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Dreamwalker

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21.01.2004
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Dreamwalker

Dreamwalker



Ich kenne dich von irgendwoher.
Ja, ich bin mir ganz sicher. Ich habe von dir geträumt.
Und es war ein seltsamer Traum. Wir tanzten - du und ich, wir beide ganz allein; auf einem schachbrettartig gemusterten Feld, das, wohin das Auge auch blickte, kein Ende zu haben schien, sich von Horizont zu Horizont erstreckte.
Allein - nur der blaue, wolkenlose Himmel über uns, wie ein großes, schützendes Zelt; und doch waren wir nicht allein. Ich konnte die Gegenwart eines anderen spüren, ein anderes Bewußtsein. Ein nicht-menschliches? Ich weiß es nicht. Es ist gut möglich. Sehr gut möglich. Ja, mein Freund, nachdem ich weiß, was in Träumen vor sich gehen kann - was für absonderliche, abnormale Dinge... scheint mir diese Vermutung nicht abwegig. Die Abgeschiedenheit des menschlichen Geistes gebiert die merkwürdigsten Alpträume.
Dinge, die uns, ohne die Gewißheit, daß wir träumen, den Verstand rauben würden.
Ich muß es wissen, denn ich bin oft genug in Träumen gewandert. In eigenen - natürlich -, aber wahrscheinlich genauso oft in Träumen anderer Menschen.

Denn ich bin ein Dreamwalker.

Dreamwalking - die Fähigkeit, anderer Menschen Träume durchwandern und beeinflussen zu können - jagt den meisten Menschen Angst ein, denn es unterscheidet sich zu sehr von dem, was die Menschen unserer modernen Zivilisation 'Normalität' nennen. Es macht sie, so fürchten sie zumindest, verletzlich, offenbart ihre tiefsten Gedanken und Emotionen - Dinge, die sie zu verdrängen versuchen oder von deren Existenz sie nicht wußten/zu wissen schienen -, es macht sie durchsichtig...
Zu gläsernen Menschen...
Die Tatsache, daß die Dreamwalker ihre Fähigkeit nicht voll kontrollieren können - sie kommt über einen wie ein Alptraum in der Mitte der Nacht -, macht die Sache noch komplizierter und die Menschen noch unsicherer. Und weil die Menschen zu feige sind, sich mit etwas zu beschäftigen, was ihnen Angst einjagt und diesem Etwas lieber aus dem Weg gehen... haben sie uns weggeschlossen, in nahezu hermetisch abgeschlossene Ghettos gesteckt.
Manche leben schon in der zehnten Generation hier - von der Außenwelt abgeschirmt; manche nennen es 'dahinvegetieren', doch ich nenne es leben. Denn es ist Leben.

Hunderttausend Quadratkilometer Einsamkeit.
Hinter Elektrozäunen, zwischen denen virtuelle Wachposten lauern.
Welch ein Schmerz.

Unsere einzige Hoffnung ist das Netz, denn das Netz ist das einzige Fleckchen Erde, worauf SIE keinen Einfluß haben. Es ist zu groß für SIE, als daß sie es kontrollieren könnten - und es verändert sich zu schnell. Sechs Milliarden Menschen haben Zugang zu den Kommunikationskanälen des Netzes; und jeden Tag kommen einige zehntausend hinzu. Ob sie sich durch ein Computer-Terminal oder einen virtuellen Schädeladapter zum Netz Zugang verschaffen, ob sie außerhalb oder innerhalb des Ghettos wohnen, ob sie auf der Erde leben oder auf einem der anderen Planeten der Konföderation... - das Netz macht keinen Unterschied zwischen den Menschen. Und das ist gut so.

Übers Netz meldet sich 'Caravaggio' , angekündigt von einem leisen Summen in meinem Schädeladapter. 'Caravaggio', wie er sich nennt - seine wahre Identität gibt er nicht preis; das ist besser so für uns beide, für unser Leben -, ist meine einzige Verbindung nach draußen. Eine Gelegenheit, das Leben, das 'normale' Leben außerhalb der virtuellen Mauern zu erschnuppern.
Flackernd baut sich das dreidimensionale Holo vor mir auf. Eine schlechte Verbindung - viele atmosphärische Störungen. Sei's drum.
' Hi, Steven.' Die Stimme kommt sehr schwach an meine Ohren - von einem knisternden Rauschen begleitet. So ein Mist. Ich schalte den Filter ein. Das permanente Rauschen macht mich nervös.
' Hallo.' Ich schenke ihm ein verlegenes Lächeln.
Er hat den optischen Verzerrer eingeschaltet - deshalb wirkt sein Holobild wie durch eine dicke Milchglasscheibe betrachtet; dunkel und schmutzig und unwirklich...
Er will um jeden Preis anonym bleiben; ein Schutz vor ungewollten Beobachtern, hat er gesagt. Ich habe ihm vorgeschlagen, einen abhörsicheren Kanal zu benutzen, doch den optischen Verzerrer hält er für sicherer. Ich hoffe, er hat recht. Ich will nicht, daß
eines Tages im ach so geschwätzigen Netz die Nachricht die Runde macht, er sei wegen unerlaubter Kontakte zu einem Dreamwalker von IHNEN zum Tode verurteilt worden.Ich habe in meinem Leben schon viel zu viele Menschen verloren, für die ich mehr empfand als nur Freundschaft.
' Alles in Ordnung, Bruder?' Zu spät - ich sehe es an seiner Körperhaltung - bemerkt er, wie unsinnig und unangemessen diese Frage war.
Von Anfang an, seit wir uns vor Jahren kennengelernt haben, nennt er mich 'Bruder' - als wären wir Mitglieder einer Glaubensgemeinschaft. Und indirekt sind wir das vielleicht auch: wir glauben beide an das Recht der Menschen auf Freiheit; er, der in Freiheit ist, und ich, dem die Freiheit genommen wurde.
' Ja.... Nein.' Ich versuche, meine Stimme so sicher wie möglich klingen zu lassen. Es gelingt mir nicht. Dieses verdammte Zögern! Doch es ist sinnlos, es vor ihm verbergen zu wollen, auch wenn Caravaggio von mir nicht viel mehr wahrnimmt als ein blasses,
seelenloses Flimmern im optischen Kanal. Caravaggio kennt den Grund meiner Verwirrung.
' Ich... ich fühle mich so leer... seit meine Eltern...' Ich hole tief Luft, versuche es noch einmal. ' ...seit meine Eltern...' ...tot sind. Meine Lippen sind versiegelt. Für den Moment finde ich keine Kraft zu sprechen. Tot? Tot? Was ist das - tot? Mich überkommt das Gefühl, daß das was ich erlebe, nicht real sein kann... ein Traum. Ich habe für ein paar Sekunden eine außerkörperliche Wahrnehmung: ich schwebe über meinem Körper, sehe die Tränen, sehe, wie sie stumm meine Wangen hinablaufen und kann sie nicht aufhalten. Bin ich das wirklich, dieses traurige Häuflein Selbstmidleid? Ich falle, falle immer tiefer. Und ein paar Sekunden bin ich wieder ich selber. Die Tränen, falls sie überhaupt da waren, sind getrocknet.
Caravaggio bricht das Schweigen. Auch er zögert - sein Zögern ist das Zögern eines Freundes, aus Angst mich zu verletzen. Es beruhigt mich - ein wenig zumindest.
' Erinnerungen verblassen. Das ist das Wesen der Erinnerungen, der Lauf der Welt... und den kannst du nicht aufhalten. Sie verblassen, ohne jemals ganz zu verschwinden, und hinterlassen eine Art Abdruck im Unterbewußtsein, der bis zum Tod unser Leben beeinflußt. Das stammt leider nicht von mir, es ist ein Spruch, den ich irgendwo auf der Straße aufgeschnappt habe, aber nichtsdestotrotz steckt sehr viel Wahrheit in ihnen. So schmerzlich es dir im Moment erscheinen mag, die Erde dreht sich weiter...'
' Aber ich möchte ihn aufhalten, Caravaggio - den Lauf der Welt! Ich möchte die Welt zurück-drehen, bis an den Tag dieses angeblichen Unfalls, der meine Eltern aus dem Leben gerissen hat! Ich möchte den Unfall verhindern, möchte den Mördern meiner Eltern gegenüberstehen (wenn sie die Mörder sind) ! Ich möchte...'
Ich werfe ihm die Worte hin, wie Fleischbrocken einem Hund.
Doch ich glaube, ich rede zuviel. Zu viele Worte, zu viel Trauer. Niemand vermag zu verstehen, wie ich mich im Grunde meines Herzens fühle. Nicht einmal Caravaggio, mein Freund, kann das. Das kann nur jemand verstehen, der das gleiche durchmacht wie ich.
Den gleichen Verlust. Die gleiche Verzweiflung. Die gleiche Leere.

Ein Tag ist seit dem Gespräch mit Caravaggio vergangen. Wenn sich etwas verändert hat, dann nur an der Oberfläche. Und an der Oberfläche will ich nicht kratzen; ich habe Angst vor dem, was darunter zum Vorschein kommen könnte.
Ein simpler Blumenstrauß hat mich heute erreicht. Mit freundlichen Grüßen von Cybertech. Und herzlichem Beileid.
Es ist ein schöner Strauß, dennoch will sich bei mir keine richtige Freude einstellen; ein simpler Blumenstrauß kann wohl kaum den Verlust wiedergutmachen, den ich durch den Tod meiner Eltern erlitten habe.
Es ist ein schöner Strauß, und die ersten paar Augenblicke habe ich gedacht er würde aus echten Blumen bestehen. Lilien - Blumen des Todes... immer für eine Überraschung gut. Dann kam die große Ernüchterung: es handelte sich um billige Attrappen mit einem Zeitcomputer im Inneren, der darauf programmiert war, jede Stunde ein gewisses Potential an lilientypischen Duftstoffen an die Luft abzugeben. Netter Scherzartikel. Gibt es für wenig Geld an fast jeder Straßenecke. Mit einem Wort: Plastikblumen. Und mit vieren: was für eine Scheiße!
Die simple Erkenntnis, daß ein Konzern, der mit Cyberreisen Milliardenumsätze macht, zuwenig Geld besitzt, um sich Menschlichkeit zu leisten, hat mir den Rest gegeben. Ich bin zusammengebrochen...

... und nach dreizehnstündigem Schlaf mit Kopfschmerzen aufgewacht.
Ist das, was ich momentan durchmache, Realität oder Traum? Nur ein weitere Facette eines vielgesichtigen Alptraums? Ein weiteres Steinchen im Mosaik der Weltenträume?
Träume... Weltenträume...
Ich möchte meinen Gefühlen Einhalt gebieten können, meine Gefühle beherrschen wie ich die Träume beherrsche, doch ich fürchte, daß ich an meine psychischen Grenzen stoßen werde, wenn ich es versuche. Nur eines kann mir helfen - hoffentlich- :
der Einbruch der nächsten Nacht.

Ich kenne dich von irgendwoher.
O ja; denn ich habe von dir geträumt. Und werde von dir träumen.
Immer und immer wieder.

Ein grünes, schuppenhäutiges Wesen sah mich an. Sah mich einfach nur an... Dennoch konnte ich in seinen Augen, die zwei gelbe Schlitze waren und so hell leuchteten wie Autoscheinwerfer in der Nacht, die Angriffslust schimmern sehen. Der Reptiloid schien auf eine Reaktion meinerseits zu warten - eine Reaktion, die ihm darüber Aufschluß geben konnte, wie ich mich fühlte und was mir im Kopf herumging. Doch ich nahm mich zusammen, ich wollte, daß er den ersten Schritt wagte - irgendeine kleine, unbeholfene Geste, eine nervöse Reaktion auf die undefinierbare Stille zwischen uns. Sollte er den ersten Schritt wagen, so hoffte ich, einen Vorteil daraus ziehen zu können. Nervosität ist der größte Feind des Kämpfers.
Doch es lief nicht so wie von mir erwartet. In Wahrheit war ich es, der nervös war, und alle Selbstbeherrschung, die ich mir einzureden versuchte, war dahin. Ich hatte mich aufgeführt wie ein kleines unbelehrbares Kind - aufgeblasen und stur -, anstatt auf die warnende Stimme in meinem Inneren zu hören. Und nun hatte ich mir eine blutige Nase geholt.
Frustriert schaltete ich den Holobildgenerator ab, warf mich aufs Bett und starrte an die Decke, um dort nach Antworten auf viele ungestellte Fragen zu bekommen. Doch als Antwort bekam ich nur das monotone Hämmern meiner Kopfschmerzen.
(Kopfschmerzen? Kann man in Träumen überhaupt Schmerzen empfinden? Dann und wann ver-mischen sich Realität und Traum - niemand weiß das besser als wir Dreamwalker - auf geradezu magische Weise.)
Dann war es da: das Pochen an der Tür. Nicht plötzlich, ganz allmählich mischte es sich unter das Pochen des Schmerzes in meinem Kopf, löste es auf und ging darin über. Erst das Hämmern im Kopf, dann das Pochen an der Tür.
(Wie merkwürdig Träume sein können... Was kommt als nächstes? Weiße Mäuse, die die kahlen Innenwände meiner schlafenden Seele hinauflaufen, wobei ihre Füße ein schabendes Geräusch machen ?! ---
Hämmer-Hämmer-Klopf-Klopf-Schab-Schab--- )
Keine weißen Mäuse.
Statt dessen das Pochen an der Tür, das immer lauter wurde... immer lauter... immer lauter... bis es, zusammen mit dem erbarmungslosen Hämmern hinter meinen Schläfen, sich zu einer aberwitzigen Kakophonie des Schmerzes steigerte. Ich schrie laut auf, ein hilfloser Versuch, es zu übertönen. Dann war es wieder wie vorher - Poch-Poch -, leise und unauffällig. Und endlich verstand ich: das Dreamwalking hatte mich nicht ganz verlassen. Die Emotionalität der vergangenen Tage hatte es nur zeitweilig unter-bunden. Und das Pochen an der Tür war lediglich die Aufforderung, es hereinzulassen, ihm wieder meine ganze Aufmerkasamkeit zu schenken. Eine der plausibelsten Erklärungen wenigstens.
Nun gut, ich hatte nicht vor, es ein weiteres Mal fortzuschicken.
Ich stand auf, schwerfällig, es fühlte sich an, als hätte ich Blei in den Beinen...
- Ein vertrautes Phänomen in Träumen, nicht wahr?
Ich öffnete die Tür, langsam, fast unschlüssig darüber, ob es richtig war, was ich tat ---

--- und sah den Tod.
Den Tod meiner Eltern... Doch es waren nicht meine Augen, die den Tod sahen, nicht mein Körper, den ich fühlte... Nicht meine Augen; aber wessen Augen dann?
(Verdammt - was geht hier vor? )
Ich versuchte, meine
(die Augen des anderen)
Augen von dem grausigen Bild abzuwenden, das sich mir bot:
meine Eltern waren durch dutzende von Mentalverbindungen - Schläuche und Drähte, die in Elektroden mündeten und auf mich alles andere als vertrauenseinflößend wirkten - an Cyberbetten gefesselt; sie waren geistig abwesend - ich konnte nur ahnen, was sie im Moment durchmachten -, und sie wanden sich im Todeskampf hin und her wie zwei wilde Tiere, die man in Fesseln gelegt hatte.
( ...mein Gehirn versucht, sich gegen diese Bilder zu wehren, sie abzuschalten. Aber ich muß diesen Traum weiterträumen, ich muß wissen, wessen Traum ich durchlebe - und wenn es meinen Verstand kostet!
--- Ein plötzliches Aufflackern der Hoffnung, als - )
sich mein Blick nach links wandte, einem weißgekleideten Mann zu - schlank, gutaussehend, Mitte Dreißig -, dessen Haupthaar sich schon deutlich lichtete. "John Tolkien, M.D. Ass.", stand in breiten Lettern auf seinem Brustschild geschrieben.
( Assistenzarzt? Von wem? -
Ich werde unruhig, beginne zu erahnen... da fängt John Tolkien, M.D. Ass. in einer näselnden
Stimme an zu sprechen: )
' Habe alles mir Mögliche getan, Mr. Underwood. Ich weiß nicht mehr weiter... Es tut mir leid.'
( Mr. Underwood? Allmählich dämmert es mir, wessen Traum ich erlebe. Ich erinnere mich - undeutlich -: habe ich nicht, auf dem Zettel, der zusammen mit den Blumen mir gestern zugeschickt worden ist, einen Namen gelesen? Ich habe es kaum zur Kenntnis genommen - zu viele Dinge gin-
gen mir im Kopf herum.
Ich erinnere mich: Louis, oder so ähnlich, Underwood - so lautete der Name.
Hm, interessant... Mr. Underwood, der Boss von Cybertech höchstpersönlich, hat es sich nicht nehmen lassen, als meine Eltern starben, das Schauspiel aus nächster Nähe anzuschauen... )
' ...alles mir Mögliche getan, Mr. Underwood.'
( Was, zum Teufel, ist "alles mir Mögliche"?! )
' Keine Aufregung, John. Solche Dinge passieren eben. Schmerzhaft - aber so ist das Leben, nicht wahr? Schmerzhaft und voller Überraschungen. Das ist Ihnen doch klar, John?'
Tolkien schluckte mühsam. ' Nun ja, Sir - ich...'
' Und deshalb,' fuhr Underwood in einer Stimme fort, die jeden Eisberg sofort zum Schmelzen gebracht hätte, 'warten wir ein paar Minuten und beobachten, was passiert.
Und dann handeln wir entsprechend. Gibt es damit irgendwelche Probleme?' fügte er versöhnlich hinzu.
( Eine Stimme, die keinen Widerspruch duldet --- Oh, mein Gott, warum tue ich mir das alles an? Sogar im Traum nehme ich wahr, wie mir der Puls rast und die Hände zittern. Es ist eine unbeschreibliche Qual, den Tod seiner Eltern aus dem Blickwinkel desjenigen mitzubekommen,
der - so vermute ich wenigstens - an ihrem Tod eine nicht geringe Mitschuld trägt; es ist eine Qual, ihren Tod nicht rückgängig machen zu können, weil es sich ja nur um einen Traum handelt...
Ich könnte den Traum zwar in eine für mich befriedigende Richtung lenken - doch was hätte das für einen Sinn? Das würde meine Eltern - im realen Leben - auch nicht wieder lebendig machen; sie sind und bleiben tot. Vielleicht hatte Caravaggio doch recht, als er sagte, die Erde würde sich
weiterdrehen - auch ohne meine Eltern. The show must go on. -- Mit Hilfe dieses Traumes werde ich vielleicht herausfinden, was an diesem Tag wirklich geschah... Ich muß abwarten. )
' Gut, Mr. Underwood.' Tolkien nickte, wollte so Sicherheit und innere Ruhe signalisieren, doch seine Augen sagten das genaue Gegenteil. Doch wie auch immer. Underwood war sein Chef, und in einer so brisanten Situation konnte es sich als äußerst fehlerhaft erweisen, mit ihm einen Streit anzufangen.
' Ein kybernetisches Trauma ist sicherlich eine furchtbare Sache... Dennoch hilft es nicht, die Augen vor den Konsequenzen zu verschließen. Bis wir nicht genau wissen, wie sich Virtuelle Realitäten auf den menschlichen Geist auswirken - bei dem heutigen Stand der Forschung wissen wir ja nicht einmal, worum es sich bei einem kybernetischen Traume genau handelt -, müssen wir diesen Zustand als normal und unabwendbar akzeptieren.' sagte Underwood, mehr zu sich selbst als zu den Ärzten und Assistenzärzten, die um ihn herum damit beschäftigt waren, das Leben seines beiden gut zahlenden Kunden aufrecht zu erhalten. Es war schließlich Kapital, das drohte, unter seinen Händen wegzusterben. Doch wer gut bezahlt, der muß schließlich auch das Risiko tragen... Er konnte sich ein lakonisches Achselzucken nicht verkneifen. War das nicht schon immer so gewesen? Er jedenfalls dachte nicht daran, sich deswegen Vorwürfe zu machen. Das Leben war voller Risiken - ja, das Leben selbst war sogar ein Risiko.
Und in diesem Fall hieß das Risiko...
' Abschalten.' sagte Underwood schroff und unterbrach den Fluß seiner Gedanken.
Er verabscheute es, sich lange mit Gedanken quälen zu müssen, die sich verselbständigt hatten. Er war ein Mann der Tat. Und deswegen wiederholte er leise, aber nicht weniger schroff: ' Abschalten.'
Und wie ein Echo, in seinem Kopf: ' Abschalten.'
Abschalten.
Abschalten.
Ab. Schalt ab.
Ab...

Kann man einen Menschen einfach so abschalten ??
- Man kann.

Aufgeregt rufe ich Caravaggio übers Netz an.
Im Gegensatz zu manchen Träumen erscheint mir das Netz wohlig-warm und vertraut wie eine Gebärmutter. Hier kann ich mich ins anonyme Dunkel zurückziehen, hier kann mir keiner etwas anhaben. Keine Alpträume. Sicheres Terrain.
Ich bin so aufgeregt, daß ich zuerst keine Stimme finde.
‚ In der Nacht hatte ich eine Begegnung', erzähle ich ihm. ‚ Mit Mr. Underwood.'
‚ Mr. Underwood? Der Chef von Cybertech?'
‚ Genau der.'
‚ Und wie sieht es so in seinem Kopf aus?'
‚ Hochinteressant', sage ich. Dann erzähle ich Caravaggio alles; jede Einzelheit meines
( Louis Underwoods )
Traumes. Meiner Traumwanderung.
Ein paar Mal unterbricht mich Caravaggio, fragt mich, ob es nicht eine Qual gewesen sei, so unmittelbar dem Tod meiner Eltern beizuwohnen, ob ich nicht daran gedacht hätte, mich aus Underwoods Träumen auszuklinken oder sie gar gewaltsam zu beenden. Nun, die erste Frage muß ich mit einem schmerzvollen Ja beantworten, letztere mit einem entschiedenen Nein. Nein, denn ich wollte Zeuge sein, wie er dieses eine Wort aussprach, dieses Wort, das unmenschlicher nicht hätte sein können:
" Abschalten." - wobei ich bis zuletzt für ihn gehofft hatte, er würde dieses Wort - oder etwas Vergleichbares - nicht sagen. Und statt dessen schweigen.
Dieses eine Wort, dieses eine an sich unauffällige, unscheinbare Wort gibt mir die Gewißheit, nach der ich so lange gesucht habe.
Die Gewißheit, daß Louis, oder so ähnlich, Underwood ein Mörder ist.
Der Mörder meiner Eltern.

Caravaggio hat sich bereit erklärt, alles Wissenswerte über Cybertech und insbesondere über Louis Underwood zu sammeln und übers Netz mir zukommen zu lassen. Es ist schön Freunde zu haben, die in Zeiten der Verzweiflung zu einem stehen wie Caravaggio zu mir. Inzwischen schaue ich mir - ebenfalls im Netz, um für Caravaggio schneller erreichbar zu sein - eine Cybernovelle an. Ich bin immer wieder im positiven Sinn überrascht, was für wundersame Sachen unsere Technik hervorzuzaubern vermag. Cybernovellen sind solch eine Zauberei: ein Zwitter aus Buch und interaktivem, dreidimensionalem Film. Ich habe mir 'Schafe blicken auf' von John Brunner ausgesucht, da der Titel in meinen Ohren vielversprechend klingt. Doch ich bin nicht glücklich mit meiner Auswahl - hätte ich es nicht wissen müssen? -; anstatt daß es meine Sorgen zerstreut und emotional wieder aufbaut - was ich erreichen wollte -, macht es mich nur noch depressiver. Es ist ein düsteres Buch, und ich würde mich nicht wun-
dern, wenn Elemente dieses Buches in einem meiner nächsten Alpträume auftauchen. Es ist eine trostlose, hoffnungslose Welt, die Brunner schildert und keineswegs dazu geeignet, einen aufzumuntern. Bevor ich ein zweites und drittes Mal das Falsche wähle, greife ich lieber auf das Bewährte zurück: ' Wie es euch gefällt' vom guten, alten Shakespeare. Eine Neueinspielung in Farbe und 3D. Was eignet sich besser dazu, einen aus einem Stimmungstief herauszubefördern?
Während sich das dreidimensionale Bild eines großzügigen Anwesens im Ardenner Wald aufbaut, meldet sich auch schon Caravaggio. Es will mir scheinen, daß ich heute nicht zu meiner Erholung komme.
Gutwillig überspielt er mir alle Daten, die ich von ihm verlangt habe - alle Daten, die man auf legalem und vollkommen unkompliziertem Wege bekommen kann, sofern man wie Caravaggio Kontakte zu Leuten hat, die wichtige öffentliche Ämter bekleiden und die ihrerseits wieder Einfluß haben auf Wirtschaftsimperien, wie Cybertech eines darstellt. Was Cybertech angeht, sind das Daten wie: Konzerngründung, Anzahl der Mitarbeiter, jährlicher Umsatz, jährlicher Gewinn, usw. - kurzum: alles, was Cybertech ausmacht. Alles Antworten auf die eine große Frage: was ist Cybertech?
Was Underwood angeht, sind das oberflächlich betrachtet triviale Informationen wie Alter, Körpergröße, Gewicht, Haarfarbe, Augenfarbe, usw., die für mich nichtsdestotrotz unschätzbaren Wert besitzen.
Ohne die richtigen Kontakte ist das Leben gar nicht lebenswert, hat Caravaggio mir gegenüber einmal gesagt. Nun, mein Freund, diese Weisheit hat sich jetzt ausgezahlt. Als ich ihn darum bat, seine Kontakte spielen zu lassen und nebenbei an seine Freundschaft appelliert hatte, willigte er sofort ein - was mich letztendlich dann doch erstaunt hat. Natürlich hatte ich es darauf angelegt, daß er mir kommentarlos zur Seite steht. Ich wußte, daß ich auf seine Feundschaft zählen konnte. Doch ich habe zumindest ein leises Zögern oder eine Frage erwartet; daß nichts dergleichen gekommen ist... nun, um so besser.
Es ist schön, Freunde zu haben.
Und es ist noch schöner, Freunde zu haben, die einem bedingungslos vertrauen, wie Caravaggio es tut.
Freunde, die keine Fragen stellen.

Ich hatte vorhin den optischen Verzerrer erwähnt, den Caravaggio und ich immer dann einschalten, wenn wir miteinander kommunizieren. Für uns, die wir das illegal tun - denn, wie gesagt, aus dem Ghetto heraus oder in das Ghetto hinein sind Gespräche dieser Art verboten -, ist das ganz gut und macht Sinn. Als Schutz, falls sich jemand, den wir nicht eingeladen haben, in das Gespräch einschaltet - was jederzeit möglich ist. Der einkalkulierte, wenn auch geringe Nachteil ist der, daß wir einander nur sehr verschwommen wahrnehmen. Gefühlsregungen können wir, wenn überhaupt, nur an den Körper- und Kopfbewegungen des anderen ablesen.
Hätte mir Caravaggio nämlich, als ich ihn nach den besagten Informationen bat, in die Augen blicken können, so hätte er vermutlich etwas gesehen, was ihn von dem kleinen Auftrag, den er für mich erfüllen sollte, abgehalten hätte. Es war ein Glitzern in meinen Augen - ein Glitzern, das ich zwar nicht sehen konnte, jedoch auf eine merkwürdige Art und Weise spüren. Das Glitzern verhieß Mordlust.
O ja.
Ich werde Louis, oder so ähnlich, Underwood umbringen, und ich werde ihn lange leiden lassen, für all die Sekunden und Minuten, die meine Eltern leiden mußten. Ich werde ihn umbringen, so wie er meine Eltern umgebracht hat.
Im Traum.

'Guernica': Chaos, Verzweiflung.
Anarchie des Geistes.
Ohne Zweifel ist 'Guernica' eines der Bilder, die meinen jetzigen Geisteszustand am besten repräsentieren können. Gestern nacht habe ich Underwood umgebracht. Das war mein Vergeltungsschlag.
Chaos. Verzweiflung.
Anarchie des Geistes.

Es war, wie ich zugeben muß, die Tat eines Genies.
Ich mußte ein wenig improvisieren, bis ich alle Informationen, die Caravaggio mir besorgt hatte, in der Art und Weise verarbeitet hatte, wie ich es wollte. Immerhin neun Stunden arbeitete ich wie verrückt, programmierte, löschte, programmierte erneut, bis das Ergebnis meiner Bemühungen vor mir zu sehen war: ein 3-D-Hologramm vom Mann meiner Träume, von Louis Underwood. Nur in unwesentlichen Details zu unterscheiden vom Original. Fast perfekt.
Nun mußte ich ihm nur noch Luft einhauchen.
Dann konnte der Maskenball beginnen.

Als kleines Kind habe ich Karneval geliebt. (Welches Kind hat das nicht?) Sich in jemanden zu verwandeln, der man nicht ist, übte eine große Faszination auf mich aus. Jetzt, als Erwachsener, da ich gelernt habe, jeden Tag eine andere Maske aufzuziehen, immer bemüht, vor anderen mein wahres Selbst zu verbergen, muß ich zugeben, daß diese Faszination ungebrochen ist; ja, sogar noch stärker geworden ist.

Dunkelheit des Traumes: für den einen bedeutete sie Schutz und Flucht vor der Wirklichkeit, für den anderen eine geheimnisvolle und nicht zu ergreifende Bedrohung. Das letztere muß für Louis Underwood der Fall gewesen sein, als er in seinen tiefsten Träumen sich auf einmal selbst gegenüber sah. Nun ist das nichts Ungewöhnliches, in dem einen oder anderen Traum ist das jedem von uns schon einmal passiert; erschreckend war für ihn in diesem Fall nur die Plötzlichkeit, mit der das geschah. Wie aus dem Nichts tauchte ich auf, mit einer Maske, die ihm so täuschend ähnlich sah, daß ich tatsächlich jederzeit als sein Spiegelbild hätte durchgehen können.
Spiegelbilder.
Wenn ihm jemand hätte sagen können, daß Spiegelbilder morden können, hätte er sich mit Sicherheit schneller zur Wehr setzen können. Doch so, mit dieser naiven Ahnungslosigkeit, die wir alle in unseren Träumen miteinander teilen, war er hoffnungslos verloren. Und kaum war er in der Lage, auf mein Auftauchen zu reagieren -
- eine komische Situation; ich hatte ihn in flagranti erwischt, wie es so schön heißt, mit einer vollbusigen, gut gebauten Blondine ( die, wie ich zugeben muß, auch auf mich einen gewissen Reiz ausübte ), die direkt aus einem Herrenmagazin zu stammen schien und wie ein fleischgewordenes Klischee auf mich wirkte -
- schon hatte er ein virtuelles Messer zwischen den Rippen.
Ein langsamer, schmerzhafter Tod muß es gewesen sein. Und die Blondine, mit der er noch Augenblicke zuvor ausgiebig bei der Sache gewesen war, mußte hilflos mit zusehen; nein, kaum hatte sich die Aufmerksamkeit von Underwood dem Messer zwischen seinen Rippen zugewandt, löste sich die blonde Schönheit buchstäblich in Nichts auf. Welch eine Tragödie. Dabei hätte ich es so gerne vor seinen Augen, vor seinen erlöschenden Blicken mit ihr getrieben.
Ein langsamer Tod, durchaus vergleichbar mit einem 'kyberbetischen Trauma' von dem er so oft gesprochen hatte. Ich hoffe für ihn, daß es längst nicht so qualvoll war.

Im Schlaf sind wir am verletzlichsten, für äußere Reize nahezu unempfänglich, doch um so mehr für die inneren. Die Menschen pflegen zu vergessen, daß Träume eine unkontrollierbare Gefahrenzone sind. Im Traum in Lebensgefahr, dem Tod ausgeliefert zu sein, das bedeutet es auch im wirklichen Leben. Im wirklichen, im äußeren Leben können wir versuchen, dem Tod zu entrinnen - mit Ärzten, Medizin oder purer Willenskraft; doch im Traum ist das unmöglich. Unser Wille ist gebrochen, wir sind zu einem Spielball unserer eigenen Emotionen und Urinstinkte geworden. In Alpträumen allzumal; die eigenen Ängste und Leiden werden gebündelt, intensiviert, bis man sie greifbar vor sich zu haben glaubt.
Zehntausende - oder sogar Hunderttausende - verenden so jährlich im Schlaf, im Traum als Opfer ihrer eigenen Illusion. Deshalb bin ich ein Mörder und bin es auch wieder nicht - ich habe lediglich der Illusion ein weiteres Leben geopfert.
Ob ich Schuldgefühle habe?
Vielleicht. Wenn ich Schuldgefühle habe, so lauern sie in den verborgensten Kammern meiner Seele - so weit von mir entfernt, so unsichtbar im Dunkel versteckt, daß sie michnicht weiter berühren. Erreichbar nur in meinen tiefsten Träumen.
Ein Bild ist ebenfalls dort, in einer dunklen Ecke eines dieser Zimmer. Ich will nicht genau wissen, in welchem. Manchmal ist es besser, ungewiß zu sein.
Ich weiß nur: es ist das Bildnis eines Mannes - Louis, oder so ähnlich, Underwood mit Namen -, und es wird von Tag zu Tag blasser.
Irgendwann wird es ganz verschwinden.

Wo Realität und Traum sich überschneiden, dort leben wir.
Wir sind Grenzgänger.

Dreamwalker.

 

Hallo benedam und willkommen bei kg.de! :)

Deine Geschichte war mir beinahe zu lange, um sie am Bildschirm zu lesen – es lohnte sich aber trotzdem.

Es hat Spaß gemacht, sie zu lesen, sich in die Welt der Dreamwalker, in die Vermischung von Realität und Traum hineinzuversetzen, die du dem Leser anschaulich vorgestellt hast, und ich finde, du hast eine recht unterhaltsame und einfallsreiche Science-Fiction-Story geschrieben. Langeweile kam nicht auf, obwohl das Thema schon sicherlich Schreibstoff für etliche andere Geschichten geliefert hat.

Eine Frage hab ich aber noch:

Dreamwalking - die Fähigkeit, anderer Menschen Träume durchwandern und beeinflussen zu können [...] Die Tatsache, daß die Dreamwalker ihre Fähigkeit nicht voll kontrollieren können [...] macht die Sache noch komplizierter und die Menschen noch unsicherer.
Wenn die Dreamwalker ihre Fähigkeit nicht voll kontrollieren können – wie war es deinem Protagonisten dann möglich, Mr. Underwood im Traum das Messer zwischen die Rippen zu stecken? Wie weit reicht ihre Handlungsfreiheit?

Was mich außerdem interessieren würde: Wie ist diese Fähigkeit, die Träume anderer durchwandern zu können, eigentlich entstanden? Die Geschichte spielt sich sicherlich in der Zukunft ab. Hat Cybertech vielleicht etwas damit zu tun, oder gibt es andere Ursachen?
Falls das in Geschichte irgendwo erwähnt wird, habe ich das überlesen.

Sprachlich ist die Geschichte anschaulich und recht flüssig geschrieben. Einige Formulierungen wie

Mit einem Wort: Plastikblumen. Und mit vieren: was für eine Scheiße!
oder
Ich werfe ihm die Worte hin, wie Fleischbrocken einem Hund
gefielen mir besonders gut.

Ein paar diverse Fehler sind noch im Text; die meisten findest du sicherlich selbst, wenn du ihn noch mal zur Korrektur liest, oder?

Viele Grüße,

Michael :)

 

HiHo,

mir hat die Geschichte gut gefallen, wenngleich es nicht immer sehr gut reinging, was auch am (wie ich finde) exzellenten Stil liegen mag. Was solls, liest man halt mehrmals drüber.

Jetzt die Motze: In Träumen ist es ganz und gar UNMÖGLICH irgendetwas zu lesen! Selbst die tollen Dreamwalker können dass nicht, sofern sie noch normale Menschen sind! Die Gehirnhälfte die für das Träumen zuständig ist ( da möchte ich mich nicht festlegen welche das ist, so schlau bin ich auch nicht) kann die Funktion des Erkennens von eingeprägten Mustern und Bildern nur sehr unvollständig ausführen, weshalb man in Träumen andere Menschen nur zu erkennen meint. Dafür ist die andere Hirnhälfte zuständig, womit der Prot in Traum von Sowieso nur Hieroglyphen gesehen haben kann die keinen Sinn ergeben...

aber sonst ne Klasse Geschichte

greetz Jay

 

Auch von mir ein herzliches Willkommen!

Eine gut erzählte Geschichte. Die düstere Stimmung kommt sehr gut rüber.

Ich selbst habe schon oft im Traum Zeitung gelesen, von daher kann ich Jay aus eigener Erfahrung nicht zustimmen. :) Man träumt ja auch mit dem ganzen Gehirn, oder?

Ein paar Dinge im Ausgangsszenario sind mir nicht ganz klar:

"Caravaggio" benutzt einen 'Nick', den Dreamwalker spricht er mit "Steven", offenbar seinem richtigen Name an. Müsste der Kontakt dann nicht zum Protagonist zurückverfolgbar sein - und dieser damit einer Strafe ausgesetzt?

Die Kommunikation der Beiden läuft über den Cyberspace, also digital. Demnach könnte es nicht Aufgrund von atmosphärischen Störungen zu Rauschen im Ton kommen, höchstens zu Aussetzern oder Artefakten.
Außerdem würde das wohl bedeuten, dass die Beiden nicht von einer 3D-Kamera gefilmt werden, sondern im Virtuellen Raum von einer Art Avatar repräsentiert werden. In diesem Fall wäre ein "Milchglas" zur Verzerrung nicht nötig. Man könnte einfach einen beliebigen Körper wählen, oder?

Dein Protagonist ist in einem Ghetto eingesperrt, damit er keinen Einfluss auf Anderleuts Träume nehmen kann. Am Ende kann er aber genau das tun und dadurch einen Mord begehen...?

Er scheint in seinem Ghetto allein zu sein. Wo sind die anderen Dreamwalker? Sind sie auch voneinander isoliert? Dann würde "Gefängnis" das ganze besser beschreiben als "Ghetto".


Unsere einzige Hoffnung ist das Netz, denn das Netz ist das einzige Fleckchen Erde, worauf SIE keinen Einfluß haben. Es ist zu groß für SIE, als daß sie es kontrollieren könnten - und es verändert sich zu schnell.
Mich stört das groß geschriebene "SIE", zumal es im Verlauf der Geschichte keine weitere Rolle spielt. Ein großer Anfangsbuchstabe würde reichen.

Dein Arzt heißt "Tolkien". Da dieser Name unzertrennlich mit "Herr der Ringe" verbunden ist, und man automatisch erwartet, dass dies eine Anspielung ist, lenkt er sehr von der Geschichte ab. Ich würde den Doc umbenennen.

Gruß : lucutus

 

:rolleyes:

Jajaja, ihr habt natürlich alle recht damit.
Hätte die Geschichte wohl noch überarbeiten sollen, bevor ich sie hier poste! *rotwerd* Naja, bei der nächsten Geschichte....
Als kleine Erklärung: sie ist schon etwas älter, war sogar schon einmal auf kg.de, vor drei Jahren allerdings, und dann auf meiner Homepage: www.beepworld.de/members23/benedam, und seitdem hab ich sie nicht mehr angerührt. Naja, wat soll's, solang sie noch halbwegs lesbar ist.
:D

@ Michael: Du hast Recht, SF-Geschichten dieser Art gibt es wahrscheinlich wie Sand am Meer. Auf jeden Fall habe ich kurz nachdem ich die Geschichte geschrieben habe einen Film mit ähnlichem Thema gesehen. Heißt Dreamscape. Hab mich zuerst etwas darüber geärgert, weil jetzt wahrscheinlich jeder denkt, dass der Film mich inspiriert hat. Das ist aber nicht so. Geschichten entstehen bei mir spontan, nicht aus einer Inspiration heraus. Dreamwalker basiert auf einem Traum, den ich hatte. Von daher liegt das Thema nahe. ;)

@ Jay: Was meinst du, was wir für verrückte Dinge in Träumen machen, da ist Lesen noch das harmloseste...
Trotzdem danke!!!!

Viele Grüße

B.

 

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