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Du

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16.12.2007
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Lebe dein Leben;
nicht das der Anderen​

Marc starrte aus dem Fenster. Der Regen prasselte bereits seit einigen Stunden aus an das Fenster und die Lehrerin, Frau Hagewitzt-Müller (sie war schon zweimal geschieden), mokierte sich furchtbar über dieses grässliche Wetter. Sie würde ja immer Depressionen bekommen, wenn es regne. Und – ihre Frisur würde ja auch so darunter leiden, wenn sie nass würde. Marc hörte nicht zu. Er saß in der letzten Reihe, direkt hinter Kevin, dem Größten in der Klasse. Müde legte er seinen Kopf auf die Tischplatte und schloss die Augen. Es fiel ihm nicht schwer sich zu entfernen, sich zu lösen und nachzudenken.
„Ey, Marc.“ José, sein Nachbar stieß ihn in die Seite. Müde richtete Marc sich auf und starrte in an. „Was?!“ José sagte nichts mehr, sondern hielt ihm die Hand hin, in der weißes Pulver lag. „Eins-A Zeug!“ Es war cool Drogen zu nehmen im Moment. Die Lehrer hatten sie bereits durch zig Drogenveranstaltungen geschleift und jeder wusste, dass es nicht nur gefährlich, sondern auch strafbar war, aber – Drogen waren cool. Rasch fegte Marc die Hand von José ab und schniefte das Zeug durch die Nase weg. Nicht nachdenken, hatte er sich vorgenommen. Nicht mehr überlegen. Drogen sind nicht gefährlich – sie sind cool.
In der Pause stand er mit seiner Clique auf dem Hof und unterhielt sich über Musik. Irgendwer hatte schon wieder „Pulver“ aus der Tasche geholt und alle waren wieder am Schniefen. „Boah, ey, kennt ihr schon dieses neue Lied von Flypside? Angel heißt das, glaub ich.“ Alle nickten – sie mussten es kennen, da es seit Wochen in den Charts lief. Doch keiner wagte einen Kommentar abzugeben, bevor nicht Jason, der Coolste der Schule, seine kundgetan hatte. Ist doch eigentlich ganz gut, dachte Marc so bei sich und er war gerade dabei sich durchzuringen und zu antworteten, doch … „Das is soo was von scheiße. Das kannste inne Tonne kloppen!“ Jetzt nickten alle zustimmend und die meisten spuckten zur Bestätigung auf den Boden. Marc schluckte seine eigene Meinung runter und nickte auch. Als er Josés Blick auf sich spürte, spuckte er auch auf den Boden. Dieser nahm das mit Wohlwollen dar und reichte ihm wieder ein Hand voll.
„Ich muss kurz pissen.“ Marc entfernte sich rasch. Er ekelte sich vor sich selbst, was für ein Heuchler er doch war – oder? Nein, redete er sich ein, das Lied hat mir doch noch nie gefallen! Erschöpft lehnte er sich ans Waschbecken und ließ das kalte Wasser über sein Gesicht rinnen. Er hörte wie ein Jüngerer hereinkam und sich in eine Kabine davon schlich. Marc bemerkte dies kaum und ließ immer noch das kalte Wasser über sein Gesicht laufen. Die Spülung ertönte und der Junge kam aus der Kabine zurück. Er wählte das Waschbecken, was am weitesten weg von Marc war, und drehte leicht den Wasserhahn auf. Die Haupttür wurde aufgerissen und knallte gegen die Wand. Mit grimmigem Ausdruck stand Jason in der Tür und starrte das Kind an. „Du!“ Er durchquerte den Raum mit 3 Schritten und war bei dem Jungen angelangt. Die Tür flog hinter ihm wieder in die Angeln. „Nein!“ Das Kind schrie angsterfüllt auf und wandte sich unter Jasons Griff. „Ich halte und du schlägst.“ Jason schaute ihn an und packte die Handgelenke des Jungen nur noch fester. „Aber was hat er denn ge…“ „Willst du cool sein wie ich … oder so ’ne Lusche wie der hier?!“ Marc schaute in die Augen des Jungen. Weit aufgerissen. Angst. Er spürte pure Angst. Langsam ging er auf ihn zu. Schaute ihm noch mal in die Augen. Schloss die Augen.
Und schlug zu.

Lebe dein Leben;
nicht das der Anderen.
Mach den Mund auf,
wenn es etwas zu sagen gibt.

Deine Meinung zählt.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo darbuit!

Erstmal herzlich willkommen auf kg.de!

Die Geschichte hat mir leider nicht gefallen. Wirklich philosophisch ist sie nicht, ich glaube, sie würde eher in die Rubrik "Gesellschaft" passen.
Und der pädagogische Zeigefinger in der KG sticht einem ja fast die Augen aus. Ich habe so den Eindruck, dass du damit um jeden Preis ein Zeichen setzen willst. Zum Nachdenken regt mich der Text überhaupt nicht an, da er mir quasi das Denken abnimmt. Mit Texten dieser Art habe ich auch immer so meine Probleme, es ist, als würde sich einer hinstellen und eine Geschichte schreiben, deren Aussage ist: Krieg ist ganz scheiße. Klar, wer würde dann kommen und das Gegenteil behaupten? Ich will auch gar nicht sagen, dass man nur Texte über was schreiben soll, worüber man sich streiten kann, aber du beleuchtest das Problem irgendwie zu einseitig.
Die Protagonisten sind klischeelastig und schwarz-weiß gezeichnet, oft finde ich die Handlung auch unglaubwürdig.
Wie das mit den Drogen: Ich kann mir nicht vorstellen, dass selbst an der schlimmsten Schule in Deutschland öffentlich Drogen genommen werden, und das noch im Unterricht. Es wird zwar nirgends gesagt, dass die Handlung in Deutschland spielt, aber gerade weil durch nichts deutlich wird, wo der Handlungsort ist, geh ich einfach mal von davon aus. Und außerdem - was schniefen die da eigentlich? Traubenzucker? Es werden keinerlei Auswirkungen auf den Protagonisten zum Ausdruck gebracht, er nimmt das Zeug halt, und nichts passiert. Alles normal.
Dieser Jason spricht ja Bände für sich: Er ist der Coolste, klar. Welcher Jugendliche, oder welcher Mensch überhaupt würde sowas denken? Da ist so ein Gefühl, klar, aber man würde sowas doch nicht einvernehmlich denken, es gibt doch immer welche, die da rivalisieren. Also, was ich eigentlich sagen will: Die haben doch eher Angst vor dem, als dass sie klar denken: Der ist cool! Ich hoffe du verstehst was ich meine. ;)
Die Art wie du schreibst ist aber ganz gut, ich denk mal da kriegst du auch noch bessere Geschichten zustande.

Details:

nicht das der Anderen
der anderen ("Anders" in welcher Form auch immer wird grundsätzlich klein geschrieben, es sei denn es ist ein Eigenname.)
Marc starrte aus dem Fenster. Der Regen prasselte bereits seit einigen Stunden aus an das Fenster
1. Da ist ein "aus" zu viel. 2. Wortwiederholung, das liest sich nicht gut.
(sie war schon zweimal geschieden)
Und was soll uns das sagen? Also, ich bin ja grundsätzlich nicht gegen Informationen, die den Text nur so ausschmücken und die Handlung eigentlich nicht vorwärts bringen. Das hier aber ist wirklich überflüssig.
Es fiel ihm nicht schwer sich zu entfernen
Komma nach "schwer".
Müde richtete Marc sich auf und starrte in an.
ihn
Es war cool Drogen zu nehmen im Moment
Komma nach "cool".
„Boah, ey, kennt ihr schon dieses neue Lied von Flypside? Angel heißt das, glaub ich.“ Alle nickten – sie mussten es kennen, da es seit Wochen in den Charts lief.
Klar, die coolen Jungs unterhalten sich jetzt erst über dieses Lied, wo es doch schon seit Wochen in den Charts läuft?
und er war gerade dabei sich durchzuringen
Komma nach "dabei".
Marc schluckte seine eigene Meinung runter
1. Seine eigene Meinung, das ist wieder so streitbar. Seine Meinung würde genügen, es ist ja seine eigene, er kann ja keine fremde Meinung haben. Er kann zwar eine fremde Meinung ausdrücken, aber deshalb ist er noch nicht überzeugt davon. 2. herunter
Dieser nahm das mit Wohlwollen dar und reichte ihm wieder ein Hand voll.
Die schleudern ja mit dem Zeug um sich, als wärn das Gummibärchen. Ich mein, das kostet ja auch was, ich glaub nicht, dass dieser Typ ihm immer mal wieder ne Portion schenken würde. Und schon gar nicht eine ganze Hand voll. ;)
Erschöpft lehnte er sich ans Waschbecken und ließ das kalte Wasser über sein Gesicht rinnen.
Wie soll das denn gehen? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Er kann sich höchstens mit den Händen Wasser ins Gesicht schöpfen.
Mit grimmigem Ausdruck stand Jason in der Tür und starrte das Kind an. „Du!“
Der böse Bumann! Das ganze Schauspiel dient irgendwie nur dazu, am Ende einen Grund für die Moralpredigt zu haben. Was hat der Junge denn getan? Wird überhaupt nicht deutlich.
Er durchquerte den Raum mit 3 Schritten und war bei dem Jungen angelangt.
Zahlen ausschreiben.
Die Tür flog hinter ihm wieder in die Angeln.
Eine Tür kann höchstens aus den Angeln fliegen. Sie ist wohl eher ins Schloss gefallen, oder?

Allgemein noch: Bei Sprecherwechseln bitte einen Zeilenumbruch, es wird sonst unübersichtlich.

Liebe Grüße,
apfelstrudel

 

Den Inhalt dieser KG finde ich - an sich - gut gewählt, weil du irgendwie einen Teil des Klischees, den typischen coolen usw., zwar auffasst, dich jedoch im Prinzip zum Schluss an etwas ganz anderem orientierst.
Bis zu dem Punkt, an dem er "fix pissen" geht, fand ich die Geschichte zu "normal". Der Abschluss mit dem Angstapsekt war jedoch meineserachtens gut.

Die Thematik, naja, evtl. etwas uneinfallsreich. Dafür aber gut verarbeitet, in eine völlig andere Richtung als nach der Einleitung erwartet.

Deinen Schreibstil, bzw. den Versuch des Aufgriff der Jugendsprache finde ich persönlich etwas ZU stark übertrieben. Ich meine, klar sagt man "ich geh mal eben pissen", aber wer sagt zu jemandem "willst du cool sein? dann schlag zu."

Abgesehen davon, wo ist die Philosophie?

 

Hallo darbuit!

Also, unter der Rubrik Philosophisches ist die Geschichte ziemlich schlecht, wenn Du sie unter die Rubrik Gesellschaft gepostet hättest, wäre die Story gar nicht mal so übel.
Nicht das jetzt ein falscher Eindruck entsteht: mir gefällt die Geschichte eigentlich recht gut, sie ist bloß unter einer völlig unpassenden Rubrik eingestellt worden.

Die Aussage, die Du in der Geschichte treffen willst, wird sehr deutlich, auch ohne die kursiven und zentrierten Textstellen am Anfang und am Ende. Die solltest Du unbedingt rausnehmen, sonst kommt man sich als Leser für so blöd gehalten vor, dass man nicht einmal eine Message von selbst erkennen kann.
Abgesehen von den genannten Stellen habe ich mich auch beim Lesen nicht wie vor einem Oberlehrer gefühlt, der mir eine Moralpredigt hält.

Was Rechtschreibung, Grammatik und Satzbau angeht, hat apfelstrudel bereits ganze Arbeit geleistet, dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Was mir allerdings noch aufgefallen ist:

Boah, ey, kennt ihr schon dieses neue Lied von Flypside?

Die heißen Flipside. Ich bin wahrlich kein HipHop-Fan, aber wie Du schon geschrieben hast, sind die in den Charts vertreten, daher weiß ich das :).

Davon einmal abgesehen halte ich es auch für sehr unrealistisch, dass auf dem Schulhof mal eben ganz locker irgendwelche Drogen konsumiert werden und auch mir fehlen hier die Auswirkungen von dem Zeug.
Desweiteren solltest Du unbedingt klar machen, warum das Kind verprügelt werden soll, aber das hat Dir ja auch schon jemand gesagt.

Marc schaute in die Augen des Jungen. Weit aufgerissen. Angst. Er spürte pure Angst. Langsam ging er auf ihn zu. Schaute ihm noch mal in die Augen. Schloss die Augen.
Und schlug zu.

Diese Stelle ist Dir vom Ausdruck her definitiv am Besten gelungen!

Schöne Grüße
Friedesang

 

Okay, der Text ist in Ordnung. Die Message kommt auch bei mir an.
Du packst hier ein wenig viel Klischee in eine kurze Story. Aber ich mag es kurz und heftig. Den Stoff direkt auf der Hand zu schnupfen ist eine gelungene Übertreibung, finde ich.
Nun ich würde sagen, der Text käme "cool" als Klassenarbeit im Deutschunterricht.
Als Kurzgeschichte ist mir das Fiktionale zu sehr mit einem echten Hintergrund vermischt. "Das fliegende Klassenzimmer" meets "Dangerous Minds" und ne Drogensatire.
Daher kann ich es leider nicht so ernst nehmen, wie der Autor, aber auf Grund des ernsten Themas auch nicht wirklich lachen.

Gruß,
Patrick aka masterplan

 

Hey!

Es tut mir Leid, dass ich solange nicht auf eure Kommentare antworten konnte, aber ich war etwas im Weihnachtsstress und hatte dementsprechend wenig Zeit im Internet aktiv zu sein.

@apfelstrudel: Erstmal danke für die rausgesuchten Fehler - bei eigenen Texten finde ich es immer sehr viel schwerer Fehler zu finden, als bei anderen Geschichten ^^
Mir war schon beim Posten bewusst, dass eigentlich nichts Philosophisches in der Geschichte enthalten ist, die anderen Themenbereiche erschienen mir aber sonst alle nicht so passend - Gesellschaft muss mir da wohl entgangen sein, ich war scheinbar doch schon zu müde. An welchen Admin/Mod muss ich mich denn wenden, damit meine KG verschoben werden kann?
Wie masterplan auch schon geschrieben hat, sollen die Drogen bewusst eine Übertreibung sein - ich hoffe doch mal zumindest, dass es in keiner deutschen Schule so zugeht - zumal das ja, wie du auch schon geschrieben hast, eh sehr unrealistisch ist.
Meinen Schreibstil kann ich selber nicht beurteilen - danke für dein Kompliment! Eigentlich schreibe ich nämlich auch eher Fantasy als anderes sowas ...

@dixiklo: Danke für deinen Kommentar!
Kann sein, dass ich etwas zu sehr übertrieben habe ... es war ja aber bewusst so angelegt und sollte die gesamte Sache etwas überspitzt und stark dramatisiert darstellen.
Zu dem Philosophieaspekt habe ich oben schon etwas gesagt - mir ist der Themenbereich Gesellschaft halt nicht so aufgefallen ^^

@Friedesang: Auch dir danke für deinen Kommentar!
Ja, die Rubrik ist halt falsch ausgesucht - ich habe oben schon etwas dazu geschrieben ;)
Ursprünglich war die Geschichte mal für einen Wettbewerb geschrieben, deswegen wollte ich die Botschaft des Textes nochmal so gesondert herausheben und habe sie am Ende so kursiv abgesetzt. Ich kann deine Kritik aber verstehen und werde den Anfang und das Ende nochmal überarbeiten bzw. etwas umschreiben.
Ja? Ich hab mir nur flüchtig irgendeine Band rausgesucht und nicht wirklich auf die Band geachtet - und beim Schreiben dachte ich dann nur so, das wäre richtig - das werde ich natürlich ändern ;)
Das mit den Drogen sollte ja nur überspitzt sein - ich hätte vermutlich eher Zigaretten nehmen sollen. Das wäre in die gleiche Richtung gegangen, würde aber längst noch nicht so hart sein - lässt sich aber jetzt im Nachhinein schlecht ändern - ich glaube nicht, dass irgendwer im Unterricht so dreist ist und raucht ^^
Warum das Kind verprügelt wird spielt eigentlich nicht wirklich eine Rolle für die Geschichte - denn Marc ist es ja scheinbar völlig egal ob es für das Verprügeln irgendeinen Grund gibt oder nicht. Das sollte ja unter anderem ein Teil der Botschaft des Textes sein - Marc schlägt einfach drauf ohne nachzufragen, lediglich um cool zu sein ..

@masterplan: Auch dir danke für deinen Kommentar!
Ich verstehe deine Problematik - ich habe es wohl wirklich etwas mit dem Klischee übertrieben .. das mache ich hoffentlich nächstes Mal besser :)
Es ist zwar nicht im Deutschunterricht entstanden (sondern in meinen langweiligen Geschichtsstunden ^^), aber es würde wohl wirklich in diesen Rahmen passen - oder in den des Wettbewerbes, aus dem es ursprünglich stammt :)


Liebe Grüße an alle
darbuit

 

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