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Du, mein Leben
Du, mein Leben
Dein Arm machte mich wach, als du ihn meiner Klammer entzogst.
Nun liege ich hier, betrachte die schnell pulsierende Ader an deinem Hals, halb verdeckt von deinem Haar.
Ihr auf und ab scheint wie ein Kampf. Ein Kampf um Leben und Aufmerksamkeit, wie eine Flucht, wie deine Flucht vor dem Leben.
Wie kann dein Körper fliehen, wo mir deine Seele so viel bedeutet, warum mag er sie nicht?
Manchmal drehst du dich um.
Ich schaue in dein Gesicht, das so zart ist. Ich strecke meine Hand aus und traue mich doch nicht, dich zu berühren. Wie könnte ich, wo so vieles es verbietet.
Als scheinst du meine Versuchung zu spüren, öffnest du die Augen. Sie strahlen so lebendig, doch sie ruhen, fanden längst einen Platz auf meinem Gesicht.
Die Sonne geht langsam auf. Man kann spüren, wie sie sich zurückhält, versucht, um jede Sekunde unserer Zweisamkeit zu kämpfen.
Zu Spät.
Ich starre gegen die Wand.
Für einen Moment warst du da,
in diesem Moment durfte ich verlangen.
Für einen Moment war ich glücklich.