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Dort, wo man noch atmen kann

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22.11.2021
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Dort, wo man noch atmen kann

Der sorgsam plattgetretene und an seinen Rändern von Unkraut befreite Weg stieg sanft an und da er das schon seit einer geraumen Weile tat, blieb Monika stehen. Obwohl sie lange Wanderungen eigentlich gewohnt war, musste sie erst einmal etwas der Puste zurückbekommen, die ihr der Weg bisher geraubt hatte. Tief ließ sie die klare Luft in ihre Lungen fließen und langsam stieß sie sie wieder aus. Mit derselben Ruhe glitt ihr Blick über die Wiese, die sich links und rechts des Weges erstreckte und auf der sich eine Gruppe Kühe ausruhte. Natürlich wurde der Weg zu beiden Seiten von einem Zaun begleitet, die Kühe mussten also auf der Wiese und Monika auf dem Weg bleiben; das war aber kein Problem, denn Monika hatte nicht vor, ihren Platz zu verlassen. Die Kühe auch nicht, so schien es.
Hinter der Wiese begannen die Felder, auf denen sich Baumgruppen zu vereinzelten Wäldchen zusammengefunden hatten. Die Bäume - das hatte Monika mal irgendwo gelesen – wurden sorgsam zu diesen Wäldchen aufgeforstet und abgeschlagen; eine Maßnahme zum Schutz der Ernte und des Bodens.
»Hey«
Wolfgang stand gut einhundert Meter vor Monika, hatte sich zu ihr umgedreht und winkte ihr fragend zu. Sie nahm es hin – hier draußen konnte sie nichts aus der Ruhe bringen. Wolfgang wartete ein paar Sekunden, dann lief er wieder zu ihr zurück; und obwohl er gerade hatte umkehren müssen, lächelte er.
»Wie weit man hier blicken kann«, raunte er, kaum dass er wieder bei ihr stand.
»Und diese Luft«, antwortete Monika.
»Schau mal.« Wolfgang deutete auf einen Falken, dessen dunkler Schatten sich gegen den hellen Himmel abzeichnete. Mit gespreizten Schwingen glitt er durch die Luft.
»Als Kind wollte ich ein Vogel sein«, erinnerte sich Monika. »Fliegen wohin man will. Die ganz große Freiheit.«
Wolfgang streichelte Monika über den Rücken. »Es sei denn du fliegst in eine Drohne. Ich wäre lieber eine Kuh, dann würde ich jeden Tag gemütlich in der Sonne liegen.« Monika lachte über die Vorstellung einer Wolfgang-Kuh und schüttelte den Kopf. Manchmal war ihr Mann einfach albern. Sie griff seine Hand und zusammen gingen die beiden weiter den Weg entlang.

Der Weg endete – das wusste Monika seit ihrer Ankunft vor zwei Tagen – an einem schicken Zaun, dessen weiße Metallstäbe sich kunstvoll ineinanderschlangen und sich jeden vollen Meter nach oben streckten, um in einer wundervollen, detailreichen Metallblüte zu enden. Hinter dem Zaun und ihm folgend hatte jemand einen zarten Garten angelegt; nicht mehr als ein schmaler Streifen, der jedoch liebevoll mit allerlei farbenfrohen Blumen besät war. Und natürlich war das nicht alles! Der Zaun lief in einem weiten Kreis um das Haupthaus eines ehemaligen Bauernhofs; eine kleine Pension, die Wolfgang für sie beide gebucht hatte. Das Weiß der Wände strahlte wie frisch gestrichen und die Maserungen der massiven Balken, die sich sichtbar durch die Außenwände zogen, glänzten, als wären sie eben erst lackiert worden.
Ganz anders waren die Bauernhöfe in Oberlangebrück, der Heimat von Monika und Wolfgang. Die quadratischen Klötze – die von Monika und Wolfgang nur noch Landwirtschaftsfabriken genannt wurden – erstreckten sich über den ganzen Horizont und spuckten riesige Maschinen über das Land, zum Umgraben, zum Säen, zum Ernten und zum Transportieren.
»Wohnen müsste man hier«, seufzte Monika, als das Dach der Pension langsam hinter der Steigung zu erkennen war. »So viel Ruhe und echte Natur. Ich würde das Haus am liebsten sofort kaufen.«
Wolfgang brummte zustimmend und fügte hinzu: »Wenn dann müssten wir kaufen. Was Eigenes bauen ist im Außenbereich verboten.« Wolfgang wusste so etwas, weil er im Bauamt von Oberlangebrück arbeitete; Flächennutzungspläne, Bebauungspläne und bauplanungs- und bauordnungsrechtliche Regelungen waren sein Alltag. Seit kurzem gehörten auch Gestaltungssatzungen dazu; wegen der vielen Zugezogenen hatte der Stadtrat entschieden, zur Nutzung von Satteldächern bei Neubauten zu verpflichten. Diese Regelung wurde von der ganz überwiegenden Mehrheit der Einwohner begrüßt, sicherte sie doch die visuelle Ruhe in Oberlangebrück.

»Wer ist denn das?«, fragte Monika. Langsam war das Tor des Grundstücks zu erkennen. Zu Monikas und Wolfgangs Überraschung stand dort ein Fremder und griff durch die Gitterstäbe; offenbar war er gerade dabei, das Tor zu öffnen!
Zurzeit waren sie jedoch die einzigen Gäste in der Pension und das sollten sie nach Auskunft des Besitzers auch bleiben. Wolfgang hatte die Übernachtungen über ein Vergleichsportal gebucht und dabei einen besonders günstigen Zeitraum ausgewählt. Nach ihrer Ankunft hatten sie festgestellt, dass der niedrige Preis wohl dazu diente, die Auslastung der Pension zu erhöhen; oder in ihrem Fall: überhaupt ein paar Gäste zu bekommen.
»Entschuldigen Sie!«, rief Wolfgang. »Das ist Privatgelände! Da können Sie nicht einfach so rein!« Der Fremde beendete seine Versuche, das Tor zu öffnen, und drehte sich zu den beiden Wanderern um.
»Manche Menschen«, flüsterte Monika, während sie zu dem Tor gingen, »glauben auch, hier gibt es gar keine Regeln!«
Wolfgang, der mit seiner ernsten Stimme sprach, seiner Arbeitsstimme, erklärte dem Fremden: »Sie können da nicht unangemeldet rein. Der Hund ist gerade draußen und der beißt jeden außer sein Herrchen.« Wolfgang drückte auf eine kleine Klingel, die neben dem Tor angebracht war. »Der Besitzer muss ihn erst mal wieder in den Zwinger bringen.«
»Eigentlich ist er ein ganz Süßer«, erklärte Monika. »Es steckt nur zu viel Wolf in ihm.«
Da sich auf dem Grundstück nichts tat, drückte Wolfgang noch einmal auf die Klingel. Über Wölfe war in Oberlangebrück heftig diskutiert worden; die einen wollten ihre Haustiere und kleinen Herden beschützen und die anderen den Wolf zurück in Deutschland wissen. Am Ende hatte man einen Kompromiss gefunden und die größeren Waldgebiete eingefriedet. Die Wölfe hatte man in die entsprechenden Verordnungen zum Jagd- und Forstrecht aufgenommen, mit quantitativen Regelungen zum optimalen Bestand für jeden festgesetzten Lebensraum.
»Was wollen Sie eigentlich hier?«, fragte Monika.
»Ich wollte hier zelten. Dort hinten in dem Wäldchen«, antwortete der Fremde und deutete auf eine Stelle ein paar hundert Meter vom Haus entfernt.
»Na, also das geht nicht!«, lachte Wolfgang.
»Wieso denn das?«, fragte der Fremde.
»Na das ist doch kein Campingplatz. Wildcampen ist verboten. Das weiß man doch. Wenn das alle machen würden, dann würde es Pflanzen und Tierwelt aber schlecht gehen.«, erklärte Wolfgang.
Der Fremde zuckte mit den Schultern, »fragen kann man ja mal.«

Als der Besitzer schließlich kam und ihnen öffnete, verabschiedeten sich Wolfgang und Monika von dem Fremden und gingen auf ihr Zimmer; ein großzügiger Raum, mit dunkelbraunen Holzbalken an der Decke, einem breiten Himmelbett und alten Möbeln mit Spitzendeckchen. Monika deckte den kleinen Tisch und holte dann das Fresspaket aus dem Kühlschrank, das sie von Zuhause mitgebracht hatte. Sieben Euro und sechsundsechzig Cent hatte sie der Einkauf dafür im Netto gekostet. Monika und Wolfgang hatten kein Frühstück in der Pension gebucht – das hätte sieben Euro und fünfzig Cent gekostet, pro Person und pro Tag!
Monika schnitt den Laib Brot auf, bestrich es zart mit Butter und legte jeweils eine Scheibe Schnittkäse, Salami oder Schinken darauf, bevor sie eine weitere Brotscheibe darüberlegte. Monika würde aus dem Paket genug Stullen herausbekommen, um Frühstück für den gesamten Urlaub zu haben. Sie würde nicht auf die Tricks hereinfallen, mit denen die Unternehmen versuchten, sich an den normalen Menschen gesundzustoßen; Bio-Produkte und Frühstück in Hotels – alles nur Betrug, wussten Monika und Wolfgang.
Währenddessen stand Wolfgang am Fenster und sah auf den Hof. »Ich wette, der wird dort draußen zelten, ganz egal ob der Besitzer das erlaubt«, sagte er, ohne sich umzudrehen. »Solche Leute kümmern sich einen feuchten Kehricht um Regeln.«
Auch in Oberlangebrück wurden Regeln ignoriert. Fußgänger gingen über Fahrradwege, Fahrradfahrer fuhren über Fußwege und Autofahrer parkten auf privaten Wiesen. Wolfgang sah das tagtäglich; auch auf Arbeit. Es gab Oberlangebrücker, die ganze Häuser bauten, ohne vorher eine Baugenehmigung zu beantragen, die plötzlich ein Gasthaus in ihrem Wohnhaus eröffneten, ohne vorher eine Nutzungsänderung anzuzeigen, und die Bäume fällten, ohne die regionale Baumschutzsatzung zu beachten.
»Lass ihn doch«, sagte Monika. »Wir können doch nichts dran ändern.«
Wolfgang lachte auf, »wir vielleicht nicht, der Besitzer schon. Maschendraht und Zack!«
In Oberlangebrück konnte man natürlich keine Maschendrahtzäune aufstellen, um Regelverletzungen zu verhindern. Stattdessen beriet man über den Stadtentwicklungsplan Stadt 4.0. Im Rahmen dieses Programms sollten vernetzte Kameras über das Stadtgebiet verteilt werden. Ein intelligentes Programm sollte die Bilder auswerten und relevante Fälle direkt an das Ordnungsamt weiterleiten. Nach ein oder zwei Geldbußen wären dann keine Zäune mehr nötig, sagten die Experten.
Wolfgangs Zeigefinger pochte gegen das Fensterglas. Er zeigte auf ein paar intensiv-violette Glockenblumen neben dem Tor.
»Glockenblumen!«, sagte er. »Dort unten am Tor!«
Monika nickte. »Ich hab´ sie schon gesehen. Dass die in einem Hotel noch nicht verboten sind… wegen der Kinder!«
»Ja! Das geht gar nicht!«, brummte Wolfgang. »Die müssen weg!«

 

Hallo @Moog,

normalerweise lese ich Geschichten mit alltäglicher Handlung kaum, aber dieser Text hat was. Er erinnert mich stark an die Wanderungen in den Alpen, wo ich oft mit meinen Eltern unterwegs war.
Auch wenn der Ort Oberlangebrück fiktiv ist, kann ich mir ihn gut bildlich vorstellen. Du beschreibst die Atmosphäre sehr passend und baust viele Details ein.

Der sorgsam plattgetretene und an seinen Rändern von Unkraut befreite Weg stieg sanft an und da er das schon seit einer geraumen Weile tat, blieb Monika stehen.
Ich würde den Satz in zwei aufteilen. Die längeren Sätze machen die Geschichte zwar aus, und das finde ich auch gar nicht so schlecht. Der erste Satz ist aber entscheidend, und da geht aus meiner Sicht noch mehr.

Wolfgang wusste so etwas, weil er im Bauamt von Oberlangebrück arbeitete; Flächennutzungspläne, Bebauungspläne und bauplanungs- und bauordnungsrechtliche Regelungen waren sein Alltag.
Gut zu wissen, dass Flächenwidmungspläne in Deutschland Flächennutzungspläne heißen. Man lernt immer wieder dazu!

»Was wollen Sie eigentlich hier?«, fragte Monika.
»Ich wollte hier zelten. Dort hinten in dem Wäldchen«, antwortete der Fremde und deutete auf eine Stelle ein paar hundert Meter vom Haus entfernt.
Der Fremde kommt aus meiner Sicht kaum zu Wort. Deshalb fällt es schwer, diese Person einzuschätzen. Oder ist das Absicht?

In Oberlangebrück konnte man natürlich keine Maschendrahtzäune aufstellen, um Regelverletzungen zu verhindern. Stattdessen beriet man über den Stadtentwicklungsplan Stadt 4.0. Im Rahmen dieses Programms sollten vernetzte Kameras über das Stadtgebiet verteilt werden. Ein intelligentes Programm sollte die Bilder auswerten und relevante Fälle direkt an das Ordnungsamt weiterleiten. Nach ein oder zwei Geldbußen wären dann keine Zäune mehr nötig, sagten die Experten.
Eine sehr dystopische Idee, die mich überrascht hat. Sie rundet die Geschichte aber auch irgendwie ab.

Viele Grüße
Michael

 

Hallo @Moog ,

mir hat deine Hexengeschichte sehr gut gefallen, hab dort jedoch nicht kommentiert, weil ich nichts zusätzliches beitragen konnte. Aber natürlich hat es mich dazu bewegt auch diese Geschichte zu lesen. Und erstmal nicht zu kommentieren. Das liegt aber an mir, nicht an dir :)
Zeit, fehlende Klone und so.
Jetzt hat mich aber @Rob F s Kommentar gecatched und ich hab etwas Zeit, daher ohne Textarbeit, sondern nur Konzeptarbeit.
Meiner Meinung nach hattest du bei dieser Geschichte ein ähnliches Konzept wie bei der Hexengeschichte. Dort war unklar, was die Geschichte des Mannes denn so bringen soll, hier war unklar, warum wir denn diesem Ehepaar folgen. In der Hexengeschichte löst du auf, indem er der Bruder der Verlobten ist, hier löst du auf, indem dem Ehepaar selbst Glockenblumen zu viel Regellosigkeit sind.
Während der Catch bei der Hexengeschichte wirklich gut funktioniert hat, funktioniert er hier leider aber nicht so gut. Zumindest für mich. Für @Rob F wohl auch nicht :)
Ich verstehe zwar, warum du die Regelbesessenheit so subtil einbaust, allerdings bleibt sie eben bis zum Schluss ziemlich subtil, das Glockenblumenthema ist jetzt nicht so krass überraschend, die Fallhöhe erhöht sich nicht wirklich und damit verpufft die Geschichte im Nichts, bzw. hinterlässt nur Fragezeichen, anstelle eines Oh-Moments.
Möglicherweise könntest du diesen Catch erzeugen, indem am Ende nicht die Glockenblumen stehen, sondern der Bauleiter dem Pesionsinhaber einen Bauplan und Regelverordnung vorlegt, weil der Hof an Oberlangebrück angrenzt und deswegen natürlich nicht weiter so unreglementiert Chaos verbreiten darf. Dann wäre der Besuch des Ehepaars kein Urlaub sondern eine Ortsbegehung zur Mängelerkenntnis gewesen.
Ich finde deinen Schreibstil wirklich gut, es ist nicht einfach, einen Leser durch eine Geschichte mitzuziehen, die er eigentlich unspannend findet, da aber die Kommentatoren bis zu deinem Catch(-Versuch) kommen, hast du die Sprache, die dafür nötig ist. Ich fände es aber schön, wenn ich auch andere Konzepte von dir zu lesen bekommen würde :)

Liebe Grüße
feurig

 

Hallo @Moog, zunächst hat mich deine Geschichte ein wenig verwirrt, später hat sie mich mit den Augen rollen lassen. Aber dann, nachdem ich sie gelesen hatte, fand ich sie ganz toll! Großes Kompliment. Mir war zunächst überhaupt nicht klar, wo du mit dem Text hin wolltest. Nachdem ich die anderen Kommentare überflogen habe, ging es wohl nicht nur mir so.
Nachdem ich aber die ganze Geschichte gelesen hatte, gab das alles, die Art des Erzählens, die Protagonisten, wie sie sich verhalten usw. einen Sinn. Ich muss sagen, je mehr ich über deinen Text nachdenke, desto besser gefällt er mir. Weil ich dir unterstelle, dass du genau diese Wirkung erzeugen wolltest. Und wenn das der Fall ist, dann kann ich dir dafür nur ein großes Lob aussprechen! Es gibt sie, diese Leute, die genau so durch die Welt gehen, wie du es ausschnittsweise beschreibst. Alles, was von ihrer Norm abweicht, wird als eklatanter Angriff auf sich selbst (sie sagen natürlich auf die Regeln oder das gesellschaftliche Zusammenleben) wahrgenommen. Ich interpretiere deinen Text zumindest dahingehend, dass du das ausgemachte Spießbürgertum darstellen wolltest. Und das, so finde ich, ist dir wunderbar gelungen! Sehr, sehr gerne gelesen!
Unten habe ich noch ein paar Anmerkungen.

Viele Grüße
Habentus

Und natürlich war das nicht alles!
Warum natürlich?
Wolfgang wusste so etwas, weil er im Bauamt von Oberlangebrück arbeitete; Flächennutzungspläne, Bebauungspläne und bauplanungs- und bauordnungsrechtliche Regelungen waren sein Alltag. Seit kurzem gehörten auch Gestaltungssatzungen dazu; wegen der vielen Zugezogenen hatte der Stadtrat entschieden, zur Nutzung von Satteldächern bei Neubauten zu verpflichten. Diese Regelung wurde von der ganz überwiegenden Mehrheit der Einwohner begrüßt, sicherte sie doch die visuelle Ruhe in Oberlangebrück.
Ich hatte beim Lesen diese Stelle markiert, weil mir eben nicht klar war, warum du da so unnötig ins Detail gehst und ich eine Kürzung vorschlagen wollte. Nun würde ich davon aber abraten. Die Stelle passt gut!
»Entschuldigen Sie!«, rief Wolfgang. »Das ist Privatgelände! Da können Sie nicht einfach so rein!« Der Fremde beendete seine Versuche, das Tor zu öffnen, und drehte sich zu den beiden Wanderern um.
Was für schrecklich unsympathische Menschen. Wie gesagt, gut getroffen.
»Manche Menschen«, flüsterte Monika, während sie zu dem Tor gingen, »glauben auch, hier gibt es gar keine Regeln!«
dito
Die Wölfe hatte man in die entsprechenden Verordnungen zum Jagd- und Forstrecht aufgenommen, mit quantitativen Regelungen zum optimalen Bestand für jeden festgesetzten Lebensraum.
Auch hier wieder. Zuerst dachte ich streichen, jetzt denke ich lassen :)
»Was wollen Sie eigentlich hier?«, fragte Monika.
Eben. Was will der nicht dazugehörende Fremde denn bitte in IHRER Idylle?
Wieso denn das?«, fragte der Fremde.
Gute Frage
dann das Fresspaket
Da bin ich über das Wort Fresspaket gestolpert. Ich kenne den Begriff, fand ihn hier aber unpassend.
Sieben Euro und sechsundsechzig Cent hatte sie der Einkauf dafür im Netto gekostet.
Stark :)
Monika und Wolfgang hatten kein Frühstück in der Pension gebucht – das hätte sieben Euro und fünfzig Cent gekostet, pro Person und pro Tag!
Ganz genau so.
Monika schnitt den Laib Brot auf, bestrich es zart mit Butter
Müsste es nicht heißen: bestrich ihn zart mit Butter? oder: bestrich die Scheiben zart mit Butter?
Sie würde nicht auf die Tricks hereinfallen, mit denen die Unternehmen versuchten, sich an den normalen Menschen gesundzustoßen; Bio-Produkte und Frühstück in Hotels – alles nur Betrug, wussten Monika und Wolfgang.
Sie haben ja vermutlich nicht mal ganz unrecht. Aber die Art passt wunderbar in deine Geschichte.
»Lass ihn doch«, sagte Monika. »Wir können doch nichts dran ändern.«
Wolfgang lachte auf, »wir vielleicht nicht, der Besitzer schon. Maschendraht und Zack!«
Eben. Geht es nach Ihnen stehen bald nicht nur überall Kameras im Inneren sondern auch Maschendraht-Zäune an den Grenzen und ... Moment mal?

 

Hallo Moog,
endlich schreibt mal jemand etwas Lustiges. Das geizige Ehepaar ist ja der Hammer. Die beiden haben sich gesucht und gefunden. Mit Stullenpaket im Urlaub, wo sie es gar nicht nötig haben. Vielleicht könntest Du noch etwas nachschärfen, à la Helge Schneider.
Gruß Frieda

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Moog,

nur kurz zum ersten Satz deines Textes:

Der sorgsam plattgetretene und an seinen Rändern von Unkraut befreite Weg stieg sanft an und da er das schon seit einer geraumen Weile tat, blieb Monika stehen.

Man sagt, der erste Satz ist häufig entscheidend, ob der Leser dran bleibt oder nicht. Gleich im Eröffnungssatz vermischt du örtliche mit temporären Begriffen. Der Weg steigt vermutlich an, seit er so angelegt wurde. Nicht erst, seit deine Prota ihn betrat.
Dazu ist dein erster Satz m.A.n. zu detailliert formuliert. Ist es für den Text wesentlich, ob dieser Weg "sorgsam" plattgetreten wurde und kein "Unkraut" seine Säume ziert?
Andreas Eschbach erwähnte kürzlich, man kann den ersten Absatz einer Geschichte (in der Überarbeitung) nahezu immer streichen. Er dient meist nur zum Aufwärmen des Schreibmotors.
Jedenfalls sollte ein Eröffnungssatz der Wurm an der Angel sein, um den Leser zu ködern. Und der Köder muss bekanntlich dem Fisch schmecken, nicht dem Angler, auch wenn er ihm noch so gut gefällt. ;)


LG

 

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