und das wäre blöd und schade, wenn ich das deiner Geschichte überstülpen würde.
Dennoch fände ich so ein bisschen mehr Irritation in dem Dreieckverhältnis interessant. Da wär noch was drin.

Hab diese Geschichte sehr gerne gelesen.

Liebe Grüße
Novak

 

hallo novak,

freut mich, dass du die geschichte gut geschrieben findest und vielen dank für deine fragen und anmerkungen, sie werden mir bei der weiterbearbeitung sehr hilfreich sein! :)

besonders wichtig von deinen anregungen finde ich:

Ich hätte es besser gefunden, sie hätte sich stärker als du es angedeutet hast, zu beiden Männern hingezogen gefühlt.
Und ob man so rasend schnell eifersüchtig wird auf die Vorgängerinnen, wenn man noch nicht mal in den Status der Freundin gewechselt ist? Ich kann das nicht so richtig glauben.
Auch die Auflösung, dass der Kay ihr Dans Brief da reinlegt. Das glaub ich einfach nicht. Und wieso ist dieser Dan so beknackt, nicht mit ihr zu vereinbaren, dass sie den Nachtzug nach Brüssel nehmen?

lg petdays

 

Hallo petdays,

erst ein paar Details:


Zumindest etwas anderes als den Aktsaal der Kunstakademie, worin sie von morgens bis abends geprüft wurde.
In dem gesamten Absatz wird nicht so recht klar, in welchem Zeitraum die Prüfung stattgefunden hat. Ich fände folgende Ergänzung hiflreich :

Zumindest etwas anderes als den Aktsaal der Kunstakademie, worin sie seit vier (oder passende Zahl) von morgens bis abends geprüft wurde.

Alle Tische waren belegt, bis auf einen, dort saß ein rothaariger Mann und las, unbeeindruckt vom Lärm um ihn herum.
Anhäufungen von Adjektiven können die Aussage eines Satzes verwaschen, aber hier wünschte ich mir doch schon etwas mehr Information. So stelle ich mir erstmal eher einen älteren Mann vor, das könnte man ja vermeiden.

Also einen Zusatz etwa in Form von: ... saß ein etwa fünfundzwanzigjähriger/ rothaariger Mann Ende Zwanzig/

Doch in seinen überraschend hellen Augen lag ein Lächeln.
Was sind helle Augen? Hellblau/hellgrau? Ist das Weiß hell? Leuchten sie hell?
Der Titel war englisch und sie betrachtete seine sommersprossigen Hände während er umblätterte.
Hände, während

„I ´m Dan“, sagte er nur und als wolle er ihre Ängste widerlegen, waren sie bald in ein kleines Gespräch vertieft, ein holpriges Gespräch, das sich größtenteils um Dans dreimonatige Chinareise drehte und seinen Europatrip, den er gerade anschloss.
Wenn er ihre Ängste widerlegen soll, muss er darauf etwas aktiv tun, denn wenn sie, also die Beiden in ein Gespräch vertieft sind, ist sie auch aktiv beteiligt, dann stimmt die Behauptung so nicht mehr.

Das lenkte von ihr selbst ab und sie hatte keine Lust, Dan ihren Namen zu nennen, seinem verwunderten Blick zu begegnen und ihm erklären zu müssen, warum sie Sandy hieß und trotzdem kaum Englisch konnte.
ich fände besser: Das lenkte von ihr selbst ab. Sie hatte zudem keine Lust, Dan ...

Wie sollte er verstehen, dass in ihrer Straße fast alle Mädchen Cindy oder Vicky oder Jenny hießen, weil ihre Mütter nur so ihr Fernweh hatten befriedigen können, damals in Rostock Mitte der 80er.

:thumbsup: - dieser Satz gefällt mir ausgesprochen gut.

Sandy bemerkte nicht, dass es einen weiteren Zuhörer gab, erst als ihr eine Vokabel nicht einfallen wollte, hörte sie hinter sich das Wort, nachdem sie verzweifelt gesucht hatte.
... Zuhörer gab. Erst als ...


Da stand der große Dunkelhaarige, der ihr schon die ganze Woche aufgefallen war KOMMA WEG und lehnte sich über ihre Schulter.

„Na, ihr beiden Hübschen“, sagte er, „habt ihr Lust auf einen kleinen Ausflug, ihr seht aus, als ob ihr von Dresden noch nichts gesehen habt!“
das "Hübschen" würde ich streichen. Das würde ein fremder Junge doch höchstens zu zwei Mädchen sagen, das fände ich in dem Zusammenhang einfach zu keck, es ist nicht stimmig.


Von der Semperoper ging es zum Zwinger, von dort zum blauen Wunder und Kay schloss an das übliche Touriprogramm noch ein paar Besonderheiten an, von denen er wohl annahm, dass sie einer zukünftigen Kunststudentin besonders gefallen könnten.
Touriprogramm ist Umgangssprache.

Irgendwie hatte er herausgefunden, dass Sandy zur Aufnahmeprüfung in der Akademie eingeladen worden war und sagte zu Dan, was für ein fabulous artist Sandy doch sei, dabei hatte er bisher keine ihrer Arbeiten gesehen.

fabulous artist würde ich kursiv setzen

Kay sah, dass Sandy kaum widerstehen konnte, in den Garten einzubrechen und half ihr über den Zaun. „Komm, ma Belle“, flüsterte er in ihr Ohr und nahm galant ihre Hand. Seine war angenehm warm und trocken und Sandy genoss seine Nähe, aber vor allem den heimlichen Besuch in diesem Zaubergarten.
Wieso muss die Szenerie unbedingt in diesem Garten spielen? Das wirkt irgendwie unglaubwürdig. Mir würde es besser gefallen, wenn sie in einen öffentlichen Park gehen würden, das nimmt doch gar nichts weg, diese Szene wirkt jedenfalls nicht authentisch.


Oben zog Dan sie zu der Tischtennisplatte, die im Flur stand und schien alle Schüchternheit zu vergessen, er stellte sich vor Sandy, drängte sich zwischen ihre Beine und sie spürte das Holz der Platte hart in ihrem Rücken, er war ihr fast zu draufgängerisch, und was war mit Kay, doch als Dan sie küsste, waren seine Lippen ganz zart und öffneten vorsichtig ihren Mund.
Holterdipolter :D - also da sind viel zu viele Informationen in einem Satz!
Zudem ist mir nicht klar, ob die Tischplatte zusammengeklappt an der Wand steht oder Sandy auf dem Tisch liegt (aber normalerweise die das nicht so ohne weiteres aushalten, es sei denn, es ist eine aus Beton).

Als er mittendrin aufhörte, bekam Sandy Angst, dass er enttäuscht war, denn ihre Brüste waren sehr klein, aber Dan hatte nur nach seiner Jacke gegriffen, um es ihr bequemer zu machen.
mittendrin würde ich durch abrupt ersetzen.
Dass Sandy Angst bekam, ist mir auch etwas zu gewichtig, vielleicht wäre passender: Als er abrupt aufhörte, ihre Brustwarzen zu streicheln (oder so in der Art), machte sich Sandy kurz Gedanken darüber, dass er enttäsucht sein könnte, denn ihre Brüste waren sehr klein. Doch Dan griff nur nach seiner Jacke, um es ihr bequemer zu machen.

aber bei Dan waren es reine Wassertropfen, klar und unschuldig,
sorry, aber bei den unschuldigen Wassertropfen musste ich sehr grinsen. Das würde ich komplett streichen, mir wäre es zu kitschig.

und es gefiel ihr sogar, das war fast so intim, als würde er in ihr kommen und wie gern würde sie seinen Samen in sich spüren.
Da verbindest du wieder zwei Sätze miteinander, die für sich alleine stehen sollten - und sorry, mal von Frau zu Frau(?) - den Samen als solchen spürt frau innerhalb des Körpers nicht - oder hat jemand anderes zu berichten?

Aber eigentlich musste er sie längst gehört haben, Dans leises Stöhnen, ihr Flüstern PUNKT (und) Sandy kam Kays Rufen nur halbherzig vor, vielleicht wollte er auch nur seine Neugier überspielen und darüber hinwegtäuschen, dass er genau wusste, was sie taten.
Wieder zwei Sätze, die auseinander gehören.


Im schönsten Kuss hörten sie auf und versprachen sich am nächsten Morgen beim Frühstück zu sehen, ihr erstes und letztes gemeinsames Frühstück, danach wollte Dan nach Brüssel fahren.
Was soll das denn? Mitten im Küssen brechen sie ab, sagen sich: Oh! Schon so spät - jetzt müssen wir aber schnell schlafen. Tschüss!"
Das ist ja überhaupt nicht nachvollziehbar - und wenn es so sein soll, muss es anders erzählt werden.

Am nächsten Morgen stieg Sandy mit klopfendem Herzen die Treppe zum Frühstückssaal hinunter, wie würde Dan reagieren, würde er den Abend bereuen?
Mach aus einem zwei ;).

Aber das konnte sie sich nicht vorstellen, doch als sie den Raum betrat, sah sie, dass er leer war.
Weil nur sie und Dan in der Herberge waren. Das ist unwahrscheinlich. Schreib doch, dass er nicht unter den Anwesenden war.
War Dan schon zum Bahnhof geeilt? Er war etwas ängstlich, vielleicht wollte er schon eine Stunde früher dort sein.
Woher weiß sie, dass er ängstlich ist? Als Weltenbummler?

Sie nahm sich ein Brötchen und kaute darauf herum, während sie zu ihrem Zimmer zurückeilte, ihren Rucksack nahm und unten in der Rezeption ausscheckte.
auscheckte wäre richtig, ist aber komisch zu lesen. Besser vielleicht: abmeldete, ein einfaches, deutsches Wort ;)
„Na, so überstürzt heute“, neckte sie die Angestellte und bildete Sandy sich ein, dass sie sogar grinste, als sie ihr das Stempelheft überreichte?

... überstürzt heute?"

Im Bahnhof wartete sie auf Dans Gleis, ihre Hände fingen immer mehr an zu schwitzen, er hatte nur noch zwei Minuten, dann würde der Zug ohne ihn nach Brüssel fahren.
Im Bahnhof - das ist nicht eindeutig. Entweder im Bahnhofsgebäude oder an den Gleisen, wenn sie auf den Gleisen wartet, lebt sie nicht mehr lange.

Und das tat er auch. Dan hatte sich einfach so aus ihrem Leben gestohlen! Ihr wurde ganz kalt und fast übel. Wie hatte sie sich so in ihm täuschen können? Jetzt war sie froh, doch nicht mit ihm geschlafen zu haben. Dieser Schuft!
Huch, da kommt aber jetzt alles zusammen in diesem Satz. Zudem: Zu welchem Zeitpunkt stand es zur Diskussion, dass sie evtl. mit ihm schlafen hätte wollen?


Wegen ihm verpasste sie sogar fast ihre Prüfung in der Hochschule und als die Ergebnisse später verkündet wurden, hätte ihr Herz vor Aufregung klopfen müssen und später jubilieren, aber da tat sich nichts.

Das finde ich nun zu kurz abgehandelt dafür, wie das Thema eingeführt worden ist.

Und wieso verdiente sie von ihm dann solch eine nette Geste? Warum war er so lieb, so selbstlos?
Selbstlosigkeit ist das nicht, wenn man verknallt ist.


Sie fühlte sich von ihm getröstet. Vielleicht war er doch die bessere Wahl gewesen. Er war unkomplizierter, witziger, eigentlich sah er sogar besser aus. Obwohl Dan sicher besser küssen konnte... doch Dan musste sie vergessen.
Sorry, das ist ja ein Pingpong wie: Will ich jetzt Vanille- oder Schokoladeneis?
Das macht die Protagonistin sehr oberflächlich, wenn man ihr solche Gedanken unterschiebt. Das finde ich schade für den Rest der Geschichte, weil sie dann so ins Teeniealter abdriftet, als wäre Sandy 13 oder 14 Jahre alt.


Ihr Herz sprang ihr fast aus der Brust, als sie sah, dass darin ein winziger, zusammengefalteter Zettel steckte. „To the girl with the little english“ stand in flüchtiger Schrift darauf. In großen, unbeholfenen Buchstaben.
Das wiederum sollte ein Satz werden.

Ihre Hände waren so zittrig, dass sie kaum das Papier auseinander falten konnte. Es war ein einfaches Stück Rechenkästchenpapier, schnell aus einem Kalender gerissen. Ihr Herz klopfte, wie es noch nie geklopft hatte, ein Sturmklopfen war das – Dan, ihr süßer Dan, ihr schüchterner, unbeholfener, geliebter, schöner Dan hatte ihr tatsächlich eine Nachricht hinterlassen. Und jemand hatte sie vor ihr versteckt. Von richtig versteckt konnte eigentlich nicht die Rede sein, schließlich steckte der Zettel noch im Büchlein. Kay hatte es wohl nicht übers Herz gebracht, ihn einfach verschwinden zu lassen.

Da hört für mich die Logik auf, das wird zu konstruiert. Zudem, dann Kay nochmal ins Spiel zu bringen und dafür verantwortlich zu machen.

Und wenn sie es nicht so eilig gehabt hatte, hätte sie das Briefchen vielleicht früher entdeckt - als es noch nicht zu spät war. Heute früh, heute Mittag, selbst am späten Nachmittag war es noch nicht zu spät gewesen. Aber sie hatte sich unbedingt ihrer Wut hingeben müssen, ihren Tränen, später ihrer Fresslust, noch später hatte sie stundenlang in Zeitschriften geblättert, ohne etwas wirklich zu lesen. Sie wusste nicht einmal Dans Adresse. Nicht einmal seinen Nachnamen! Und während sie jetzt im Zug saß, wartete Dan sehnsüchtig auf einem anderen Gleis, weit weg von ihr, zunehmend verzweifelter, zunehmend enttäuschter, um mit ihr zusammen den Nachtzug nach Brüssel zu nehmen.
Ich komme da nicht mehr mit. Wieso will Dan nach Brüssel? Wohnt Sandy in Brüssel (was man nicht weiß) oder schlug Dan Sandy in dem Brief vor, zusammen einen Ausflug nach Brüssel zu unternehmen?
Da lässt du ein paar wichtige Infos weg, die vielleicht in deinem Autorenkopf sind, aber dem Leser vorenthalten werden.

Es ist auch überhaupt nicht klar, wieso Dan überhaupt einen Zettel geschrieben hat und nicht mit Sandy sprach ... viele Fragezeichen, die das Ende leider sehr unbefriedigend werden lassen.

Generell solltest du deine langen Sätze daraufhin prüfen, ob es nicht besser wäre, statt eines und einen Punkt zu setzen. In einigen Fällen habe ich dir das aufgezeigt.
Dann hatte ich bei manchen Beschreibungen (wie z.B. bei der TT-Platte) den Gedanken, du spielst die Situation nicht wirklich als Film vor deinen Augen ab, um sie dann entsprechend zu beschreiben.
Auch bei Logikfragen - wieso z.B. Dan einen Zettel schreibt - musst du das dem Leser plausibel erklären, aus was für Gründen das so war. Wenn das aber dann zu konstruiert wird, lass es, dann such dir eine andere Möglichkeit, wieso sie nicht zusammen gekommen sind.

Ich habe jetzt sehr viele Dinge kritisiert, aber das bedeutet nicht, dass ich die Geschichte deswegen schlecht fand. Ich habe sie gerne durchgelesen, war aber dann von dem unplausiblen Ende enttäuscht. Zudem hätte Sandy ja bei der nächsten Haltestelle aussteigen und zurückfahren können. Wenn man überhaupt gewusst hätte, was es mit dem Brüssel auf sich hat.

Ich würde mich freuen, wenn du nochmal an den Text gehst, denn grundsätzlich hat er schon einen guten Aufbau, nun darfst du noch daran feilen, denn teilweise war er schon ein wenig albern (unschuldige Wassertropfen) und Sandy wurde als sehr oberflächliche Person gezeichnet, besonders in dieser Szene: Sie fühlte sich von ihm getröstet. Vielleicht war er doch die bessere Wahl gewesen. Er war unkomplizierter, witziger, eigentlich sah er sogar besser aus. Obwohl Dan sicher besser küssen konnte... doch Dan musste sie vergessen.


Liebe Grüße
bernadette

 

hallo bernadette,

herzlichen dank fürs lesen und deine fundierte und beeindruckend ausführliche auseinandersetzung mit der geschichte! :)

vieles werde ich in die überarbeitung aufnehmen.

danke auch für das aufmerksame aufspüren von sich wiederholenden fehlern. da werde ich in zukunft dran denken. manchmal kann man auch aus eins zwei machen! :)

diese schon 2008 geschriebene geschichte ist (im gegensatz zu den meisten anderen texten von mir) halbautobiografisch... ein paar eckdaten hat es wirklich gegeben, auch die zettelgeschichte und die tischplatte (die nicht zusammengebrochen ist :D).... anderes ist dazu erfunden. es ist schon paradox: das erfundene wirkt glaubwürdiger, als das tatsächliche....

mittlerweile erfinde ich fast nur noch...obwohl es natürlich weiterhin einen reiz hat, etwas halbautobiografisches zu schreiben... aber gerade diese textform hat mehr - unvermutete -tücken.

deinen beitrag habe ich mir schon abgespeichert und werde die tage an die überarbeitung gehen. vielen dank für die inspiration dazu!! :)

schöne grüße petdays

 

hallo bernadette,

jetzt ist es so weit und der text in vielen stellen überarbeitet. die meisten deiner anregungen habe ich mit eingearbeitet. und viel dabei gelernt! vielen dank noch einmal. :)

ich hoffe, die geschichte hat jetzt an glaubwürdigkeit gewonnen.

schöne grüße pe

 

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