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Dienstag, 3. und 4. Stunde

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25.01.2003
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Dienstag, 3. und 4. Stunde

Oh Mann. Zwei Freistunden. Unterrichtsausfall ist ja ganz schön, aber was kann man in dieser Zeit schon machen? Ich könnte natürlich mit dem Fahrrad nach Hause fahren (dafür würde ich 25 Minuten brauchen), dann hätte ich ungefähr 45 Minuten zu Hause und dann müsste ich noch mal 25 Minuten zurück in die Schule fahren. Ich würde also mehr Zeit damit verbringen nach Hause zu fahren, als dann wirklich zu Hause zu sein. Also bleibe ich in der Schule.
In der Cafeteria kann man sich ja ganz gemütlich auf die uralten Holzbänke setzen und an die vorwurfsvollen Blicke der Lehrer ("Schwänzt du etwa?!") gewöhnt man sich auch nach einer Weile ("Ja, natürlich schwänze ich. Ganz öffentlich in der Cafeteria"). Nach 10 Minuten wird die Holzbank dann aber doch zu ungemütlich, also schlendere ich zu dem Fenster meiner Parallelklasse. Meine Freundin unterhält sich gerade mit einem anderen Typen. Jetzt lacht sie verzückt auf. Ich werde ein bisschen sauer und trommel gegen die Fensterscheibe. Meine Freundin erschrickt und guckt den anderen gar nicht mehr verzückt an. Mir lächelt sie zu. Aaach ja. Allerdings ist der Lehrer sauer auf mich und hat mich im Büro gemeldet, weil die Fensterscheibe einen Sprung durch das Dagegenhämmern bekommen hat. Während ich im Büro sitze und meine Eltern verständigt werden sehe ich eine kleine Maus um den Schreibtisch der Sekretärin huschen. Ja, ich habe Angst vor Mäusen, also kreische ich auf und stelle mich auf den Stuhl. Die Sekretärin sieht mich an, als hätte ich irgendwelche psychischen Störungen und sagt meinen Eltern sie sollten doch sehr schnell vorbeikommen. Dann sieht sie die Maus, kreischt auch auf und macht Ansätze zu mir auf den Stuhl zu springen. Das schockiert mich dann doch etwas und ich flüchte vor Entsetzen von dem Stuhl und verletze mich an meiner Hand, die auf den Schreibtisch prallt. Ich liege also auf dem Boden, meine Hand haltend, die Sekretärin auf dem Stuhl, auf dem ich vorher stand. Nach ungefähr 3 Minuten, in denen keiner von uns beiden etwas sagte erzählt mir die Sekretärin von ihrer schrecklichen Angst vor Tieren. Das sei nicht nur bei Mäusen so, Spinnen seien sogar schrecklicher und Eidechsen das Schlimmste. Aber die kommen ja glücklicherweise nicht so oft vor. Als ich ihr dann mitteile, dass der durchschnittliche Mensch neun Spinnen in seinem Leben nachts isst, ist sie leider sehr ausgeflippt und hat geschrien. Darauf kommt ein anderer Lehrer hinein und behauptet prompt ich wäre ein Schulschwänzer, da er mich kurze Zeit vorher in der Cafeteria gesehen hätte.
Nach einer Weile kommen meine Eltern hinzu, etwas verwirrt und schockiert bei dem Anblick der auf den Stuhl kreischenden Sekretärin, ihr auf dem Boden liegender Sohn und den mich beschuldigenden Lehrer. Nachdem ich mich ausgiebig für das Fenster entschuldigt habe, dem anderen Lehrer klar gemacht habe, dass ich zwei Freistunden hatte, unser Direktor als rettender Held mit einer Mausefalle hereingestürzt kam und meine Eltern vergwissert haben sie würden für den Schaden des Fensters aufkommen, können sie wieder gehen.
Mir bleiben jetzt noch 10 Minuten bis die fünfte Stunde anfängt. Ganz normale Freistunden an einem Dienstagnachmittag. (Vielleicht fahre ich nächsten Dienstag in dieser Zeit doch lieber nach Hause).

 

Klasse!
so ist die Schule"
absolut realitätsnah!
Naja, bloss das zerbrochene Fenster, ich meine Glas zerspringt nich so schnell. In meiner Schule würde das jedenfalls nicht passieren aber jedem das Seine
Aber sonst: Respekt!
mfg
Fanny

 

Hallo!
Nette Geschichte mit guter Dramaturgie.
Noch besser wäre sie, wenn du ein paar Absätze reinmachen würdest. So wie sie jetzt ist, ist sie, zumindest rein optisch, ein abschreckender Block voller Buchstaben.

Deine Schlüsselszene solltest du noch überdenken. Dass das Glas nur durchs Klopfen springt, ist in der Tat unglaubwürdig. Vielleicht läßt du jemanden, der durch das Klopfen erschrickt, gegen das Glas prallen.

Wo hast du das mit den Spinnen her? Das klingt mir sehr nach einer urbanen Legende, passt aber trotzdem in die Geschichte


Liebe Grüße
Hubert

 

Hi,

vielen Dank für die Antworten! Dass ihr beide etwas gegen die Fensterscheibe habt ist wirklich lustig, da dies ein wahrer Teil der Geschichte ist. Unsere Fenster an der Schule sind halt dünn.

Mit viel Mühe habe ich versucht ein paar Absätze in die Geschichte zu bringen, geht aber schlecht, da alles hintereinander an einem Strang passiert.

Die neun Spinnen sind ebenfalls nicht ausgedacht, sondern eine Tatsache, die ich mal in einer der GEO Hefte gelesen habe.

Liebe Grüße
Eittirf

 

Hallo Eittirf!

"Ja, ich habe Angst vor Mäusen, also kreische ich auf und stelle mich auf den Stuhl":D

Einige witzige Formulierungen, teilweise recht flüssig erzählt. Ob das sooo ganz in den Alltag passt? Wenn Du das ganze noch mehr ausbauen oder überspitzen könntests, wärs fast ein Fall für Satire. Die Stellemit dem Fenser klingt jetzt ein ganzes Stück realistischer. :)
Die vorkommenden Zahlen könntest Du noch ausschreiben, wenn Du möchtest.

Mmmmh, lecker, Spinnen...:)

schöne Grüße, Anne

 

ich find die Geschichte ganz cool!sie hat so was bestimmtes:etwas humor,mit so einer langeweilestimme.wenn man sich das durchliest,finde ich, hört man diese bestimmte stimme vom erzähler.echt super gelungen.spitze!

 
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Servus Eittirf!

Klasse gemacht. Aus der anfänglich hingestreuten Ödesse ob sich das Heimfahren lohnt, dem kleinen Knacks im wohl nicht so stabilen Fensterglas, spult sich ein grotesker Kurzfilm ab. Leicht und locker erzählt sieht man die agierenden, plappernden Personen vor sich. Fast schon Satire.

Ich hoffe, ich habe meine 9 Spinnen schon inhaliert, vor mir möchte ich sie jedenfalls nicht mehr haben.

Lieben Gruß an dich - schnee.eule

 

haha, sehr witzig!

und das beste ist dieser distanzierte ton - köstlich!

 

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