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Dinner for One
Er öffnete die Tür seines Appartements, betrat den Flur und hatte immer noch Hunger. Er öffnete die Tür des Kühlschranks, schaute hinein und war gesättigt. Er kam ihm wieder hoch. Dieser seltsame Geschmack von Mäcces Fraß. Er hatte sich nur eine halbe Stunde vorher ein Maxi Sparmenü Big Xtra mit Cola und Mayonnaise reingezogen. Plötzlich wurde ihm schlecht. Im Fernseher lief eine Doku über den Fleischskandal und darüber, dass jetzt auch der Mc Donalds Konzern involviert sei. Das Telefon klingelte. Und klingelte… und klingelte… und klingelte. Aber der Typ hing kotzend überm Klo. Leider hatte er kein schnurloses Telefon, sonst hätte er in den Hörer reiern können. Der Abend war gelaufen. Er konnte all seine Pläne verwerfen. Eigentlich wollte er mit seinen Kollegen essen gehen. So richtig gemütlich, in einem China Restaurant mit All-you-can-eat Buffet und Toiletten, auf denen man im Rhythmus asiatischer Folklore hätte kotzen können. Aber nein. Er hatte sich zu früh überfressen und musste nun den ganzen Abend im Badezimmer verbringen. Dies dachte er zumindest bis ein erneutes Hungergefühl einsetzte. Was tun? Inzwischen konnte er sich wieder bewegen, auch wenn er ab und zu in seiner eigenen Kotze ausrutschte. Doch zum Telefon sollte er es schaffen. Er rief zwar nicht seine Freunde an, dafür aber den Lieferservice von City Pizza und bestellte also einen Salat Mista, einmal Antipasti, eine Calzone und einen Tiramisu. Außerdem wollte er eine Flasche Grappa dazu haben. Dauert eine halbe Stunde. Wie sollte er nun die Zeit totschlagen? Ah, der Kühlschrank. Ein paar Danone Schoko Puddings sollten doch noch zu finden sein. Dann sah er die deep-frozen American Pizza von Wagner, die er zum Fressen gern hat. Der Ofen war noch warm. Er musste also nicht mehr vorheizen. Ab in den Ofen. Das Handy klingelte schon wieder und diesmal ging er dran. Er sagte seinen Freunden, er habe kurzfristig die Grippe bekommen und müsse daher zu Hause bleiben. Die Bestellung traf ein und er begann zu fressen. The Big Meal. Darauf hatte er sich gefreut. Alleine auf dem Sofa, einfach man selbst sein. Ich will so bleiben wie ich bin. Im Fernseher lief eine Dauerwerbesendung, in der Fitnessgeräte angeboten wurden. Er griff zum Hörer und bestellte ein Kettler Racer GT 2006. Dauert 4 Wochen. Bis dahin konnte er ruhig noch mehr fressen. In diesem Sinne: Bon Appetit.