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Ein Abend mit Folgen

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11.12.2002
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Ein Abend mit Folgen

Ein Abend mit Folgen

Schon komisch das mit den beiden.
Ich hatte zwar schon den Verdacht und ihn mehr als einmal gegenüber ihr erwähnt. Doch wurde es immer mit einem: „Was glaubst du? Ich fang doch nichts mit meinem besten Freund an!“ oder einem „Ich weiß soviel aus seinem Liebesleben, dass sich überhaupt kein Interesse mehr an im habe!“
Aber diese Stunde im Theater...!
Ich bin vielleicht nicht die intillegenteste, aber blind bin ich keines Mals.

Eigentlich wollte ich an diesem Abend auch gar nicht kommen, doch dann wurde ich eingeladen das Stück noch einmal umsonst zu sehen. Und wer lehnt solch ein Angebot (bei so einem Stück) ab?
Ich kam ein, zwei Minuten nach dem das Licht ausgegangen sein musste vorsichtig in den Zuschauerraum geschlichen und setzte mich auf einen freien Stuhl in der letzten Reihe, zwei Reihen hinter den beiden.
Dies bemerkte ich, jedoch erst einige Minuten später, als ich schon geglaubt hatte die beiden (ich hatte am Mittag des selbigen Tages noch Karten für die beiden reserviert) sein nicht gekommen, ich aber noch immer, instinktiv, nach ihrem priknanten Halstuch Ausschau hielt und es dann in der schon beschriebenen Reihe entdeckte. Neben ihr, er.
Braune Haare, blauer Strickpulli, tief in den Sitz gerutscht und mit einer Brille auf der Nase die ich noch nie zuvor gesehne hatte.
Ich wollte nicht durch den Saal flüstern, um die beiden auf mich aufmerksam zu machen, zudem ich schon seit ein paar Tagen mit ihm im Klinsch zu liegen schien, obwohl niemand etwas gesagt oder getan hatte. Dieser Klinsch äußerte sich indem er nicht mehr mit mir sprach, vielleicht einmal abgesehen von einem kurzen Kommentar in einem Groß-Gruppen-Gespräch. Selbst mit den Blicken wichen wir einander aus.
Also rief ich nicht und ließ ihm und ihr (mittel lange braune Locken und etwas nach links von ihm weggelehnt) die Gewissheit das niemand der sie kannte in der Nähe war.
Und dieses Schweigen zahlte sich aus, denn ich sah etwas das ich mein Lebtag nicht vergessen werde.
Wenn ich heute daran denke erinnert mich dieses Bild an die Kino Szene aus Notting Hill in der Julia Roberts und Hugh Grant neben einander sitzen und er, auf Grund des nicht vorhanden seins seiner Brille, mit geschliffener Taucherbrille im Stuhl sitzt und sie ihn mit Popcorn bewirft. Zwar hatten meine beiden weder Popcorn noch Taucherbrille, doch kam (selbst wenn man sie nur von hinten sah) in einem dieses wunderbare Gefühl auf, das man jemanden sieht der liebt.
Langsam setzt sie sich mehr in die Mitten, dann immer weiter nach rechts zu ihm, doch dann verharrt sie in der Bewegung und scheint sich wieder vollkommen auf das Stück zu konzentrieren.
Wiederum noch langsamer nähert sich seine Hand der ihren, die auf ihrem Bein ruht. Immer wieder bleibt die Hand stehen. Sie scheint darauf zuwarten, dass die andere Hand sie bemerkt und seine verscheucht. Doch das tut sie nicht. Sie bleibt ruhig liegen. Dann als sich die beiden berühren zucken sie zusammen und die Hände zurück, doch keine zehn Sekunden später liegt ihre Hand fest in der seinen und noch einmal zehn Minuten später ruht ihr Kopf an seiner Schulter und das Bild scheint perfekt.
Nach dem Endapplaus wurde aufgestanden und ich versuchte so schnell wie möglich zum nahe gelegenen Ausgang zukommen.
Erst kurz nach der abermaligen Beglückwünschung der mir bekannten Schauspielerin entdeckten die beiden mich.
Nach einer kurzen Begrüßung schienen die beiden, heil froh zusein das ich kein Wort über die zweit Vorstellung sagte.
Heute wissen eigentlich alle das die beiden ein Paar sind und das überglücklich, doch die fünfzehn Minuten in denn sie sich wohl zu ersten Mal wirklich nahe gekommen sind nur drei Personen wirklich bewusst.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hej Vicky!

Eine ganz niedliche Geschichte, allerdings auch recht alltäglich. Deine Erzählung bringt nichts wirklich Neues mit sich, keine überraschenden Wendungen, keinen ungewöhnlichen Blickwinkel. Trotzdem ist sie ganz solide erzählt.

Aber grammatikalisch und stilistisch muss noch einiges überarbeitet werden. Ich habe mal ein paar Fehler herausgepickt, es sind zum Ende hin aber noch weitere, die Du aber nach meinen Vorgaben auch allein finden wirst:

Ich hatte zwar schon den Verdacht und ihn mehr als einmal gegenüber ihr erwähnt
- besser: "Ich hatte zwar schon einen Verdacht und diesen ihr gegenüber auch schon mehrmal erwähnt..."

Doch wurde es immer mit einem: „Was glaubst du? Ich fang doch nichts mit meinem besten Freund an!“ oder einem „Ich weiß soviel aus seinem Liebesleben, dass sich überhaupt kein Interesse mehr an im habe!“
- doch wurde es immer was? Da fehlt ein Satzteil.

Ich bin vielleicht nicht die intillegenteste, aber blind bin ich keines Mals.
- Intelligenteste; keines Falls

Und wer lehnt solch ein Angebot (bei so einem Stück) ab?
- Klammern wirken immer automatisch so, als sei der Inhalt unwichtig. Deshalb als Autor prüfen: Braucht der Leser die Information? Dann ohne Klammern schreiben. Braucht er sie nicht, weglassen.

Dies bemerkte ich, jedoch erst einige Minuten später, als ich schon geglaubt hatte die beiden (ich hatte am Mittag des selbigen Tages noch Karten für die beiden reserviert) sein nicht gekommen, ich aber noch immer, instinktiv, nach ihrem priknanten Halstuch Ausschau hielt und es dann in der schon beschriebenen Reihe entdeckte.
- Bandwurmsatz, zu verschachtelt. Mach zwei draus. Zudem: erstes Komma weg; "seien nicht gekommen"; Wortwiederholung "die beiden"; "prägnant".

mit einer Brille auf der Nase die ich noch nie zuvor gesehne hatte.
- Komma hinter "Nase"; gesehen

Klinsch
- Clinch

Ich wollte nicht durch den Saal flüstern
- "duch den Saal flüstern klingt komisch, da es sich widerspricht.

Dieser Klinsch äußerte sich indem
- Komma hinter "indem"

die Gewissheit das niemand der sie kannte in der Nähe war
- die Gewissheit, dass niemand, der sie kannte,...

denn ich sah etwas das
- Komma hinter "etwas".

Lieben Gruß

chaosqueen :queen:

 

Hallo,

ich finde die Geschichte auch ganz reizvoll, sie lebt irgendwie von der sublimierten Eifersucht in der Frau-Frau-Beziehung, die hier aus der Perspektive der ich-Erzählerin beleuchtet wird.

Was chaosqueen geschrieben hat, brauch ich nicht zu wiederholen. Ich finde auch, dass sich die Sache noch verdichten ließe. So wie es ist, entsteht bei mir so ein Bild einer schon etwas älteren Frau, die sich in eine relativ junge verliebt hat, man weiß nicht recht, ob die Liebe erwidert wird, es scheint da so eine Art freundschaftliche Ebene zu geben, die andere treibt offenbar eine Zeitlang in der Falle, sich für eine Männerbekanntschaft rechtfertigen zu müssen, diese "zufällige" Beobachtung löst die Spannung, aber auch die Illusion, dass die Liebe der Erzählerin erwidert wird ...

Wäre neugierig ob das die Erzählabsicht war, dieses Bild entstehen zu lassen, es ist hier alles sehr offen, es könnte auch eine über-strenge Mutter sein ...

 

Hallo!

Klar beim Thema Rechtschreibung bin ich nicht die beste werde den Text, aber meiner mutter zum Koregieren geben

Zu Strider kann ich sagen:
Mit der älteren Frau liegtst du ziemlich daneben, aber mit allen anderen Vermutungen (nicht die Mutter) hast du verdammt recht.

Danke fü die Antworten

Vicky :cool:

 

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