Was ist neu

Dieser eine Junge

Mitglied
Beitritt
20.07.2015
Beiträge
10
Zuletzt bearbeitet:

Dieser eine Junge

Sie wachte auf. Es war mitten in der Nacht. Ihr Zimmer war dunkel. Bis auf das kleine rote Licht ihres Handys, das neben ihr im Bett lag. Gähnend nahm sie es und blinzelte, als sie auf das helle Display schaute. 3:33 Uhr.
Es war wie jede Nacht. Ihre Träume plagten sie. Quälende Gedanken,die sie nicht abschalten konnte. Eigentlich schien ihr Leben gut und makellos. Die Biografie ihres Instagram Accounts schmückte sie mit dem Spruch: „My dreams have no limits.“ Darunter einige Bilder von ihr. Sie war ein sechszehnjähriges Mädchen mit einem schönen Lächeln, tollen Freunden und Interessen. Doch das war ihre Fassade. Hinter diesem Mädchen steckte sehr viel mehr. Man musste genau hinschauen, um ihr wahres Gesicht zu erkennen.
Sie stand auf, schaltete die Bettlampe an und zog sich einen schwarzen Kaputzenpulli über, schlüpfte in ihre schwarze Leggins und in die schwarzen Airmax. Bevor sie aus der Tür verschwand, nahm sie noch ihr Handy, steckte sich Ohrhörer ein und checkte das Zimmer noch einmal.
Dunkelheit und Kälte umhüllte sie draußen. Sie zog die Schultern hoch und vergrub ihre Hände tief in die Taschen ihres Pullis. Leise hauchte sie in die schwarze Nacht. Die Musik dröhnte durch ihre Ohrstöpsel. Erinnerungen. Lieder, die sie innerlich zerbrachen. Aber trotzdem hörte sie diese Lieder immer wieder.
Loslassen ist so schwierig. Vergessen, nach vorne schauen. Aber da gab es diesen einen Jungen, der alles an ihr veräderte. Dieser eine Junge, der ihr immer die Sprache verschlug. Dieser eine Junge, bei dem sie immer Schmetterlinge im Bauch hatte. Dieser eine Junge, den sie immer mit anderen Jungen verglich. Dieser eine Junge, der ihr Hoffnungen machte. Dieser eine Junge, der anders war als alle anderen. Dieser eine Junge, aus dem sie nicht schlau wurde. Er hatte ein Geheimnis. Sie ging kaputt an ihm. Er machte sie verrückt. Wahnsinnig. Immer die gleichen Szenen liefen vor ihren Augen ab. Sie wusste jedes Detail ihrer kurzen Treffen. Wie er sie anschaute. Wie er lächelte. Wie er redete. Wie sie sich selbst dabei erwischte, wie sie immerzu auf seine Lippen starrte, während er sprach. Wie sie über alle Witze lachte, die er machte.
Eine warme Träne rollte über ihre kalte Wange. Sie lief schneller. Als wollte sie nicht, dass ihre Gedanken sie einholten. Ihre Gedanken an ihn.
Sie fing an zu rennen. Tausende Tränen liefen ihr über das Gesicht. Voller Gefühle. Aber nicht an ihren Freund, sondern diesen einen Jungen, den sie nicht verstand. Warum liebte er sie nicht? Warum? Manche wären froh, wenn sie eine Chance bei ihr bekommen hätten. Aber er spielte mit ihr und ihren Gefühlen. Wenn auch unbewusst, aber er tat es.
Sie blieb stehen. Schrie. Ihr Puls raste, die Tränen tropften auf ihren schwarzen Kapuzenpulli. Sie starrte ausdruckslos in die Dunkelheit. Stechender Schmerz zog sich durch ihren Körper. Ihre Knie zitterten und gaben nach. Sie fiel auf den Asphalt, ein dumpfer Schlag und sie zerbrach in tausend kleine Teile. Wegen ihm. Diesem einem Jungen, der ihr alles raubte.

 

Hallo whayaf

Das kennt man doch. Das Mädchen, sie will den, der sie scheinbar nicht beachtet, den sie nicht kriegen kann, der, der so anders ist und von seinem Verhalten, gegenüber ihr - völlig abweicht von dem, was Frau so gewohnt ist.
Ich fand das gar nicht schlecht. Klar, es ist ein wenig kitschig und vorhersehbar, gerade auch durch den Titel, kann man schon erahnen, wo das ganze hinführt. Gefühlt, scheint man das schon ein paar Mal in seinem Leben gelesen zu haben.
Aber du hast es geschafft, in mir Bilder auszulösen. Und das ist gut.

Man musste genau hinschauen, um ihr wahres Gesicht zu sehen.
Würde ich erkennen schreiben.

Sie stand auf, schaltete ihre Bettlampe an und zog sich ihren schwarzen Kaputzenpulli über, schlüpfte in ihre schwarze Leggins und in ihre schwarzen Airmax. Bevor sie aus der Tür verschwand, nahm sie noch ihr Handy, steckte sich ihre Öhrstöpsel ein und checkte ihr Zimmer noch einmal.
Dieser Absatz gefällt mir nicht so sehr. Ich weiß nicht genau, woran das liegt, aber ich lese immerzu anstelle des Kaputzenpullis, ein Katzenpulli. Keine Ahnung wieso. Wobei mir hier das Wort Kaputzenpulli nicht gefällt. Pulli, hm. Und es heißt Ohrstöpsel ( da würde ich lieber Kopfhörer schreiben, da ich bei Ohrstöpsel eher an Gehörschutz denke, wie die ekligen, gelben Dinger von Ohropax).
Ich glaube mir gefällt der Satz nicht, wegen diesen Wörtern: Bettlampe, Kaputzenpulli, Ohrstöpsel und das mit dem Zimmer checken.
Dazu ein paar Gedanken: Okay, sie schält ihre Bettlampe an. Eine Lampe, die am Bett befestigt ist. Dann, zieht sie sich die schwarzen Sachen an und holt noch ihr Handy - wohl vom Bett und checkt das Zimmer noch einmal - wobei sie wohl Licht benötigt. So, hat sie jetzt die Bettlampe angelassen? Muss sie, danach nicht nochmal zurück zum Bett und sie ausschalten, aber dann muss sie ja im Dunkeln zurück. Klar, das ist total kleinlich und nervig, aber so Sachen überlegt man sich manchmal.

Sprachlich finde ich es ausbaufähig, finde hier und da, ein paar falsche Entscheidungen, hinsichtlich der Wortwahl, wo ich ein anderes Wort benutzt hätte, aber das kann, manchmal, auch Geschmackssache sein.
Hier ein paar Beispiele:

Sie fing an mit rennen.
Sie begann/fing an zu rennen. Oder: Sie rannte. Was emotionaler wirkt. imo

Ihre Biografie ihres Instagram Accounts [...]
Die Biografie ihres Instagram Accounts.

Wie sie sich selbst erwischte, als sie auf seine Lippen starrte während er sprach.
Wie sie sich selbst dabei erwischte, wie sie immerzu auf seine Lippen starrte, während er sprach.

Das nächste Mal, da würde ich mir auch ein bisschen mehr Dialog wünschen, ein wenig zwischenmenschliche Interaktion, ein wenig mehr Kurzgeschichte. Spannung und Emotionen. Aber, das bekommen wir sicher noch zu lesen von dir. Denn, ich finde schon, du kannst schreiben.
Ach, und noch Willkommen hier ;)

Lieben Gruß und schönen Abend noch :)
Simba

 

Hey whayaf,

verliebt sein und er oder sie scheint einfach nicht das gleiche zu fühlen, noch schlimmer er/sie spielt mit deinen Gefühlen und weiß es noch nicht mal, hat vermutlich (fast) jeder schonmal erlebt.
Du bringst dieses Gefühl in deiner Geschichte gut rüber. Allerdings hätte sie ruhig etwas länger sein können. So ist sie inhaltlich doch etwas knapp. Du kannst du noch viele Details ergänzen.

Die Schlaflosigkeit und das vor-den-eigenen-Gefühlen-davonrennen haben mir gut gefallen. Und auch sprachlich sind einige Stellen gut gelungen.

Eine warme Träne rollte über ihre kalte Wange.
Dieser Gegensatz warme Träne zu kalte Wange beispielsweise ist ein schönes Bild. Auch die Anaphern, die du an zwei Stellen benutzt, sind geschickt eingebaut.
Lieder, die sie innerlich zerbrachen. Aber trotzdem hörte sie diese Lieder immer wieder.
Das ist für mich schwer nachvollziehbar. Es sind ja eigentlich nicht die Lieder, die sie zerbrechen, sondern die Gefühle für den Jungen. In der Musik sucht man in so einer Situation doch vor allem Trost und Verständnis!

Zu den kleinen Fehlern, stilistischen Mängeln, ... :

Sie wachte auf. Es war mitten in der Nacht. Bis auf das kleine rote Licht ihres Handys, das neben ihr im Bett lag, war es in ihrem Zimmer dunkel. Gähnend nahm sie es und blinzelte, als sie auf das helle Display schaute.
-> Das finde ich etwas ungelenk formuliert. Du willst etwas die Szene umreißen, aber mit Schachtelsätzen gelingt das meistens nicht so gut. Besser wäre bspw: Sie wachte auf. Mitten in der Nacht. Ihr Zimmer war dunkel. Sie sah nur das rote Licht ihres Handys. Sie musste blinzeln als das Display hell aufleuchtete. Das ist nur meine erste Idee, keine Aufforderung, das zu übernehmen. Aber an einem Beispiel wird oft deutlicher, was man meint. Dir fällt schon was passendes ein.

Ihre Gefühle, ihr Leben. Eigentlich schien ihr Leben
-> besser das zweite "ihr Leben" durch ein anderes Wort ersetzen
Ihre Biografie ihres Instagram
-> zweimal "ihre" direkt hinter einander klingt nicht gut. Das erste kannst du durch "die" ersetzen.
Es gibt noch mehr Beispiele für solche Wortwiederholungen. Such den Text am besten nochmal danach ab und benutze Synonyme. :)

16- Jähriges
-> 16-jähriges, schöner: sechzehnjähriges

Sie war ein 16- Jähriges Mädchen mit einem schönen Lächeln, tollen Freunden und Interessen. Doch das war ihre Fassade.
-> Das behauptet dein Erzähler einfach. Da könntest du viel mehr Details einbauen. Damit deine Protagonistin greifbarer wird. Ein Name wäre übrigens auch nicht schlecht.

schwarzen Kaputzenpulli über, schlüpfte in ihre schwarze Leggins und in ihre schwarzen Airmax
-> könnte man auch kürzer zusammenfassen. ...zog sich an. Sie trug nur schwarze Kleidung. Die Liste ihrer Kleidung ist nicht gerade interessant.

Wie sie sich selbst erwischte, als sie auf seine Lippen starrte während er sprach.Wie sie über alle Witze lachte, die er machte.
-> Komma hinter "starrte" und Leerzeichen hinter den Punkt.

Sie fing an mit rennen.
-> zu rennen

Wenn auch unbewusst, aber er tat es.
-> "unbewusst" bedeutet ja, dass er einen Grund, dieser aber nicht in sein Bewusstsein vordringt. Meinst du das wirklich? Sonst würde ich "er wusste es nicht, aber er tat es." oder so schreiben.

Stechender Schmerz zog sich durch ihren Körper. Ihre Knie zitterten und gaben nach.
-> Das finde ich etwas übertrieben. Das passt nicht. Es sei denn, es gibt noch einen physischen Grund für die Schmerzen, dann erwähn den bitte.

Raubte
-> klein, ist klar... ;)

Dein Text hat auf jeden Fall gute Ansätze und einige sehr schöne Formulierungen. Bleib unbedingt dabei und schreibe weiter! :) Und das nächste Mal etwas mehr länger, mit mehr Details. Bin gespannt, was noch daraus wird.

Liebe Grüße
blackfyre

 

Ich gehöre sicherlich nicht zur Zielgruppe dieser Geschichte, whayaf, und kann im Grunde nur Simba beipflichten:

Simba schrieb:
Das nächste Mal, da würde ich mir auch ein bisschen mehr Dialog wünschen, ein wenig zwischenmenschliche Interaktion, ein wenig mehr Kurzgeschichte. Spannung und Emotionen.
Aber zumindest zur sprachlichen Gestaltung will ich dir noch einen Rat geben. Lies dir z.B. diese Sätze einmal laut vor:

Bis auf das kleine rote Licht ihres Handys, das neben ihr im Bett lag, war es in ihrem Zimmer dunkel.
Sie stand auf, schaltete ihre Bettlampe an und zog sich ihren schwarzen Kaputzenpulli über, schlüpfte in ihre schwarze Leggins und in ihre schwarzen Airmax. Bevor sie aus der Tür verschwand, nahm sie noch ihr Handy, steckte sich ihre Öhrstöpsel ein und checkte ihr Zimmer noch einmal.
Dunkelheit und Kälte umhüllte sie draußen. Sie zog ihre Schultern hoch und vergrub ihre Hände tief in die Taschen ihres Pullis. Leise hauchte sie in die schwarze Nacht. Die Musik dröhnte durch ihre Ohrstöpsel.
Da fällt dir schon was auf, oder? Und jetzt überlege dir mal, welches dieser unzähligen Personalpronomen wirklich notwendig ist. Was ich sagen will, du schreibst sehr sicher, auch erfreulich fehlerfrei, aber gerade auch auf solche Sachen solltest du aufpassen. Ein Text ist schnell geschrieben, aber wirklich gut wird er erst, wenn man ihn immer wieder liest, dabei auf Wortwahl und Satzrhythmik achtet. Du wirst sehen, bei jedem neuerlichen Lesen wird dir da und dort ein noch besseres Wort einfallen, und irgendwann ist der Text dann wirklich gut, dann wird er sich im besten Fall lesen lassen wie eine Melodie. Das ist Arbeit, whayaf, ja, aber eine wunderschöne Arbeit, und dass dir das Arbeiten mit Worten Spaß macht, erkenne ich schon an dieser Geschichte.

Willkommen bei uns, whayaf.


offshore

 
Zuletzt bearbeitet:

Vielen Dank für diese Rückmeldungen. :)
Hätte nicht gedacht, dass es noch so viel zu beachten gibt!


Würde ich erkennen schreiben.
» Danke, habe ich übernommen!


Okay, sie schält ihre Bettlampe an. Eine Lampe, die am Bett befestigt ist. Dann, zieht sie sich die schwarzen Sachen an und holt noch ihr Handy - wohl vom Bett und checkt das Zimmer noch einmal - wobei sie wohl Licht benötigt. So, hat sie jetzt die Bettlampe angelassen? Muss sie, danach nicht nochmal zurück zum Bett und sie ausschalten, aber dann muss sie ja im Dunkeln zurück.
» Okay, das sind wirklich kleine Dinge. Diese Geschichte beruht auf wahren Ereignissen. Ich mache nie das Licht aus, wenn ich nachts aus meinem Zimmer gehe.


Die Biografie ihres Instagram Accounts.
» Ja, so hört es sich besser an..


Wie sie sich selbst dabei erwischte, wie sie immerzu auf seine Lippen starrte, während er sprach.
» Habe ich auch übernommen!


Das behauptet dein Erzähler einfach. Da könntest du viel mehr Details einbauen. Damit deine Protagonistin greifbarer wird. Ein Name wäre übrigens auch nicht schlecht.
» Nächstes mal! ;)


Das finde ich etwas ungelenk formuliert.
» Habe es geändert.


könnte man auch kürzer zusammenfassen. ...zog sich an. Sie trug nur schwarze Kleidung. Die Liste ihrer Kleidung ist nicht gerade interessant.
» Ich bin angehende Modedesignerin, das kann meiner Meinung nach viel über die Person aussagen.


Das ist für mich schwer nachvollziehbar.
» Für mich nicht. Es gibt ja verschiedene Arten von Liedern. Wenn man Depressionen hat, hört man ja nicht gerade Lieder wie "Happy Day".


Das finde ich etwas übertrieben. Das passt nicht. Es sei denn, es gibt noch einen physischen Grund für die Schmerzen, dann erwähn den bitte.
» Ja, das Mädchen hat Depressionen, aber eigentlich wollte ich das mit Absicht nicht reinschreiben. Wenn dies jemand Depressives liest, wird man sich vielleicht in der Geschichte wiederfinden.
Vielleicht wurden sie an diesem Zeitpunkt noch nicht diagnostiziert? In der Geschichte steht auch nicht, was für ein Verhältnis das Mädchen zu diesem Jungen hatte, wie lange sie ihn kannte etc.. Bei sehr emotionalen oder depressiven Menschen kann das schon der Fall sein.


Da fällt dir schon was auf, oder?
» Ja, wenn es dann mal alles fett geschrieben wird, kann man definitiv erkennen, dass das etwas komisch ist. Danke für den Tipp!

 

Hätte nicht gedacht, dass es noch so viel zu beachten gibt!
Einfach drauf los schreiben und sofort ist alles perfekt, ist halt nicht. :D Es gibt massenhaft zu beachten. Je höhere Ansprüche man an sich stellt, um so mehr kommt hinzu. Aber es macht ja keinen Sinn bei der ersten Geschichte auf jedem winzigen Detail rumzuhacken ;)

Deine Verbesserungen sind auf jeden Fall schon mal ... besser. ^^ Aber es ist auch noch Luft nach oben. Wenn dir die Geschichte am Herzen liegt, solltest du ihr auf jeden Fall noch etwas mehr Länge verpassen.
Aber jetzt zu deiner Antwort:

Ich bin angehende Modedesignerin, das kann meiner Meinung nach viel über die Person aussagen.
-> wenn dir ihre Kleidung wichtig ist, musst du das so rüberbringen, dass der Leser das nachvollziehen kann, was du damit zeigen willst. Du kannst durch deine Wortwahl gut steuern, wie ihre Kleidung wahrgenommen wird. Wenn du das einfach in eine Aufzählung packst, erzielst du aber eher keine Wirkung.

Das ist für mich schwer nachvollziehbar.
» Für mich nicht. Es gibt ja verschiedene Arten von Liedern. Wenn man Depressionen hat, hört man ja nicht gerade Lieder wie "Happy Day".
-> Das meinte ich nicht. So wie du es schreibst, wählt sie die Musik bewusst so aus, dass sie sich beim Hören zerbrochen fühlt. Aber man hört doch keine traurige Musik, um traurig zu werden! Sie fühlt sich doch durch die Gedanken zerbrochen und wählt dann Musik, die zu ihrer Stimmung passt. Oder willst du wirklich sagen, dass sie super Laune hat und dann denkt "heute Nacht soll es mir scheiße gehen" und die Musik anmacht, die das auslöst?!?! Dass sie nicht einfach "Happy Day" hört und alles ist wieder gut, ist ja klar. ;)

Ja, das Mädchen hat Depressionen, aber eigentlich wollte ich das mit Absicht nicht reinschreiben.
-> Es ist gut, wenn du versuchst, das zwischen den Zeilen auszudrücken, statt es einfach zu nennen. Das ist sozusagen die hohe Kunst. :) und gelingt hier für mich nur teilweise. Das kann man deutlicher machen. Ich meinte aber PHYSISCHEN (körperlichen) Grund für die Schmerzen und nicht PSYCHISCHEN.
Stechender Schmerz zog sich durch ihren Körper. Ihre Knie zitterten und gaben nach. Sie fiel auf den Asphalt, ein dumpfer Schlag
-> wenn man das nur so liest, denkt man an körperlichen Schmerz. Und das der so extrem von einer Depression ausgelöst wird, wäre mir neu (bin da aber zugegebenermaßen nicht so gut informiert). Bei mir bleibt die Vermutung zurück, dass sie irgendwie krank - ja Depression ist auch eine Krankheit, aber du weißt denk ich, was ich meine - oder verletzt ist, wenn ich das lese. Wenn das nicht deine Absicht ist, solltest du die Formulierung nochmal überdenken.

Liebe Grüße
blackfyre

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo whayaf,

ich hab deine Geschichte mehrfach gelesen und habe es gerne getan, auch wenn mich ein paar Sachen stören. Vielleicht bin ich da ein wenig oberflächlich.

In meinen Augen hätte die Geschichte eine etwas schönere Atmosphäre, wenn sie im Präsens geschrieben wäre. Das ist wohlmöglich so, weil ich selber im Präsens schreibe.

Am Anfang leitest du schön ein, man kann sich gut in die Situation hineinversetzen. Das Handy, der ständige Begleiter, und dann auch sehr schön die Ironie mit den quälenden Träumen und dem dagegen haltenden positiven Spruch auf Instagram.

und zog sich einen schwarzen Kaputzenpulli über, schlüpfte in ihre schwarze Leggins und in die schwarzen Airmax.
Da frage ich mich, was sie vorher anhatte. Ein normales T-Shirt vermute ich und keine Schlafhose, weil eine Leggins darüber wäre unpraktisch. Außerdem schlafen viele ohne Socken. Auch das wäre, speziell in den Airmax, für mich und wahrscheinlich für viele andere auch unangenehm.

Bevor sie aus der Tür verschwand, nahm sie noch ihr Handy, steckte sich Ohrhörer ein und checkte das Zimmer noch einmal.
Führt die Türe aus ihrem Zimmer direkt nach draußen? Denn danach heißt es:
Dunkelheit und Kälte umhüllte sie draußen.

Erinnerungen. Lieder, die sie innerlich zerbrachen. Aber trotzdem hörte sie diese Lieder immer wieder.
Loslassen ist so schwierig. Vergessen, nach vorne schauen.
Sehr schöne Stelle. Für mich persönlich auch gut nachvollziehbar, da ich auch oft emotional auf bestimmte Lieder reagiere.

Aber da gab es diesen einen Jungen, der alles an ihr veräderte.
Ich vermute, das soll "veränderte" heißen?

Der Abschnitt danach ist auch sehr schön. Der Junge hat eine gewisse Präsenz, die sich ja sehr schnell erklären lässt. Sie, 16, geht ja wohl noch zur Schule. Die kurzen Treffen, vermute ich mal, finden in den Pausen statt? Ohne das du das geschrieben hast, wird das sehr schnell klar. Auch dass es keine Freundschaft ist, außer ich habe es falsch verstanden.

Er hatte ein Geheimnis.
Schließt sie darauf, weil sie selber ein Geheimnis hat, oder weil er Andeutungen gemacht hat? Wirkt er nur geheimnisvoll oder weiß sie von einem Geheimnis? Weißt du was ich meine? Ich finde, das ist hier unklar.

Wie sie sich selbst dabei erwischte, wie sie immerzu auf seine Lippen starrte, während er sprach.
Hört sie auf, nachdem sie sich selber erwischt? Wenn ja, dann könnte es ihm ja gar nicht auffallen. Angenommen, er merkt es, dann geht das gleich in eine andere Dimension.

Voller Gefühle. Aber nicht an ihren Freund, sondern diesen einen Jungen, den sie nicht verstand.
Ihr Freund? Fest oder nur Kumpel? Und hieße es nicht "für ihren Freund", weil man ja Gefühle für und nicht an jemanden hat?

Tausende Tränen liefen ihr über das Gesicht.
Das gefällt mir gar nicht. Übertrieben und auch irgendwie unpassend an der Stelle.

Sie blieb stehen. Schrie.
Für mich wirkte sie, bis zu dieser Stelle, mehr introvertiert. Ein Schrei ist doch schon sehr krass. Ich schließe mich da der Meinung von maria.meerhaba an und würde auch sagen, dass ich ihr das nicht abnehme.

Sie fiel auf den Asphalt, ein dumpfer Schlag und sie zerbrach in tausend kleine Teile.
Da wieder die "Tausend" zu nehmen, ist nicht elegant.

Dann wollte ich noch etwas loswerden zu der Aussage von blackfyre.

In der Musik sucht man in so einer Situation doch vor allem Trost und Verständnis!
Dem würde ich, aufgrund persönlicher Erfahrung und der Meinung vieler Mitmenschen, nicht zustimmen. Ich glaube, die emotionale Bindung zu den Liedern, auch schön geschildert in der Kurzgeschichte selber, ist viel komplexer und oft nicht in die offensichtliche Richtung gehend, wie man sie vermutet.

Also soviel zu meinen kleinen Meckereien. Den Rest finde ich gut, wiewohl ich mir auch mehr und ausführlichere Erzählungen gewünscht hätte.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende,

Egvez

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom