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Dummheit tut weh

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18.05.2002
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Dummheit tut weh

Dummheit tut weh (19.05.2002)

Die Ernüchterung kam schneller als je erwartet.
Die Kinder und Narren versuchten mit Pseudo-Intellektualität den Karren aus den Dreck zu ziehen, doch war es längst zu spät.
Wo Blumen hätten wachsen können, war der Stacheldraht längst verrostet.

Die letzten Sonnenstrahlen wurden denunziert und verboten. Vielerorts vergaste man den Tag und huldigte der geistigen Umnachtung. Wer es nicht verstand, wurde gelobt und suhlte sich im eigenen Dreck. Wer das Nichtverstandene reizvoll fand, wurde ausgegrenzt.

Das weiße Tier starb.

Die Heilige Dreifaltigkeit dominierte ein letztes Mal, warf den Benutzern des hexaChordes Verrat vor, sprach in bereits imbezilem Gekrächze ein abscheuliches Glaubensbekenntnis und ertrank sich im Nichts.

Sie amüsierten sich zu Tode in ihrem rosa Haus.
Abfall, wem Abfall gebührt.
Doch der Schmerz blieb...

Bill Gates aß den Apfel.

Verständnislos kackte der Pöbel ein Denkmal - oder versuchte es zumindest.
Denk mal nach, werter Leser, wohin das führte...

...

Sendepause

[ 19-05-2002, 02:43: Beitrag editiert von: hexachord ]

 

Alles wird besser, aber nichts wird gut. Gilt auch für Deinen zweiten Versuch, Unverstandener. "Der Pöbel kackte ein Denkmal" ist wirklich klasse. Will Deine Genialität nicht beleidigen, indem ich Dir rate, es mal mit nicht 100% zielgruppenspezifischem Kontext zu versuchen, aber versuchs trotzdem mal! Unterstelle Dir Talent. Provozieren ist geil. Speziell in der Pubertät. Man hat ja sonst nicht viel. Kenn ich. Aber die Frage ist doch: Was willst Du erreichen? Dich in der unverstandenen Ecke bestätigen lassen? Kontraproduktiv. Du kannst mit Worten umgehen. Nun nutze diese Fähigkeit mal! Indem Du (ausnahmsweise) nicht Dich selbst und Deine Frustrationen zum Mittelpunkt kürst, sondern das amorphe abstrakte Wesen: Den Leser. Sonst bleibt es, was es ist: Onanie.

 

Als Kurzgeschichte würde ich das ja nicht bezeichnen. Eher an ein Aneinanderreihen von Gedanken,
welche in Sätze verpackt,
dem Leser hingeschüttet werden.

Das ist nicht abwertend gemeint. Versteh das jetzt bitte nicht falsch.
Ich fand diesen "Text" sehr gut gelungen, nur fehlt das nötige Etwas um es für mich als Geschichte durchzugehen zu lassen.
Wenn du aus diesen wenigen Sätzen mehr machen würdest, etwas ausführlicheres, dann käme bestimmt etwas "ansprechenderes" dabei heraus.

Gruß
LoC

 

Bill Gates aß den Apfel.
Entweder eine paradiesische Anspielung oder eine kapitalistische kritik (apple) - so was mag ich.

Ich stimme aber meinen Vorrednern bei, ist keine Kurzgeschichte. Kommt aber als geschriebene Prosa sehr gut herüber. Der Leser wird gezwungen, nach jedem Satz eine Pause zu machen, um so einen Sinn zu entdecken. Das ist für mich intelligentes Schreiben :)

Cris

@all: mit 25 ist man doch bestimmt nicht mehr in der Pubertät

 

Es mag vielleicht ganz interessant sein, sich vor ein leeres Blatt zu setzen und etwas zu schreiben, vollkommen wirr, was einen gerade in den Sinn kommt. Das ist eine Auffassung von Literatur und Schreiben. Die Andere ist der Künstlergedanke, dass hinter allem ein Schaffensplan steht, der omnipräsent im Kopfe des Autors besteht, und diesem Ideal näherzukommen Ziel aller Arbeit an einem Werk ist.
:wein:
Wahrheiten gibt es in der Literatur nicht. Nur Meinungen und Intentionen.
:wein:
Trotzdem viel Spaß noch

 

@Cris

@all: mit 25 ist man doch bestimmt nicht mehr in der Pubertät
Wieso richtest du dich da an die Allgemeinheit?

Ich fühle mich von deiner Aussage/Frage nicht angesprochen, da ich in keiner Weise auf das Alter des Autors Stellung nahm.
Dieser "Text" sagt was aus und daher sehe ich ihn nicht als pubertäres Geschreibsel.

 

Allen, die noch immer rätseln, sei dieser Link ans Herz gelegt:

http://www.kurzgeschichten.de/ubb/ultimatebb.php?ubb=get_topic;f=7;t=000254

("Autobiographie der letzten Tage" in der Autoren-Diskussion)

Zu Bill Gates:
Jetzt muß ich doch mal die Quelle aufrollen:
Zum heiligen Osterfeste dieses Jahr gestaltete ich eine sehr experimentelle musikalische Trilogie über das Übel der Welt personifiziert durch Bill Gates.
Im dritten Teil verendet Gates, als er sich an einem Apfel verschluckt.
Osterbotschaft mal anders...

 

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