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Dreck

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28.05.2018
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Dreck

Lisa steht vor dem Spiegel. Ihr gefällt nicht, was sie da sieht. Sie fühlt sich wie Dreck. Lisa ist klein. Außerdem hat sie ein paar Kilo zu viel auf den Rippen. Sie trägt nur schwarze weite Pullis, um nicht aufzufallen. Denn das will sie auf keinen Fall. Gerne wäre sie groß und schlank. Einfach schön sein, so wie alle anderen Mädchen, mehr will sie doch gar nicht. Sie hat es satt sich zu verstecken. Etwas muss sich ändern und zwar schnell.
Lisa fängt an, ihre Mahlzeiten zu halbieren. Die Kilos sinken, ihr Selbstbewusstsein steigt. Stundenlang steht sie im Bad, zupft ihre Augenbrauen und schminkt sich. Jedes Mal, wenn sie an einem Spiegel vorbeiläuft, bleibt sie kurz stehen. Ihr gefällt was sie sieht. Doch ganz zufrieden mit sich selbst ist sie nicht. Die anderen Mädchen sind schließlich noch dünner als sie. Also reduziert sie ihre Kalorienzufuhr nochmals. Es dauerte eine Weile, doch nun fühlt sich Lisa wohl in ihrer Haut. Sie zieht ein kurzes schwarzes Kleid an. Ihr gefällt es, dass ihre Knochen zum Vorschein kommen und dass ihre Schenkel sich nicht mehr berühren. Ihr Gesicht ist stark geschminkt und das Haar geglättet. Sie fühlt sich gut. Ein bisschen wie eine Prinzessin.
Sie geht in eine Bar. Dort bestellt sie einen Caipi. Der Typ neben ihr scheint Interesse zu haben, denn er spricht Lisa an. Endlich wird sie wahrgenommen und begehrt. Auf kurze Worte folgen Taten. Der Typ und Lisa küssen sich. Nicht lange, da hat er sie schon überredet mit ihm nach Hause zu gehen. Lisa fühlt sich besonders, als er sie auf sein Bett hebt und anfängt, ihr das Kleid vom Leib zu reißen. Dann geht alles sehr schnell. Er schläft mit ihr. Lisa fühlt sich unwohl dabei. Sie versucht etwas zu sagen, doch der Typ reagiert nicht. Ihr Körper wehrt sich, doch sie ist einfach zu schwach. Jeder stoß schmerzt mehr. Sie merkt, dass sie keine Chance hat, also lässt sie es geschehen. Sie wollte es ja schließlich so.
Als sie am nächsten Morgen neben dem Typen, dessen Namen sie nicht mal kennt, aufwacht, ist ihr kotzübel. Sie fühlt sich beschmutzt. Weinend rennt sie nach Hause unter die Dusche. Sie macht das Wasser an und fängt an zu schrubben. Sie muss diesen Dreck abwaschen. Sie hört nicht auf, ihren Körper mit Seife einzureiben. Sie schrubbt und schrubbt und schrubbt. Ihre Haut fängt schon an zu bluten, als ihr klar wird, dass der Dreck niemals abgehen wird. Sie denkt an die Zeit zurück, als sie sich hässlich fand. Wie sie vor dem Spiegel stand und alles an sich hasste. Wie gern würde sie die Zeit zurückdrehen und ihrem Vergangenheits- Ich sagen, wie schön ihr Leben zu diesem Zeitpunkt eigentlich war. Sie steht in der Dusche und sie kann nicht mehr. Sie kann einfach nicht mehr. Langsam legt sie den Stöpsel auf den Abfluss. Sie lässt das Wasser laufen. Es geht ihr schon bis zum Hals, als sie mit dem Kopf untertaucht. Um sie herum wird endlich alles still. Und auch Lisa verstummt für immer.

 

Hallo yilde,

du versuchst viel zu schnell zuviele Probleme abzuhandeln. Lisa ist für mich in der Geschichte wie eine Marionette, die kein Leben hat. Das berührt mich als Leser nicht.

Was mich aber zum Kopfschütteln bringt, sind Beschreibungen, die von dir als Autor einfach nicht durchdacht sind. Dann zweifle ich immer daran, wie ernst es denn wirklich mit dem Schreiben ist.

Hier das mit der Dusche - wie soll das denn gehen? ;)


Langsam legt sie den Stöpsel auf den Abfluss. Sie lässt das Wasser laufen. Es geht ihr schon bis zum Hals, als sie mit dem Kopf untertaucht. Um sie herum wird endlich alles still. Und auch Lisa verstummt für immer.

Liebe Grüße
bernadette

 

Also, ich hab den Text gelesen und bin mir nicht ganz sicher, an was für einer Störung Lisa überhaupt leidet. Depression? Bulimie? Es fängt zumindest mit Bulimie an und springt dann plötzlich zu den Symptomen einer Depression. Du weißt gar nicht genau, was du eigentlich möchtest und beide Krankheiten bräuchten wesentlich mehr Zuwendung, als du ihnen in diesem Schluck Text gibst. Das wird den Störungen einfach nicht gerecht.

Warum ist es so wie es ist? Weil sie gerade ein bisschen dick und klein ist? Okay, ich kann ja verstehen, dass das für Teenager recht schwierig ist, aber ich finde die Eskalation etwas zu drastisch. Sie hungert, dann Bar, Typ ficken und ab in die Dusche, um abzusaufen. Das wars. Da werden keine Probleme genauer behandelt, auf nichts wird näher eingegangen, es wird mir halt so vor die Füße geklatscht, wie es daher kommt. Es wird einfach nicht gut erzählt.

"Das ist Lisa und Lisa ist ein bisschen dick, also hungert sie und jetzt geht sie in eine Bar und trifft einen Typen, der sie mit nach Hause nimmt, um ordentlich nach Öl zu bohren und Lisa mag das nicht, aber sie wollte es ja nicht anders, weswegen es keine andere Möglichkeit zur Verarbeitung gibt, als sich mit Schleifpapier die Haut abzureiben und sich in der Dusche zu ertränken THE END."

Findest du das gut? Wo ist der Konflikt? Lichtblicke? Es ist halt wie es ist und alles ist scheiße. Joopidoo, wieder mal ein edgy Text mit Suizid. Hat mir nicht gefallen.

Dabei hast du sogar ganz vernünftige Ansätze drin, als sie anfängt sich zu schminken! Genau das solltest du auch mit dem Text tun: Trag noch ein, zwei Schichten auf, schmücke ihn, stell mir den Typ vor, was sie in der Bar empfindet, warum sie da überhaupt hin ist, es gibt sooooo viele Möglichkeiten, die Geschichte zu retten - pack sie am Schopf und lass den nicht so wie er ist - denn so ist es Murks.

 

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