Was ist neu

Dunkler Wald

Mitglied
Beitritt
27.08.2017
Beiträge
3

Dunkler Wald

Es war ein Samstag, 23 Uhr abends. Die Gruppe aus Menschen verließ ihr Dorf, in dem sie wohnten und betrat mit Taschenlampen bewaffnet den anliegenden Wald. Der Vater Carsten, schlank, dreiundvierzig Jahre alt, mit schwarzen Haaren, ging der Gruppe mit einem sorgenvollen Gesicht voraus. Dicht gefolgt, seine Frau, vierzig Jahre, etwas dicklich und mit blonden Haaren, deren Gesicht nicht weniger sorgenvoll aussah. Außerdem war da noch das kinderlose Ehepaar aus dem Nachbarhaus, welche sich an der Suche nach dem neunzehnjährigen Mädchen beteiligten.

„Carsten!“, setzte die Nachbarsfrau Nadine zu einer Frage an. „Was haben die auf der Polizei zu dir gesagt?“. „Babsi ist keine Minderjährige mehr! Darum beginnt eine Suche erst achtundvierzig Stunden nach dem Verschwinden!“, war die Antwort von Carsten, der sich dabei nicht zu Nadine umdrehte, sondern mit seiner Taschenlampe weiterhin den Wald absuchte. Während die Gruppe immer weiter in den dunklen Wald eintauchte, entfernte sie sich von der Beleuchtung der letzten Straße. Bald waren die einzigen Lichtquellen der Vollmond über ihnen und die mitgeführten Taschenlampen.

Es war ein kühler Abend im November und man konnte den schnellen Atem der vier Wanderer als Dampf aus ihren Mündern entweichen sehen. Durch den schnellen und beschwerlichen Schritt auf dem unwegsamen Boden des Waldes, hatten alle einen beschleunigten Puls und waren durch die Anstrengung so erwärmt, dass sie die Kälte des Waldes und der Dunkelheit nicht spürten.
„Carsten! Lauf nicht so schnell! Ich komme gar nicht richtig mit!“, ertönte von hinten eine Aufforderung, die von Jens stammte, welcher der dickste des spontanen Suchtrupps war. „Halt dein Maul, Jens! Wenn du nicht mitkommst, dann geh wieder nach Hause!“, war Carstens schroffe Antwort darauf, der sich weiterhin auf die durch seine Taschenlampe beleuchteten Stellen konzentrierte. „Alles wird gut, Schatz! Wir werden unsere Kleine schon wieder finden!“, versuchte ihn seine Frau mit sanfter Stimme zu beruhigen. Sie stolperte kurz nach diesen Sätzen, welches Carsten sofort bemerkte, sich zu ihr umdrehte, auf die Beine half und sie küsste. Der Suchtrupp blieb für einen Moment stehen.

„Ich weiß, mein Schatz, wir werden unsere Kleine finden!“, sprach Carsten, nachdem er seine Lippen von ihren gelöst hatte. Der Suchtrupp ging weiter und konzentrierte sich wieder auf die von den Taschenlampen beleuchteten Stellen des Waldes. Vater Carsten und Mutter Petra fingen an, den Namen ihrer Tochter durch den dunklen Wald zu rufen. „Babsi! Babsi!“, ertönte es in lauten, verzweifelten und zugleich hoffnungsvollen Rufen. „Wann hast du das letzte Mal versucht Babsi über ihr Smartphone zu erreichen?“, fragte Petra ihren Mann. Um 18 Uhr, eine halbe Stunde bevor wir zur Polizei gegangen sind und sie als vermisst gemeldet haben! Aber es ging nur die Mailbox dran! Sie ist ja schon letzte Nacht ohne Rückmeldung nicht nach Hause gekommen und du weißt, wie ungewöhnliches dieses für unsere Kleine ist!“, antwortete ihr Carsten.

Die Laternen der letzten Straße waren nun zur Gänze verschwunden und das Mondlicht schien nur begrenzt durch die herbstlich bestückten Baumkronen. „Wisst ihr, was ich für einen Verdacht habe?“, schnaufte Jens viel mehr, als dass er dieses sprach. „Vor fünf Monaten hat doch so ein Asylanten-Heim aufgemacht! Ich glaub, so ein paar Kilometer entfernt in der nächsten größeren Stadt! Ich mag mir das gar nicht ausmalen, aber vielleicht hat einer von diesen Yussufs sie entführt und …!“.

„Jens! Jetzt hör auf den Teufel an die Wand zu malen!“, unterbrach ihn seine Frau Sabine abrupt. Carsten scherte sich im Grunde nicht um das Gerede von Jens und konzentrierte sich unablässig auf die Suche nach seiner Tochter. Es kam leichter Wind auf und man hörte das Rascheln der Blätter. Carsten dachte dann doch einen Moment über die Worte von Jens nach. Er wusste, dass seine Tochter sozial sehr engagiert war und ehrenamtlich in ihrer Freizeit in der Flüchtlingshilfe arbeitete. Ihr größter Traum war es, nach dem Fachabitur Sozialarbeiterin zu werden. Schon von Kindesbeinen an war sie hilfsbereiter als andere Kinder. „Hatte sie während ihrer ehrenamtlichen Arbeit jemand falsches kennen gelernt?“, war Carstens Gedanke, welcher ihm nun im Kopf kreiste.

Carsten wurde durch ein Geräusch aus seinen Gedanken gerissen. Er stoppte plötzlich seinen Gang, die drei Gefährten taten es ihm gleich. „Warum bist du stehen geblieben?“, wollte Petra wissen. „ Ich glaube, ich hab etwas gehört! Seid mal bitte still!“. Der Suchtrupp hörte gebannt in die Stille des dunkeln Waldes hinein. Tatsächlich war ein leichtes Wimmern zu entnehmen. „Aus welcher Richtung mag das Wimmern kommen?“, fragte Petra flüsternd ihren Mann.

„Ich weiß es noch nicht!“, war seine ebenfalls flüsternde Antwort. Carsten versuchte das Wimmern mit seinen Ohren zu orten und die nächste Laufrichtung zu bestimmen. Er traf eine Entscheidung und diese sollte den Suchtrupp weiter nach Westen führen. „Kommt, gehen wir in diese Richtung weiter!“, befahl er seinen Gefährten und die Gruppe setzte sich wieder in Bewegung.
Tatsächlich: Das Wimmern wurde mit Schritt für Schritt lauter. Der Puls von Petra und Carsten beschleunigte sich auf einhundert zwanzig. Plötzlich hatte Carsten etwas im Licht seiner Taschenlampe. „Babsi!“, schrie Petra schrill auf und rannte zu dem weinenden und verkrümmten etwas, welches an einen Baum gelehnt war. Carsten blieb der Mund offen stehen und seine Augen weiteten sich vor Entsetzen.

„Jens! Ruf schnell einen Krankenwagen und die Polizei!“, befahl Sabine ihrem Mann mit lautem Ton. Carsten hatte Mühe seine eigene Tochter zu erkennen. Die Person, welche in dem Lichtschein seiner Taschenlampe lag, war übel zugerichtet. Beide Augen blau und zugeschwollen, die Nase gebrochen und blutend, ihre Kleidung teilweise zerrissen und die entblößten Stellen waren übersät mit blauen Flecken. Babsis Beine waren fest geschlossen, um den verletzten Intimbereich nicht zu entblößen.

Sie flüchtete sich sofort in die Arme ihrer Mutter, die sich neben sie gekniet hatte. „Jetzt wird alles gut, Mäuschen!“, flüsterte Petra ihrer Tochter ins Ohr.

 

Gude Schreiber8519,

ich schreibe den Kommentar mal, obwohl ich befürchte, dass du (wie bei deinen beiden anderen Texten) nicht reagierst. Schließlich habe ich mir schon die Mühe gemacht, ihn zu lesen. Ich fasse es jetzt aber kurz, kann aber gerne ausführlicher werden, wenn du reagierst.

Deine Geschichte ist simpel gestrickt, es gibt keine Überraschung am Ende. Deine Beschreibungen sind intensiv, aber ich muss ehrlicherweise zugeben, dass das bei diesem Thema auch nicht schwer ist. Da reicht eine Andeutung und man muss schwer schlucken.
Den Anfang finde ich seltsam:

Der Vater Carsten, schlank, dreiundvierzig Jahre alt, mit schwarzen Haaren, ging der Gruppe mit einem sorgenvollen Gesicht voraus. Dicht gefolgt, seine Frau, vierzig Jahre, etwas dicklich und mit blonden Haaren
-> Wird das ein Zeitungsartikel? Einen solchen Beschreibungsstil kenne ich zumindest nur von dort. Das passt aber weniger zu einer Kurzgeschichte.
Zudem hat eine oberflächliche Google-Suche ergeben, dass die Polizei gänzlich anders agiert, was Vermisste angeht. Ich bin dadurch zwar kein Experte, der Besserwisser spielen sollte, aber vielleicht schaust du da besser nochmal nach. Solche Details sollten schon ungefähr passen.

Dann halte ich Carstens Charakterisierung zu Beginn etwas misslungen. Er ist extrem unfreundlich gegenüber einer Person, die ihm immerhin helfen will. Er ist also emotional aufgewühlt - verständlich. Dann knutscht er scheinbar so lange mit seiner Frau, dass extra erwähnt werden muss, dass sich die Lippen wieder lösen. Das passt nicht. Entweder ist er weniger unfreundlich oder hilft seiner Frau nur auf.

Und dann ... wird die Tochter eben gefunden. Vergewaltigt. Und deine Geschichte ist vorbei - das ist mir zu wenig. Die Suche bis dahin war nicht spannend und hinterher geht es nicht weiter.
Du hast immerhin eine Anspielung, die etwas Kontroverse bieten könnte:

„Vor fünf Monaten hat doch so ein Asylanten-Heim aufgemacht! Ich glaub, so ein paar Kilometer entfernt in der nächsten größeren Stadt! Ich mag mir das gar nicht ausmalen, aber vielleicht hat einer von diesen Yussufs sie entführt und …!“.
Aber die bleibt ungenutzt liegen. Das wäre ein aktuelles Thema, das du auf verschiedenste Weisen aufgreifen könntest, z.B. die Paare könnten sich hineinsteigern und am Ende war es doch kein "Asylant" (überraschendes Element).

Damit will ich erst einmal zum Ende kommen. Der Kommentar war jetzt schon zu ausführlich dafür, dass du bisher nichts zurückgegeben hast auf Wortkrieger.de.


Liebe Grüße,
Vulkangestein

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Schreiber8519,

das ist die erste Geschichte, die ich von dir lese, wobei "Geschichte" es nicht ganz trifft. Dafür ist sie zu kurz und die Handlung zu flach (im Sinne von: es fehlt der Bogen, die Wende, die Pointe, das Wasauchimmer). Die Handlung lässt sich bündig aufsummieren: Vier Menschen gehen in den Wald, um eine Junge Frau zu suchen, und finden sie schwer verletzt nach einer Vergewaltigung. Das wäre eigentlich ein ganz guter Einstieg in eine Geschichte, in der es darum geht, den Hintergrund der Tat zu erforschen und den Täter zu finden. Stattdessen brichst du hier einfach ab. Das ist unbefriedigend.

Eine andere Variante wäre, die kurze äußerliche Handlung als ein Gerüst zu benutzen, um die darin vorkommenden Personen zu charakterisieren. Wie reagieren sie auf eine solche Krise? Welche Dynamik spielt sich zwischen ihnen ab? Brechen alte Konflikte unter dem Druck neu auf? Da gibt es eine menge Möglichkeiten, wie man bei einer ereignisarmen Rahmenhandlung Spannung aufbauen kann, die den Leser zum Weiterlesen animiert. Aber auch das passiert hier nicht. Das Ganze liest sich wie ein nüchterner Tatsachenbericht, der in einer geraden Linie von Anfang zu Ende verläuft.

Zu Rechtschreibung und Grammatik gibt's nichts zu meckern, das hast du drauf. Stilistisch sehe ich aber Nachholbedarf.

Es war ein Samstag, 23 Uhr abends. Die Gruppe aus Menschen verließ ihr Dorf, in dem sie wohnten und betrat mit Taschenlampen bewaffnet den anliegenden Wald. Der Vater Carsten, schlank, dreiundvierzig Jahre alt, mit schwarzen Haaren, ging der Gruppe mit einem sorgenvollen Gesicht voraus. Dicht gefolgt, seine Frau, vierzig Jahre, etwas dicklich und mit blonden Haaren, deren Gesicht nicht weniger sorgenvoll aussah. Außerdem war da noch das kinderlose Ehepaar aus dem Nachbarhaus, welche sich an der Suche nach dem neunzehnjährigen Mädchen beteiligten.
Hier steckt eine Menge Informationen drin, die nichts dazu beitragen, um die Situation dem Leser plastisch darzustellen. Zu viele Details machen das Bild nicht deutlicher, sondern überfrachten es nur. Im obigen Zitat habe ich die Stellen markiert, die mMn ohne Verlust an relevanter Information einfach gestrichen werden könnten, entweder weil sie unwichtig sind (Uhrzeit, Alter, Haarfarbe, kinderlos etc.), oder weil sie überflüssig sind, weil sie nur das sagen, was der Leser sich ohnehin denken kann. Dass die Leute besorgt sind, muss in dieser Situation nicht hervorgehoben werden. Außerdem finde ich es seltsam, "sorgenvoll aussehende" Gesichter in einer Szene hervorzuheben, die sich mitten in der Nacht abspielt.

Ein anderer Kritikpunkt sind die Dialoge. Du solltest einen neuen Absatz setzen, wenn der Sprecher wechselt. Das ist einfach übersichtlicher.

„Carsten! Lauf nicht so schnell! Ich komme gar nicht richtig mit!“, ertönte von hinten eine Aufforderung, die von Jens stammte, welcher der dickste des spontanen Suchtrupps war.

„Halt dein Maul, Jens! Wenn du nicht mitkommst, dann geh wieder nach Hause!“, war Carstens schroffe Antwort darauf, der sich weiterhin auf die durch seine Taschenlampe beleuchteten Stellen konzentrierte.

„Alles wird gut, Schatz! Wir werden unsere Kleine schon wieder finden!“, versuchte ihn seine Frau mit sanfter Stimme zu beruhigen. Sie stolperte kurz nach diesen Sätzen, welches Carsten sofort bemerkte, sich zu ihr umdrehte, auf die Beine half und sie küsste. Der Suchtrupp blieb für einen Moment stehen.

Außerdem kommentierst du sehr viel um die Dialoge herum. Das sollte, falls sie gut geschrieben sind, (meistens) unnötig sein. Das obige Zitat könnte z.B. so aussehen:
„Carsten! Lauf nicht so schnell! Ich komme gar nicht richtig mit!“, rief Jens, welcher der dickste des spontanen Suchtrupps war, ihm hinterher.

„Halt dein Maul, Jens! Wenn du nicht mitkommst, dann geh wieder nach Hause!“, antwortete Carsten, der sich weiterhin auf die durch seine Taschenlampe beleuchteten Stellen konzentrierte.

„Alles wird gut, Schatz! Wir werden unsere Kleine schon wieder finden!“, sagte seine Frau. Sie stolperte kurz nach diesen Sätzen, welches Carsten sofort bemerkte, sich zu ihr umdrehte, auf die Beine half und sie küsste. Der Suchtrupp blieb für einen Moment stehen.

Es ist unnötig, zu betonen, dass Carstens Antwort schroff ist, oder dass seine Frau ihn zu beruhigen sucht. Das geht aus dem Gesagten hervor und braucht keine "Regieanweisungen".

Eine andere Sache ist, dass die Dialoge gekünstelt daherkommen.

„Wann hast du das letzte Mal versucht Babsi über ihr Smartphone zu erreichen?“, fragte Petra ihren Mann. Um 18 Uhr, eine halbe Stunde bevor wir zur Polizei gegangen sind und sie als vermisst gemeldet haben! Aber es ging nur die Mailbox dran! Sie ist ja schon letzte Nacht ohne Rückmeldung nicht nach Hause gekommen und du weißt, wie ungewöhnliches dieses für unsere Kleine ist!“, antwortete ihr Carsten.
Das ist kein Dialog, das ist ein Infodump. Im Prinzip ist es in Ordnung, Hintergrundinfo über Dialoge zu vermitteln, aber das Gesagte sollte trotzdem wie ein echter Dialog klingen. Das heißt auch, dass vieles gar nicht offen gesagt wird, aber der Leser sollte es trotzdem zwischen den Zeilen erkennen können.

Ich will mir ersparen, hier noch weiter einzusteigen. Deine Schreibe ist lebendig, variiert und grammatikalisch korrekt, wenn auch etwas geschwätzig und mit einer Tendenz, zu viel erklären zu wollen. Versuch aber vor allem, eine Geschichte mit einem Spannungsbogen zu erzählen, die den Leser neugierig darauf macht, wie es weitergeht.

Besten Gruß
Hopper

 

Hallo Schreiber8519

Ganz ehrlich? Da wäre mehr drin gewesen als der ein wenig aufgerüschte Zeitungsartikel, gespikt mit reißerischem Klischeedenken.
Leider sind die Figuren platt und werden der Reihe nach abgearbeitet. Entschuldige, aber damit erzeust du wenig Emotion.
Du versuchst zwar hin und wieder ein wenig deftig zu werden, der Situation zweifelsohne angemessen, aber das ist nur ein kurzes aufflackern.

Ich hätte mir mehr Innensicht gewünscht, vielleicht eine endere Erzählperspektive statt des mit Dialogen aufgewertetetn Berichts; die des Vaters vielleicht, der krank vor Angst durch den Wald stolpert, verzweifelt und vollkommen in der Situation gefangen. Oder die halbohnmächtige Sicht der Tochter, die im Dreck liegend auf Hilfe hofft...

Ein gut gemeinter Rat,
Viele Grüße, Marta Ben

 

Hi Schreiber,

Auch wenn ich meinen ersten beiden Vorrednern in Vielem Recht gebe, muss ich sagen, dass ich trotzalledem mit Spannung deine Suche im Wald gelesen habe. Der eher nüchterne Stil stört mich nicht. Aber das Ende könnte sowohl formal, als auch inhaltlich wesentlich differenzierter sein. Also: Twists wären schön, ein Spiel mit Vorurteilen, die sich entweder als wahr oder falsch herausstellen, Verzögerungstechniken, die die Spannung auf die Spitze treiben. So wird die Tochter viel zu schnell gefunden, das ist für sie selbst natürlich gut, für die Geschichte leider nicht.

P.

 

Hallo, Schreiber,

herzlichst hier, bei den Wortkriegern!!!

Versucht Dich ein bisschen mehr in deine Personen im Text hineinzuversetzen und die etwas ungeschickte Dialoge durch Details aus der Umgebung oder durch Gestik, non-verbale Sprache deiner Protagonisten zu ersetzen. Sonst schaut es mehr nach einem Drehbuch für ein Hörspiel als nach einer Kurzgeschichte.

Dann fand ich diesen Streit innerhalb der Suchtruppe ziemlich ablenkend. Klar, das musste eine gewisse Spannung erzeugen. Ich muss aber die ganze Zeit darauf warten, wann sie sich endlich gegenseitig abschlachten.

Also, jeder Geschichte wohnt so eine Art Ereignis inne. Der Erzähler wählt bestimmte Momente, betont sie (Details, Stimmung etc.) und am Ende der Story kommt es zu einer Zäsur: quasi zu einem Bruch, zu einem Stimmungswechsel. Dein ERzähler zirierte die ganze Zeit die Eltern, wie sie die Babsi liebkostend nannten "die Kleine" etc. Ich rechnete die ganze Zeit damit, dass der Leser vom Erzähler sozusagen auf etwas vorbereitet wird, was diesem "Kleine" entgegen gesetzt wird. Etwas, was sie nicht mehr als "Klein" darstellen wird. z.B. zwei verprügelte Vergewaltiger, und "die Kleine" völlig unversehrt.

Was ich damit sagen willst, Du hast in keiner Hinsicht ein Ereignis kreieren können. Weder inhaltlich, noch stilistisch.

Die Anspannung in Vaters Stimme verrät dem LEser praktisch das Ende der Story. Hättest Du die Suche mehr nach einer Pilzsammelaktion aussehen lassen, mit dem lässigen Vater, der sich selbst belügt, dass seiner Tochter nicht zugestoßen wäre, so hättest Du so eine Art "Ereignis" schaffen können, etwas was auf der ERzähllandschaft direkt ins AUge sticht. Ansonsten schaut es mehr nach einer öden Wüste: egal ob man nach links oder nach rechts schaut, sieht man immer das gleiche Bild.

Viele Grüße!

Sehr gerne deine Story kommentiert
Herr Schuster

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom