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Serie Dortmund - my kind of town.

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13.11.2002
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Dortmund - my kind of town.

Dortmund ist, im Vergleich zu beispielsweise Sodom, eine eher ruhige und beschauliche Stadt.
Auch kann Dortmund es architektonisch schwerlich mit Berlin aufnehmen, atmet aber genauso den Charme der Verzweifelten.
Wir haben alles, was eine Großstadt benötigt:
Mehrere Diskotheken, jetzt „Clubs“ genannt (ich denke immer, ich bekäme am Eingang einen Mitgliederausweis oder sowas), ein Theater ohne Skandalregisseur(bei uns trägt „Schneewittchen“ tatsächlich eine rote Satinkluft - und keinen umgeschnallten Edelstahl-dildo), ein Großraumkino, dass Menschenschlangen wie zu DDR - Zeiten produziert und in dem man für Nachos aus einem Styropor - Weizengemisch und einem Bier seinen Dispo überziehen muss- und mehrere Boutiquen „Mambo“, „Zambo“, „Friaul“ und ähnlich absurden Titulierungen, in denen aber niemand einkauft.
Und die Menschen?
Studenten in Schlaghosen aus sperrholzartigem Material, die mindestens BWL studieren, vernünftigerweise symptommilderndes Kronenpils trinken, Musik von Bands wie „die kopulierenden Gratulanten“ hören und haschischrauchend die Programmkinos verstopfen, sind hier allerorten anzutreffen.
Ihre Kleidung, im Innenstadtbereich auf einen Haufen geworfen, würde ausreichen, den Berliner Reichstag mit
beigefarbenem Kord zu verhüllen.
Ich mag das alles.
So bin ich aufgewachsen.
Okay - wir Dortmunder haben keine Esskultur.
Aber wir haben McDonalds.

Der Gründer von MC Donalds sagte mal, er erwarte Geld, wie man Licht erwartet, wenn man den Schalter umlegt.
Wenn Sie auf gegartes Fleisch in Eishockeypuckform mit Salat und Brötchen abfahren, wird es schwer, McDonalds zu umgehen. Es gibt zwar alternativ die Möglichkeit in Lokalen wie dem „Louisiana“ und anderen Bollwerken der Pseudo - Südstaatenküche medizinballgroße Spezial - Burger mit etwa 4 kg Pommes frites zu sich zunehmen:aber an den unvergleichlichen Charme des amerikanischen Beinahe - Monopolisten heranzukommen, hat noch niemand geschafft.
Will wohl auch niemand.
Dem Charme von Macdonalds, den vor allem die zauberhafte Arbeitskleidung, die phantasievollen Produktnamen (einen Mac - Baconshake, bitte...) und die bequemen Sitzmöglichkeiten ausmachen, kann sich kaum jemand entziehen.
Allerdings könnte das Personal etwas unfreundlicher sein.
Ich mag es gar nicht, wenn ich übellaunig eine Macdonalds Filiale betrete, freundlich begrüßt zu werden.
Woher nehmen diese Leute, schlechtbezahlt und albern gekleidet, die Frechheit so zu grinsen?
Keine Ahnung.
Der regelmäßige, melodisch gerufene Wunsch, ich möge einen „guten Tag“ haben, lässt jedes Mal den Wunsch in mir erwachen, den Nacken der Mitarbeiter nach verborgenen Schaltern abzusuchen, auf denen
„Freundlich - superfreundlich - beschämend devot“ steht. Dieser Umstand ist mir lästig.
Mein Vorschlag: klingonische, traumatisierte Kriegsveteranen in Originalkleidung mit Sechsunddreißig - Stunden Schichten.
Diese Spezies könnte dann in schuppenbewehrten, von verkrustetem Blut überzogenen 25kg - Panzern
stilgerecht ein kehliges Begrüßungs-Bellen ausstoßen, einen mit seinen Blicken durchbohren und damit dazu führen, dass die übliche "schön ich bin dran - dann mal überlegen...“ - Fraktion in Bruchteilen einer Sekunde irgendeine sinnlose Menüwahl trifft.
Sie geben mir sicher recht, dass der erhöhte Entertainment - Faktor die Gefahren beim Bestellen rechtfertigt.
Ein weiterer Verbesserungsvorschlag wäre ein extremes Ankurbeln der Merchandising-Maschinerie.
Wir kennen das: sobald sich die Schergen von Disney wieder ein zuckersüßes Zeichentrickmachwerk aus dem Kreuz geleiert haben, wird der geneigte McDonalds - Kunde mit Tonnen von entsprechenden Plastikfiguren zugemüllt. Es reicht aber wohl nicht, einfach nur bunte Kunststoff - Abbilder dieser Figuren zu produzieren - sie müssen immer zwingend in einen modernen Kontext eingebunden werden.
Balu der Bär auf einem BMX - Rad, Mowgli auf nem Skateboard, Pocahontas mit Blink - Diaphragma oder der Glöckner von Notre Dame mit der Nachbildung einer Neutronenbombe, die mit Katzenscheiße gefüllt ist.
Wahrscheinlich hätte es auch die Schöne und das Biest als Figuren zum ineinander stecken gegeben, wenn’s nicht so teuer geworden wäre. Wenn wir also schon diesen Käse in einer Juniortüte mitkaufen müssen
wäre es doch viel netter, Sachen mit reinzupacken, die der Mensch auch braucht.
Es muss ja keinen großen Wert haben oder funktionieren - aber es sollte besser funktionieren als Windows XP und besser aussehen als der Smart.

Im Prinzip käme bereits eine Plastiktüte in Betracht.

Nun, ich wollte mich nur mal darüber aufregen. Und die zauseligen Halloween - Paniktierchen im Oktober 2001
waren extrem spaßig. Man konnte Sie sogar einzeln kaufen, was allerdings nicht viel Sinn macht, denn für Einssiebzig mehr gab’s dann schon das Kids Menü dabei.
Da niemand Geld zu verschwenden hat, aber auch niemand, der klaren Verstandes und erwachsen ist, ein Kidsmenü zu sich nimmt, werden die Menüs nach Kauf des Paniktieres an Ort und Stelle weggeworfen. Das erklärt die ungewöhnlich hohe Population von neunzig Zentimeter langen Ratten, die nach Schmelzkäse riechen, in der Nähe von McDonalds Filialen.
Dann doch lieber ab in den Dortmunder Norden, um sich vom freundlichen Nachbarn ein schönes Stück Rottweilerfleisch auf den Grill werfen zu lassen, die eben noch geballte Faust versöhnlich um eine fast abgelaufene Dose Warsteiner geklammert, und den Blick auf das gerichtet, was die Schlote von Hoesch vom Sonnenuntergang übrig gelassen haben.
Große Teile vom „Herrn der Ringe“ hat Peter Jackson in Dortmund Brackel gedreht, vor allem die Szenen in Mordor, aber mir gefällt es.
Ich werde hier leben, ich werde hier vergehen.
Mein Schicksal ist mit dieser Stadt verbunden.
„Gleich hat der Arsch Kirmes“, hat mein Vater immer gesagt, und ich erinnere mich gern an die Worte des Poeten, der an der Kasse der „Raupe“ auf unserer Kirmes saß und verlauten ließ:
„Die nächste Fahrt geht wieder rückwärts.“

Möglich, dass er sich geirrt hat.


Jack Torrance- die Mittagspausenaufzeichnungen

 

Hi JackTorrance,

Satiren schreiben kannst Du meiner Meinung nach sehr gut. Es ist verdammt schwierig dabei, den Leser nicht zu nerven penetrant zu werden oder nicht auf lahme Witze zurückzugreifen, und das gelingt Dir hier ganz gut. Habe zwar Bekannte in Dortmund, kenne es aber nicht so gut als das ich alles nachvollziehen könnte. Aber egal, kommt trotzem gut zu lesen. :D
Meine Liebslingsstellen sind die um McDonals sowie

Große Teile vom „Herrn der Ringe“ hat Peter Jackson in Dortmund Brackel gedreht, vor allem die Szenen in Mordor, aber mir gefällt es.
und
Mehrere Diskotheken, jetzt „Clubs“ genannt ( ich denke immer, ich bekäme am Eingang einen Mitgliederausweis oder so was)
:cool:

Einige störende Zeilenumbrüche sind noch drin.
Ansonsten hats einfach Spaß gemacht zu lesen.

Ginny

 

Dortmund ist, im Vergleich zu beispielsweise Sodom, eine eher ruhige und beschauliche Stadt.
:lol: :lol: :lol:

Du fängst gut an, baust dann aber ab. "McDoof" zum Beispiel ist unglücklich gewählt, der Begriff ist out. Naja, editier mal deine Geschichte, die Zeilenumbrüche nerven extrem.

Du kannst lustige Sachen schreiben, Jack. Hier in der Humor-Rubrik eine recht seltene Angelegenheit.

 

Hallo Jack Torrance,


es ist ein wenig schwer, das zu erklären: Ich finde, Deine Geschichte wäre besser, wenn sie `schneller´ geschrieben wäre. Hoffentlich kannst Du Dir etwas darunter vorstellen. (?)
„Styropor- Weizengemisch“ - hey, gib doch der Lebensmittelindustrie nicht noch Tipps! „Verborgene Schalter“ – die gibt´s auch bei Obi, da merkt man immer, wenn gerade so ein Motivationslehrgang vorbei ist, der Effekt hält nur ca. drei Wochen...
Besser als XP ? Tja - so gesehen ist eine Plastiktüte schon Hi Tech!

Tschüß... Woltochinon

 
Zuletzt bearbeitet:

Hohoho...und Tach.
Ja- wovon handelt die Geschichte eigentlich? Und nebenbei:warum nennt man es überhaupt "Geschichte"?
Das klingt stark nach Schichten...also aufeinanderstapeln- wie McDonalds Zutaten aufeinanderstapelt.( Ich glaub, ich muss mal zum Psychologen.)PONCHER:dein Wille ist geschehen.Wie üblich...Danke fürs Lesen euch allen. Präventiv schonmal einen vorzüglichen Gleitvorgang ins neue Jahr.


Jack

 

Hm ... hätte die Geschichte nicht "McDortmund" heißen können? :D

Gruß
Skywise

P. S.: Aber gut war die Geschichte schon! ;)

 

Hallo JackTorrance,

eigentlich hast Du gut angefangen. Dortmund hätte sich entwickeln können. Aber dann bringst Du McDonald. Das ist ein Restaurant, was in jeder Stadt über 5000 Einwohner mindestens einmal vorhanden ist. Nichts, aber auch gar nichts darin erinnert speziell an Dortmund.

Ich würde sagen, dass Du Dein selbst gewähltes Thema letztendlich völlig verfehlt hast.

Dortmund ist und hat mehr als McDonalds. Darüber hinaus habe ich Windows XP auf mehreren Rechnern. Eigentlich funktioniert es überall sehr gut und zuverlässig.

Schreib doch einmal wirklich was über Dortmund. Ich glaube, dass Du dazu in der Lage wärest.

Bis dann
Rabe

 

Tach, Rabe.
Danke, dass Du dir den Inhalt dieser Story so zu Herzen genommen hast.
Ich hatte mir übrigens gar kein Thema gesetzt:D
Diese Geschichte ist nur Teil eines "Stadtzyklus" in mehreren Teilen, die mir hilft, meine Mittagspause rumzukriegen, und wird wie folgt aufgebaut sein:
Eine weitere Offenbarung der Perle des Ruhrgebiets zur Einleitung,dann ein Thema, dass mich in meiner Stadt beschäftigt...Gedankenspiele, mehr nicht.

Und Windows XP: Hey...komm schon.Es funktioniert gut bei Dir? Echt? War schon einer von Microsoft bei Dir zuhause, um sich dieses unfassbare Artefakt funktionierender Windows-Software anzusehen?
Haben sie Fotos gemacht?

Nix für ungut, gelle?
:sealed:

Jack

 

Hi JackTorrance,
gerade mache ich mir Gedanken, ob die rot-gelben amerikanischen Etablissements nicht doch ein paar regionale Besonderheiten bieten. Vielleicht gibt es ja einen kleinen Unterschied zwischen McDonalds Dortmund und McDonalds Tizi Ouzu.
Dafür bräuchte es Ethnologen und das Ergebnis würde möglicherweise den Konzern aus der Krise führen.
Grüße von Emma

 

hi jacktorrance,
ich finde die gecshichte irgendwie wirsch.
hätte ich die überschrift nicht gesehen hätte ich nicht gemerkt dass es um dortmund gibt. ich lebe hier seit nun auch 8 jahren etwa und ich muss sagen dass die überschrift nicht passt, bzw. das thema verfehlt ist.
ist aber schon ganz ok
Mary
:dozey:

 

Hallo Jack,

komme zwar nicht aus Dortmund, aber (ehemals) aus dem Ruhrgebiet. Dortmund als Perle des Ruhrgebiets zu bezeichnen ....*hüstel....kommt mir etwas abgehoben vor.:D

Ansonsten, habe ich auf eine Dortmunder Story (Heimweh) gefreut und McDonalds gefunden, aber gut war es dennoch.

Liebe Grüße
Mayo

 

habe nähe dortmund gewohnt. einen fetten smilie den es hier so groß leider nich gibt. grins
mfg grüßen

 

hi!
wohne tatsächlich in DO. nud so einiges war schon sehr gut getroffen. Ja, richtig, McDO gibt es überall. Aber die Dortmunder hatten glaube ich in den Frustjahren ( als hier nur alles dicht gemacht wurde - also Zechen, Stahlwerke etc. ) eine besondere Beziehung dazu. Flucht in den Ami-Konsum. Kleine immer noch bunte Inseln mitten auf dem überfüllten Hellweg, oder so.
:D

Ansonsten: "schneller" wäre schon gut. Und weniger springen, vielleicht. Wenn ich Zeit hab, seh ich mir mal die anderen DO-Stories an.

Lieben Gruß,
Frauke

 

Mich hat die Spaltung Dortmund-Mäckes auch gestört. Ok, das Dortmunder McDo ist toll, aber immer überfüllt.

Außerdem hast du vergessen, die tolle Fußgängerzone und die suuuuupertolle Mayersche zu erwähnen!
*shoppinggeil guck*

Mfg
xka

 

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