Diebesnot
Shit, schon wieder bin ich pleite und habe alles Geld leichtsinnig ausgegeben, dachte ich und schlenderte die Strasse entlang. Dabei wollte ich meiner Schwester, meinem Bruder und meiner Mutter, kurz gesagt meiner ganzen Familie, etwas zu Weihnachten schenken um sie alle wenigstens einmal im Jahr glücklich zu sehen. Sonst ist meine Mutter, Gabrielle, in ständiger Sorge über das uns fehlende Geld. Wie könnte ich in zwei ziemlich kurzen Tagen nur genügend Geld auftreiben? Zu Hause begab ich mich auf mein Zimmer und war immer noch in meinen Gedanken versunken. Ein blöder Blitzgedanke war, in ein Haus einzudringen und Geld zu entwenden. Schlechte Idee, ich überlegte weiter. Doch eine andere Idee fiel mir nicht ein. In zwei Tagen, ging es mir durch den Kopf. Das ist unmöglich. Immer realer fand ich die Idee des Einbruchs. Am Ende unserer staubigen Strasse gab es ein schönes, altes, eindrückliches Einfamilienhaus, das das perfekte Ziel bot. Als ich vor meinem inneren Auge die total traurigen Gesichter meiner Familie sah, stand für mich der Entschluss fest. Ich würde in das Haus eindringen und etwas Geld entwenden. Der Nachmittag verging schnell. Ich hörte Hip-Hop, tanzte und heckte meinen Plan für den Raub aus…
Eine winzige Mondsichel stand bereits über dem Horizont und es begann zu dämmern, als ich mich aus dem Haus begab und schnell, aber unauffällig zum Einfamilienhaus ging. Dort brannte kein Licht. Wie ich’s mir gedacht hatte, waren unsere reichen Nachbarn auch an diesem Samstagabend bei irgendwelchen Bekannten zu Besuch. Langsam begab ich mich zu einem kleinen Kellerfenster und schlug dieses ein. ’’ Klirr’’ und jetzt gab es kein Zurück mehr. Mit einem flauen Gefühl im Magen stieg ich durch das kleine Fenster. Ich ging die Kellertreppe hoch und betrat die Eingangshalle. Die Tochter wird bestimmt ein kleines Sparschwein besitzen und schon sah ich mich nach einem Kinderzimmer um. Endlich gefunden. Ich befand mich oben im zweiten Stock. Ich suchte das Schwein und fand es unter dem Bett, zerschlug es und nahm das Geld.
Plötzlich hörte ich Sirenen in der Ferne. Ich begann zu zittern. Mein Herz pochte schneller und der Schweiss lief mir den Rücken hinunter. Die Sirenen kamen näher und ich rannte die Treppe herunter. Doch bereits fielen blau-rote Lichtstrahlen durch die Jalousien. Die Polizei. Schnell rannte ich zum Kellerfenster und kletterte ins Freie. Doch schon kam der erste Polizist um die Ecke gekeucht, deutete mit dem Finger auf mich und schrie:’’ Da, da ist er!’’ Ich flitzte um die Ecke und rannte, so schnell ich nur konnte, davon. Doch ein anderer Polizist folgte mir. Auch bellte ein Hund hinter mir. Plötzlich bemerkte ich, dass sie mich umkreist hatten und ich ergab mich, das schien mir die beste Lösung. In Handschellen gekettet wurde ich mit dem Polizeifahrzeug auf die Wache gebracht. Ein wundervolles Weihnachtsgeschenk für meine fröhliche Familie, vor allem für meine Mutter.
15-Jähriger verhaftet
Männedorf Eine Patrouille der Gemeindepolizei Männedorf hat gestern Nachmittag nach einer Autoverfolgungsjagd einen Einbrecher verhaftet. Beim Dieb handelt es sich um einen 15-Jährigen aus dem französischen Mulhouse. In seinem Wagen, für den er keinen Ausweis hatte, wurden Einbruchswerkzeuge gefunden.