Was ist neu

Dollys Dackel-Geschichten: Am Hundestrand

Mitglied
Beitritt
19.06.2002
Beiträge
49
Zuletzt bearbeitet:

Dollys Dackel-Geschichten: Am Hundestrand

Hallo, heute will ich euch meine Erlebnisse am Hundestrand erzählen. Wir kamen an. Übergenau, wie mein Vater ist, suchte er nach Informationen und fand einen Hinweis, dass Hunde, Nackte und Angezogene sich an die ihnen zugewiesenen Strandteile zu halten haben. Da Nackte und Angezogene durcheinander lagen, war schon diese Unterscheidung schwierig, aber für mich nicht weiter von Interesse. Menschen sind so oder so verhältnismäßig uninteressant, wenn sie nicht gerade zum eigenen Rudel gehören und einen mit Fressen versorgen. Wo war nun aber der Hundestrand? Von ehemaligen Schildern waren nur noch die leeren Pfähle da und so sagten sich meine Eltern, wo die meisten Hunde zu sehen sind, wird schon der Hundestrand sein und wir fanden einen Strand voller Hunde.

Na, endlich hatten sich meine Eltern auf einer Bank nahe am Wasser eingerichtet, machten mich von der Leine ab und ich konnte mich umsehen. Am Strand lagen Nackte, Hunde und Angezogene durcheinander, oft zusammen auf einer Decke. Neben uns schliefen zwei nackte Männer mit einem Rottweiler. Ich ging mal hin und schnupperte (bei dem Hund natürlich), aber wurde kaum beachtet. Dann versuchte ich es mit dem Wasser, das war schon interessanter. Ich war noch nie im Wasser gewesen und war erst erschrocken, als ich die Wellen an meinem Bauch spürte. Aber dann merkte ich, wie angenehm das bei der Hitze sein konnte und tappte weiter, versuchte aber, nicht den Boden unter den Pfoten zu verlieren. Nun warf mein Vater meinen Lieblingsball ins Wasser, hatte ihn aber vorsichtshalber an die Leine angebunden. Im Dackelklub geht nämlich die Story um, dass man in den Anfangsjahren, als man noch keine Ahnung hatte, wie man uns zur Wasserfreude erzieht, alles Spielzeug ins Wasser geworfen hatte. Die Hunde betrachteten sich interessiert das Tun der Menschen, aber keiner dachte daran, das Spielzeug wieder aus dem Wasser zu holen. Schließlich musste sich einer der Menschen ausziehen, ins Wasser gehen und das Spielzeug einsammeln. Da sieht man wieder, wie es um die angebliche Schlauheit der Menschen bestellt ist. Doch zurück zum Hundestrand. Nun hatte mein Vater aber nicht bedacht, dass der Ball (muss wegen meiner Beißfreudigkeit aus Vollgummi sein) untergeht. Potz Blitz und Wackeldackel! Sollte ich vielleicht unter Wasser das Maul aufmachen. Ich versuchte unterzutauchen und den Ball mit der Pfote an die Oberfläche zu treiben. Das man beim Untertauchen die Augen schließen muss, hatte ich schnell begriffen. Schließlich sah mein Vater die Unmöglichkeit meiner Versuche ein und zog den Ball an Land. Das nächstemal muss er mir eben ein schwimmfähiges Spielzeug mitnehmen. Man hat schon seine Probleme mit den Menschen. Meine Mama war die ganze Zeit ganz aufgeregt, dass ich untergehen könnte. So ungeschickt bin ich nun auch wieder nicht.

Schließlich entdeckten meine Eltern noch auf einem Plan, dass wir am falschen Strand waren. Wir gingen zum offiziellen Hundestrand, aber da waren keine Hunde und ich kam mir ganz komisch vor. Nun haben meine Eltern ein Problem: Gehen wir das nächstemal zum offiziellen oder zum praktischen Hundestrand? Ein Glück, dass ich kein Mensch bin und nicht solche Sorgen habe.

Martin Eberhard Kamprad, Leipzig

[ 19.06.2002, 17:15: Beitrag editiert von: Eberhard_Kamprad ]

 

Hi!!!

Ich muss zugeben, dass mich deine Geschichte nicht gerade vom Hocker reißt, aber wahrscheinlich liegt das am Thema.
Ich habe nur eine Frage: wieso nennt der Hund seine Herrchen Mama und Papa??? Das hat mich zuerst völlig irritiert. Er kennt doch anscheinend den Unterschied zwischen Mensch und Hund und müsste somit auch wissen, dass ein Mensch nicht sein Vater oder seine Mutter sein kann??? Würde mich freuen, wenn du mir Dummchen das erklären könntest.

Vielleicht überarbeitest du nochmal deine ersten Sätze, die sind nämlich nicht so umwerfend. Z.B dein zweiter Satz: "Wir kamen an." eine tolle Aussage. Ich weiß nicht, wie du das siehst, aber irgendwie klingt das dämlich, die Aussage ist zu trivial. Oder war das Absicht???

Ciao

Liebe Grüße

Kaschi

 

Hallo Kashi,
Literatur mit sprechenden Tieren ist eine Sache für sich und nicht von jedermann akzeptierbar. Einesteils handeln sie wie Tiere, andererseits werden ihnen menschliche Denk- und Verhaltensweise "angedichtet". Diese märchenhafte Mischung macht aber gerade den Reiz für die Freunde solcherart Geschichten aus. Der Hund wird in den Familien häufig als Familienmitglied gehalten und ich kenne viele Hundebesitzer, die sich als Vater bzw.Mama o. Ä. ihres Hundes bezeichnen, abgesehen von denen, für die der Hund ein Arbeitsinstrument ist. Nimm es als ein Märchen. Im Laufe der 20 Geschichten hat "Dolly" einen eigenen Stil entwickelt und dazu gehört eine gewisse Trivialität gepaart mit Überheblichkeit.
Es ist genau wie in anderen Genres, begeisterte Zustimmung und totale Ablehnung gehören zum Alltag eines Autors.
Herzliche Grüße!
Eberhard

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom