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Du bleibst unbegreiflich
Auch wenn du schweigst, sagst du so viel:
Wir hatten nie den Sommer, der sich nach ewiger Liebe angefühlt hat, warum auch? Wenn ein Moment einen Sommer bringen kann, dann ist das manchmal so viel mehr wert.
Aber wir hatten diesen Augenblick eines Spätsommers, der wohl so nie wieder zurück kommen wird.
Du fandest mich unfassbar schön, das konnte ich in deinen Augen sehen. Auch wenn deine Sprache zurückhaltend ist, so finden Gefühle und die Begeisterung immer einen Weg, der das unweigerlich zeigen wird.
Du hast stundenlang erzählt und ich habe keine Worte gefunden. Manchmal brauchen Gefühle und Interpretationen keine Bühne, denn diese werden mit ihren Gedanken zum Leben erweckt. Wenn du mich angesehen hast, hat mein Herz wie wild gepocht. So wild und stark, dass ich dachte, dass es mich zerreißen würde. Es war allgegenwärtig. So allgegenwärtig, wie einen Herbst, den ich ohne dich verbracht habe.
Wie du mit deinem verschmitzten Lächeln vor mir stehst und dir durch die Haare wuschelst. Ich wollte dir doch noch sagen, wie gern ich den Winter mit dir verbracht hätte.
Wie du selbstverständlich in unseren Garten kommst und dann rückwärts wieder rauslaufen musstest. Gefühlt haben wir uns danach eine Ewigkeit angesehen und ich habe nie wieder in meinem Leben solch` einen Moment voller Glück und Zufriedenheit erlebt. Du hast dich entschuldigt, dass du hereingeplatzt bist "ohne zu klingeln" . Vielleicht hättest du auch besser geklingelt, bevor du dich in mein Herz geschlichen hast. Du bist verrückt und das weißt du auch, doch Verrücktheit ist nichts, dass für immer bleibt. Du hättest wenigstens einen Moment länger bleiben können.
Stundenlang hast du von dir und deinem Leben erzählt und ich habe da gesessen und habe nur zugehört. Du wolltest Statiker werden oder Polizist. Doch das Leben hatte Anderes mit dir vor. Andere Pläne, die aber mindestens genauso viel Gutes gebracht haben. Der Glanz in deinen Augen, er hat von einem Leben erzählt, einem Leben vor mir. Uns? Das gab es nie und doch fühlt es sich an, als sei es gestern gewesen, dass du mein Herz gestohlen hast. Immer wenn die Sonne sich durch die kalte Winterluft schleicht und sich kurz blicken lässt, ja dann sind da Erinnerungen von deiner warmen Stimme und deinen wundervollen Augen, die mein Herz für einen kurzen Moment voll Erinnerungen zurück katapultieren in den letzten Sommer.
Und als die Welt uns verändert hat, als sie uns in Gut und Schlecht kategorisiert hat, hast du dich verändert. Heute, bist du ein Schatten deiner Selbst, der das Funkeln in seinen Augen verloren hat, zumindest für den Augenblick, der dich eigentlich so liebenswert gemacht hat. Doch in meiner Erinnerung lebt dieser für immer weiter, als der Moment, den ich immer wieder erleben wollen würde. Mit dir. Mit dieser Verrücktheit, die dich ausmacht und die meine anerkennt und das Beste aus ihr herausholen kann.
Du baust auf Trümmern auf und fütterst deine Dämonen , dabei warst du einst von diesem ansteckenden Lachen umgeben.
Wenn du mich angesehen hast mit diesem verschmitzten Lächeln, dann war da dieses Gefühl, wie tausend Explosionen, die kaum zu bändigen waren.
Da waren diese Funken, man konnte sie fühlen, wie sie in jede Ecke des Körpers eindringen. Fühlen, dass da etwas Großes war. Was fühlst du eigentlich? Du hast es nie gesagt. Aber egal, wie sehr du versucht hast, es zu verbergen, deine Augen sprechen fließend die Sprache der Gefühle, die man nicht nach außen lässt. Nicht, weil man es nicht will, sondern weil man es nicht kann. Zu sehr verletzt. Zu viel erlebt.
Aber zwischen all' dem Suchen und dem Kampf, dem du führst, vor allem gegen dich selbst, darfst du nie vergessen, dass das Leben lebenswert ist. Augen sagen mehr, als tausend Worte. Vor allem deine.
Hattest du Angst, die Kontrolle zu verlieren?
Wieso eigentlich?
Zwischen all diesen Nächten und dieser unendlichen Sehnsucht. Sehnsucht nach dir und dieser unendlichen Erfüllung, die du mir für einen Augenblick gegeben hast.