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Drei Jahre

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03.01.2002
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Drei Jahre

Dunkelroter Nebel lag dick über der Stadt und hüllte sie sicher ein.
Er ummantelte die tiefsten und höchsten Fenster der matt-schwarzen, langsam spitz-zulaufenden Gebäude ungeheurer Dimensionen.
Auf den Straßen, in der Dunkelheit von orange schimmernden V-förmigen Laternen erleuchtet, lag eine dünne Schicht groben frischgefallenen Schnees, die blass das dunkle Rot des Nebels reflektierte.
Unter einem fahl scheinendem Mond wuchsen die Gebäude, wie widernatürlich in geometrische Formen gepresste Dornen.
Kein Wind ging, es war wie in einem abgeschlossenem Raum.
Auf den Steinen der Gehwege, auf der Architektur fehlte jedes Detail.
Nirgends war eine Gravur, das Material schimmerte und reflektierte nur matt.
Alles war rund, abgerundet oder stumpf.
Ich weiß jetzt auch nicht mehr, wie wir damals miteinander geredet haben.

 

ich persönlich finde den ersten absatz überflüssig, der zweite ist nahe an der genialität.

 

Hallo unfixable,

ich muß ehrlich sagen, daß ich mit Deiner Kurzgeschichte leider nichts anfangen kann. Du beschreibst in meinen Augen eine Momentaufnahmen - und Du beschreibst sie gut. Allerdings fehlt das Wesentliche; irgendetwas. Es fehlt irgendeine Handlung oder irgendwas Nebensächliches, das Deiner Geschichte den Schliff gibt.

Ich weiß jetzt auch nicht mehr, wie wir damals miteinander geredet haben.

Bei diesem Satz komme ich überhaupt nicht mit. Reden? In dieser Atmosphäre? Über was? Und; warum? Du hörst hier auf, wo doch eigentlich die Handlung einsetzen sollte - oder irre ich mich da?

Nimm's mir nicht übel, aber ich kann wirklich nicht viel aus der Geschichte rausholen... :(

Griasle,
stephy

 

Die Stadt ist eine Metapher für eine zwischenmenschliche Beziehung die ich durchlebte.
Titel und letzter Satz sollten einen Anstoß geben, herauszufinden was es mit dieser Stadt aufsich hat.

 

Muss mich stephy anschließen: Das hier ist keine Geschichte. Ich bemühe in solchen Fällen gerne folgenden Vergleich: Eine flüssige Geschichte ist ein Film, der vor dem Auge des Lesers abläuft.
Solche Texte sind Polaroid-Aufnahmen, die zwar hübsch anzusehen sind, aber keinen Film ergeben.
Deine Metaphern sind gut gewählt und würden in einer Einheit sicher sehr stark wirken - aber diese lose Aneinanderreihung löst bei mir als Leser einfach nix aus, da fehlt der rote Faden.

 

Wirklich lose ist die 'Aneinanderreihung' nicht, da sie ja durch die Einheit der Stadt verbunden wird. In den Eigenschaften der Bestandteile der Stadt habe ich dann die Dinge die ich zum Ausdruck bringen wollte untergebracht.
Als ich den Text geschrieben habe, habe ich ihn nur für mich geschrieben, so dass es warscheinlich schwer ist dahinterzukommen was ich mir nun bei Sätzen wie "Unter einem fahl scheinendem Mond wuchsen die Gebäude, wie widernatürlich in geometrische Formen gepresste Dornen." gedacht habe, da ich bis auf den letzten Satz keine Richtungen oder Hinweise gab was hinter den Metaphern steht.
So viel zu dem "Sinn" der hinter dem Text steht.
Das er eher eine Polaroid-Aufnahme, als ein Film ist stimmt. Für mich als Leser ist die Atmosphäre die ein Text erzeugt mit das Wichtigste, Handlungen sind dabei nebensächlich so habe ich in diesem meinem Text die Handlungen komplett weggelassen. Eine solche hätte aber auch den Sinn verfälscht der für mich hinter dem Text steht.

Aber wenn andre Menschen, die nicht ich sind, mit dem Text nichts anfangen können kann ich das gut nachvollziehen :-)

 

Hallo unfixable!

Zum einen antworte ich, weil ich den Text wirklich gut finde. Es ist wird ein Bild für etwas "gezeichnet", und das mit ziemlich eindrucksvoller Sprache. Den letzten Satz würde ich als Abschluss grundsätzlich ablehnen. Hier passt er perfekt.

Zum anderen beschäftigt mich deine Haltung, einfach keine genauere Interpretation zu geben. Ich habe selbst mal einen etwas "geheimnisvolleren" Text auf diese Seite gestellt und habe ihn dann auf Fragen hin ziemlich genau selbst interpretiert. Allerdings mit gemischten Gefühlen, weil ich finde dass durch das Kommentieren der eigene Worte auch etwas von ihrem "Zauber" verloren geht. Andererseits haben die Leute auch irgendwie ein Recht auf Erklärungen. Ich bin da etwas gespalten.

Naja, egal. Ich sag dir jetzt jedenfalls nicht, was ich aus der Geschichte herauslese. :-)

klara

 

@ klara

habe selbst mal einen etwas "geheimnisvolleren" Text auf diese Seite gestellt und habe ihn dann auf Fragen hin ziemlich genau selbst interpretiert.

Ich muß ehrlich sagen, daß ich davon eigentlich nichts halte. Ich meine; ich weiß ja, daß man als Autor einen größeren Bezug zu seinen Texten hat, aber wenn der Sinn nicht klar nachvollziehbar ist, dann sollte der Autor entweder den Text in seiner Schublade lassen, oder ihn so umgestalten, daß er allgemein Sinn macht. Versteh mich nicht falsch; ich bin nicht gegen's Nachdenken oder so, aber viele Texte sind wirklich konfus und meine Grundhaltung war schon immer; die Geschichten sollten für sich sprechen. Wenn sie das nicht tun, liegt irgendwo ein Fehler vor (beim Autor oder beim Leser, je nachdem), den man beseitigen sollte.

Gruß!
stephy

 

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