Duc
Hallo,
mein Name ist Duc und ich war einmal ein spanischer Straßenhund. Ich wurde vom Tierschutzverein Denia-Dogs e.V. gefunden und kam über ein paar Umwege zu meiner jetzigen Familie. Hier lebe ich als Pflegehund (an eine Adoption arbeite ich noch) mit 3 Hundedamen von denen zwei so genannte Fußhupen sind, 4 Katzen, 2 Hasen, 2 Wellensittichen, Christof, Isabell, Björn und Bille zusammen.
Eigentlich läuft hier alles ganz easy, wenn Bille nicht immer solche komischen Ideen hätte und die Mädels hier nicht alle etwas gaga wären. Ich habe mir gedacht ich erzähl euch einfach mal etwas von meiner Welt.
Aber am besten fange ich damit an, euch meine Familie einzeln vorzustellen. Also da wäre erst mal Kuki. Eine von den kleinen Fußhupen, die Prinzessin hier. So eine verwöhnte Zicke hab ich selten erlebt. Für sie dreht sich alles um ihren Ball. Den lässt sie immer wieder unter Schränke, Sofas und überall wo er eben drunter passt rollen.
Die vier Menschen hier beschäftigt sie damit erfolgreich. Keiner hält ihr schrilles Kläffen lange aus, das sie ertönen lässt bis sie ihren heißgeliebten Ball wieder hat. Der “Hundeprofi“ Martin Rütter wäre von den Erziehungsmethoden hier begeistert. Er könnte direkt eine ganze Staffel von uns drehen. Ich hab mit der Kleinen auch so meinen Spaß. Ich liebe es ihr mit meiner Pfote auf den Kopf zu hauen. Kuki geht dann quietschend in die Luft. Das kann ich drei bis viermal machen, dann gebe ich lieber Fersengeld damit ich die Kleine nicht an meiner Pfote hängen habe.
Leila ist unsere Rudelführerin. Sie ist dabei ganz gelassen und bringt uns so einige Tricks bei wie man zum Beispiel am besten Menschenessen klauen kann. Sie ist wirklich super geschickt darin. Ich habe vorher noch keinen Hund gesehen der eine heiße Pfanne am Griff von der Herdplatte nehmen kann und sie dann so auf den Boden stellt das nichts ausläuft. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, wie köstlich geklaute Schnitzel schmecken, oder? Leider sieht Leilas Figur dem entsprechend aus und alle Diät-Versuche von Bille´s Seite aus umgeht sie so geschickt.
Unser Nesthäkchen Emmy, die zweite Hupe, ist hier geboren. Leider ist sie nach der Geburt sehr krank geworden und musste mit der Flasche großgezogen werden. Sie wird hier auch liebevoll Fräulein Gaga genannt, weil sie seit dem nicht immer alles sofort versteht oder Sachen macht, die wir nicht verstehen. Trotz allem wird sie von der Familie sehr geliebt, wie wir alle hier.
Christof, ist der Hausherr und sorgt dafür, dass immer Geld für Futter da ist. Kuki hat besonders ihn um den Finger gewickelt. Die beiden machen so manche Fahrradtour zusammen. Kuki hat natürlich dafür ein extra Körbchen.
Björn, der Sohn der Familie ist mein besonderer Freund. Er hat mich mit Bille nach hier hin geholt und seitdem hat er einen Stein im Brett bei mir. Er studiert und kommt leider nur am Wochenende nach Hause. Er wird dann aber immer von mir anständig begrüßt.
Isabell ist die Tochter des Hauses. Sie versucht wenigstens etwas Erziehung bei uns reinzubekommen und ist das Frauchen von Emely. Das nutzt Emely richtig aus und schläft in Isabell`s Bett.
Tja, und da ist noch unsere Bille. Was soll man zu ihr schreiben? Lässt sich gut erziehen, ist etwas gaga wie Emely. Sie quält uns gerne mit ihren unmöglichen Ideen und ist unsere Putzfrau.
Und da bin natürlich ich, der Held der Familie. Duc, der alles am Laufen hält und alles unter Kontrolle hat.
So, jetzt kennt ihr die wichtigsten Kumpels aus meinem Rudel. Mit den Katzen, Vögel und Hasen hab ich eigentlich nicht viel zu tun. Man geht sich halt aus dem Weg.
Jetzt fang ich lieber mal an zu erzählen:
Das Ungeheuer
Frühling, eine seltsame Jahreszeit. Es scheint so als ob die Menschen jetzt so eine Art Putzfimmel bekommen. Nicht nur im Haus, nein auch im Garten. Wie Bille zum Beispiel. Plötzlich meint sie ein großes silbernes Ungeheuer aus unserer Hütte holen zu müssen, weil sie die beiden Fußhupen nicht mehr im Garten sehen konnte. Nie zuvor hab ich so ein Ding gesehen. Gott sei Dank leinte Bille es mit einem Kabel direkt an, denn es sah sehr gefährlich aus.
Als Bille es vorsichtig durch den Garten schieben wollte, fing es plötzlich an zu brüllen. So laut, ich wäre bald vor Schreck umgekippt. Mein erster Gedanke war, Duc renn, das frisst Hunde, aber ich konnte doch Bille nicht im Stich lassen. Sie kämpfte tapfer mit diesem Ungeheuer. Das Ungeheuer wehrte sich verzweifelt. Es wollte Bille`s Griff entkommen und dabei fraß es Gras und Kuki`s Bälle. Mittlerweile floss der Schweiß bei Bille in Strömen. Ihr Kopf hatte die Farbe einer Tomate. Trotz allem kämpfte sie weiter. Millimeter für Millimeter schob sie das Ding durch den Garten. So manche Überraschung kam dabei zu Tage. Zum Beispiel ein Löffel, Socken, (leider mir Löchern) längst vergessene Hundespielsachen, Bille`s BH und Isabell`s Schuh. Ich könnte noch endlos weiter aufzählen, aber man soll es ja nicht übertreiben.
So vergingen Stunden für Stunden. Ich blieb natürlich die ganze Zeit in ihrer Nähe, musste ja auf sie aufpassen. Natürlich hielt ich dabei einen gewissen Sicherheitsabstand ein. Nein, nicht weil ich feige war, nur aus Sicherheit, falls Bille mal in Ohnmacht fiele. Stellt euch vor sie wäre dann auf mich gefallen. Ich wäre dann platt gewesen. Wer sollte dann Hilfe holen? Emy? Sie hätte ewig gebraucht um die Situation einzuordnen. Kuki? Die hätte doch erst Mal ihre Bälle in Sicherheit gebracht. Ok, Leila, die wäre gerannt. Sie hätte aber durch die Küche gemusst um Hilfe zu holen und dort lässt sie sich viel zu schnell von Gerüchen ablenken. Also blieb doch nur ich. Ihr seht also ein, dass ich platt Bille gar nichts genutzt hätte.
Als Bille dann endlich mit dem Ungeheuer fertig war, war auch kein hohes Gras mehr zu sehen. Alles, wirklich alles befand sich wohl in dem dicken Bauch von dem Ding. Gekonnt legte Bille das Ungeheuer immer wieder auf dem Rücken und entleerte seinen Bauch. Als ich das so sah, kam mir ein schrecklicher Gedanke. Was ist, wenn Bille eines Tages versucht so uns die geklauten Schnitzel wieder wegzunehmen? Manchmal ist sie wirklich sehr kleinlich in solchen Sachen. Vielleicht sollten wir in der Zukunft etwas vorsichtiger beim Klauen sein, man weiß ja nie.