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Ecgonin infinite

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26.04.2015
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Ecgonin infinite

Das monotone, dröhnende Geräusch des Weckers ertönt. Es ist wieder drei Uhr morgens. Wir haben zwanzig Minuten Zeit für das Einnehmen des Ecgonin infinite, Duschen, Anziehen und vor die Tür Treten. Bei Verstoß eines dieser Sachen oder beim Überschreiten des Zeitlimits führt es zu Konsequenzen, die bis zu einer Entlassung reichen können. So verkündet das Sprachmemo jeden Tag mit der selben Stimme die selbe Nachricht über den selben Ablauf des Tages. Und bisher kam kein Arbeiter zurück, der gegen eines der Gebote verstoßen hatte:
1. Sprich keine Arbeiter an! Rede nur, wenn du von dem Zentralcomputer angesprochen wurdest! Antworte ehrlich und direkt!
2. Nimm jeden Tag das Ecgonin infinite ein und erledige deine Arbeit sorgfältig und schnell!
3. Begib dich niemals in den verbotenen Ostflügel und verlasse nie die Fabrik der PFc Company.
4. Um zwanzig Uhr wird geschlafen! Dazu werden die bereitgestellten Schlaftabletten eingenommen! Um drei Uhr morgens wird aufgestanden! Um halb vier wird sich am Arbeitsplatz eingefunden und bis halb acht abends gearbeitet!
5. Essenszeiten sind um sechs, zwölf und achtzehn Uhr und sind nicht zu verpassen!

OBERSTES GEBOT: Auf Verstöße eines dieser Gesetzmäßigkeiten folgen unwiderruflich sofortige, negative Sanktionen.

Soviel ich weiß, kontrolliert der Zentralcomputer praktisch alles in der Fabrik. Er steuert die Security-Roboter und ich denke, dass auch von dem Computer alle Sprachmemos und Durchsagen stammen.
Ich habe heute meinen freien Tag und mir zu diesem Anlass vorgenommen, in einem Brief mein schlichtes Leben festzuhalten und den Alltag kurz zu dokumentieren. Jeder Arbeiter hat an einem Tag im Quartal frei. Das macht vier Tage im Jahr und vierzig in einem Jahrzehnt. Damit ist das mein 41. freier Tag. Ich ließ Papier und Stift von der Inventurzählung mitgehen. Ich habe erfahren, dass ich seit meiner Geburt hier bin und auf künstliche Art zur Welt kam. Jedes Kind beginnt mit zehn Jahren hier zu arbeiten. Für die jüngeren gab es Erziehungsräume, welche aber mittlerweile umfunktioniert worden sind, da die Arbeiter seit kurzem lediglich geklont werden, deren Entwicklung wesentlich kürzer und einfacher zu sein scheint. Man trimmt uns alle von Anfang an auf die zu verrichtende Arbeit, bis wir gereift sind. Ich habe stets vermieden, mich zu isolieren und in mich zu kehren, wo ich dann langsam verfaulen würde. Ich hatte immer ein waches Auge und ein spitzes Ohr. Außerdem hatte ich es unter größtem Risiko geschafft, mich mit einem älteren Arbeiter auszutauschen. Ich sah ihn nie wieder. Wir stellen diese ganzen elektronischen Geräte für die reichsten Menschen her, die die Erde längst verlassen haben. Wir sind zum Produzenten unserer Versklavung geworden. Unterworfene unseres Produkts. Wir hätten es aufhalten können. Es entwickelte sich langsam zu einer Abhängigkeit und schnell zu einer Sucht. Es sollte unser Leben vereinfachen, aber nicht übernehmen. Schon damals wusste man, wohin der übermäßige Konsum führen würde: durch Filme, Musik, Fernsehen, Philosophen und Schriftsteller und so weiter. Aber wir waren blind. Wir hatten die Medien hingenommen, als dienten sie zur Unterhaltung und zum Amüsement. Und wir waren dumm und unvernünftig, nicht zu verstehen, dass es gar nicht so entfernt von der Wahrheit gewesen war. Oder sie wollten es nicht glauben, es nicht einsehen. Die Ignoranz und Sturheit ist ohnehin eine Eigenschaft oder Angewohnheit des Menschen, die er leichter ablegen könnte, als er denkt. Sie war schon immer die Schaufel gewesen, mit der sich der Mensch eines Tages sein Grab hätte ausheben müssen. Vielleicht hatte er bereits vor langer Zeit damit begonnen. Das Grab wurde tiefer und tiefer. Es war nur noch etwas oder jemand nötig gewesen, der den blinden und benommenen Menschen in sein Grab stieße. Diese Pille macht den Menschen benommen, dieses Ecgonin infinite.
Trotz meines freien Tages müsse ich diese abscheuliche Pille einnehmen, die einem das Bewusstsein raubt. Die Stimme sagt, es sei besser für die Produktivität. Jeden Tag kontrollieren die Roboter bei jedem Arbeiter mit Scannern, ob man die Pille genommen hat. Danach geht es sofort an die Arbeit. Es führt eigentlich kein Weg daran vorbei, die Pille nicht zu sich zu nehmen. Jedoch habe ich ihre volle Wirkung seit etwa acht Monaten nicht mehr erlebt. Jeden Tag nach dem Scan stecke ich mir zwei Finger so tief in den Rachen, bis ich würge und anschließend die Pille erbreche. Diese verstecke ich dann in einem Spalt in der Wand hinter meinem Schrank. Ich schätze, es wäre zu gefährlich, die Pillen in den Abfluss eines komplett überwachten Gebäudes zu schmeißen.
Ständig wird die ruhige und friedliche Musik von emotionslosen Ansprachen aus den Lautsprechern unterbrochen. Allein der Satz „We love PFc Company and you love it, too!“ wird alle fünfzehn Minuten in der selben unnatürlichen, monotonen Stimmlage wiederholt. Jeden Tag wird ausschließlich gearbeitet und jeder, der frei hat, muss in seinem Zimmer verbleiben. In jedem Zimmer steht ein Fernseher, der aber nur Programme mit der PFc Company und unterschwelligen Botschaften zeigt.
Gestern erst gab es wieder einen Ausreißer, der einfach durchgedreht ist und sich quer durch die Fabrik gekämpft hat. Das passiert öfters. Sie seien eine unerwünschte Nebenwirkung des Ecgonin infinite, proklamiert die Stimme am nächsten Tag. Allerdings stellen sich diese Ausreißer oder Outsider, wie sie von den Sicherheitsrobotern genannt werden, viel zu dämlich an, um etwas zu erreichen. Ohne Plan und ohne Ziel. Sie drehen plötzlich einfach am Rad.
Ich bin nicht so. Ich weiß, was ich tue. Das ist mein Vorteil, was mich von allen anderen hier unterscheidet. Ich bin diesbezüglich sowieso nicht sicher, ob ich der einzige Mensch bin. Ich bin umgeben von Klonen und Drogen konsumierenden Menschen. Kann man diejenigen, die durch den Einfluss einer Pille täglich und langfristig ihren Verstand verlieren, als Menschen bezeichnen. Ist es das? Das rationale Denken, die Vernunft, das volle Bewusstsein seiner selbst? Ist es das, was den Menschen zum Menschen macht oder ist es seine leicht kopierbare Anatomie? Oder ist die Individualität ein Trugbild? Eine Illusion, eine Fata Morgana, die man sieht, aber nie erreichen kann? Ich fürchte um den Wahrheitsgehalt dieser Fragen. Aber mir scheint es, als stecke in allen ein wahrer zutreffender Kern. Es kommt mir alles dennoch so willkürlich vor. Alles so unerreichbar! Ich muss fliehen. Weg von all dem!
Jeder Tag ist derselbe. Jede fleischige Mahlzeit gleicht der sonderbar schmeckenden vom Vortag. Jede Nacht verschwinden Arbeiter und am nächsten Morgen stehen frische, junge, neue in diesen Zimmern bereit. Ich will gar nicht wissen, was mit ihnen passiert. Ich muss hier raus. Ich warte, bis jemand wieder durchdreht und nutze die Gelegenheit zu fliehen. Ich habe mir alles genau angesehen. Der verbotene Osttrakt ist die wahrscheinlich beste Hoffnung einen Ausgang zu finden. Durch den letzten Durchgeknallten mussten dort neue Wartungsarbeiten an mehreren Luftschächten veranlasst werden, die womöglich bis zu drei Monate dauern könnten. Es wäre ein verfluchtes Schicksal, wenn bis dahin keinem die Sicherungen durchbrennen.
Ich werde mich erst wieder melden, wenn ich es erfolgreich geschafft habe.

4. Februar 2131​

Naren-Jiang Shi

 

Hallo joker13kg,

Dein Prot. fragt, was den Mensch zum Menschen macht. Na, die Anatomie ja bestimmt nicht. Aber es ist ja fraglich, ob überhaupt Menschen dabei sind. Und die Frage, die sich dein Prot. stellt, könnte sich jeder andere auch stellen. Es ist also nicht sicher, dass dein Prot. ein Mensch ist.

Ja, dieses Thema ist schon ziemlich beackert worden. Du lässt deinen Opfern eine Menge Freiraum, muss ich feststellen. Sie haben einen freien Tag. Sie müssen ihre Pillen nehmen. Warum scannen die Roboter, ob sie die Pille geschluckt haben? Warum verabreichen sie sie nicht? Dann wissen sie doch, ob sie sie genommen haben.
Sie schaffen sich willenlose Wesen. Wer sind die? Die Superreichen, die schon lange nicht mehr da sind. Warum dann der Aufwand? Wenn sie schon eigenständig agierende Roboter haben, was braucht’s dann überhaupt noch der „Menschen“?

Wenn es möglich ist, durch den berühmten verbotenen Ostflügel (ich glaube, es ist immer der Ostflügel :)) abzuhauen, dann muss es doch noch eine Welt geben, in die es sich lohnt, zu fliehen. Das müsste dann aber auch sichtbar werden.

Ich habe erfahren, dass ich seit meiner Geburt hier bin und auf künstliche Art zu Welt kam.

... zur Welt kam.

Für die jüngeren gab es Erziehungsräume, welche aber mittlerweile umfunktioniert worden sind, da die Arbeiter seit kurzem lediglich geklont werden, deren Entwicklung wesentlich kürzer und einfacher zu sein scheint.

warum nicht einfach welche aber mittlerweile unfunktioniert wurden?

Man trimmt sie alle von Anfang an auf die zu verrichtende Arbeit, bis wir gereift sind.

Entweder man trimmt sie alle ... bis sie gereift sind, oder man trimmt uns alle ... bis wir gereift sind. Gemischt ist das nicht möglich.

Jeden Tag kontrollieren die Roboter bei jedem Arbeiter mit Scannern, ob man die Pille genommen habe.

hier eindeutig: ... ob man die Pille genommen hat. Die wollen ein eindeutiges Ergebnis haben, und da gibt es nur ein nein, hat nicht genommen, oder ein ja, hat genommen.

Jedoch habe ich ihre volle Wirkung seit etwa acht Monaten nicht mehr erlebt. Jeden Tag nach dem Scan stecke ich mir zwei Finger so tief in den Rachen, bis ich würge und anschließend die Pille erbreche. Diese verstecke ich dann in einem Spalt in der Wand hinter meinem Schrank. Ich schätze, es wäre zu gefährlich, die Pillen in den Abfluss eines komplett überwachten Gebäudes zu schmeißen.

Wenn die Überwachung so perfekt ist, dann merken die auch, wenn einer kotzt. Außerdem: wenn die Roboter scannen, ob die Pille genommen worden ist, dann guckt der noch nicht nach einem geometrischen Körper, sondern nach Werten. Wenn dein Prot. also seit acht Monaten die Pille nicht genommen hat, muss das auffallen. Meiner Meinung nach. Oder das System ist nicht so perfekt und es wäre sowieso ein leichtes, auszubrechen und die Arbeiter haben nur zu viel Angst.

So richtig bin ich noch nicht einverstanden. Da geht noch was.

Schönen Gruß
khnebel

 

Hallo joker13kg,

vor allem erstmal: Willkommen bei den Wortkriegern :) Ich hoffe Du hast Spass hier.

Ich habe mich wegen dem "Science Fiction"-Tag entschlossen, heute Deinen Text zu lesen.
Vom Thema her wurde ich nicht enttäuscht. Die Idee, die hinter Deinem Text steht, ist, wie khnebel schon gesagt hat, schon oft bearbeitet worden, hat aber meiner Meinung nach immer Potential.
Leider schafft es Dein Text nicht, den Leser (oder mich) mitzunehmen. Klar, logisch ist das alles verpackt - und sogar übermäßig erklärt. Das bedeutet, Du hast Dir genug Gedanken über die Welt Deines Protagonisten gemacht. Und dennoch sind es die logischen Ungereimtheiten, die mich am meisten stören. Beispiele:
Woher weiß der Protagonist so viel über die Gesellschaft, wenn er seit seiner Geburt so manipuliert wurde. (Also z.B. woher weiss er etwas über "Reiche", und dass sie "weg" sind?)
Wem schreibt der Protagonist überhaupt? Kennt er andere Menschen? Warum kann er überhaupt schreiben?

Das mit dem Brief würde ich mir nochmal überlegen, ob das eine geeignete Form ist.
Entweder: Lass ihn wirklich einen Brief an einen Menschen schreiben. Dann solltest Du die Erklärungen aber nicht so "objektiv" bringen. (Wie z.b. 1.Gebot,...2.Gebot...). Sondern dann z.B: "Ich hatte Dir doch von Max4 - wie ich ihn nenne - erzählt. Seit 3 Tagen habe ich ihn nicht gesehen. Er hatte gegen das zweite Gebot verstossen und seine Ecgonin infinite versehentlich ins CLo fallen lassen".
Was ich meine: Dein Text klingt zu sehr nach "Berichterstattung/Dokumentation".
Eine andere Art wäre schon die Ich-Form als Erzählperspektive. Dann würde ich aber eher Aktionen erzählen, und die Welt "nebenbei" erklären. Also zum Beispiel wie er seinen Ausbruch plant. Wie er Stück für Stück herusfindet, wo in der "Totalüberwachung" die Lücken sind und sich Seile, oder was auch immer er für den Ausbruch benötigt, mitgehen lässt. Denn nicht jede Sanktion wird gleich die "Entlassung" mit sich bringen.

Also: Für eine spannende Geschichte ist doch alles da. Lass den Protagonisten auch Protagonost sein - lass ihn was tun und erzähl seine Geschichte :)

Ich hoffe meine Anmerkungen helfen Dir
Gruss
pantoholli

 

Vielen Dank erstmal für eure Antworten.
Ich stimme euch in so ziemlich allen Punkten zu. Das war auch erstmal nur ein, ich sag mal, prototypischer Text und auch mir sind schon ein paar Logiklöcher während des Schreibens aufgefallen. Ich hatte ihn vor einem Jahren innerhalb von ein paar Stunden für die Schule geschrieben und ihn für diese Website nochmal abgetippt, um das hier erstmal auszutesten, da ich momentan an einem anderen umfangreicherem Text schreibe, den ich hier reinstellen wollte. Jedoch ist er noch nicht fertig und mir ist aufgefallen, dass man hier gar nicht die Schriftart ändern kann, was problematisch für meinen derzeitigen Text ist.

Trotzdem habe vorerst einen guten Eindruck von dieser Seite durch die hilfreichen und konstruktiven Antworten erhalten und werde sicherlich hier noch mehr reinstellen.

Gruß
joker13kg

 

Hallo joker,

da hat mir Deine Kalliope-Adaption nicht nur sprachlich besser gefallen. Was wäre das für ein Schock, Hoch- und Kunstsprache in SF einbrechen zu lassen!

Nun bin ich kein Freund von SF (für mich einfach science fantasy). Es ist nix anderes als die Fortschreibung der Geschichte, wie wir sie kennen. Und Du bringst technologisch-ökonomische Rationalität und Konsumismus, unsere neueste Kreation von Religion, an ihr Ende. Aber selbst das Wachstum des nächsten Jahres (genau genommen: Nicht mal des nächsten Quartals) kriegen unsere großen Prognostiker hin, vorherzusagen. Da ist mancher Kaffeesatzleser präziser!

Aber woran mich Deine Geschichte dennoch erinnert: An Jaron Lanier, wenn es bei ihm heißt: »Innerhalb der winzigen Elite der Milliardäre, die die Cloud-Computer betreiben, herrscht der laute, zuversichtliche Glaube, dass die Technologie sie eines Tages unsterblich machen wird. Google zum Beispiel finanziert eine große Organisation mit dem Ziel, "den Tod zu überwinden". Und es gibt viele Beispiele mehr. Ich kenne einige der Hauptbeteiligten der Anti-Tod- oder posthumanen Bewegung, die im Herzen der Silicon-Valley-Kultur sitzt …«

»Die Arithmetik ist klar. Falls die Unsterblichkeitstechnologie, oder auch nur eine Technologie der drastischen Lebensverlängerung zu funktionieren beginnt, müsste sie entweder auf die kleinste Elite beschränkt bleiben oder wir müssten aufhören, Kinder in die Welt zu setzen, und in eine unendlich fade Gerontokratie übergehen. Dies sage ich um hervorzuheben, dass in der digitalen Technologie häufig, was radikal scheint - was auf den ersten Blick wie kreative Zerstörung wirkt -, sich in Wirklichkeit, wenn es tatsächlich umgesetzt würde, als hyperkonservativ und unendlich fade und langweilig herausstellt. Eine weitere populäre Idee ist, unser Gehirn in die virtuelle Realität "upzuloaden", damit wir für immer in einer Softwareform weiterleben könnten. Und das trotz der Tatsache, dass wir noch nicht einmal wissen, wie das Gehirn funktioniert. Wir wissen nicht, wie Ideen durch Neuronen repräsentiert werden. Wir stellen Milliarden von Dollar bereit, um das Gehirn zu simulieren, dabei kennen wir jetzt noch nicht einmal die grundlegenden Prinzipien, nach denen es funktioniert. Wir behandeln Hoffnungen und Glaube, als wären sie etablierte Wissenschaft. Wir behandeln Computer wie religiöse Objekte …«

Nehmen wir die einleitende Stelle unseres 21-jährigen Prot: Im

Es ist wieder drei Uhr morgens
Wie jeden Tag um drei in der Früh, der immergleiche Trott, den man heute schon im Eiermarsch der shoppenden Massen mit den glückseligen Visagen sieht, die sich vorschreiben lassen, wie sie ihre freie Zeit zu verbringen hätten. Da braucht’s keiner Fortschreibung von 116 Jahren in ein fernes 2131! Und das Substantiv und sein Vertreter regiert die Sprache
Wir haben zwanzig Minuten Zeit für das Einnehmen des Ecgonin infinite, Duschen, Anziehen und vor die Tür Treten.
Wir … Minuten Zeit … Einnehmen … Ecgonin infinite, Duschen, Anziehen … Tür Treten
wobei das
vor die Tür Treten
in seiner Zweideutigkeit schon die kommende Revolte ankündigt, gegen die Türen zu treten ...

Keine Frage: Der Computer und damit der Algorithmus ist die bürokratische Disziplinierungsmaschinerie schlechthin. Alles Lebendige (oder was sich dafür hält) wird zum Anhängsel, das insofern gefährlich wird und selbst gefährdet ist, soweit er unberechenbar bleibt.

Darum lautet das moderne elfte Gebot: Du sollst dein Nächster sein!

Gruß

Friedel

Jaron Lanier: Für einen neuen Humanismus. Wie wir der digitalen Entrechtung entkommen. Rede zum Empfang des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels am 12. Oktober 2014 in der Frankfurter Paulskirche, in: Blätter für deutsche und internationale Politik 11/2014, S. 42 ff., Zitate S. 56

 

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