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Diskofieber

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05.10.2001
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Diskofieber

Diskofieber

Etwa noch eine viertel Stunde... Gott- schon jetzt brodelt alles in mir. Ich bin von Kopf bis Fuß auf tanzen eingestellt. Länger als eine viertel Stunde könnte ich mich wohl kaum noch zurückhalten. A L L E S in mir sehnt sich, schreit, verlangt danach zu tanzen.
Ich sitze im Auto- nicht allein. Wir sind alle unglaublich aufgestylt. Überall Glimmer, Glitter, Nieten, Hochglanz.
Ich schaue aus dem Fenster. Es ist grau. Der Regen prasselt an die Fensterscheiben. Immer wieder tun sich ein paar Tropfen zusammen, verschmelzen, scheinen im Rhythmus die Scheibe hinunter zu fließen. Alles um mich herum geschieht im Takt der Musik. Jeder Basschlag erschüttert das Auto, lässt mich vibrieren, macht mich noch ungeduldiger.

Noch knapp zehn Minuten... In manchen Situationen gleicht jede Sekunde einer Ewigkeit, multipliziert mit zehn und man hat in etwa eine Vorstellung des Raum-Zeitverhältnisses, zumindest erscheint es mir so.
Wir fahren so schnell, dass die Laternen am Straßenrand in ihren Abständen wie Spotlight in der Disco auf mich wirken. Sogar der Glimmer auf den T-Shirts, Hosen und dem Schmuck reflektiert das schwache Licht wie Diskokugeln. – Ich will endlich tanzen.
"Wie spät?" Die Uhr ist direkt vor mir, eingebaut in das schwarze Armaturenbrett. Trotzdem, ich kann mir die Frage nicht verkneifen. Ich kenne die Antwort, immerhin habe ich diese Frage innerhalb der letzten dreißig Minuten oft genug gestellt. -"Schau doch selbst. Ich muss mich auf die Straße konzentrieren." Ja, ja... ich weiß.

Noch fünf Minuten... Die anfangs so unregelmäßigen, flüchtigen "Zuckungen" sind schon längst in wildes Toben übergegangen. Einige Arme wedeln durch die Luft, darunter auch meine. Sie scheinen die Schwingungen der Musik in Bewegungswellen umzusetzen.

Wir sind da! – Endlich. Es ist wie immer, keiner traut sich den Anfang zu machen, sich als erster an die Schlange zu wagen. Ich bin selbst erstaunt wie selbstverständlich ich losmarschiere und nun das Ende der Schlange darstelle.
Ein paar Meter vor mir: Ein Mann diskutiert gerade mit dem Türsteher. "Schnurrbart is` nich`, komm ohne wieder!" –"Ey, komm Kollege, is` nich` Dein Ernst." –"Pass auf mein Lieber, ich lass` Dich hier nich` mit Schnurrbart rein. No way! Und jetzt mach Platz für die anderen."

Noch etwa vier Leute stehen vor uns. – Jetzt wird es ernst. Ist mein Dekolleté in Ordnung, sitzt die Jeans, und liegen die Haare? Wie Tausende von Bleikugeln schießen mir nur noch diese Gedanken durch den Kopf. – Ich will doch nur tanzen.
Die Leute vor uns brauchen unglaublich lange. Zum Glück, das gibt mir die Zeit mir noch irgendeine dumme Ausrede wegen dem nicht vorhandenen Ausweiß einfallen zu lassen.

Wir sind dran. "Sorry Girls, aber ihr seht nicht aus wie achtzehn." Ach nein! Das wusste ich auch vor ihm. Alle rüsten auf Hundeblick um. "Nichts zu machen! No way!" Na und wenn schon. Das Auto hat eine geniale Anlage. – Wir feiern draußen weiter!

Ich drehe mich um. Am Ende der Schlange: "Der Mann mit dem Bart" inzwischen ohne Bart.

 

Das mit dem Mann habe ich nicht kapiert, aber ansonsten ist die Geschichte wirklich flüssig erzählt und es hat mir auch Spaß gemacht, sie zu lesen!!!

Griasle
stephy

 

tja, kann stephy zustimmen. die geschichte ist hübsch erzählt und nett zu lesen. (hab sogar das mit dem mann kapiert *g*)

 

wie süß. Und sonst? Sorry, irgendwie belanglos.
Kein Pep, keine Pointe (nee, der Typ ohne Bart ist auch keine), keine echte Handlung, kein Spannungsbogen... *gähn*
Gruß,

chaosqueen <IMG SRC="smilies/king.gif" border="0">

 

:confused: Habe ich da irgendwas nicht mitgekriegt? Ist die "Botschaft" der Geschichte so geschickt versteckt, dass sie das gemeine Volk wie meiner einer nicht versteht?
Falls du die Praxis des "Du net, du scho" am Eingang der Idioten-Discos anprangern wolltest, hättest du dies am Ende stärker herauskehren müssen.
In dieser Form ist es wirklich nur ein belangloser Text ohne Profil.
Schade, denn stilistisch hast du´s ganz gut drauf...

 

OK: fangen wir an mit ner stellungnahme. erstmal danke an stephy und eroica: lob tut immer gut auch wenn ihr nicht grad hin- und weggerissen seid. immerhin ist es meine erste kurzgeschichte ever, und ich hab sie mehr aus neugier hier "veröffentlicht". es ist unglaublich interessant zu hören was leute, die mich überhaupt nicht kennen zu der geschichte sagen.
zu chaoqueen: ich hab mir jetzt jede einzelne deiner geschichten durchgelesen, und ich finde so ziemlich alle gut (die eine mehr die andere weniger), am besten gefallen mir "ich sehe dich" und "der felsen"(in dieser reihenfolge)-kompliment!!!deshalb werde ich deine kritik auch nicht als belanglos abstempeln, dennoch muss ich zugeben dass wir zwei völlig verschiedene standpunkte, bzw. schreibstile vertreten. du scheinst mehr auf die abgründe der menschlichen seele einzugehen, ich hingegen wollte mit der geschichte einfach einen abriss einer samstagnacht im leben eines jungen mädchens wiedergeben (interessant ist auch das du grundsätzlich hypotaktisch und ich parataktisch schreibe). und "liest man zwischen den zeilen" so verbirgt sich vielleicht noch einiges mehr in "diskofieber", es sei dahingestellt ob es jetzt mein fehler ist und ich die geschichte nicht ausdrucksstarke genug rübergebracht habe oder du dich einfach nicht genug geöffnet hast um die botschaft (die nicht überwältigend tiefgründig ist-das gebe ich zu) zu verstehen. beides denkbar - keine ahnung! ob nun ein formaler spannungsbogen vorraussetzung ist für eine gute geschichte, wie du es sagst, da muss ich sagen bin ich eher kritisch!
zu rainer: deine kritik geht auch in die richtung von chaosqueen`s also, einfach mit dem roller "hochscrallen"! mag sein dass das ende (für einige?!) zu abrupt ist, mir gefällt es irgendwie...mich regt sowas meist zum weiterdenken an.
aber ich stimme dir zu: weltbewegend ist dieser text ganz sicher nicht, war auch nicht unbedingt beabsichtigt. es ging mir einfach darum gedankensprünge einer person im laufe einer nacht festzuhalten, von aufgeregt, über wild, bis zu (beschränkt) gesellschaftskritisch.
dankeschön an alle für lob und kritik
mal schauen was für ein echo die nächste kurzgeschichte hervorruft

 

Hi!
Ich finde, du hast das "Discofieber" am Anfang sehr gut beschrieben. Manchmal leide ich selbst auch an dieser Krankheit und kann es daher gut nachvollziehen. Am Ende stört mich allerdings ein wenig, dass deine Protagonistin nicht ein wenig mehr enttäuscht ist über die Abfuhr des Türstehers. Sicherlich ist es eine lobenswerte Eigenschaft, immer das beste aus jeder Katastrophe zu machen, aber mir würde das wahrscheinlich nicht so leicht gelingen. Trotzdem gefällt mir die Story sehr gut

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo,
Christian, ich glaube, du redest in´s Leere.
Obriger Beitrag vom 8.10.2001 war auch gleichzeitig technoprosas (coller Nick, oder?) letzter.
Aber wenn´s dich nicht stört, egal.
...para

Nachtrag:
Oh, doch ganz vergnüglich zu lesen. Mein Standpunkt: Rubrik lauter Alltag, deshalb passt sie doch in ihrer Alltäglichkeit.
Ausführliche Kritik spare ich mir jetzt aber.

 

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