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Die zwanzigste Etage

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13.10.2015
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Die zwanzigste Etage

Ich rede mit dem kleinen, glatzköpfigen Mann. Er hört mir kaum zu, das kann ich deutlich erkennen, und früher hätte mir das ganz und gar nicht gefallen. Aber ich lächle freundlich und denke daran, was ich ihm damals dafür angetan hätte. Ich muss lächeln, wisst ihr, damit sie mich irgendwann gehen lassen. Sie müssen sehen, wie normal ich bin. Der Kittelträger mit dem dicken Leberfleck, der normalerweise vor dem Raum herumlungert, der kann mich am wenigsten leiden. Bei ihm lächle ich immer besonders breit und stelle mir vor, wie ich ihm den braunen Punkt auf der Stirn ausreiße und auf seine Nase klebe. Er würde einen guten Clown abgeben, wenn er so ein bezauberndes Lächeln wie ich hätte.
Ich erzähle dem Glatzkopf von dem Hochhaus und von den Etagen. Und dass ich zwischen ihnen hin- und herspringen kann, wie es mir beliebt. Bei dem Gedanken an mein Hochhaus werde ich meistens eifrig und meine Wangen fangen an zu glühen.
„ Die meisten können zwischen den Ebenen nicht unterscheiden“, erkläre ich ihm und lächle geduldig, „ doch ich kann es! Ich weiß, auf welcher Etage ich bin und ich kann wechseln, wie ich möchte. Und dazu brauche ich keine menschlichen Gefühle, wie ihr. Und wenn ich mich auf der Treppe nach unten bewege, dann bringt mich kein schlechtes Gewissen wieder nach oben. Aber manchmal denke ich, das Hochhaus ist ein schlechter Vergleich …“ Ich lehne mich nachdenklich zurück und starre an die Decke. „ Nun, weißt du, es ist nämlich folgendermaßen: Die Ebenen nehmen kein Ende. Immer wenn ich denke, ich befinde mich im tiefsten Untergeschoss, dann sehe ich eine Treppe, die mich ein Stückchen tiefer nimmt.“ Mein Herzschlag beschleunigt sich und ich knete meine Hände, damit sie sich vor Aufregung nicht verkrampfen.
„ Die Ebenen werden zu einem Kontinuum“, wirft plötzlich ein Kerl ein, den ich noch nie bemerkt habe. Er trägt einen Vliespulli und eine kreisrunde Brille und sieht mindestens so aufgeregt aus, wie ich mich fühle. Aber ich mag ihn nicht. Das merke ich sofort.
„ Was?“, sage ich und versehe meine Stimme mit einem scharfen Unterton.
„ Man kann es mit einem Energiespektrum vergleichen“, beginnt er und seine Wörter schlagen beinahe Purzelbäume, „ die Ebenen sind Energieniveaus, nicht Stockwerke eines Hochhauses –“
„ Doch“, widerspreche ich barsch, „ sie sind Ebenen eines Hochhauses.“ Ich sage doch, der Kerl ist unsympathisch.
„ Aber –“
Ich klappe meine Ohren zu und ignoriere ihn.
Dann drehe ich mich wieder zu der Glatze.
„ Vielleicht verstehst du es mit einem anschaulichen Beispiel“, sage ich ihm, „ lass mich damit beginnen, wie ich mich einmal auf die vierundfünfzigste Etage wagte. Ich rettete einer hässlichen alten Frau das Leben. Zuvor hatte ich mich noch auf der achtzehnten Etage befunden, denn ich hatte die hässliche Frau für ein schönes junges Mädchen gehalten und, du verstehst schon, es steckten ein paar eigennützige Gedanken dahinter. Aber ich wollte ihr das Leben retten, das ist eine achtzehnte Etage schon wert.
Jedenfalls sprang ich hinter ihr in den Fluss, sah mit Entsetzen das faltige Gesicht, und wäre am liebsten abgetaucht. Da hörte ich hinter mir Schreie und Jubel, natürlich hatte sich auf der Brücke längst eine Meute versammelt. Nun konnte ich nicht mehr anders und zog die alte Frau aus dem Wasser. Und das beförderte mich schlagartig in die vierundfünfzigste Etage. Nie wieder wagte ich mich bis dort oben.“
Mir läuft ein kalter Schauer über den Rücken und ich schüttle mich instinktiv.
Aber ich bin noch nicht fertig. Der Kerl sieht aus, als hätte man sein Gehirn gewaschen. Eine kleine Ladung Intelligenz meinerseits wird ihm ganz bestimmt gut tun.
„ Ich möchte dir von meinem bisher großartigsten Sprung erzählen, aus dem tiefen Keller bis ins zwanzigste Geschoss. Ich bin immer noch stolz darauf, manchmal sitze ich in einer Besprechung und muss plötzlich daran denken. Es fällt mir ungemein schwer, das Grinsen zu unterdrücken was sich doch so gern auf meinem Gesicht eingefunden hätte. Es fühlt sich jedes Mal an wie Folter. Und ich weiß, wie sich Folter anfühlt. Ich habe Menschen schon oft dabei schreien hören, weißt du.“ Ich beuge mich zu dem Glatzkopf und versuche seinen Blick einzufangen, etwas Verständnis zu erhaschen. Er rührt sich nicht, nicht mal ein Blinzeln, und ich lehne mich enttäuscht zurück. Ein wenig Beteiligung an meiner Geschichte wäre freundlich gewesen. Andererseits muss es ja einen Grund geben, warum der Kerl hier ist. Der Arme tickt wohl nicht mehr ganz richtig. Ich beschließe fortzufahren, ich kann schließlich nicht den großartigsten Sprung der Geschichte erwähnen und dann nicht davon erzählen:
„ Nun möchte ich dich nicht weiter auf die Folter spannen und werde sofort zu dem großartigen Sprung kommen. Ich neige häufig zu Abschweifungen und Ausführungen, das ist mir bewusst, aber es lässt sich einfach nicht vermeiden. Wie könntest du mir wirklich nachempfinden, wenn ich die wöchentliche Folter während der Montagsbesprechung außer Acht gelassen hätte?“ Nein, hier kann ich wirklich keine Reaktion erwarten. Auf eine rhetorische Frage muss keine Antwort gegeben werden, da muss ich der Glatze rechtgeben.
„ Es ergab sich eher durch Zufall, dass ich bis in das sechste Untergeschoss fiel. Nun, ich muss zugeben, ich liebe es, die Treppen hinab zu schleichen, während mein Herz sich vor Aufregung kaum zurückhalten kann und das Trommeln immer lauter und schneller wird. Ich falle nicht wirklich hinab, ich genieße es unheimlich, Stufe für Stufe zu nehmen.
Doch diesmal fiel ich. Ich eilte gerade am Ende eines anstrengenden Arbeitstages zu meinem Auto und es regte mich schrecklich auf, dass vor dem Gebäude am Morgen alle Parkplätze besetzt gewesen waren und ich mein Auto zwei Nebenstraßen weiter hatte parken müssen. Du musst wissen, ich arbeite mitten in der Altstadt und da gibt es leider vor dem Gebäude nur eine begrenzte Anzahl Parkplätze. Ich kam also auf dem Weg an dem umgefallenen Mülleimer vorbei, den ich am Morgen in Rage getreten hatte und dessen Inhalt nun den Bürgersteig zierte. Ich verpasste ihm einen weiteren Tritt, oder auch mehrere. Ich gebe zu, ich befand mich zu dem Zeitpunkt im ersten Untergeschoss. Doch sobald ich im Auto saß legte sich meine Unruhe und ich wurde zufrieden. Ich fuhr nach Hause, fröhlich summend und pfeifend, nur fiel mir dann auf, als ich parkte, dass ich nicht zu Hause war. Ich war die ganze Nacht gefahren und nicht zu Hause. Ich stieg aus, um mir einen groben Überblick zu verschaffen.
Die Autobahn rauschte nebenan und ich entdeckte zwei Lastwägen. Offensichtlich befand ich mich auf einem Rasthof. Und dann entdeckte ich sie – eine alte Frau, rauchend und an einen Müllcontainer gelehnt. Auch diesmal war das Gesicht schwer zu erkennen und für einen Moment tauchte die Hoffnung auf, es könne doch eine junge hübsche Frau sein? Nein, ich verbannte die Hoffnung und das zu Recht. Es war eine alte Frau. Und sie erinnerte mich ein klein wenig an das hilflose Geschöpf, das ich heldenhaft aus dem Fluss gerettet hatte.
Ich gesellte mich zu ihr, fragte sie nach einer Zigarette und so weiter. Wir redeten ein paar Minuten. Aber ich bin ein ungeduldiger Mensch. Länger hielt ich diesen Smalltalk nicht aus. Ich verpasste ihr also zwei Schläge gegen die Schläfe und sie war bewusstlos. Der Körper war klein genug für den Kofferraum und dann fuhren wir gemeinsam zu mir nach Hause. Ich weiß was du denkst: Du bist schockiert, du denkst dir Mörder! Und Vergewaltiger! Und du bist abgestoßen von mir, nicht wahr? Aber was ich dir nun erzähle, wird dich vollkommen aus den Socken hauen, du wirst mich nur sprachlos anstarren und dir mit einem kleinen Lächeln denken: Oh, dieser gewitzte kleine Schelm. Und du wirst mir zuzwinkern, das verspreche ich dir.
Ich brachte sie also zu mir nach Hause, legte ihr im Keller Fesseln an und ließ sie dort. Sie war immer noch bewusstlos, also bereitete ich in der Küche alles vor. Dann wartete ich.
Irgendwann wachte sie auf, ihr Gesicht eine Maske der Angst, aber ich lächelte ihr freundlich zu: „ Keine Angst, junge Dame.“ Ich war ganz charmant, denn natürlich war dieser faltige Lumpen alles andere als jung. Und dann sprang ich auf und servierte ihr all das, was ich geplant hatte: Ein Glas Wein und einen Käseteller à la France und ich löste ihre Fesseln, damit sie essen konnte. Ich grinste froh. Ich war eindeutig auf der zwanzigsten Etage!“
Ich lasse die Worte ein wenig nachklingen und versinke in dem sanften Wirbel aus Eindrücken, Gesten und Wörtern meiner Geschichte, wie in einer Badewanne. Ich kann es nicht lassen, mir den Schaum, die Rosenblätter und den Vanilleduft des Wassers hinzuzudenken. Ich lächle. Doch noch ist die Geschichte nicht vorbei. Ich lege eine kurze Pause ein, um der Spannung Zeit zu geben, ihr Aroma zu entfalten. Dann fahre ich fort:
„ Aber dann tat sie etwas, was viele Menschen tun und sie enttäuschen mich dabei immer wieder aufs Neue. Sie war alles andere als dankbar. Sie blieb versteinert hinter ihrer Maske, sie aß nichts, sie trank nichts. Ich wagte mich vorsichtig auf die einundzwanzigste Etage – möglicherweise würde sie das für mich erwärmen? Ich ließ sie gehen. Einfach so. Einundzwanzigste Etage, ich sage es doch. Sie ging und ich folgte ihr natürlich, was hätte ich auch sonst tun sollen? Zu meinem Erstaunen rannte sie. Sehr lange. Und telefonierte. Aber ich bin nicht dumm. Dieses Miststück hat mich für dumm verkauft! Was hätte ich also anderes tun sollen, als – HÖRST DU MIR EIGENTLICH ZU?!“ Ja, ich schreie. Und meine Hände verkrampfen sich und ich kann nicht anders, als auszuholen und dem Glatzkopf ins Gesicht zu schlagen. Aber er rührt sich nicht. Zwei Kittelträger stürmen in den Raum und packen mich, aber ich bin schon ganz ruhig. Ich bin ruhig! Ich lächle sie an, ich bin ganz Herr der Lage.
Zu Schade, dass die junge blonde Kittelträgerin nicht dabei ist. Ich hätte ihr gern gezeigt, wie ich die Kontrolle über die Situation bewahre.
„ Ich glaube, mit dem stimmt was nicht“, sage ich dem braunhaarigen Kittelmann und deute auf die Glatze. Aber er beachtet meine Worte nicht. Sie legen mir Handschellen an und das macht mich rasend. Ich bin nicht der Verrückte hier! Merken die das denn nicht? Doch dann kommt mir die zündende Idee: Die Glatze hat keine Handschellen. Und warum? Weil er nur sitzt. Es ist so simpel, dass ich mir am liebsten die Hand an den Kopf geschlagen hätte. Wieso bin ich da nicht draufgekommen?!
Ich lächle die Kittelträger an. Es wäre mir deutlich leichter gefallen, hätte der eine nicht so abstehende Ohren und der andere nicht immer noch den dicken Leberfleck auf der Stirn. Aber ich lächle trotzdem ganz ruhig, wie jemand das macht wenn er nicht verrückt ist.
„ Meine verehrten Kittelfreunde, hättet ihr was dagegen wenn ich mich zu meinem glatzköpfigen Kumpel gesellen würde? Ich werde ganz ruhig sein und sitzen, so wie ihr es gernhabt.“ Wohlwollend schenke ich ihnen ein weiteres Lächeln.
„ Ich denke, Sie könnten für heute etwas Ruhe gebrauchen“, sagt der eine und will mich mitzerren.
„ Nein!“ Ich kreische. Ich winde mich. Die zwei Kittel sind verwirrt, erst halten sie mich fest, aber dann lassen sie mich gehen. Ich setze mich neben die Glatze, schaue kurz zu ihm rüber, um zu sehen wie er das macht. Ich imitiere ihn wirklich gut, es ist etwas, auf das ich stolz sein kann. Wenn er seine Füße ausstreckt oder seine Hände auf die Knie legt, tue ich es ebenfalls. Ich registriere jede Handlung und dann mache ich sie nach.
Und mittlerweile ahne ich sogar im Voraus, was er als nächstes tun wird und bin schneller als er. Ich weiß nicht, wie lange ich hier bereits sitze, denn die Glatze schaut nie auf die Uhr, also tue ich es auch nicht. Aber ich weiß, dass ich seitdem nie mehr Handschellen angelegt bekommen habe und dass die hübsche Blonde mir häufiger Blicke zuwirft. Da kann ich mir ein Lächeln manchmal doch nicht verkneifen.

 

Hallo summits,

zunächst ein Herzliches Willkommen hier. :)

Deine Geschichte lässt mich leider verwirrt zurück.
Ich muss aber auch zugeben, dass ich sie nur bis zur Hälfte gelesen habe und danach nur noch überflog. Es wurde mir zu anstrengend.
Durch die vielen Wiederholungen mit den Etagen, Ebenen und dem Springen kam es nicht zum Punkt; es nahm keine Fahrt auf.
Ich konnte dem wirren Dialog des Mannes (?) nicht mehr folgen.

Schaue dir mal die wörtlichen Reden an:

Du hast da jeweils ein Leerzeichen vor dem ersten Buchstaben.

„ Die meisten können zwischen den Ebenen nicht unterscheiden“

Anstelle des Gedankenstriches wären drei Punkte richtig.
„ Aber –“

Hier ist die Stelle, wo ich nicht mehr wusste, wo sich die Person aufhielt und ich dann zu lesen aufhörte:
Ich kam also auf dem Weg an dem umgefallenen Mülleimer vorbei, den ich am Morgen in Rage getreten hatte und dessen Inhalt nun den Bürgersteig zierte. Ich verpasste ihm einen weiteren Tritt, oder auch mehrere. Ich gebe zu, ich befand mich zu dem Zeitpunkt im ersten Untergeschoss.
Ist er/sie nun auf dem Bürgersteig oder im ersten UG?

Ich kann mit dem Prot. nicht mitfühlen.
Er bleibt blass; keine Personenbeschreibung, keine Gefühle, keine Gedanken.

Beim Überfliegen des restlichen Textes bin ich noch darauf gestoßen:

Zu Schade, dass die junge blonde Kittelträgerin nicht dabei ist. Ich hätte ihr gern gezeigt, wie ich die Kontrolle über die Situation bewahre.
Hier ist die blonde Frau weg …
dass ich seitdem nie mehr Handschellen angelegt bekommen habe und dass die hübsche Blonde mir häufiger Blicke zuwirft.
… und plötzlich taucht sie wieder wie aus dem Nichts auf.

Dann sehe ich beim Überfliegen noch die Worte „Kofferraum“, „Vergewaltiger“ und „Mörder“ und denke mir: Das hätte eine wirklich gute Geschichte werden können, wenn sie entsprechend bearbeitet, gekürzt und auf das Wesentliche gestrafft wäre.
Wären diese Worte schon Anfang erwähnt worden (sozusagen als „Foreshadowing“), hätte ich bestimmt weiter gelesen :)

Wünsche dir noch viel Spaß hier und lass dich durch meinen Kommentar nicht entmutigen. Ich denke, dass du auf einen guten Weg bist :thumbsup:

Liebe Grüße,
GoMusic

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo summits,

ich bin ähnlich verwirrt wie GoMusic. Ich versuche mal zusammenzufassen, was von dieser Geschichte bei mir hängengeblieben ist:

Wir erleben die wirren Gedankengänge eines Psychiatrie-Insassen. In seinen Fantasien spielt die Etagen eines Hochhauses eine wichtige Rolle; sie sind Metaphern für irgendetwas. Er hat eine Obsession für Frauen, wobei er jung und alt aus irgendwelchen Gründen vermischt. Vermutlich hat er einer oder mehreren Frauen Gewalt angetan, weitere Taten bildet er sich vielleicht nur ein. Er teilt seine Gedanken mit einem stummen Gegenüber, dessen Natur im Unklaren bleibt. (Passiver Arzt? Puppe? Spiegelbild? Einbildung?) Und wie jeder gute Verrückte ist er davon überzeugt, völlig normal zu sein und eigentlich in der Klapse nichts verloren zu haben.

Falls Du uns mehr als das vermitteln wolltest, ist es leider nicht zu mir durchgedrungen. Das ist für mich einfach zu wirr und zusammenhanglos, obwohl ich beim Lesen tapfer bis zum Schluss durchgehalten habe in der Hoffnung auf irgendeine Aufklärung oder Pointe. Wolltest Du darstellen, für welche Taten der Mann in der Anstalt sitzt? Was er als nächstes tut? Welche Traumata ihn verrückt gemacht haben? Dass er tatsächlich irgendein esoterisches Geheimnis kennt? Wie der Psychiatriebetrieb mit Menschen umgeht? Ich habe keine Ahnung.

Nicht jede Geschichte muss eine Aussage haben. Auch eine echte Handlung ist kein Zwang. Dann sollte aber wenigstens eine interessante, stimmige Atmosphäre entstehen, mit der sich der Leser irgendwie verbinden kann.

Du hast Deinen Text zu Recht in die Kategorie "Seltsam" eingeordnet, da ist Platz für eine Menge Abwegiges. Aber mir ist das alles zu... seltsam.

Grüße vom Holg...


PS: Ein einziges konkretes Objekt waren die Handschellen. Aber benutzt man wirklich Handschellen in der Psychiatrie, oder fixiert man seine Patienten da nicht lieber mit Bändern, an denen sie sich weniger leicht verletzen können?

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo GoMusic,

danke für das Willkommen und für die ehrliche Kritik ;).

Ich wusste nicht, dass die Anführungszeichen so falsch sind, früher wurde einem das in der Schule so beigebracht^^. Aber dann muss ich mir das mal schleunigst abgewöhnen...

Zu deiner Frage: Er befindet sich eigentlich auf dem Bürgersteig, in seinem Kopf aber (bezogen auf den Hochhaus-Vergleich) im 1. Untergeschoss. Aber das hab ich nicht ganz eindeutig rausgebracht.

Eigentlich soll man gar nicht unbedingt mit dem Protagonisten mitfühlen können. Er ist offenbar ziemlich verrückt, wer würde mit so einem kranken Mensch wirklich mitfühlen? Es ging mir mehr darum, seine Ausdrucksweise und Art irgendwie zu vermitteln, aber da ich, wie du sagst, keine Spannung aufgebaut hab, hat die Kurzgeschichte wohl nicht viel Positives vorzuweisen...

Dass die blonde Frau erst weg ist und dann plötzlich da liegt an einem Zeitsprung. Ab dem Punkt, wo sich der Protagonist neben den glatzköpfigen Mann setzt, wird die Zeit "gerafft". Aber dann ist das wohl auch nicht ganz eindeutig gewesen^^.

Wenn ich deine Kritik lese, dann ärgere ich mich schon fast, dass ich nicht die ursprüngliche Version hochgeladen hab. Ich hatte die Geschichte zunächst viel kürzer, hab sie aber, wegen einer Kritik, verlängert und ein wenig abgeändert.

Hallo Holg,
danke fürs tapfere Durchlesen ;).
Ich muss ganz ehrlich sagen: Ich hatte keine bestimmte Aussage der Geschichte beabsichtigt. Es ist im Grunde nur eine Darstellung von einem verrückten Mann: Wie er sich ausdrückt, was er denkt. Der Leser soll sich auch nicht mit ihm identifizieren können und es ist vollkommen in Ordnung zu denken: Was ist das nur für ein kranker Typ?!
Aber ich hab einfach nicht genug darüber nachgedacht, was eine Kurzgeschichte gut macht, und da meine weder eine Hauptperson, mit der man sich identifizieren kann, noch Spannung, noch eine angenehme Atmosphäre bietet, ist sie wohl nicht sehr gelungen.

Gut möglich, dass man statt Handschellen Bänder verwendet, so gut kenne ich mich da nicht aus. Danke für den Hinweis!

Liebe Grüße,
summits

 

Hallo summits,

so, wie Du Dein Ziel definierst, hast Du es ja im Grunde auch erreicht. :) Wir denken in der Tat: Das ist ein kranker Typ... ob das ausreicht, um Deine Leser bei der Stange zu halten, steht auf einem anderen Blatt.

Vielleicht ist Dein Text Dir nützlich als Fingerübung für etwas Größeres. Wenn Du Dir irgendwann mal einen Plot ausdenkst, in dem ein Verrückter mit seinen Gedankengängen eine Rolle spielt, dann hast Du für den Part schon Erfahrungen gesammelt.

Die Atmosphäre muss übrigens keineswegs angenehm sein. Sie kann ebenso gut gruselig, angespannt, bedrückt, bedrohlich, mysteriös, humorvoll, bösartig, albern, ... sein. Du hast die (Qual der) Wahl.

Grüße vom Holg...

 

Hallo summits,

Eigentlich soll man gar nicht unbedingt mit dem Protagonisten mitfühlen können. Er ist offenbar ziemlich verrückt, wer würde mit so einem kranken Mensch wirklich mitfühlen?
Na, ich zum Beispiel.
Gerade darum geht es doch bei Fictiongeschichten. Dass man sich emotionell in einen Protagonisten versetzt, mit ihm mitfühlt, das Geschehen miterlebt, mit fiebert, sich leiten lässt und so weiter.

Es ging mir mehr darum, seine Ausdrucksweise und Art irgendwie zu vermitteln,
Wenn dem so ist, dann wäre das die andere Art von Text, nämlich der Text, der lediglich Informationen vermitteln will. Das hat dann nichts mit Kurzgeschichten oder Fiction zu tun.

Die Wortkrieger-Seite versteht sich auch als eine Schreibwerkstatt, wo man seine Geschichte nicht nur postet, sondern an ihr weiterarbeitet.
Was spricht dagegen, dass du deine Geschichte bearbeitest, anpasst, verfeinerst?
Es ist zwar viel Arbeit – meist sogar mehr Aufwand, als die Erstversion benötigte, - aber es lohnt sich, wenn du beim ernsthaften Schreiben bleiben möchtest.

Einige Tipps hast du ja schon bekommen. Ich und sicherlich auch andere Mitstreiter sind gerne bereit, deine Überarbeitungen weiter zu verfolgen und zu kommentieren.
Les dir auch andere Geschichten durch und kommentiere sie. Dabei lernt man auch sehr viel.
In diesem Sinne würde ich mich freuen, wieder von dir zu hören. ;)

Liebe Grüße,
GoMusic

 

Hallo GoMusic,

da mir diese Frage als erstes ins Auge gestochen ist:
Ich werde an dem Text noch weiterarbeiten ;). Nur brauche ich dafür noch etwas Zeit. Ich habe jetzt den Charakter entworfen und möchte damit eine neue Kurzgeschichte schreiben, die dann auch - hoffentlich - spannend ist!
Es war ein Fehler, einfach mal draufloszuschreiben, als nächstes überlege ich mir erstmal Genaueres, bevor ich loslege :). Ich sehe diese Kurzgeschichte also einfach mal als kleine Übung, um den Protagonisten ein bisschen zu charakterisieren...

Man soll also mit dem Protagonisten mitfühlen ... mich interessiert, wenn ich jetzt also eine Szene beschreiben würde, in der der verrückte Protagonist eine Frau jagt (kann ja für ihn auch noch irgendwie gefährlicher werden, wenn z.B. die Polizei im Spiel ist), würdest du eher mit dem Protagonisten oder mit der Frau mitfühlen? Würdest du dir wünschen, dass die Frau entwischt und er gefangen genommen wird, oder dass er gut davonkommt? (Das ist nicht die Handlung der neuen Kurzgeschichte^^. Musste mir nur spontan was ausdenken)

Eine Frage noch: Wenn ich meine Kurzgeschichte bearbeitet habe, wäre es dann sinnvoll einen neuen Thread zu starten, weil dieser hier ganz weit nach unten rutschen wird und dann nicht mehr gesehen wird, oder rutscht der auch wieder hoch?

Danke für die letzten aufbauenden Worte. Ich geb mir auch Mühe, die nächste Geschichte etwas lesenswerter und spannender zu gestalten ;).

Liebe Grüße,
summits

 

Hallo Holg,

mittlerweile ist mir auch klar geworden, dass es mehr braucht, als ein paar verrückte Gedankengänge, um den Leser zu unterhalten (irgendwie wusste ich das auch vorher ... ging wohl zwischendrin verloren).

Das habe ich mir auch gedacht. Durch den Text ist der Protagonist für mich selbst etwas "plastischer" geworden, er hat für mich mehr Facetten. Das kann ich vielleicht in eine spannendere Geschichte einbauen.

Liebe Grüße,
summits

 

Hallo summits,

Ich werde an dem Text noch weiterarbeiten
Sehr gut :thumbsup:

würdest du eher mit dem Protagonisten oder mit der Frau mitfühlen?
Das kommt darauf an; ist ja eher subjektiv ... Kann ich dir jetzt nicht sagen :)

Würdest du dir wünschen, dass die Frau entwischt und er gefangen genommen wird, oder dass er gut davonkommt?
Das ist ganz alleine deine Entscheidung, in welche Richtung deine Geschichte geht. Es ist deine Story.

Wenn ich meine Kurzgeschichte bearbeitet habe, wäre es dann sinnvoll einen neuen Thread zu starten,
Nein. Einfach den originalen Ursprungstext ganz oben bearbeiten. Wenn du den Text bearbeitest hast, kannst du einen neuen Kommentar unten hinzufügen, dass du fertig bist.

Viel Spaß noch und liebe Grüße,
GoMusic

 

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