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Djaroollie oder Der blaue Mustang

Monster-WG
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10.09.2014
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Djaroollie oder Der blaue Mustang

Hauptbahnhof, Gewusel. Leute in Eile, aber auch solche, die den Tag totschlagen. Djaroollie betritt den Laden mit der Aufschrift 'Ersatzschlüssel, Gravuren, Schuhreparatur'.
Der vielseitige Mann hilft ihr gern. Als sie ihn anspricht, trotz des seidenen Saris in glockenreinem Deutsch, mit wundervoll schimmernden Zähnen, dem verrückt aufgetürmten roten Haar mit tausend Löckchen, und ihn anschaut, dass er sich strafft und wächst, da legt er die Feile beiseite und kümmert sich beflissen um ihre Sandale.
Er benötigt zwei Minuten.
„Oh“, sagt Djaroollie, „ganz wunderbar! Das haben Sie wirklich prima gemacht. Und so schnell. Was bin ich schuldig?“
„Aber ich bitte Sie, meine Dame, das war doch ein Klacks. Nicht der Rede wert.“
“Ja, aber ... ich muss doch...“
„Nein, müssen Sie nicht. Lassen Sie nur, hab’s gern gemacht.“ Dann sagt er: „So eine schöne Frau und bezahlen? Das geht wirklich nicht.“
„Wow, jetzt bekomm’ ich noch ein tolles Kompliment obendrauf! Ja dann vielen, vielen Dank!“ Dabei formen ihre Lippen einen Kuss, er schließt die Augen und verzieht schmachtend das Gesicht.
Frau Schumann geht zum Bahnhofsausgang. Die Fahrpreise würden ihr Budget übersteigen, es wird sich eine andere Möglichkeit finden. Ihren Vornamen Djaroollie hat sie selbst erfunden, Bärbel erschien ihr zu dürftig.
Sie trampt gerne, reist ohne Unterlass, war fast schon überall und hat vor, auch den letzten Erdenwinkel zu besuchen. Wo auch immer sie auftaucht, trifft sie auf freundliche, sehr entgegenkommende Menschen und erfährt stets echte und herzliche Gastfreundschaft. Sie wird zu Essen und Trinken eingeladen, zu Party und Konzert, und übernachten darf sie gratis.

Zur Zeit befindet sie sich in Honduras. Hier ist man besonders nett zu ihr.
Djaroollie streift durch das bunte Städtchen am Meer, die Menschen lächeln sie an, sie darf von den gebackenen Krabben probieren, wird auf einen Drink eingeladen und es gibt so unendlich viel zu erzählen, auf beiden Seiten. Die junge Frau Schumann könnte hier geboren sein, so heiter und unbeschwert sie ist.
Das Leben pulsiert und sie ist mittendrin, mit großem Herzen, staunenden Augen und allen Sinnen.

Es ist heiß, obwohl eine leichte Brise von der See durch die Straßen weht. Doch statt zu kühlen, bringt sie Feuchtigkeit. Feinste Tröpfchen bilden sich auf der Haut.
Der Mensch wird schlaff, schlummert in Hängematten, döst auf Barhockern und Kaffeehausstühlen, ist zu träge, einen angefangenen Gedanken zu Ende zu denken und will seine Lebensgeister mit dem vierten Rumcocktail aufschrecken, damit der Tag nicht völlig inhaltslos verstreicht.
Ganz anders wirkt die Seebrise auf die junge Frau Djaroollie Schumann aus Alemania. Die hat die Poren empfangsbereit geöffnet, nach Art der Schwämme. Alles wird begierig aufgesogen. Gesichter, Vokabeln, Gerüche, Musik. Sie will alles wissen – von den Marktfrauen, von den Fischern, von den Handwerkern, von den Sozialarbeitern. Sie muss alles begutachten, betasten und beriechen. Mit Kindern kann sie besonders gut. Sie zeigt ihnen simple, aber lustige Zauberkunststücke, kann ein bisschen jonglieren und ist charmant. Zu Jungen und Alten – Herzen und Türen öffnen sich.
Mit großen Augen geht sie durchs Land, kommt aus dem Staunen nicht heraus, kann nicht glauben, dass der rasende Planet so besonnen und schön ist.

Schon vor Sonnenaufgang ist sie mit den Fischern im Auf und Ab der Wellen.
Die haben zwei Metallstäbe als Kreuz verschweißt und an den vier Enden Köder befestigt.
Tief hinab lassen sie diese bewährte Konstruktion. Sie sieht, wie schnell die Schnur von der Rolle spult, einige hundert Meter.
Nach verblüffend kurzer Zeit zieht der Bootschef das Angelkreuz wieder ein. Vier stattliche Tiefseebarsche landen im Boot, die Stimmung ist allerbestens. Als nach Stunden die Männer mit der Ausbeute zufrieden sind, ist Zeit für die Calderada. Meerwasser, Fischstücke, einige Kartoffeln, zerdrückte Tomaten, Lorbeer, Knoblauch, auch eine Languste und ein paar Krabben. Sie faltet die Hände, als die Männer vor dem Essen ein paar einfache Worte sagen und sich bekreuzigen.
Nach dem Anlegen an der Pier und dem Entladen des Fanges bieten sie ihr noch den schönsten Barsch als Abschiedsgeschenk an. Sie greift gern zu; bei ihrem gestrigen Rundgang hat sie viel gesehen, auch Trauriges. Sie weiß, wem sie eine Riesenfreude mit diesem Königsfisch machen kann. Und wird wieder neue Freunde gewinnen.
Die Leute freuen sich, einer Fremden zu begegnen, wollen viel wissen von ihr, auch wie sie Honduras und seine Bewohner empfindet, und es macht sie stolz, weil Djaroollie nur das Beste berichten kann.
Sie interessiert sich im Blumenladen für die verschiedenen Orchideenarten und, nachdem alles beredet ist, verabschiedet man sie mit einem tropischen Blumenstrauß der Extraklasse.
In der Bäckerei kauft sie zwei Brötchen und ihr wird dazu Schokoladenkuchen eingepackt, als Reiseverpflegung.

Heute war ein langer Tag, aber das ist keine Klage, sondern eine frohe Bilanz. Wie viele sympathische Leute hat sie an diesem einen Tag getroffen! Wie sind Kriege vorstellbar, wenn doch die Menschen so gut miteinander auskommen?

Djaroollie ist auf dem Weg heim zu ihrer Gastfamilie, bald wird es nach Tropenart schnell und heftig dunkeln. In der unanständigen Bar gegenüber gehen schon die Lichter an; sie muss auf ihrer Seite noch an einer langen Reihe sorgfältig polierter Autos vorbei, im Fischgrätenmuster aufgestellt; über ihnen sind Hunderte bunter Fähnchen und Wimpel aufgehangen – vielleicht ist morgen Nationalfeiertag. Gedankenverloren betrachtet sie die verschiedenen Modelle. Alte und neue, protzige und elegante. Wie schnell sich Geschmack ändern kann! Doch es gibt auch zeitlos schöne Formen wie diesen blauen Mustang. Oben offen, weiße Ledersitze, alles blitzt. Djaroollies Hand streicht über den gepflegten Lack, über die blanken Chromstreifen – und eine tiefe Samtstimme fragt Frau Schumann, ob sie dieses Modell haben möchte.
Die zuckt zusammen, kommt langsam aus ihrer Versunkenheit, versucht Wahr und Trug auseinanderzuhalten und sagt wie im Märchen: Ja.
Sie ist nicht ganz bei sich; der riesengroße Mann mit gestreifter Krawatte nimmt ein Schild vom Armaturenbrett, drückt ihr freundlich die Autoschlüssel in die Hand und spricht viel zu schnell, als dass sie das alles verstehen könnte, aber er hält ihr schon die Wagentür auf und sie weiß nichts zu erwidern, führt den Schlüssel ins Schloss und startet.
Der große Mann sagt noch etwas Freundliches, irgendetwas Scherzhaftes; sie lässt langsam die Kupplung kommen, der blaue Mustang mit den weißen Ledersitzen setzt sich vorsichtig in Bewegung, dann im zweiten und gleich darauf im dritten Gang schon viel temperamentvoller. Im Rückspiegel springt der nette Mann auf der Straße herum und fuchtelt mit den Armen – Vaya con Dios! Lateinamerikaner sind herzlich.

Es ist wenig Verkehr auf der Küstenstraße, obwohl diese Stunde die schönste des Tages ist.
Der grandiose Sonnenuntergang, der Pazifik voller Frieden, ein strahlender Himmel – mit einer Hand greift sie in ihren Lockenturm und entwirrt ihr schönes Haar, damit es wie im Film malerisch im Abendwind wehen kann. Sie schaltet die Lichter ein und das Radio, gleitet dahin, Tijuana Brass und rosa Bonbonhimmel – sie kann es einfach nicht glauben.
Schon morgen wird sie in den Bergen die kühle Luft genießen, in tiefklaren Kraterseen schwimmen, dann einen Tee bestellen und ein wenig ruhen.
Die Felsen rücken näher ans Wasser, die Straße verlässt die Küste und führt ins Gebirge. Auf dem Meer blinken vereinzelt Lichter, wie Morsezeichen in der Nacht. Schwarzer Himmel spannt sich über die Berge. Überraschend schnell erreicht sie den ersten Pass; von hier hätte man bei Tage einen wundervollen Blick über Land und Meer. Die Straße macht einen Knick und muss ein Tal durchqueren. Steil geht die Fahrt bergab.
Der Wagen wird immer schneller, sie tritt auf die Bremse, wieder und wieder - keine Reaktion. Die Kurve ist von einer niedrigen Mauer eingefasst, der Mustang kracht frontal dagegen, bäumt sich auf und überschlägt sich. Djaroollie wird herausgeschleudert, der Sari entfaltet sich wie ein bunter Schmetterling.

 
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Hola josefelipe,

Juhu! Eine neue Geschichte von dir! Toll.

Das du schreiben kannst, weißt du, brauch ich nicht ständig zu sagen.

Bleibt also noch das, was ich als verbesserungswürdig ansehe. Ist auch nie besonders viel bei dir.:)
Also wird das jetzt kein übermäßig langer Kommentar.

Hamburger, Reiselektüre, Kaffee – ah!, hier ist es: Ersatzschlüssel, Gravuren, Schuhreparatur
Mich stört hier irgendwie diese doppelte Dreiwörteraufzählung. Vor allem, weil du völlig unterschiedliche Sachen mit ihnen ausdrückst: Einmal, was sie gerade tut (essen, lesen, Kaffe trinken) und einmal das, was in dem Laden gemacht wird. Das hat mich leicht verwirrt, auch wenn natürlich klar ist, wie du es jeweils meinst. Vielleicht schreibst du das zweite kursiv? Oder es steht auf einem Schild über dem Laden? Oder ganz anders formulieren?

in glockenreinem Deutsch
Aber in Honduras spricht man doch Spanisch, oder?

Üüh, jetzt bekomm' ich auch noch ein tolles Kompliment zur Gratis-Reparatur!
Dieses Üüh gefällt mir überhaupt nicht. Das klingt irgendwie so nach hochnäsiger-pinker-Pseudoprinzessin-mit-Glitzerzauberstab-und-fünf-Schichten-Make-up-im-Gesicht-Tussie.

Hier...

Wie schnell sich der Geschmack ändern kann! Oder ist er manipuliert, damit das, was gestern schön war, heute unmöglich erscheint?
... hatte ich den Eindruck, die Meinung des Autors zu lesen, und nicht die der Protagonistin. Djaroollie sieht in allen Menschen doch immer nur das allerbeste, sie würde niemals so etwas denken. Für mich ein Streichkandidat.

Und noch eine Anmerkung zum Schluss.
Hat echt gut gepasst. Ich habe schon die ganze Geschichte lang auf eine traurige Pointe gewartet, und ab dem Autokauf (oder eher Autogeschenk) habe ich auch tatsächlich fast mit einem Unfall gerechnet. Hast du sehr schön eingebracht.

Und natürlich war mir Djaroollie, so wie alle von dir gezeichneten Charaktere, die ich bisher kennengelernt habe, total sympathisch und ich konnte sie mir super vorstellen.

Damit bin ich auch schon am Ende mit meinem, wie eben angekündigt, nicht sehr langen Kommentar.

Viele Grüße,
Anna

 

Hola josefelipe,

hm. Ehrlich gesagt, hat mir deine neue Geschichte diesmal nicht so gefallen. Um mit Djaroolies Schicksal mitfühlen zu können, müsste ich tiefer in ihre Gefühlswelt eintauchen, aber so wie du sie angelegt hast, wirkt sie auf mich wie eine Karikatur, was ich grundsätzlich sehr mag, wie du weißt. Nur habe ich den Eindruck, dass du nicht so recht wusstest, wo du mit der Geschichte hinwolltest. Hättest du diesen Friede-Freude-Eierkuchen-Tanz noch weiter auf die Spritze getrieben, hätte ich das Ganze als Satire deuten können, aber so wirkt Djaroollie Schumanns Ende fast ein wenig moralisch auf mich, so als ob ein riesiger Zeigefinger hinter dem Mustang auftaucht, nach dem Motto: Jaja, das kommt dabei raus, wenn man zu sehr vertraut. Das passt für mich nicht. Um mich zu schocken hätte ich mich, wie gesagt, mehr mit Djaroollie identifizieren und vielleicht ein paar Hinweise im Text finden müssen, so dass mich das Ende völlig aus den Socken haut. Tut mir leid, Jose, aber auf mich wirkt dein Text momentan wie nichts Halbes und nichts Ganzes. Erzählt ist er wie immer schön, ich hatte Djaroollie genau vor Augen, mit ihrer rothaarigen Lockenfrisur erinnerte sie mich sehr an Sharon Tate in "Tanz der Vampire". Auch das Thema finde ich an sich gut, aber du müsstest es mMn anders aufziehen.

Was mir auffiel:

"Egal, da vorne ist es ..." Du schreibst zunächst aus Djaroollies Perspektive, dann wechselst du zum Erzähler. Das hat mich irritiert, zumal Djaroollies Perspektive danach nicht mehr aufgegriffen wird.

" ... trotz des seidenen Saris in glockenreinem Deutsch ..." Den Vergleich hab ich nicht verstanden. Wäre Djaroollie jetzt eindeutig indischer Herkunft könnte es vielleicht passen, aber der Sari allein ließe für mich nicht vermuten, dass sie nicht einwandfrei deutsch spricht.

" ... Bärbel erschien ihr zu dürftig ..." Hahaha! Hier schimmerte dein herrlicher Humor durch! Hat mir gut gefallen, die Stelle. Auch finde ich "Djaroollie Schumann" gut gewählt. Den Wechsel zwischen "Djaroollie" und "Frau Schumann" finde ich allerdings nicht so gelungen. Für mich klänge es besser, wenn der Name entweder als Ganzes genannt würde oder nur "Djaroollie".

" ... so heiter und unbeschwert sie ist ..."= ist sie.

Lieber Jose,

tut mir leid, dass ich mit deiner Geschichte diesmal nichts anfangen konnte, aber das ist ja bekanntlich auch Geschmackssache.
Trotzdem sonnige Grüße von Chai

 

Hallo josefelipe,
beim Lesen deiner Geschichte verstärkte sich die Idee, dass die Geschenke der Personen, auf die deine Prota trifft, gar keine freundlichen Zuwendungen wären.
Für mich hätte die Geschichte mehr Tiefe und auch das Ende wäre schlüssiger, wenn es sich bei Djaroollie um eine zwiegespaltene Persönlichkeit handelte, die sich die Freundlichkeit ihrer Umwelt nur einredet.
Die „Geschenke“ wären dann in Wirklichkeit dreister Diebstahl.
Zur negierten realen Persönlichkeit der Protagonistin würde dann auch die doppelte/ geänderte Namensgebung passen, Bärbel Schumann und Djarjoollie.
Ich vermute sogar, dass dies der Schlüssel zum Verständnis deiner Geschichte ist.

Es passt ja auch nicht so recht, dass Djaroollie diese großzügigen Zuwendungen gerade in HONDURAS bekommt:
Hondras: Pro Kopf Einkommen (Kaufkraftparität): 2573 USD (2016); Anteil Armut: 66% (2016);

Nun, vielleicht liege ich ganz falsch mit meiner Deutung.

Es grüßt Solweig (kathso60)

 

Hola annami,

das finde ich prima, dass Du mich Deinen Leseeindruck wissen lässt, danke schön.
Natürlich fühle ich mich schon geschmeichelt, wenn Du sagst:

Das du schreiben kannst, weißt du, brauch ich nicht ständig zu sagen.
Ja, freilich – nur der eingestellte Text zählt, aber wenn Du wüsstest, wie viele Nächte ich zuvor in schmerzhaftesten Wehen verbringe... und dann ist trotzdem oft noch ein Kaiserschnitt notwendig:shy:.
Hamburger, Reiselektüre, Kaffee – ah!, hier ist es: Ersatzschlüssel, Gravuren, Schuhreparatur
Mich stört hier irgendwie diese doppelte Dreiwörteraufzählung. Vor allem, weil du völlig unterschiedliche Sachen mit ihnen ausdrückst: Einmal, was sie gerade tut (essen, lesen, Kaffee trinken) und einmal das, was in dem Laden gemacht wird.
Die Aufzählung von sechserlei sollte die unruhige Bahnhofsatmosphäre rüberbringen, und das
‚Hamburger, Reiselektüre, Kaffee’ sollte einige Geschäfte aufzählen und nicht bedeuten, das sie isst, liest und Kaffee trinkt.
Aber Du hast recht: Es geht besser. Hab’s gleich verändert, danke.
in glockenreinem Deutsch
Aber in Honduras spricht man doch Spanisch, oder?
Oh ja, und wie! Aber der Bahnhof sollte sich, vor ihrer Abreise, in D befinden. Erst danach kommt:
"Zur Zeit befindet sie sich in Honduras."
Ich behalte das mal im Auge, eventuell muss ich’s deutlicher machen.
Dieses Üüh gefällt mir überhaupt nicht
.
Watt schade! Ich wollte schon das Weltpatent dafür beantragen, aber wenn bereits der erste Kommentator dagegen ist, nehme ich davon Abstand.
annami: schrieb:
... hochnäsiger-pinker-Pseudoprinzessin-mit-Glitzerzauberstab-und-fünf-Schichten-Make-up-im-Gesicht-Tussie.
J Isegrims hätte seine helle Freude an dieser Deiner Superkreation :).
Wie schnell sich der Geschmack ändern kann! Oder ist er manipuliert, damit das, was gestern schön war, heute unmöglich erscheint?
... hatte ich den Eindruck, die Meinung des Autors zu lesen, und nicht die der Protagonistin.
Eigentlich möchte ich nicht präsent sein; meinst Du nicht, die Prota hätte das so denken können? Aber Dein Einwand besteht zu Recht. Das muss ich nochmals bebrüten.
Für mich ein Streichkandidat.
Grübel, grübel.
Äh, wo waren wir stehengeblieben? Ach ja – ist schon gestrichen, hast mich überzeugt.
Und natürlich war mir Djaroollie, so wie alle von dir gezeichneten Charaktere, die ich bisher kennengelernt habe, total sympathisch und ich konnte sie mir super vorstellen.
Da muss ein Komm nicht ellenlang sein – auf den Inhalt kommt es an! Vielen Dank, meine Liebe, und
ein schöner Gruß!

José
PS: Bei ‚Abschied’ schriebst Du mir:

Im Text kommen auffallend viele Gedankenstriche vor. Ich zähle sechzehn.
Das habe ich gespeichert, hab mir diesmal Mühe gegeben, die Dinger etwas sparsamer zu verwenden;).

 

Zitat Zitat von annami:
... hochnäsiger-pinker-Pseudoprinzessin-mit-Glitzerzauberstab-und-fünf-Schichten-Make-up-im-Gesicht-Tussie.
J Isegrims hätte seine helle Freude an dieser Deiner Superkreation .

auf jeden Fall, weil's eine Zauberglamoursternkreation ist und die Ich-bin-schöner-reicher-besser-und-du-bist-ne-kleine-dumme-fette-Null-Haltung auf ganz wenig Raum charakterisiert. :D

 
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Hola AWM,

nach Deinem Post habe ich das Ende umgeschrieben und hoffe natürlich, dass Dir das passt; auf jeden Fall besten Dank für Deinen Komm.

AWM: schrieb:
Schon klar, dass das "ihn" schon beim Ansprechen vorkommt. Weil da aber so viel dazwischen ist, würde ich trotzdem schreiben "und ihn anschaut". Mich hat das nämlich kurz irritiert.
Stimmt, ist repariert.
annami: schrieb:
Dieses Üüh gefällt mir überhaupt nicht.
AWM: schrieb:
Das Ühh mag ich auch nicht.
Ihr seid in der Überzahl. Ich knicke ein:
Wow, jetzt bekomm’ ich noch ein tolles Kompliment ...
AWM: schrieb:
Bin mir nicht sicher, ob man Hunderte in dem Fall klein schreibt.
Lass es uns ergoogeln:
google: schrieb:
Seit Verabschiedung der Rechtschreibreform ist es egal, ob man die unbestimmten Zahlwörter "Hunderte", "Tausende" und "Dutzende" klein- oder großschreibt.
Sehr salomonisch:shy:. Unsere Groß- und Kleinschreibung wirkt im Computerzeitalter völlig schwachsinnig.
José: schrieb:
Wie schnell sich der Geschmack ändern kann! Oder ist er manipuliert, damit das, was gestern schön war, heute unmöglich erscheint?
AWM: schrieb:
Ich finde den Satz eigentlich toll. Ich muss aber @annami zustimmen, dass er nicht zur Perspektive und damit zu deiner Protagonistin passt.
Ihr habt beide recht. Ist gestrichen.

Für mich beschreibst du darin einen pseudo-kosmopolitischen, naiven und unreflektierten Charakter, wie es ihn zuhauf gibt.
Mensch, AWM – da triffst Du den Nagel auf den Kopf! Du sagst es exakt so, wie ich es gedacht habe. Vielen Dank!
Und ‚naiv’ auf jeden Fall. Die Prota hat sich daran gewöhnt, ohne Gegenleistung alles zu bekommen.
AWM: schrieb:
Man könnte kritisieren, dass es weit hergeholt ist, dass sie einfach einen Wagen geschenkt bekommt.
Dass ihr das Auto geschenkt wird, würde ich nicht sagen:
... nimmt ein Schild vom Armaturenbrett, drückt ihr freundlich die Autoschlüssel in die Hand und spricht viel zu schnell, als dass sie das alles verstehen könnte, aber er hält ihr schon die Wagentür auf ...
Er nimmt das Schild weg – darauf stehen Preis und vermutlich, wie im Gebrauchtwagenhandel üblich, der getürkte Kilometerstand, und er gibt ihr die Schlüssel zur Probefahrt. Du hast ihren Charakter so treffend beschrieben, und sie muss schon kräftig verpeilt sein, um dieses Prozedere als Schenkung zu empfinden.
Na, die Hauptsache ist, Dir hat es einigermaßen gefallen.

Lieber AWM, bedankt und gute Kondition beim Tanz in den Mai!
José

 

Hola Chai, danke schön für Deinen Kommentar. Ich unterdrücke meine Niedergeschlagenheit und versuche, ganz locker zu antworten:

Ehrlich gesagt, hat mir deine neue Geschichte diesmal nicht so gefallen.
Tut mir leid, Jose, aber auf mich wirkt dein Text momentan wie nichts Halbes und nichts Ganzes.
Klare Ansage – da hab ich mich verkalkuliert. Ich sehe es auch an der schwachen Resonanz.
Natürlich will ich nicht sagen: So ist das manchmal, da bin ich machtlos. Nee, hätte nur einen besseren Text schreiben müssen:D, verdomme!
Hättest du diesen Friede-Freude-Eierkuchen-Tanz noch weiter auf die Spritze getrieben, hätte ich das Ganze als Satire deuten können, ...
Den hatte ich (fast) auf die Spitze getrieben, aber es wirkte zu eindimensional – ich müsste befürchten, dass der Leser aussteigt.
... so wirkt Djaroollie Schumanns Ende fast ein wenig moralisch auf mich, so als ob ein riesiger Zeigefinger hinter dem Mustang auftaucht, nach dem Motto: Jaja, das kommt dabei raus, wenn man zu sehr vertraut. Das passt für mich nicht.
Nach Erhalt Deines Posts habe ich das Ende verändert – nicht wegen Deines Einwands – nur etwas ausführlicher, jedoch mit der gleichen Aussage.
Ursprünglich endete die Geschichte mit Djaroollies Fahrt in die Berge und ihrer Vorfreude auf die schöne Aussicht auf diese wunderbare Welt. Eine Träumerin, eine Verpeilte, die ihren eigenen Film dreht, und die Komparsen spielen alle mit. Aber dann kamen mir Bedenken, es fehlte der Twist. Na ja, und den hab ich dann nachgeliefert:shy:.
Zu Deiner Mängelliste:
"Egal, da vorne ist es ..." Du schreibst zunächst aus Djaroollies Perspektive, dann wechselst du zum Erzähler. Das hat mich irritiert, zumal Djaroollies Perspektive danach nicht mehr aufgegriffen wird.
Das stimmt (leider). Hab’s umgeschrieben:
Hauptbahnhof, Gewusel. Leute in Eile, aber auch solche, die den Tag totschlagen. Djaroollie betritt den Laden mit der Aufschrift 'Ersatzschlüssel, Gravuren, Schuhreparatur'.
" ... trotz des seidenen Saris in glockenreinem Deutsch ..." Den Vergleich hab ich nicht verstanden. Wäre Djaroollie jetzt eindeutig indischer Herkunft könnte es vielleicht passen, aber der Sari allein ließe für mich nicht vermuten, dass sie nicht einwandfrei deutsch spricht.
Hast recht, nur erscheint mir eine Frau im Sari eher wie eine Exotin und ich würde sie englisch ansprechen. Dachte ich so.
" ... so heiter und unbeschwert sie ist ..."= ist sie.
Ich wollte das (altmodische) ‚so heiter ..., wie sie ist’, ohne das entbehrliche ‚wie’. Ehrlich.
... tut mir leid, dass ich mit deiner Geschichte diesmal nichts anfangen konnte, ...
Kein Problem – global gesehen. Für mich hingegen schon. Das muss (s)ich ändern! Mein nächster Text wird Dich umhauen!

Bis es soweit ist, liebe Chai, meine besten (wenn auch etwas niedergeschlagenen) Grüße!
José


Hola AWM
Das mit dem geänderten Ende hab ich nur gesagt, weil Du Deinen Komm vorher abgeschickt hattest, und Dich im Nachhinein nicht veräppelt fühlen solltest. Alles okay. Interessant für mich, dass Du die kürzere Variante besser fandest.

 
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Hola kathso60, (70?)

ich danke Dir für Deinen Post. Ich hoffe, Du bist nicht von Natur aus so misstrauisch wie hier:

... beim Lesen deiner Geschichte verstärkte sich die Idee, dass die Geschenke der Personen, auf die deine Prota trifft, gar keine freundlichen Zuwendungen wären.
Aber misstrauisch aus Lebenserfahrung ist okay. Bei mir schrillen auch ziemlich schnell die Alarmglocken.
Für mich hätte die Geschichte mehr Tiefe und auch das Ende wäre schlüssiger, wenn es sich bei Djaroollie um eine zwiegespaltene Persönlichkeit handelte, die sich die Freundlichkeit ihrer Umwelt nur einredet.
Liebe Kathso60, ich glaube, Dich zu verstehen – ein reizvoller Gedanke. Dass Djaroollie einen Knall hat, steht außer Frage, aber eben einen kleinen, harmlosen Knall, mit dem sie ihre Mitmenschen nervt. Siehe hier:
Sie will alles wissen – von den Marktfrauen, von den Fischern, von den Handwerkern, von den Sozialarbeitern. Sie muss alles begutachten, betasten und beriechen.
Solche Leute treffe ich im normalen Leben nicht jeden Tag, aber wenn, dann spiele ich – gutmütig, wie ich meistens bin – einfach mit. Und die Djaroollies dieser Welt nehmen das als bare Münze, als Realität; das Spiel geht lustig weiter und niemand kommt zu Schaden (wenn er nicht gerade in einen klapprigen, aber glänzenden Gebrauchtwagen steigt:D).
Übrigens hat AWM diese Typen gut charakterisiert:
AWM: schrieb:
Für mich beschreibst du darin einen pseudo-kosmopolitischen, naiven und unreflektierten Charakter, wie es ihn zuhauf gibt.
Mir gefällt sein ‚zuhauf’ – mit einem Blick in den Kulturbetrieb reicher europäischer Länder.
Allerdings bin ich hier total überfordert:
Kathso60: schrieb:
Die „Geschenke“ wären dann in Wirklichkeit dreister Diebstahl.
Ich kann nicht folgen. Wem wird etwas gestohlen?
Kathso60: schrieb:
Zur negierten realen Persönlichkeit der Protagonistin würde dann auch die doppelte/ geänderte Namensgebung passen, Bärbel Schumann und Djarjoollie.
Ich vermute sogar, dass dies der Schlüssel zum Verständnis deiner Geschichte ist.
Oh, ich fürchte, das kann ich nicht wechseln – so tief habe ich nicht gegraben.
Schon oft hab ich im Forum (schmunzelnd) verfolgen können, wie ein Kommentator dem Autor dessen Geschichte erklärt. Hier wünschte ich, es gäbe etwas Verklausuliertes aufzudröseln, aber nein – ich wollte nur diese Art Leute (beiderlei Geschlechts) auf die Schippe nehmen; besser noch wäre gewesen, auch jene vorzuführen, die den schlechten Zustand der Welt beklagen, und sich dabei einen schönen Tag machen.
Es passt ja auch nicht so recht, dass Djaroollie diese großzügigen Zuwendungen gerade in HONDURAS bekommt.
Ach, ich weiß nicht so recht, ob man schon von Großzügigkeit reden kann bei ein paar Krabben, einem Blumenstrauß, einem Fisch und einem Stück Kuchen:hmm:
Das sollte darstellen, dieses beinahe automatische Entgegennehmen von Dingen ohne Gegenleistung ab einem gewissen Zeitpunkt als normal zu empfinden (Vorstufe von ‚es steht mir zu / ich habe Anspruch auf ...). Fast könnte man bei diesem bisschen Gesellschaftskritik den tag ‚Philosophisches’ wählen, aber dieser Anspruch schien mir dann doch zu hoch;).
Jedenfalls hatte sich bei der Prota diese ‚Normalität’ schon so eingenistet, dass bei ihr die Offerte, ein Auto entgegenzunehmen, keinerlei Argwohn mehr auslöste. Ein schnuckeliges Auto? Ei, warum denn nicht?
Hier allerdings wird’s bitterbierernst:
Kathso60: schrieb:
Hondras: Pro Kopf Einkommen (Kaufkraftparität): 2573 USD (2016); Anteil Armut: 66% (2016);
Liebe Solveig, ich hab nochmals nachgegoogelt, nur zur Kontrolle, ob denn Dein Google auch so schlau ist wie meiner – und siehe da: völlige Übereinstimmung: 2573 USD 2016!!

Scherz beiseite! Besten Dank und schöne Grüße!
José

 
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josefelipe

Zur Zeit befindet sie sich in Honduras.
Hier ist man besonders nett zu ihr. Das gestrige Beispiel zeigt es.
Beim gestrigen Beispiel bin ich noch im Hauptbahnhof ... von Honduras? Wo man deutsch spricht?
Kann an mir liegen, aber den Übergang von Alemania nach Honduras habe ich nicht gerafft und das hat mich erst mal richtig ausgebremst.

Jetzt denke ich nur, dass es merkwürdig ist, dass die erste Szene in Deutschland spielt, wo sie doch eine Weltenbummlerin ist und sie das low(no)-budget-traveln zu ihrem Lebensstil gemacht hat.

Sie trampt gerne, reist ohne Unterlass, war fast schon überall und hat vor, auch den letzten Erdenwinkel zu besuchen.
Erfahrungsgemäß meidet man das Heimatland solange es geht, weil damit meistens das Eine einhergeht, das man so lange wie möglich hinauszögert: die Rückkehr in das alte Leben.

Sie weiß, wem sie eine Riesenfreude mit diesem Königsfisch machen kann. Und wird wieder neue Freunde gewinnen.
Fände es gut, wenn du diesen losen Strang noch zu einem Ende führst. So hängt er in der Luft.

Djaroollie ist auf dem Weg heim zu ihrer Gastfamilie
Gastfamilie finde ich etwas unglücklich, denn es assoziiert sofort den Schüleraustausch.
... auf dem Weg zu ihrer Hängematte auf der Terrasse vom Strandcafé. Vielleicht so in die Richtung?

Wie sind Kriege vorstellbar, wenn doch die Menschen so gut miteinander auskommen?
Obwohl bewusst von dir naivifiziert, fast schon zu philosophisch für so ein im hier und jetzt schwebendes Blümelein.

und eine tiefe Samtstimme fragt Frau Schumann, ob sie dieses Modell haben möchte.
Aufgrund der Formulierung war ich auch sofort beim Schenken und bin dann erst zurückgerudert. Das würde mMn nicht passieren, wenn du die Samtstimme fragen lässt, ob ihr das Auto gefällt. Das Hinhalten des Autoschlüssels und die spanische Sprachkaskade kann sie dann immer noch herrlich missverstehen.

Auch wenn das Ende für mich etwas erzwungen daherkommt, finde ich den Twist stark und nötig. Schönes Schmetterlingsgefühl am Schluss. Wäre es ein Märchen, würde sie die Flügel ausbreiten und weiterfliegen.

Dass deine Story relativ wenig Resonanz auslöst, liegt mMn nicht an der Qualität, sondern an der momentan relativ geringen Frequenz der Seite.
Abgesehen von den leichten Stolperern haben die Geschichte und ihre starken, schön ausgeschmückten Bilder mich mitgetragen. Das leichte Schweben über den Dingen und die leicht verstrahlte Wahrnehmung der Realität hast du sehr anschaulich geschildert.
Hut ab, sprachlich intelligent gemacht, gerne gelesen.


Paz, Linktofink

PS: Den Titel "Djaroollie oder Der blaue Mustang" finde ich nicht ganz so gelungen. Damit bringst du die Prot und den Twist in vergleichende Konkurrenz. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich mich für "Der blaue Mustang" entscheiden, oder ganz was anderes. Aber das musst du wissen.

 

Hola José,


Als sie ihn anspricht, trotz des seidenen Saris in glockenreinem Deutsch, mit wundervoll schimmernden Zähnen, dem verrückt aufgetürmten roten Haar mit tausend Löckchen, und ihn anschaut, dass er sich strafft und wächst, da legt er die Feile beiseite und kümmert sich beflissen um ihre Sandale.
Mag an mir liegen, ich bin ein wenig unkonzentriert, aber ich kam da ein wenig durcheinander, konnte nicht mehr auf Anhieb zuordnen, wer jetzt Lockenpracht und Perlweißzähne zeigt. Ich würde zwei Sätze daraus bilden.

Aber ich bitte Sie, meine Dame, das war doch ein Klacks. Nicht der Rede wert.
Ich weiß nicht, würde ich eindampfen. Würde er die junge Djaroollie Dame nennen? Passt auch nicht recht zum eher lapidaren: "Hab’s gern gemacht.", finde ich.

Wow, jetzt bekomm’ ich noch ein tolles Kompliment zur Gratis-Reparatur!
Gefällt mir nicht so - rein subjektiv jetzt. Ist irgendwie übererklärend. "Obendrauf" oder so vielleicht.

Sie trampt gerne
Wieso beginnst du in D? Ich verstehe die Intention, den Sinn nicht recht. Besser gefallen würde mir, denke ich, wenn du gleich in Honduras starten würdest - und dort ein wenig mehr Setting gleich zu Beginn, um gleich eintauchen zu können/ wollen. "Exotik" ist (fast) immer gut.
Eigentlich ließe sich der ganze D-Block auch streichen, oder?

Zur Zeit befindet sie sich in Honduras.
Hier ist man besonders nett zu ihr. Das gestrige Beispiel zeigt es.
Das hat mich verwirrt, das gestrige Beispiel beziehe ich jetzt auf D, es heißt aber zuvor: Hier (in Honduras) ist man besonders nett.

Djaroollie streift durch das bunte Städtchen am Meer, die Menschen lächeln sie an, sie darf von den gebackenen Krabben probieren, wird auf einen Drink eingeladen und es gibt so unendlich viel zu erzählen, auf beiden Seiten.
So aus dem Bauch heraus, ich würde mir was anderes einfallen lassen. Versaut wie ich bin, sexualisiere ich das gleich irgendwie :).

Alle Herzen fliegen ihr zu, aber sie bleibt bescheiden und nutzt die großzügige Art ihrer Gastgeber nie aus.
Das Leben pulsiert und sie ist mittendrin, mit großem Herzen, staunenden Augen und allen Sinnen.
Behauptung. Wäre da vorsichtig mit, der Leser könnte Beweise fordern. Bisher nimmt sie ja nur entgegen, was gibt sie denn?

Doch[K] statt zu kühlen, bringt sie Feuchtigkeit.
Ich meine, da kommt ein Komma hin.

Es ist heiß, obwohl eine leichte Brise von der See durch die Straßen streicht. Doch statt zu kühlen, bringt sie Feuchtigkeit. Feinste Tröpfchen bilden sich auf der Haut. Der Mensch wird schlaff, schlummert in Hängematten, döst auf Barhockern und Kaffeehausstühlen, ist zu träge, einen angefangenen Gedanken zu Ende zu denken und will seine Lebensgeister mit dem vierten Rumcocktail aufschrecken, damit der Tag nicht völlig inhaltslos verstreicht.
Darauf könnte ich verzichten.

Alles wird begierig aufgesogen. Gesichter, Vokabeln, Gerüche, Musik. Sie will alles wissen – von den Marktfrauen, von den Fischern, von den Handwerkern, von den Sozialarbeitern. Sie muss alles begutachten, betasten und beriechen.
Das Betasten und Beriechen nach den Handwerkern und Sozialarbeiter, finde ich ... ja ... überdenkenswert :).

Mit Kindern kann sie besonders gut. Sie zeigt ihnen simple, aber lustige Zauberkunststücke, kann ein bisschen jonglieren und ist charmant. Zu Jungen und Alten – Herzen und Türen öffnen sich.
Kunststücke, Zaubern, gefällt mir, dann aber das behauptete "charmant". Hm, klar, man kann schon charmant zu Kindern sein ... Jonglage und so, kann charmant sein, ja, dennoch ...
Vielleicht irgendso: Mit Kindern kann sie besonders gut. Sie zeigt ihnen simple, aber lustige Zauberkunststücke, kann ein bisschen jonglieren und spielt mit ihnen Fangen/ Fußball/ Karten/ springt mit ihnen Seil. Junge und Alte – Herzen und Türen öffnen sich.

... einige hundert Meter. Nach verblüffend kurzer Zeit zieht der Bootschef das Angelkreuz wieder ein. Vier stattliche Tiefseebarsche landen im Boot, die Stimmung ist allerbestens. Das geht noch einige Male so, dann ist Zeit für die Calderada. Meerwasser, Fischstücke, einige Kartoffeln ...
Vermeidbar.

Sie greift gern zu; bei ihrem gestrigen Rundgang hat sie viel gesehen, auch Trauriges. Sie weiß, wem sie eine Riesenfreude mit diesem Königsfisch machen kann. Und wird wieder neue Freunde gewinnen.
Ist wieder so eine Behauptung, wäre schön, wenn du das gezeigt hättest. Schade auch, dass du nichts über den Beglückten schreibst, den sie mit Fisch beschenken möchte.
Insgesamt habe ich recht schnell geahnt, dass irgendeine Katastrophe die Pointe sein wird. Ich denke, wenn du deine Prota die schlimmen, traurigen Dinge sehen lassen würdest, wenn sie vielleicht auch mal was à la (hätte beinahe Gutmensch geschrieben :sealed:) Entwicklungshelferin oder so getan hätte, könntest du diese Ahnung etwas verzögern, meine ich. Das Ende bekäme für mich auch eine zusätzliche Ebene ...

Sie geht offen auf die Menschen zu, hat für jeden ein Lächeln. Und so lächelt ein Jeder gerne zurück ...
Hab's schon längst kapiert, ist redundant, finde ich.

Djaroollie ist auf dem Weg heim zu ihrer Gastfamilie, bald wird es nach Tropenart schnell und heftig dunkeln.
Heftig dunkeln? Verstehe ich nicht.

... über ihnen sind Hunderte bunter Fähnchen und Wimpel aufgehangen ...
Ich würde sie einfach hängen lassen.

Alte und neue, hässliche und schöne. Wie schnell sich Geschmack ändern kann! Doch es gibt auch zeitlos schöne Formen wie diesen blauen Mustang.
Du weißt schon.

... versucht Wahr und Trug auseinanderzuhalten und sagt wie im Märchen: Ja.
Finde ich ein wenig ausgelutscht, auch überzeichnet irgendwie.

Der große Mann sagt noch etwas Freundliches, irgendetwas Scherzhaftes ...
Ist das so wichtig, dass du das inhaltlich beinahe doppeln musst? Ich würde mich entscheiden.


So viel mal zu den Textstellen, die mir ins Auge stechen.
Klar, solche wie deine Prota kennt wohl jeder, naiv und so, meist im jugendlichen Alter (waren wir ja alle mal :)), aber eigentlich doch harmlos. Zuweilen auch schön, dass es so Strahlemänner und Frauen überhaupt noch gibt, nicht?
Warum schreibe ich das? Ich finde - kann aber auch ein falscher Eindruck sein -, du führst deine Prota ziemlich vor, ich lese zumindest einen ironischen Unterton heraus und habe den Verdacht, ein Lächeln hat sich in dein Gesicht gestohlen, als du Djaroollie wie einen Schmetterling zu Tode spießt :baddevil:.
Kann man machen, warum auch nicht, aber wenn das die Botschaft sein soll, erreicht sie mich nicht. Ich zucke am Ende höchstens mit den Schultern oder denke dann eher: Ach, das hat sie jetzt dann doch nicht verdient. Keine Ahnung, ob ich verständlich genug mache, was ich meine. Vielleicht liege ich auch ganz falsch mit meiner Annahme.
Sprachlich muss ich nichts weiter sagen, du weißt, was du kannst, und die paar Stolpersteine im Text sind doch eher Kiesel für mich, also kaum der Rede wert. Vielleicht magst du den einen oder anderen ja noch entfernen, wenn nicht, dann nicht, wirklich störend sind sie nicht.


Danke fürs Hochladen


hell

 
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Hola linktofink,

ich danke Dir für Deine Meinung zu meiner Geschichte. Mal sehen, wie ich Deine Einwände entkräften und mich herausreden kann.

... den Übergang von Alemania nach Honduras habe ich nicht gerafft ...
Ah, es fängt schon an! Aalso: Nach dem Abschnitt kommen ‚zur Zeit’ und ‚Hier’ (in Honduras:)) und erst dann das ‚gestrige Beispiel’.
Jetzt denke ich nur, dass es merkwürdig ist, dass die erste Szene in Deutschland spielt, wo sie doch eine Weltenbummlerin ist und sie das low(no)-budget-traveln zu ihrem Lebensstil gemacht hat.
Ja, sie umkreist die Erde satellitenhaft, doch ein kurzer D-Aufenthalt war unvermeidbar – Einwohnermeldeamt, Steuererklärung und so:D.
Erfahrungsgemäß meidet man das Heimatland solange es geht, weil damit meistens das Eine einhergeht, das man so lange wie möglich hinauszögert: die Rückkehr in das alte Leben.
Die Gefahr, ins alte Leben zurückzukehren, besteht bei ihr nicht – eher erfährt sie die Bestätigung, dass es besser ist, wieder abzuhauen. Sie hat da so einen eingebauten Wahrnehmungsfilter.

Sie weiß, wem sie eine Riesenfreude mit diesem Königsfisch machen kann. Und wird wieder neue Freunde gewinnen.
Fände es gut, wenn du diesen losen Strang noch zu einem Ende führst. So hängt er in der Luft.
Finde ich nicht. Es beschreibt nur den Ablauf, wie Modell Djaroollie funktioniert: Geschenktes, was man selbst nicht benötigt, weiterzuschenken und dafür andere Wohltaten einzuheimsen. Wäre nicht dieser schreckliche Unfall passiert, hätte sie den Mustang gegen eine kleine Schneiderwerkstatt eingetauscht und wäre heute in Honduras selbständig:shy:.
Djaroollie ist auf dem Weg heim zu ihrer Gastfamilie ...
Gastfamilie finde ich etwas unglücklich, denn es assoziiert sofort den Schüleraustausch.
Stimmt. Aber dafür ist sie schon zu alt.
... auf dem Weg zu ihrer Hängematte auf der Terrasse vom Strandcafé.
Nicht Dein Ernst, oder?
Wie sind Kriege vorstellbar, wenn doch die Menschen so gut miteinander auskommen?
Obwohl bewusst von dir naivifiziert, fast schon zu philosophisch für so ein im hier und jetzt schwebendes Blümelein.
Aber nein, unser Blümelein schafft diese denksportliche Aufgabe, ohne sich zu verheben. Und täusche Dich nicht! Die ist weder einfältig noch doof.
... und eine tiefe Samtstimme fragt Frau Schumann, ob sie dieses Modell haben möchte.
Aufgrund der Formulierung war ich auch sofort beim Schenken und bin dann erst zurückgerudert. Das würde mMn nicht passieren, wenn du die Samtstimme fragen lässt, ob ihr das Auto gefällt.
Hier muss ich Dir das erste Mal Recht geben. Anfangs hatte ich es so, wie Du vorschlägst, dann erschien mir das zu schwach: ‚Gefällt’s?’ – ‚Ja.’
So hätte er die Autoschlüssel nicht rausgerückt (dachte ich).

Auch wenn das Ende für mich etwas erzwungen daherkommt, finde ich den Twist stark und nötig.
Ja, da sagste was! Ursprünglich endete die Geschichte mit ihrer Vorfreude auf Berge und Panoramablick. Für mich passte das, nur im Hinblick auf die Leser schien es mir zu simpel. Aber befürchtete ich nicht „Ein lahmes Ende ...“, „Das war’s schon?“ etc., hätte ich es dabei belassen.

Hier, lieber linktofink, sprießt Deine reichlich vorhandene Fantasie in äußerst sympathischer Weise:

Wäre es ein Märchen, würde sie die Flügel ausbreiten und weiterfliegen.
Ich hatte schon Spaß an Deinem Vorschlag zur ‚gelben Blume’. Klasse Idee! Und auch hier komme ich ernsthaft in Versuchung, das Ganze so zu bearbeiten, dass Dj. davonschwebt, während tief unterhalb der Kurve der verdammte Mustang in Flammen aufgeht!
Ich überleg’s mir.

Wir hören bald wieder voneinander, wenn ich mich über Deinen Text hermache;).

José

 

¡Hola josefelipe!

Freut mich, dass was für dich dabei war. Wenn der Rest dazu dient, deine Entscheidungen zu bestärken, auch gut. So soll es sein.

Wir hören bald wieder voneinander, wenn ich mich über Deinen Text hermache.
Es ist angerichtet.

Peace, linktofink

 
Zuletzt bearbeitet:

Hola hell,

José: schrieb:
Als sie ihn anspricht, ...
hell: schrieb:
Mag an mir liegen, ich bin ein wenig unkonzentriert, aber ich kam da ein wenig durcheinander, konnte nicht mehr auf Anhieb zuordnen, ...
Na ja, dann weißt Du in etwa, wie es mir mit Deinem ‚Schönmacher’ ging – die Erste Allgemeine Verunsicherung x dreizehn, oder so.
Ich hatte keine einigermaßen plausible Idee, wie das Ding zu verstehen ist. Ich sehe nur, dass Deine beiden ersten Kommentatoren diese Frage nicht gestellt haben, obwohl die mich – neben Deinen tollen Formulierungen – am meisten juckt. Aber jetzt mal zu meinem Text:
José) schrieb:
Aber ich bitte Sie, meine Dame, das war doch ein Klacks. Nicht der Rede wert.
hell: schrieb:
Ich weiß nicht, würde ich eindampfen. Würde er die junge Djaroollie Dame nennen? Passt auch nicht recht zum eher lapidaren: "Hab’s gern gemacht.", finde ich.
Ich hab ihn bewusst so unzeitgemäß reden lassen, mit Dame, bisschen förmlich, weil ich die Flucht einfacher Leute bei neuen Situationen in Förmlichkeiten häufig erlebt habe. Da fehlt etwas Gewandtheit, Lockerheit. Woher sollte es auch kommen?
José: schrieb:
Wow, jetzt bekomm’ ich noch ein tolles Kompliment zur Gratis-Reparatur!
hell: schrieb:
Gefällt mir nicht so - rein subjektiv jetzt. Ist irgendwie übererklärend. "Obendrauf" oder so vielleicht.
Hab’s gleich umgesetzt, ist wesentlich besser. Danke.
Wieso beginnst du in D? Ich verstehe die Intention, den Sinn nicht recht. Besser gefallen würde mir, denke ich, wenn du gleich in Honduras starten würdest - und dort ein wenig mehr Setting gleich zu Beginn, um gleich eintauchen zu können/ wollen. "Exotik" ist (fast) immer gut.
Eigentlich ließe sich der ganze D-Block auch streichen, oder?
Ich verstehe Deinen Standpunkt, aber D als Startbasis war mir recht wegen:
Die Fahrpreise würden ihr Budget übersteigen, es wird sich eine andere Möglichkeit finden.
Sie ist spezialisiert, ‚die andere Möglichkeit’ zu finden. Das soll sie charakterisieren.
Zur Zeit befindet sie sich in Honduras.
Hier ist man besonders nett zu ihr. Das gestrige Beispiel zeigt es.
hell: schrieb:
Das hat mich verwirrt, das gestrige Beispiel beziehe ich jetzt auf D, es heißt aber zuvor: Hier (in Honduras) ist man besonders nett.
Kuddelmuddel. linktofink hatte sich auch gegrämt. Hab den Satz gestrichen. Zack. Besser so.
José: schrieb:
... wird auf einen Drink eingeladen und es gibt so unendlich viel zu erzählen, ...
hell: schrieb:
So aus dem Bauch heraus, ich würde mir was anderes einfallen lassen. Versaut wie ich bin, sexualisiere ich das gleich irgendwie .
Ja, ja. Mein Nachbar ist Runenkünstler, ich aber meine, er malt Sauereien.
José: schrieb:
Alle Herzen fliegen ihr zu, aber sie bleibt bescheiden und nutzt die großzügige Art ihrer Gastgeber nie aus.
Das Leben pulsiert und sie ist mittendrin, mit großem Herzen, staunenden Augen und allen Sinnen.
hell: schrieb:
Behauptung. Wäre da vorsichtig mit, der Leser könnte Beweise fordern. Bisher nimmt sie ja nur entgegen, was gibt sie denn?
Der erste Satz ist gestrichen, war auch nich so dolle. Und natürlich: Sie nimmt, gibt aber nichts – könnte man sagen, das stimmt aber nicht. Wie viele Millionen hängen sich an irgendeinen Star, um in dessen Glanz heller zu erscheinen? Im Kleinen ebenso: Djaroollie bringt die weite Welt ins Kaff am Meer, jeder möchte mit ihr befreundet sein – mit einer Europäerin, blendend aussehend und blitzgescheit. Aber hallo! Da kann man doch einen Drink spendieren?
hell: schrieb:
Es ist heiß, obwohl eine leichte Brise von der See durch die Straßen streicht. ... ... damit der Tag nicht völlig inhaltslos verstreicht.
José: schrieb:
Es ist heiß, obwohl eine leichte Brise von der See durch die Straßen weht. Besser?
José: schrieb:
... einige hundert Meter. Nach verblüffend kurzer Zeit zieht der Bootschef das Angelkreuz wieder ein. Vier stattliche Tiefseebarsche landen im Boot, die Stimmung ist allerbestens. Das geht noch einige Male so, dann ist Zeit für die Calderada. Meerwasser, Fischstücke, einige Kartoffeln ...
hell: schrieb:
Vermeidbar.
Danke, ist mir nicht aufgefallen. Habe es ent-einigt.
José: schrieb:
Sie geht offen auf die Menschen zu, hat für jeden ein Lächeln. Und so lächelt ein Jeder gerne zurück ...
hell: schrieb:
Hab's schon längst kapiert, ist redundant, finde ich.
Oh, mein lieber hell – wie recht Du hast! Das ist wirklich Gequassel. Ich glaub’, ich werde alt. Tjou. Hab’s noch mit letzter Kraft gestrichen. Kann auch gleich nicht mehr:shy:.
Djaroollie ist auf dem Weg heim zu ihrer Gastfamilie, bald wird es nach Tropenart schnell und heftig dunkeln.
Heftig dunkeln? Verstehe ich nicht.
Das hingegen würde ich gern so lassen. Dieses oft benutzte, oft gelesene ‚überfallartig’ ist kein tolles Wort, aber es beschreibt den überraschend schnellen Übergang vom strahlenden Nachmittag über einen schnellen Sonnenuntergang (die Sonne plumpste ins Meer:D) zur Nachtschwärze.
Alte und neue, hässliche und schöne. Wie schnell sich Geschmack ändern kann! Doch es gibt auch zeitlos schöne Formen wie diesen blauen Mustang.
hell: schrieb:
Du weißt schon.
Die Sache ist geregelt, danke für den Tipp.
José: schrieb:
Der große Mann sagt noch etwas Freundliches, irgendetwas Scherzhaftes ...
hell: schrieb:
Ist das so wichtig, dass du das inhaltlich beinahe doppeln musst? Ich würde mich entscheiden.
Ei ja, hast schon recht – aber da sie’s nicht so richtig versteht, laviert sie in Mutmaßungen, was er denn eventuell hätte gesagt haben können, bin mir aber sicher, dass er nichts Schlimmes gesagt haben wird :hmm:.
Ich finde ... ... du führst deine Prota ziemlich vor, ich lese zumindest einen ironischen Unterton heraus
Feinsinniger, Du! Ja, es stimmt, solche Leute mag ich nicht, aber ich würde ihnen nichts antun wollen:shy:.
hell: schrieb:
... habe den Verdacht, ein Lächeln hat sich in dein Gesicht gestohlen, als du Djaroollie wie einen Schmetterling zu Tode spießt .
Ach nein, ein solches Schwein bin ich nicht. Aber da wir im Forum immerzu tyrannisiert werden mit Spannungsbogen und Twist und solchem Zeugs, musste ich versuchen, dem zu genügen mit einem – wie auch immer gearteten – Ende.
In der sanften Erstfassung endete der Text mit ihrer Vorfreude auf die Berge und den Panoramablick – aber da hätte hell gesagt, dass er genau an dieser Stelle eingeschlafen sei.
Na ja, hat noch mal gut gegange.
hell: schrieb:
Keine Ahnung, ob ich verständlich genug mache, was ich meine. Vielleicht liege ich auch ganz falsch mit meiner Annahme.
Ja, leider ist das so. Der Text ist wesentlich besser, als Du denkst – aber wie kann ich Dir das vermitteln?
... die paar Stolpersteine im Text sind doch eher Kiesel für mich, also kaum der Rede wert. Vielleicht magst du den einen oder anderen ja noch entfernen, wenn nicht, dann nicht, wirklich störend sind sie nicht.
Im Diplomatischen Dienst hättest Du eine beeindruckende Karriere hingelegt!
Aber auch mit Höflichkeit kann man jemanden erschlagen. Ich liege am Boden und weiß nicht, ob ich jemals wieder auf die Beine komme.
Trotzdem besten Dank, lieber hell, für geleistete Arbeit am Text! War ja eine Menge Schrott zu entfernen – ab heute sage ich der altersbedingten Geschwätzigkeit den Kampf an!

Mal sehen, ob’s hilft. Beste Grüße!

José

 

Hallo josefelipe,

jetzt komme ich auch noch kurz dazu, mich zu deiner Geschichte zu melden.
Inzwischen ist ja schon ganz viel gesagt worden und geändert, und meine Einschätzung stimmt ziemlich mit derjenigen von hell überein. Mir ging deine Frau Schumann nur vielleicht noch etwas mehr auf den Geist als ihm. Aber nun weiß ich ja, dass es dir ebenso geht und bin erleichtert. Nachdem du mich mit meiner Marianne so abgewatscht hast, habe ich mich gleich gar nicht getraut, zu schreiben, dass ich deine Djaroolie auch nicht mag … ;)
Und dann ist da natürlich leider noch der Zeitfaktor.
Aber die Geschichte selbst, nachdem du einige Holprigkeiten entfernt hast, gefällt mir gut.

Nur interessehalber: Wenn die Fahrpreise (mit der Bahn nach Honduras?) ihr Budget übersteigen, wie ist sie dann eigentlich gereist. Plane-Stopp? (bevor du „das gestrige Beispiel“ entfernt hast, dachte ich, auf einem Frachtschiff kann sie ja nicht gereist sein von gestern auf heute)

sie muss auf ihrer Seite noch an einer langen Reihe sorgfältig polierter Autos vorbei,
muss auf ihrer Seite“ist für mich umständlich - unnötige Info, warum nicht einfach: sie läuft an einer langen Reihe …

Der Mustang wird immer schneller, sie tritt auf die Bremse, wieder und wieder - keine Reaktion. Die Kurve ist von einer niedrigen Mauer eingefasst, der Wagen kracht frontal dagegen. Er bäumt sich hinten auf
Wenn du Mustang und Wagen vertauschst, hast du am Ende den Mustang in der Nähe vom „aufbäumen“ – würde noch besser passen.
der Sari entfaltet sich wie ein bunter Schmetterling
Das neue Ende gefällt mir auch besser als das erste.

Viele Grüße von Raindog

 

Hola Raindog,

schönen Dank für Deinen Post. Wäre doch amüsant, wenn wir das so handhabten wie Dick & Doof:

Nachdem du mich mit meiner Marianne so abgewatscht hast, habe ich mich gleich gar nicht getraut, zu schreiben, dass ich deine Djaroolie auch nicht mag …
Das könnte man doch wunderschön hochschaukeln: „Und im Übrigen – deine blöden Geschichten hab ich noch nie gemocht!" Im RL endet es meist damit, dass die Frau sagt: „Und im Bett warst Du auch nich so doll!“
Nee, wir pflegen unser Niveau. Siehe hier:
Aber die Geschichte selbst, nachdem du einige Holprigkeiten entfernt hast, gefällt mir gut.
Ja, ich musste schrauben. Dachte, so schreiben zu müssen, wie ich annahm, dass Dj. die Welt sah. War keine gute Idee.
Nur interessehalber: Wenn die Fahrpreise (mit der Bahn nach Honduras?)
Ach Schiete! Der neue Atlantiktunnel ist ja noch gar nicht fertig! Aber eigentlich hat sie den Bahnhof nur aufgesucht, weil sich dort Mister Minit befand (der Sandale wegen).
... wie ist sie dann eigentlich gereist. Plane-Stopp?
Na klar. Wie denn sonst? Aber heißt das nicht Hijacking?
Blödsinn. Selbstverständlich hat sie den Landweg genommen. Schön easy über die Hohe Tatra, Kamtschatka und die Aleuten. Wenn sie erst mal auf der Panamericana ist, muss sie nur noch den Daumen hochhalten.
„muss auf ihrer Seite“ist für mich umständlich - unnötige Info, ...
Von wegen! Sie soll ganz hübsch auf ihrer Seite bleiben – auf der anderen Seite ist das liederliche Etablissement und sie möchte auf gar keinen Fall mit jenen Mädchen verwechselt werden!
Text: schrieb:
Der Mustang wird immer schneller, sie tritt auf die Bremse, wieder und wieder - keine Reaktion. Die Kurve ist von einer niedrigen Mauer eingefasst, der Wagen kracht frontal dagegen. Er bäumt sich hinten auf
Raindog: schrieb:
Wenn du Mustang und Wagen vertauschst, hast du am Ende den Mustang in der Nähe vom „aufbäumen“ – würde noch besser passen.
Absolut, hab ich gemacht, mit einer kleinen Veränderung. Prima Idee, bedankt.
der Sari entfaltet sich wie ein bunter Schmetterling
Das neue Ende gefällt mir auch besser als das erste.
Tja, Schmetterlinge haben ein kurzes Leben.

Liebe Raindog, meinen besten Dank für Deine Bemühungen zum Wohle meines Textes. Vergelt’s Gott, aber ich werde mich auch revanchieren.
Viele Grüße!
José

 

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