Was ist neu

Echte Wirklichkeit

Seniors
Beitritt
22.03.2005
Beiträge
1.284
Zuletzt bearbeitet:

Echte Wirklichkeit

„Weißt du, was ich an diesen Talkshows liebe?“
„Was?“ Frank hatte die Arme verschränkt und guckte desinteressiert in Richtung Bildschirm.
„Dass die Menschen noch richtig sagen, was sie denken. Mann, der in der ersten Reihe, der ist ja prollig. So ’n richtiger Asi. Wetten, dass die den drannimmt?“
„Klar nimmt die den dran. Dafür sitzt er ja da.“
„Wie meinst du das?“
„Mann, Ulf, sei doch nicht so naiv. Bei diesen Talkshows ist alles getürkt. Die ganzen Typen in der ersten Reihe kriegen Regieanweisungen, damit die Diskussion ordentlich in Gang bleibt. Ist so.“ Frank stopfte sich ein paar Kartoffelchips in den Mund und setzte seine abgeklärteste Miene auf.
Ulf starrte ihn schockiert an. „Das meinst du nicht ernst.“
„Natürlich. Stand doch in der ‚TV-Woche’. Die casten extra Typen, damit sie im Studio rumpöbeln, und halten sich sogar Vorklatscher. Siehst du die beiden da? Die waren auch letzte Woche schon da.“
Ulf schlug fahrig die Zeitschrift auf. Tatsächlich: Der Redakteur beschwerte sich darüber, dass die Gäste alle aus der Unterschicht "gecastet" würden. „Aber … Aber das ist doch …“
„Voll die Verarsche. Hast es erfasst, Kumpel.“
„Wenn das alles getürkt ist, will ich es nicht sehen. Mach was anderes an.“
„Und was? Vielleicht eine von diesen Gerichtsshows? Meinst du, dass da irgendwas echt ist?“
„Also wenn du so fragst … nicht wirklich.“ Ulf fühlte sich plötzlich sehr desillusioniert.
„Aber ich möchte mal etwas sehen, das echt ist, weißt du, etwas, das …“ Er rang einen Moment nach Worten.
„Authentisch.“
„Auwas?“
„Du suchst nach etwas, das authentisch ist.“ Frank schob sich wieder einen Batzen Chips rein und schaute gewichtig aus der Wäsche.
„Na ja, wie auch immer.“ Ulfs Miene hellte sich einen Augenblick lang auf. „Dann ziehen wir uns halt ‚Kopernikus’ rein.“
„Kopernikus?“ Frank schnaubte verächtlich. „Klar, Infotainment nennen die das. Die würden dir erzählen, dass jemand uns den Weltuntergang prophezeit hat, und dann fragen: ‚Ist da wirklich was dran?’ Oder die erklären dir, wie du den besten Champagner-Cocktail mixen kannst, wie die Schokolade in die Kekse kommt und so'n Scheiß. Du bist nachher kein bisschen schlauer als vorher, hast dich aber super unterhalten gefühlt.“
Ulf dachte fieberhaft nach, dann schaute er in die Programmzeitschrift. Es musste doch noch etwas geben, das Wirklichkeit vermittelte … „Du, im Zweiten läuft gerade eine Doku über Afrika!“
„Doku?“ Frank lachte humorlos. „Dokutainment heißt das heute. Dokufilmer wollen heutzutage Geschichten erzählen, nicht dokumentieren. Die greifen sich das raus, was zu ihren Thesen passt, und basteln sich eine Handlung zusammen. Eigentlich war das noch nie anders, nur das Niveau ist beschissener geworden.“
Ulf knallte die Zeitschrift auf den Tisch, von plötzlichem Frust erfasst. „Verdammt noch mal. Ich will aber keinen Müll gucken. Ich will was erleben, was wirklich ist.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust.
„Erleben sagst du?“ Frank sah ihn direkt an. „Du meinst richtig Wirklichkeit zum Anfassen? Mein Gott, Ulf, das kriegst du doch nicht vor dem Fernseher. Wenn du real was erleben willst, warum gehst du dann nicht aus der Bude hier raus und lernst neue Menschen kennen?“

Ulf trat hinaus in die pralle Mittagssonne. „Ahh, das ist wirklich mal 'ne Abwechslung. Man weiß echt nicht mehr, wie das ist, wenn man ständig nur vor der Glotze hängt."
„Das will ich meinen.“ Frank pflückte eine Orchidee und roch daran. Dann ließ er sie in der sanften Brise davongleiten.
"Die Leute wissen das heute immer weniger zu schätzen. Die frische Luft, die Brise, die dir über das Gesicht streicht, die natürlichen Gerüche und Farben ..."
Die Wald- und Wiesenlandschaft vor der Siedlung erstreckte sich bis zum Horizont.
„Wollen wir zu der Gruppe gehen, die da hinten picknickt?“
Die Familie am Waldrand winkte ihnen fröhlich zu.
„Das ist hier alles so ... real.“ Ulf schüttelte den Kopf. "Nicht zu fassen, dass die Leute immer vor den Mattscheiben rumhängen. Die Dinger könnten wir wegschmeißen. Dann würden alle das pralle Leben kennenlernen."
„Vor allem, weil es ja auch Geld kostet, ständig im Virtual Reality Space rumzuhängen. Fernsehen könnten die doch auch draußen."
„Bloß weil es hier keine Werbeunterbrechungen gibt." Ulf breitete die Arme aus. Die Rezeptoren an seiner VR-Maske übermittelten ihm einen richtig echten Waldgeruch.
In die Eiche, unter der die Familie picknickte, war eine Botschaft in Herzform eingeritzt: "Schöner werden mit nitrea. Wenn auch Sie ihre Jahre loswerden wollen."
Ein kleiner Junge streckte seinen Finger in die Luft: "Mama, guck mal."
Am Himmel hatten die Wolken das Werbelogo der Reisefirma TUnis gebildet.

 

Meinst du, dass da irgendwas echt ist?“


Hi die Pointe ist schön, kommt mir aber zu früh - ich würde vorher noch zwei Sätze bei den "Naturerlebnissen" bleiben - verstärkt die Täuschung; dafür könnte man m.E. im 1. Absatz straffen.

Sprachhandwerklich gut gemacht; witzige Reaktionen wie

„Wenn das alles getürkt ist, will ich es nicht sehen. Mach was anderes an.“
hätten öfter kommen dürfen. Vielleicht könnte sich Ulf noch heftiger an sein Weltbild klammern.

 
Zuletzt bearbeitet:

Jau, danke erstmal.

Ich dachte mir auch, dass man an den von dir angegebenen Stellen etwas "strecken" könnte. Aber da fiel mir nicht so recht was ein, und ich wollte ja auch endlich reinposten. :D

Werde mir was überlegen. Es sei denn, innerhalb der nächsten paar Stunden meldet jemand Protest an. ;)
Dass-Fehler wird entfernt, klar.

Eins noch:

dafür könnte man m.E. im 1. Absatz straffen.

Wo ist für dich der erste Absatz? :D

Und, damit wir nicht aneinander vorbeireden: "Straffen" heißt in meinem Wortschatz "Überflüssiges entfernen". Aber du meinst doch "Zusätzliches einfügen", oder? :)

 

hi,

also vorne weg: die idee, die normale (ir)realität (fernsehen) zu verdammen, um eine noch irrealere (ir)realität (virtual reality) zu promoten, finde ich gelungen, die umsetzung in einen lesbaren text aber leider nicht.

noch irrealer ist allerdings die beschriebene situation: zwei männer flötzen sich vor dem fernseher rum und kabbeln sich ums programm. da hätte sich der leser wohl eine erklärung verdient.

es gibt natürlich gute stories, die vom anfang bis zum ende in dialogform gehalten sind. diese gechichte hingegen zählt nicht dazu. sie hat weder einen ordentlichen anfang, noch ein ordentliches ende, von einem höhepunkt kann sie nur träumen.

ich kann nur empfehlen: weniger direkte rede, mehr ambiente, mehr authentizität (und mehr physik: wenn eine orchidee "im wind davongleitet" dann hat es mindestens windstärke 8 und da fetzt es ulf & frank auch schon das toupet vom kopf).

mit gruß
Kyselak

 

Moin zusammen!

@Kyselak:
Deine Kritik hat mehr von einem Geschmacks- als einem echten Qualitätsurteil. Wenn dir die Geschichte nicht gefällt, dann wäre eine ausführlichere Begründung vielleicht hilfreich. Ich will ja auch etwas damit anfangen können.
Wie du dir "Ambiente" und "Authentizität" vorstellst, erschließt sich mir nicht.

@Lukas:
Mensch, ich kriege eine Kritik von dir. Hast du mich für würdig befunden? :D
Nein, im Ernst, freut mich. :shy:
Da muss ich dir allerdings ein Geständnis machen: Die Geschichte war eher als Fingerübung gedacht ( vielleicht hast du es ja auch selbst gemerkt ). Daher war mein Anspruch an inhaltliche Perfektion nicht so hoch.

Aber aufs Korn nehmen wollte ich eigentlich auch nicht die Kulturindustrie, sondern die Konsumenten. Ich zeichne ein Bild von Menschen, die ihren freizeitlichen Lebensinhalt auf den Medienkonsum verengen. Dabei entwickeln sie eine Sehnsucht nach etwas, das darüber hinaus geht. Das "Fernsehen macht süchtig"-Klischee stimmt ja einfach. Ich erinnere mich, als Kind vor dem Fernseher meiner Großeltern herumgehockt zu haben und mich zu sehnen, dass endlich mal ein vernünftiges Programm kommt, anstatt die Kiste einfach abzuschalten und nach draußen zu gehen oder Comics zu zeichnen ( meine Eltern waren wirklich unendlich weise, sich so ein Ding nie angeschafft zu haben; bin ich froh, dass sie hart geblieben sind ).
Auch heute gibt es in der Bevölkerung eine viel zu große Aufregung darüber, dass das Fernsehen an Niveau verliere. Nur: Warum lassen sie die Kiste nicht einfach mal aus und unternehmen was?
Meine Prots haben eben vergessen, was es heißt, etwas zu "unternehmen", und suchen sich eine Ersatzbefriedigung für etwas, das sie leicht durch eine Spritztour aufs Land haben könnten: Echtes, sinnliches Erleben ( wobei es einen Unterschied zwischen "Erleben" und "Erlebnis" gibt ) und selbst aktiv zu werden ( ich weiß noch, wie kribbelig ich damals immer vor der Glotze wurde, ohne mich wirklich von dem öden Programm losreißen zu können ).
Ulf ist nicht in der Lage, diese Sehnsucht zu artikulieren ( "Auwas?" ), und Frank lebt sie falsch aus. Es wird mit Sicherheit nicht lange dauern, und die beiden werden auch die VR-Welt nicht mehr authentisch genug finden - und sich nach einem noch größeren Erlebnis-Kick umsehen.

Jetzt muss ich wohl einen Weg finden, das besser rüberzubringen. Dabei kann ich Vorschläge gut brauchen ( werde aber auch von mir aus darangehen, nur damit kein falscher Eindruck entsteht *g* ).

Freue mich über weitere Meinungen - egal ob positiv oder negativ. :)

 

Hallo Megabjörnie,
nette Geschichte, gute Auflistung von Daily Talk, Fake TV, Info-und Dokutainment. Die Pointe ist auch ganz nett gedacht, aber mich stört:

Wenn du real was erleben willst, warum fährst du dann nicht ins Grüne und lernst echte Menschen kennen?“
Würde Frank das wirklich so ausdrücken? Hier ist für mich ein Bruch.

Und die Orchidee würde ich durch ein Gänseblümchen ersetzen. Das passt eher zur Landschaft und Brise.

Gruß, Elisha

 

Wo ist für dich der erste Absatz?
Und, damit wir nicht aneinander vorbeireden: "Straffen" heißt in meinem Wortschatz "Überflüssiges entfernen". Aber du meinst doch "Zusätzliches einfügen", oder?

Nein, mit Straffen meine ich Kürzen. Der erste Absatz ist der komplette Dialog oben bis "echte Menschen kennen". Den würde ich straffen/kürzen.

Das danach Folgende ist dann m. E. zu kurz, also ist auch die Täuschung zu kurz, wäre sie länger, würde die Pointe kräftiger aussehen.

--
Das Verhältnis der Männer ungeklärt zu lassen, störte mich nicht, obwohl es auffiel. Wären es Mann und Frau gewesen, wäre es nicht aufgefallen. Insofern ist die Vorgehensweise politisch korrekt - Die Gleichstellung von Mann-Mann und Frau-Mann.

 

Holterdipolter

1. Fernsehprogramm von heute und Technik der Zukunft passen nicht zusammen.

2.

Wenn du real was erleben willst, warum fährst du dann nicht ins Grüne und lernst echte Menschen kennen?“
Widerspruch zu dem, was sie tun! Das hätte Frank so nie gesagt.

3. Der Dialog hängt leer im Raum.

Weißt du, was ich an diesen Talkshows liebe?“ „Was?“ Frank hatte die Arme verschränkt und guckte desinteressiert in Richtung Bildschirm.
Schon die zweite Zeile ist für mich ein logischer Fehler, da der Leser weder weiß wer Frank, noch wer der Fragesteller ist; diese Frage bleibt offen, die Personen werden nicht ansatzweise charakterisiert. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass auch ich dieses pädagogische "Zeigefingergefühl" hatte, ich empfand den Dialog als unnatürlich.

4. Du schreibst wie ein Geisteswissenschaftler. Geisteswissenschaftler sind Vollidioten. Nur ein Geisteswissenschaftler kommt auf die Idee, eine Interpretation zu seiner Geschichte zu schreiben, die länger ist als die Geschichte selbst. Hör auf ein Geisteswissenschaftler zu sein und benimm dich wie ein Mensch: wenn du was zu sagen hast, schreib eine spannende Geschichte.

 

Verdammt! Hab ich gesagt, ich freue mich über weitere Meinungen? :schiel:

Moin zusammen!

@Elisha: Die von dir zitierte Stelle sollte ich wohl wirklich überdenken. Das mit der Orchidee lasse ich aber so. Die anderen haben Recht. Ist ja eine Cyberwelt. ;)

@FlicFlac: Auch deinen Vorschlag werde ich wohlwollend prüfen. Aber was würdest du denn oben weglassen?

@Golio: Ja, das mit der Kombination Salesch/Holt und Cyberzeitalter scheint wirklich nicht so richtig anzukommen. Habe wohl irgendwie gehofft, dass ihr das durchgehen lasst ... :D
Was das Ende angeht: Nee, ich mache keine Hippie-Öko-Kritik-Geschichte daraus. :D Das "unlogische, unoriginelle, langweilige Ende" drückt genau das aus, was ich sagen wollte. ;)
Dafür werde ich wohl Hold und Salesch ersetzen und die Geschichte in einer relativ nahen Zukunft spielen lassen.

@Quasimodo666: Zu Punkt 1 und 2 hatte ich ja oben Stellung bezogen.
Punkt 3 finde ich interessant. Eigentlich hielt ich eine ausführliche Charakterisierung für überflüssig, weil ich dachte, dass die wesentlichen Eigenschaften durch den Dialog deutlich werden. Allerdings hatte ich auch nicht unbedingt sooo ein plastisches Bild meiner Figuren vor Augen.
Der zweite Satz ist aber ganz sicher kein logischer Fehler, weil es bei Kurzgeschichten durchaus nicht unüblich ist, dass der Leser erst nach und nach ein Bild von der Situation und den Figuren bekommt. Die Informationen dürfen auch ruhig mal ein wenig unsystematisch gestreut sein.
Das "Zeigefingergefühl" war nicht beabsichtigt. Da werde ich den Dialog wohl mal umschreiben müssen.
Zu Punkt 4: Ich bin kein Vollidiot. Aber danke für deine Meinung *schmoll*.
Im Ernst: Die Interpretation ist als Hilfestellung für die Kritiker gedacht. Sie soll es ihnen erleichtern, Vorschläge zu machen, die meine Intention besser stützen.
Und außerdem schmeichelt es meinem Ego, wenn ich erkenne, was da so alles an Gehalt in meiner kleinen Geschichte steckt. :p

@Morphin: Oh, du findest den Zeigefinger positiv? :shy: Dann sollte ich mir noch mal überlegen, ob ich das ändere *g*.
Tatsächlich ist mir das beim Schreiben gar nicht aufgefallen. Erst jetzt ahne ich so langsam, was ihr meint. Sollte ich mir noch mal durch den Kopf gehen lassen ...

@all: So, jetzt habe ich erst mal Stoff zum Nachdenken. Ein bisschen was werde ich sofort umsetzen ( d. h. morgen, wenn ich nicht ständig mit dem Kopf auf die Tastatur falle :sleep: )

Danke übrigens für die konstruktiven Kommentare.

Ciao, Megabjörnie

 

Hallo!

Erst einmal möchte ich sagen, dass ich die Geschichte im Satire-Bereich völlig fehlgepostet sehe, aber das nur marginal.

Die Geschichte ist vom Aufbau her sicherlich einigermaßen gelungen; gerade den Einstieg halte ich für sehr passend und den gesamten Dialog für bis auf wenige Ausnahmen ("nicht wirklich" , "ins Grüne", etc.) relativ realistisch.

Ob ihrer Kürze lässt sich die Geschichte zwar relativ flüssig lesen, echte Spannung ist jedoch nicht vorhanden. Die Pointe ist zwar sehr schön gedacht, könnte jedoch sprachlich um einiges raffinierter ausgedrückt werden.

Deine Aussageabsicht kommt klar genug zum Vorschein.

Ich hoffe ich konnte helfen.

 

Hi Tantus!

Kannst du deine Aussagen auch begründen?
Warum ist das keine Satire für dich, an welchen Stellen könnte ich mich sprachlich "raffinierter" ausdrücken?

Besonders Letzteres interessiert mich, weil es vielleicht maßgeblich zur Verbesserung der Geschichte beitragen könnte.

 

Äh, könntet ihr zur Abwechslung auch mal wieder konstruktiver werden?
Ja, sehr witzig, Tantus, aber wir wollen den Thread ja nicht künstlich oben halten, oder?

 
Zuletzt bearbeitet:

"Dann ziehen wir uns halt ‚Kopernikus' rein."
:)
"Virtual Reality Space"-Ausflug
Space? Passt nicht zur beschriebenen Szene
Hi Megabjörnie,
neu ist die Idee ja nicht gerade. Anfangs denkt man noch, es wär ganu gut und neu, also, neue Version von was altem, aber besser ausgeführt, aber es is die gleiche K... wie eh und je.
Trotzdem gefällt mir die Geschichte :susp:
--
hab mir grad golios post durchgelesne: wenn dus so gemacht hättest, wärs echt voll cool geworden. Natürlich kann ich das :lol:

 

Space? Passt nicht zur beschriebenen Szene

Wieso nicht? Sagt man nicht "Space" zu virtuellen Räumen?

neu ist die Idee ja nicht gerade.

Na ja, so ist das halt, wenn man als Autor ein schlechtes Gewissen hat, weil zwischen den letzten beiden Geschichten so viel Zeit vergangen ist. Da will man erst mal Output bringen, Hauptsache Geschichte. *Seufz* :dozey:

 

hi,

Na ja, so ist das halt, wenn man als Autor ein schlechtes Gewissen hat, weil zwischen den letzten beiden Geschichten so viel Zeit vergangen ist. Da will man erst mal Output bringen, Hauptsache Geschichte.
Naja, es ist ja nun nicht so, daß eine gewaltige Fangemeinde atemlos wartet, ob und wann du was Neues bringst. Also: keep cool und laß dir Zeit, dann werden deine Geschichten auch sicherlich wieder besser.

Mit Gruß
Kyselak

 

Hallo Megabjörnie,

ein ausgelutschter Plot im Gewande einer seichten Satire, aber sprachlich gut zu lesen, was nicht zuletzt daran liegt, dass du sehr viel in die wörtliche Rede gesetzt hast. Der Aufbau der Geschichte kommt mir recht bieder daher und den satirischen Touch bekommt das ganze auch erst durch die Pointe, denk sie dir weg und du hast nur eine alltägliche Unterhaltung übers Für und Wider des Fernsehprogramms.
Was ich vermisst hab, sind auch noch ein paar Seitenhiebe in Richtung Werbebranche im Zusammenhang mit dem Fernsehen.

Als leicht umzusetzenden Verbesserungsvorschlag könntest du die Story bereits in den Realityfreizeitpark setzen und deine Protagonisten berühmen sich der wunderbar erlebbaren Wirklichkeit und schimpfen über das Fernsehprogramm, ziehen Vergleiche und beglückwünschen sich heftig, dass sie die Realität dem Fernsehen vorgezogen haben. Am Ende ist dann deine Pointe.

Lieben Gruß
lakita (einhändig geschrieben)

 

Hi lakita!

Was ich vermisst hab, sind auch noch ein paar Seitenhiebe in Richtung Werbebranche im Zusammenhang mit dem Fernsehen.

Hm, das ist vielleicht keine schlechte Idee, aber es lässt sich nicht so gut einbauen. Die Werbung würden wohl beide wegzappen, ohne sich damit auseinanderzusetzen. Allerdings ( :idee: ) könnte ja auch ein Logo in Herzform an einem Baum auftauchen, so als Liebesbotschaft: "Schöner werden mit nivea" oder so ähnlich ( sicherheitshalber natürlich mit fiktivem Namen ;) ).
Ja, klar, natürlich, das ist es! *Handvorkopfschlag* Wieso bin ich da nicht gleich drauf gekommen?

Als leicht umzusetzenden Verbesserungsvorschlag könntest du die Story bereits in den Realityfreizeitpark setzen

:bounce: Genial! Das mache ich! Hey, woher hast du all die guten Einfälle? Das ist mir echt noch gar nicht in den Sinn gekommen. :shy:

Danke, Mann, äh, Frau, was auch immer. :D Vor allem, wenn man bedenkt, dass dir die Geschichte nur mäßig gefallen hat. Wäre natürlich eine interessante Frage, was ich machen müsste, damit der Aufbau nicht mehr "bieder" wirkt *g*. Aber ich kann auch ein Stück radikaler werden, wenn du willst *hechelschwanzwedel*.

In überschwänglichst-demütigster Dankbarkeit und mit dreifachem
:thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

Ciao, Megabjörnie

 

Hallo Megabjörnie,

gut geschrieben! Besonders der erste Teil: Talkshows, die eklige Typen casten, idiotisches Infotainment und windiges Dokutainment.
Am Ende hast Du etwas übertrieben, finde ich: Wenn die Virtuelle Realität die Grenzen der Medien überschreitet, und die Leute ihre "normalen" Sinneseindrücke aufpeppen, verlieren sie den Bezug zur Realität und können ihr Leben nicht mehr bewältigen, oder sie drehen einfach durch, weil ihre Hirne mit dem Zuviel an Eindrücken nicht klarkommen

Glänzend fand ich die Erklärung, die Du nach den ersten Kritiken abgegeben hast:

Ich zeichne ein Bild von Menschen, die ihren freizeitlichen Lebensinhalt auf den Medienkonsum verengen. Dabei entwickeln sie eine Sehnsucht nach etwas, das darüber hinaus geht. Das "Fernsehen macht süchtig"-Klischee stimmt ja einfach. [...]
Meine Prots haben eben vergessen, was es heißt, etwas zu "unternehmen", und suchen sich eine Ersatzbefriedigung für etwas, das sie leicht durch eine Spritztour aufs Land haben könnten: Echtes, sinnliches Erleben [...] und selbst aktiv zu werden ( ich weiß noch, wie kribbelig ich damals immer vor der Glotze wurde, ohne mich wirklich von dem öden Programm losreißen zu können ).
Der Text würde vielleicht schärfer, wenn Du den Suchtcharakter des Fernsehglotzens stärker betonen würdest. Der Abschluss mit der zweiten Cyberrealität würde glaubhafter wirken, wenn Du die VR-Maske als tolle Neuheit vorstellen würdest ("Probier das mal! ..."). So wie manche Leute angeblich von Haschisch auf Heroin umsteigen.

Die Werbung, die das Programm dauernd unterbricht, kommt gar nicht vor.

Insgesamt hat mir die Satire gut gefallen! Der Zeitfresser Fernsehen macht die Leute passiv und dient heute hauptsächlich dazu, den Leuten irgendwelche Produkte aufzuschwatzen.

Freundliche Grüße,

Fritz

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom