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Die Zuflucht

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25.09.2015
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Die Zuflucht

Sie fühlte sich wie unter Wasser, wie in sich selbst abgetaucht. Ihr Bewusstsein schien wie ein Pendel über ihre innere Mitte hinaus zu schwingen und diese immer nur für kurze Momente zu streifen. Ihre Hände umklammerten etwas. Sie sah die Umrisse eines schwarzen Schattens, hörte dumpfe Geräusche. Sie spürte ein Kribbeln auf ihrem Rücken und zuckte zusammen.
Lichtblitze tauchten vor ihren Augen auf, gefolgt von kleinen Farbtupfern, die sich wie Moleküle verbanden und verzerrte Bilder formten. Die Geräusche wurden lauter, schmerzten in ihren Ohren. Dann wurde es still. Die Bilder schwebten davon, wie abgekoppelte Astronauten im Weltraum. Für einen Moment war sie umgeben von Dunkelheit. Eine gräuliche Gestalt tauchte auf, umkreiste sie. Erst schnell, dann immer langsamer. Ein Delfin schaute sie an. Wie durch Meerwasser gebrochene Sonnenstrahlen erzeugten Schattenspiele auf seinem Körper.

»Wer bist du?«, fragte sie.
»Du weißt, wer ich bin«, sagte der Delfin.
»Ich erkenne nicht, wer du bist, nur was du bist.«
»Das ist das, was du siehst, aber was fühlst du?«
Sie schwieg einen Moment.
»Mein Gefühl sagt mir, dass wir miteinander verbunden sind.«
Der Delfin bäumte sich vor ihr auf und schaute sie an.
»Das ist Liebe. Sie ist wie Feuer. Sie schenkt uns wundervolle Dinge wie Wärme und Geborgenheit.«
»Aber es macht mich traurig, zerreißt mich. Warum ist das so?«
»Liebe kann auch Schmerzen verursachen oder uns innerlich zu Asche verbrennen lassen.«
»Warum fühle ich diesen Schmerz in deiner Gegenwart?«
»Ich bin der Grund, warum du hergekommen bist«, sagte der Delfin. »Ich bin das Symbol für dein Leid.«
»Kannst du mir sagen, wo wir hier sind?«
»Wir sind an deinem Zufluchtsort, du hast ihn selbst erschaffen.«
»Warum habe ich das getan?«
Der Delfin umkreiste sie wieder und schwieg.
»Sage es mir bitte.«
»Das Schicksal hat dich über die Grenze des Erträglichen gestoßen«, sagte er.
»Was bedeutet das? Was ist mir passiert?«
»Das kann ich dir nicht sagen. Ich weiß nur, dass wir deswegen hier sind.«
»Um mich herum ist alles schwarz«, sagte sie. »Warum sehe ich nur dich?«
»Du hast auch mich erschaffen«, sagte der Delfin. »Hier in dir.«
Sie hörte wieder die dumpfen Geräusche in ihren Ohren, die stetig lauter wurden.
»Du solltest jetzt wieder gehen«, sagte er.
»Ich möchte nicht. Kann ich nicht noch etwas bei dir bleiben?«
»Nein«, sagte er. »Du musst dich dem Schicksal wieder stellen, für mich und für dich selbst.«
»Und wenn ich es nicht ertrage?«
»Dann denke daran, dass du mich hier immer finden wirst. Du trägst mich in dir, so wie du es seit dem Beginn meiner Existenz getan hast. Das wird nie anders sein. Sorge nur dafür, dass dich die Liebe zu mir nicht verbrennt, denn dann werde auch ich nur noch Asche in den Abgründen deiner Seele sein.«
»Ich werde es versuchen«, sagte sie.
»Dann geh jetzt«, sagte der Delfin und verschwand in der Dunkelheit.

Die Geräusche wurden deutlicher. Sie hörte Stimmen. Ihre Sicht wurde klar. Sie sah die Rutsche, die Schaukeln. Neben ihr auf der Holzbank saß ihre beste Freundin, die ihr über den Rücken streichelte. Direkt vor ihr stand ein Polizist, hinter ihm Leute mit aufgerissenen Augen und offenen Mündern. Einige steckten die Köpfe zusammen und tuschelten.
Sie schaute auf den abgenutzten, mit Sand verdreckten Stoffdelfin zwischen ihren Händen.
»Wo ist Lucas«, fragte sie.
»Alles wird gut«, sagte ihre Freundin und strich ihr mit der Hand über die Wange. »Sie werden ihn finden.«

 
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Lieber Raimond,

keine Ahnung, was der Hintergrund deiner Geschichte ist. Geht es um das Ertrinken eines Menschen, eines Kindes? Beschreibst du eine Situation zwischen Leben und Tod? Ich weiß es nicht, du sagst es nicht. Oder liegt es an mir, dass ich da im Dunkeln tappe? Vielleicht ist es auch nicht so wichtig. Denn dir ist ein sprachlich sehr schöner Text gelungen.

Lichtblitze tauchten vor ihren Augen auf, gefolgt von kleinen Farbtupfern, die sich wie Moleküle verbanden und verzerrte Bilder formten. Die Geräusche wurden lauter, schmerzten in ihren Ohren. Dann wurde es still. Die Bilder schwebten davon, wie abgekoppelte Astronauten im Weltraum.

Eine schöne Stelle.

Ebenso gefällt mir der an eine Szene aus einem Märchen erinnernde Dialog in der Mitte deiner Geschichte.

Ich habe das Gefühl, dass du in ihm Hinweise auf das, was geschehen ist, was geschieht, versteckst.

»Das Schicksal hat dich über die Grenze des Erträglichen gestoßen«, sagte er.
»Was bedeutet das? Was ist mir passiert?«
»Das kann ich dir nicht sagen. Ich weiß nur, dass wir deswegen hier sind.«

»Du hast auch mich erschaffen«, sagte der Delfin. »Hier in dir.«

Doch bleibt alles für mich zu vage, zu offen, ergibt keinen Sinn. Was ist passiert? In welcher Situation befindet sie sich? Wer ist sie? Ein Mädchen/Eine Frau? Was ist mit dem Polizisten? Wer ist Lucas? Ihr Kind? Was ist mit ihm passiert? Und so könnte ich weiter und immer weiter fragen.
Ich finde ihn nicht, den Schlüssel zu deiner Geschichte.

Und da bin ich mir dann nicht mehr so sicher, ob mich am Ende nicht dieses Unaufgeklärte, dieses Nicht-Wissen, um was es eigentlich geht, stören wird, ob die schönen Sätze und Formulierungen nicht doch einen Bedeutungszusammenhang brauchen, sie ohne ihn letztlich schöne, aber leere Hüllen bleiben.

Vielleicht geht es nur mir so und anderen gelingt es leichter, deinen Text zu entschlüsseln. Ich bin gespannt.

Liebe Grüße
barnhelm

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Raimond,

also ich finde deine Geschichte interessant und für mich ergibt sie sehr wohl einen Sinn. Was gibt's da nicht zu verstehen? Das Kind ist verschwunden, das Gehirn der Frau will so ein traumatisches Erlebnis nicht akzeptieren und sie "flüchtet" in den von ihr erschaffenen Ort.
Wenn man ein Trauma erlebt, manchmal vergisst man komplett, was passiert ist, das ist die Schutzfunktion des Gehirns. Bei dieser Frau war eben solche Reaktion.

Das einzige, was ich kritisieren würde, ist zu wenig Handlung für eine Geschichte. Obwohl in dem Fall wüsste ich auch nicht, was man noch hinzufügen kann :)

Viele Grüße :)

 

Lieber Raimond, liebe @Baekereikatze,

das ist natürlich eine mögliche Erklärung, die mir einleuchtet. Ich habe wohl den letzten Satz zu wenig beachtet. Funktioniert ein 'Trauma' so, wie im Text beschrieben? Ich kenne mich da leider nicht aus.

Liebe Grüße
barnhelm

 

Hej Raimond,

mir hat sich der Sinn der Geschichte auch ohne Probleme erschlossen, ich habe es genauso verstanden wie baeckereikatze.

Ich finde, der Text hat schon einen Effekt. Über den hinaus kann ich nicht viel mehr mitnehmen, aber immerhin das. Für meinen Geschmack könnte man den Delphin-Dialog noch etwas straffen und ich muss gestehen, dass mich die Bilder eingangs fast wieder rausgehauen hätten. Ich denke, günstiger wäre es, dem Leser da irgendeine Bezug zu bieten oder auch das kürzer zu halten.

Wie durch Meerwasser gebrochene Sonnenstrahlen ...
Da fehlt der Vergleich. Oder du schreibst:
Vom Meerwasser gebrochene Sonnenstrahlen ...

"Was du fühlst ist Liebe."
Scheint mir geschönt. Eher ist es doch Angst und Sorge.
Was ich anschließend nicht verstehe ist die Aussage des Delphine, liebe könne "alles nehmen".
Aber falls ich die Geschichte nicht ganz falsch verstanden habe, hat die Liebe in diesem Fall doch gar nichts genommen.:confused:

Vielleicht hat dafür ja jemand anderes eine gute Erklärung.

Gruss
Ane

 

Hallo,

zunächst euch allen vielen Dank für eure Zeit und eure Kommentare.


Barnhelm:
Ich freue mich darüber, dass dir einige Passagen sehr gut gefallen haben und bedanke mich für das Lob.
Du hast mittlerweile ja noch ein weiteres Mal geschrieben und ich gehe davon aus, dass deine Fragen damit beantwortet sind.
Aber ich habe auch damit gerechnet, dass bei dem Text viele Fragen auftauchen könnten.
Zu deiner Frage in deinem zweiten Kommentar:
Eine gestresste, überlastete Psyche kann eine Menge auslösen.
Das ist ein sehr tiefes Thema. Aufgrund persönlicher Erfahrungen in meinem Umfeld kann und möchte
ich deine Frage mit einem kurzen "ja" beantworten.

Baeckereikatze: (toller Name übrigens :) )

Auch dir vielen Dank für das Lob.
Ich freue mich, dass du den Sinn der Geschichte gleich erfasst hast und
du hast die Story in deinem Kommentar sehr gut zusammengefasst.

Das einzige, was ich kritisieren würde, ist zu wenig Handlung für eine Geschichte

Darüber hatte ich auch erst nachgedacht. Ich überlegte, ob der Teil "in ihr" mit dem Delfin vielleicht zu kurz sein könnte. Aber dann dachte ich darüber nach, wie lange ihr Schockzustand, ihre "Flucht" dauern könnte. Die Antwort für mich persönlich war dann : Nicht sehr lange, ein bis zwei Minuten vielleicht.
Hätte ich den Dialog in die Länge gezogen, wäre das für mich nicht passend gewesen.
Dann wäre es irgendwie mehr "Koma" statt " Schock" gewesen und das wollte ich nicht.
Die beschriebene Situation an sich findet also in einem sehr kurzem Zeitfenster statt und das wollte ich auch rüberbringen.


Ane:

Auch dir vielen Dank für die netten Worte.

Wie durch Meerwasser gebrochene Sonnenstrahlen ...
Da fehlt der Vergleich. Oder du schreibst:
Vom Meerwasser gebrochene Sonnenstrahlen ...

Ich verstehe, was du meinst. Das "wie" habe ich an den Anfang gesetzt, weil es sich ja
nicht um echte von Meerwasser gebrochenen Lichtstrahlen handelt, sondern nur um das Produkt
ihrer Gedanken, ihrer Fantasie.
Wenn das stilistisch falsch ist, wäre ich für einen Tipp dankbar, wie ich das sonst schreiben könnte.

"Was du fühlst ist Liebe."
Scheint mir geschönt. Eher ist es doch Angst und Sorge.

Ja, es ist auch Angst und Sorge, wie sie es im zweiten Teil des Satzes ausdrückt.
Das Gefühl der Liebe bezieht sich auf den ersten Teil des Satzes.
Mein Gefühl sagt mir, dass wir miteinander verbunden sind, aber es macht mich auch traurig, zerreißt mich.

Was ich anschließend nicht verstehe ist die Aussage des Delphine, liebe könne "alles nehmen".
Aber falls ich die Geschichte nicht ganz falsch verstanden habe, hat die Liebe in diesem Fall doch gar nichts genommen

Beim Schreiben habe ich eher an die allgemeine Beschreibung von Liebe gedacht, aber ich sehe ein, dass " alles nehmen" in Bezug auf die Story verwirrend wirken kann. Ich denke, ich werde das streichen.

Ich danke euch!

Liebe Grüße
Raimond

 

Hallo Raimond

Ane schrieb:
"Was du fühlst ist Liebe."
Scheint mir geschönt. Eher ist es doch Angst und Sorge.
Da ging es mir wie Ane, deine Erklärung könntest du direkt einfliessen lassen, etwa so:

Sie schwieg einen Moment.
»Mein Gefühl sagt mir, dass wir miteinander verbunden sind.«
Der Delfin bäumte sich vor ihr auf und schaute sie an.
»Das ist Liebe. Sie ist wie Feuer. Sie schenkt uns wundervolle Dinge wie Wärme und Geborgenheit.«
»Aber es macht mich traurig, zerreißt mich. Warum ist das so?«
»Liebe kann auch Schmerzen verursachen oder uns innerlich zu Asche verbrennen lassen.«

Mir hat deine kleine Miniatur gut gefallen, auch wenn sich keine grosse Geschichte dahinter verbirgt - also ernst ist die Lage natürlich allemal -, so wünschte ich mir, du könntest den inneren Dialog mit dem Delfin etwas straffen, dafür dem Anfang mehr Nahrung geben.

Ohne den Schluss vorwegzunehmen, könntest du mit dem Rückzug in die Schutzhülle beginnen. Die Geräusche entfernen sich, ein Kribbeln am Rücken, die Hände graben sich tief in ein Stück Stoff, irgendwie so etwas, damit wäre es für mich noch einen Tick runder.

Klar, es bleibt auch so eine Miniatur, ein Gefühlstrigger für Zwischendurch, aber schön geschrieben, das Unterbewusstsein in Form eines freundlichen Delfins.

Liebe Grüsse
dot

 

Hallo dot,

vielen Dank für deine Zeit zu später Stunde und deinem Kommentar

Da ging es mir wie Ane, deine Erklärung könntest du direkt einfliessen lassen, etwa so:

Sie schwieg einen Moment.
»Mein Gefühl sagt mir, dass wir miteinander verbunden sind.«
Der Delfin bäumte sich vor ihr auf und schaute sie an.
»Das ist Liebe. Sie ist wie Feuer. Sie schenkt uns wundervolle Dinge wie Wärme und Geborgenheit.«
»Aber es macht mich traurig, zerreißt mich. Warum ist das so?«
»Liebe kann auch Schmerzen verursachen oder uns innerlich zu Asche verbrennen lassen.«


Das gefällt mir sehr gut. Nicht die Liebe und den Schmerz in einem Satz und die Antwort darauf ebenso, sondern das Ganze in zwei Parts aufteilen. Super Tipp von dir. Vielen Dank.

Ohne den Schluss vorwegzunehmen, könntest du mit dem Rückzug in die Schutzhülle beginnen. Die Geräusche entfernen sich, ein Kribbeln am Rücken, die Hände graben sich tief in ein Stück Stoff, irgendwie so etwas, damit wäre es für mich noch einen Tick runder.

Also meiner Meinung nach beschreibst du damit genau das, was ich ihm ersten Teil bevor der Dialog beginnt geschrieben habe. Es beginnt doch mit ihrem abdriften in ihre Schutzhülle, mit den Geräuschen, dem Kribbeln usw. Vielleicht bin ich ja auch schon zu müde um zu verstehen, was du mir damit sagen willst.:shy:

ein Gefühlstrigger für Zwischendurch

Wie eine Bifi oder ein Käsehäppchen mit Weintraube was?:lol:
Ich weiß, manche SMS ist länger als der Text, war aber trotzdem Arbeit.

Vielen Dank für deinen Kommentar und für die Unterstützung bei dem " Was du fühlst ist Liebe" Problem.


Gute Nacht aus dem hohen Norden

Raimond

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Raimond,

ich mag es sehr, wenn Geschichten es schaffen, in wenigen Absätzen eine runde Story zu erzählen. Und das gelingt meist, wenn man einen rätselhaften Anfang am Ende schlüssig auflösen kann. So machst Du das in diesem Text auch, und das finde ich ganz gut gemacht. Es gibt für mich aber auch einige Fragezeichen. Vielleicht kannst Du damit was anfangen.

Trauma-Dissoziation

Dass ein Trauma zu dissoziativen Zuständen führen kann, ist bekannt. Das Bewusstsein (oder ein Teil davon) spaltet sich aus der Realität ab. Dabei kann es auch zu tranceartigen Wahrnehmungsverzerrungen kommen. Aber eine Interaktion mit einem Phantasiewesen, wie Du sie beschreibst, scheint mir sehr fragwürdig in diesem Zusammenhang. Ich mag mich täuschen, aber ich habe da erhebliche Zweifel.

Wenn ich den Plot der Geschichte richtig verstehe, sieht eine Mutter, dass ihr Kind wegläuft bzw. dass es weg ist. Sie kann es nicht finden. Vielleicht wird sie sogar Zeuge einer Entführung. Das ist mit Sicherheit ein Schock. Aber dass sie darauf hin eine Dissoziation erleidet, in deren Verlauf sie mit einem imaginierten Delfin kommuniziert, kann ich mir nicht vorstellen.

Mich würde interessieren, wie Du auf die Idee gekommen bist und ob Du den psychologischen/ psychiatrischen Hintergrund recherchiert hast. Eine Freundin von mir ist Psychologin, die sich mit Traumatherapie befasst, ich kann da gern mal nachfragen, ob es solche Phänomene, wie Du sie beschreibst wirklich gibt.

Ich war mit besagter Freundin vor vielen Jahren im Kino. Wir haben den Film The Cell geschaut, weiß nicht, ob Du den kennst. Die Thematik da ist ähnlich. Nach dem Film, der uns gut unterhalten hat, hat mir meine Freundin ein paar Sachen aus der psychologischen Sicht dazu erklärt und ich habe daraus den Schluss gezogen, dass der Film voller Fehler steckt.

Natürlich ist das legitim. Ist ja Fiktion. Aber ein bisschen frustriert das in solchen Fällen doch, mich jedenfalls. Bei dem persönlichen Wissen über die Welt, weiß man ja eigentlich nicht genau, aus welchen Quellen das stammt. Hat man das gelesen, im Film gesehen, hat es ein Freund erzählt? Naja, und wenn dann die Hälfte davon Fiktion ist ...

Perspektive, Stilistik und Sprache

Wichtig erscheint mir bei der Schilderung von solchen Zuständen, dass Du sie als real beschreibst. Hier zum Beispiel:

Wie durch Meerwasser gebrochene Sonnenstrahlen erzeugten Schattenspiele auf seinem Körper.

Das stimmt von der Perspektive nicht. Wenn sie den Delfin als real ansieht, dann nimmt sie auch die gebrochenen Sonnenstrahlen als solche war. Mach einfach den Sprung in die Vision und beschreibe das was sie sieht, als würde es wirklich geschehen. Die Distanzierung aus der wissenden Perspektive des Erzähler hindert den Leser am Eintauchen in das Geschehen.

Vom der Sprache her ist das Ganze noch ein bisschen unreif. Der Sonnenstrahlensatz beispielsweise klingt nicht gut. Das braucht ein bisschen mehr Übung. Beim Klang der Sprache eines Textes kann man oft nicht genau sagen, weshalb das merkwürdig klingt. Das scheint einfach ein Gefühl zu sein. Doch das wird besser, je mehr man schreibt, vorausgesetzt man liest gleichzeitig viel und gute Literatur.

Gruß Achillus

 

Hallo Achillus!

ich schreibe in erster Linie Geschichten und keine Erlebnisberichte.
Genauso wie "The Cell" ein Film und keine Dokumentation ist.

Dennoch ziehe ich mir die Dinge nicht aus der Nase.
Mein Wissen und meine Recherche zu dem Thema beziehe ich aus meinem Leben und meinem Umfeld.
Ich brauche dafür weder das Hinterfragen noch die Meinung einer Psychologin, da ich weiß, was ich miterlebt habe.

Vom der Sprache her ist das Ganze noch ein bisschen unreif
So gehen die Meinungen auseinander. Viele andere hier haben mir bereits gesagt, dass ich mich sehr gut ausdrücke. Du siehst das anders und das ist o.k für mich.
Auch dass dir die Story nicht realistisch genug ist, ist o.k für mich.
So hat jeder seine Meinung.

Der Sonnenstrahlensatz beispielsweise klingt nicht gut

... klingt nicht gut, weil ...? Du begründest deine Aussage leider nicht. Ich finde den Satz super.

vorausgesetzt man liest gleichzeitig viel und gute Literatur

Ich kann dir versichern, dass ich nicht nur Comics und Bild lese.

Gruß
Raimond

 

Hallo Raimond,

wenn Du Wert darauf legst, schau ich mir die Sprache in Deinem Text gern an. Aber aus Deiner Antwort ziehe ich den Schluss, dass Du schon weisst, was Du brauchst und wie es sein soll. Deshalb wünsche ich Dir viel Spass hier.

Gruß Achillus

 

Hallo Achillus,

dass Du schon weisst, was Du brauchst und wie es sein soll

Das habe ich nicht gesagt und ich finde es nicht in Ordnung, dass du hier gerade ein falsches Bild von mir darstellst. Ich bin jederzeit bereit Kritik anzunehmen, aber man muss sie mir auch begründen.
Ich finde den einen Satz gut und wenn du das anders siehst, kannst du mir gerne sagen, was daran nicht gut ist und auch gerne einen Verbesserungsvorschlag machen.
Aber mit der Aussage allein "klingt nicht gut" kann ich nichts anfangen und sie bringt mich nicht weiter.


Gruß
Raimond

 

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