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Die Zeitmaschine

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29.11.2005
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Die Zeitmaschine

Obwohl wir uns seit der Kindheit kannten, hatte unsere Freundschaft zwischendurch immer wieder einmal ihren Rhythmus verloren. Das mochte in der Vergangenheit verschiedene Ursachen gehabt haben, aber die eine wesentliche war stets die, dass Georg häufig seine Auszeiten brauchte. Dann verschwand er von einem Tag auf den anderen aus meinem Leben und es konnt viel Zeit vergehen, bevor ich wieder etwas von ihm hörte. Natürlich war mir bekannt, dass er gern tüfftelte; Dinge erfand, die keiner benötigte. Komplizierte Maschinen, die einfache Ergebnisse erzeugten; einfache Maschinen, die außer einem Grinsen beim Betrachter nichts erzeugten. Stets waren diese Erfindungen die Früchte seiner kleinen und großen Fluchten.

Als Georg sich nach der letzten besonders langen Auszeit bei mir meldete, klang er anders als sonst. Wir tauschten zunächst die üblichen Wie-Geht's-Phrasen aus, wobei er das lieb gewonnene Ritual dieses Mal mit einer seltsamen Ungeduld deutlich beschleunigte. Ungewöhnlich schnell kam er zur Sache. Die Informationen, die er mir anvertraute, klangen ebenso verrückt wie unglaublich. Ich hatte Mühe, ernst zu bleiben, nachdem er mir seine neueste Erfindung offenbart hatte: Eine Zeitmaschine.

„Eine Art Uhr?“, fragte ich hoffnungsvoll.
„Idiot“, brummte er.
„Du meinst also eine … “
„Ja.“
„Eine, mit der man durch die Zeit reisen kann?“
„Was bitte ist daran nicht zu verstehen?“
„Und sie funktioniert?“
„Perfekt.“
„Wohin bist du denn schon gereist?“
„Wohin würdest du reisen, wenn du die Wahl hättest?“
Da musste ich nicht lange überlegen. „Ich würde zur nächsten Ziehung der Lottozahlen reisen, mir die Zahlen notieren, zurückreisen, Lotto spielen, Millionär werden und mir als reicher Mann Julia von diesem Arschloch Andy zurückholen.“
Georg seufzte. „Du bist einer Zeitmaschine nicht würdig.“
„Okay. Dann verrat mir einfach, wohin du gereist bist.“
„Hättest du nicht Lust, bei mir vorbeizukommen? Ich müsste dir Einiges dazu zeigen und erklären. Das ist am Telefon irgendwie blöd.“
„Jetzt?“
„Ja, jetzt!“
Ich blickte unschlüssig auf die Uhr. Eigentlich wollte ich grad … einkaufen. Die entscheidende Frage aber war, ob ich wirklich Lust hatte, meine kostbare Zeit mit Georgs neuester Spinnerei zu vergeuden. Dabei zweifelte ich nicht einmal daran, dass er tatsächlich etwas einer Zeitmaschine ähnliches erfunden hatte. Etwas, das sich garantiert mit einigen verschrobenen Erklärungen bedeutungsvoll reden ließ, auch, wenn es letztendlich nicht funktionierte. Danach könnten wir uns entspannt ein paar Bierchen gönnen, über jede Menge Belanglosigkeiten reden, vielleicht sogar noch ein wenig um die Häuser ziehen und … ja, das klang viel besser als Einkaufen.
„Okay“, sagte ich. „Ich bin gleich bei dir. Hast du Bier im Haus?“
„Scheißt der Bär in den Wald?“
„Wenn ich jetzt eine Zeitmaschine hätte ...“, sagte ich.
„Ja ja, sehr witzig. Beeil dich lieber.“

Was täte ich also, wenn ich eine Zeitmaschine hätte? Mit diesem Gedanken stand ich unter der Dusche und massierte meine Kopfhaut, davon überzeugt, auf diese Weise die Durchblutung zu fördern und dem durch die Gene meines Vaters wahrscheinlichen Haarausfall vorzubeugen. Mein Vater! Verstorben nach einem harten Arbeitsleben, getötet vom dritten Herzinfarkt mit gerade mal Mitte Fünfzig. Eine Zeitmaschine böte mir die Chance, ihn in einer glücklicheren Phase unserer Vergangenheit zu besuchen, mit ihm das Gespräch zu führen, das wir damals nicht geführt hatten, weil ich noch zu jung oder er schon zu alt gewesen war. Dieses ultimative Vater-Sohn-Gespräch, an dessen Ende wir uns in den Armen hätten liegen können, jeder sich im anderen wiedererkennend, um für ein paar glückliche Sekunden den wahren Sinn des Lebens zu spüren.
„Papa?“
Er drehte sich um, sah mich erwartungsvoll an, lächelte und sein Bild verschwand, als wäre es auf einen beschlagenen Spiegel gemalt worden. Ich könnte auch in die Zukunft reisen, um dort den Zustand meiner Haare zu kontrollieren.

Zur Begrüßung musterte mich Georg misstrauisch. „Was hast du denn vor?“
Nun, ich hatte mich etwas manierlicher gekleidet. Woher sollte ich wissen, wo ich heute noch landen würde?
Er ließ mich in seine Wohnung. „Bier?“
„Wollen wir nicht lieber gleich …?“
Er drehte sich um, damit mir sein konsternierter Blick nicht entging.
„Ja, ein Bier wäre jetzt echt klasse.“, sagte ich schnell. „So sollte eigentlich jede Zeitreise beginnen!“
Möglicherweise musste man sich betrinken, um ein gefügiger Zeitreisender zu werden. Nach ein paar Dosen Bier würde sich Georg selbst in eine Zeitmaschine verwandeln, beherrschte er doch die Kunst, graue Banalitäten aus unserer gemeinsame Jugendzeit in kunterbunte Bilder zu verwandeln und bemerkenswert zu rahmen.

Er reichte mir eine Bierdose. Die erste auf ex, das war Tradition. Mit der zweiten setzten wir uns in sein Wohnzimmer, und ich konnte mich davon überzeugen, dass er seine zurückliegende Auszeit nicht damit vergeudet hatte, Pizzakartons zu beseitigen, Zeitschriften zu entsorgen oder Aschenbecher auszuleeren. Wie immer lief das Fernsehgerät ohne Ton, wie immer war ein Shoppingkanal angestellt. Ich hatte Georg nie nach Gründen für diese skurrilen Vorliebe gefragt, und auch heute stand mir nicht der Sinn danach.
„Ich wusste gar nicht, dass Julia dich verlassen hat“, sagte Georg.
„Doch, das wusstest du!“
„Dann habe ich es vergessen. Sie ist jetzt ...“
„.. mit Andy zusammen. Ja!“
„Andy ist ein ...“
„... Vollidiot!“
„... Glückspilz.“
„Na ja, Julia kann auch ganz schön zickig sein. Es war nicht immer leicht mit ihr.“
„Immerhin ward ihr recht lange zusammen.“
„Fünf Jahre. Obwohl das letzte Jahr ...“
„Noch'n Bier?“ Georg sprang auf, seine leere Bierdose mit einer Hand zerquetschend. Da hatte ich noch nicht mal den ersten Schluck aus meiner getrunken.
„Was soll das werden?“, fragte ich. „Ein Besäufnis? Und nachher erweist sich deine Zeitmaschine als … ähm ...“
„Ähm ... was?“
„Als fauler Zauber?“
Er verließ mich mit einem resignierenden Kopfschütteln und kehrte - immer noch kopfschüttelnd - mit zwei neuen Bierdosen zurück.
„Du könntest gleich mehr Dosen mitbringen“, schlug ich vor. „Dann müsstest du nicht so oft laufen.“
„Wir sollten uns vorerst noch nicht besaufen“, mahnte er.
„Ich hab mir jetzt was überlegt“, sagte ich, während Georg seine dritte Bierdose öffnete, und ich den ersten Schluck aus meiner zweiten nahm.
Er blickte mich erwartungsvoll an.
„Ich möchte gern zu der Party reisen, auf der ich Julia das erste Mal traf, auf der wir uns kennenlernten und ineinander verliebten. Als wir uns wegen der lauten Musik immer dichter aneinander drängten, um uns unterhalten zu können, unsere Lippen direkt am Ohr des anderen. Es war unser Abend, Georg, das kannst du mir glauben. Und es wurde unsere Nacht; die wohl schönste Nacht meines Lebens.“
„Und da willst du hin?“
„Ist das wieder unwürdig?“
„Was hättest du davon?“
„Ich könnte noch einmal beginnen und es vielleicht besser machen.“
"Du kannst ja nicht in der Vergangenheit bleiben."
"Hä? Wäre es dann nicht meine Gegenwart? Und wenn ich aus meinen Fehlern gelernt habe, kann ich doch ..."
„Wenn man Ereignisse in der Vergangenheit manipuliert, kann das fatale Folgen haben.“
„Der Butterfly Effect?“
„Ich meine es ernst! Egal, wo wir uns aktuell befinden, es ist immer das Ergebnis einer Fülle von Zufällen, die geheimnisvoll ineinander verzahnt sind. Verschiebst du in diesem komplexen System auch nur eine vermeintliche Kleinigkeit, verändert sich viel mehr, als du überblicken kannst.“
„Egal! Das Risiko würde ich eingehen.“
„Sofern du überhaupt die Möglichkeit dazu bekommst.“
„Ich dachte, deshalb bin ich hier.“
Georg drehte sich mit undurchsichtiger Miene eine Zigarette. Ich beobachtete im Fernsehen ein fülliges Pärchen, das mit einem simplen Küchengerät ein Gemetzel unter diversen Gemüse- und Salatsorten anrichteten. Die raspelten und hobelten alles klein, was ihnen zwischen die geröteten Finger kam und bewegten dabei unablässig ihre Münder. Ohne Ton wirkten sie wie Fische, die nach Luft schnappten. Früher hatten wir uns zu solchen Sendungen bekifft in die Grenzbereiche des Komas gelacht.
„Was ist jetzt mit der Zeitmaschine?“, fragte ich in leicht gereiztem Ton. „Wie viel Bier muss ich noch trinken, bevor ich ...?“
Georg sprang auf. „Sag das doch gleich! Gehen wir in den Keller.“
Hastig leerte ich die zweite Bierdose und folgte meinem Freund. Sein schnelles Einlenken machte mich misstrauisch. Ich hatte mit mehr Gegenwehr und mehr Ausflüchten gerechnet, und natürlich mit mehr Bier, bevor er mir eröffnete, dass seine neueste Erfindung nur ein Gag war. Danach hätten wir uns in einen lustigen Abend stürzen können, um aus neuen Zeiten weitere gute, alte zu machen.
„Wann genau war die Party, auf der du Julia begegnet bist?“, fragte Georg mich über die Schulter hinweg beim Abstieg in seine Kellerwerkstatt.
Ich nannte ihm das Datum ohne nachzudenken.
„Mann“, brummte er mitfühlend. „Du steckst noch mitten drin.“
Ja, da hatte er absolut recht.
Unten angekommen knipste er das Licht an, und da stand sie vor uns: Die Zeitmaschine. Sie sah nicht annähernd so aus, wie in dem Film mit Rod Taylor. Ich dachte dennoch an Yvette Mimieux als Weena und an ihre große Ähnlichkeit mit Julia. Plötzlich wurde ich von der tiefen Sehnsucht ergriffen, aus meinem jetzigen Dasein für immer flüchten zu können. Aber damit? Skeptisch betrachtete ich die eifömige Kapsel mit der kleinen Luke und versuchte mir vorzustellen, wie ich da durchkommen sollte, um dann in diesem Ei zu meiner Weena zu reisen.
„Das ist sie?“ Ich bemühte mich, ehrfürchtig zu klingen.
„Das ist sie!“ Georg bemühte sich, neutral zu klingen.
Er platzte fast vor Stolz, ich fast vor Lachen.
Wir standen eine Weile nebeneinander, zu keinen weiteren Worten fähig.
„Zusammen werden wir eine Zeitreise jedenfalls nicht machen können“, brache ich schließlich mühsam hervor, und mir kam plötzlich eine schlimme Filmerinnerung in den Sinn: die an Jeff Goldblums unappetitliche Verwandlung in eine Monsterfliege.
„Hättest du das Ding nicht etwas größer konzipieren können?“, wollte ich wissen. „Das sieht verdammt eng aus.“
„Größer?“ Georg lachte, als hätte ich etwas besonders Dämliches gesagt. „Vergiss es. Aber dir das jetzt alles zu erklären, würde zu viel Zeit kosten.“
„Und wo hast du den Fluxkompensator eingebaut?“
Er schnaufte. „Wir können gern wieder nach oben gehen.“
„Nein, sorry, schon gut, aber der Spruch musste einfach noch raus, Doc.“
Etwas unwirsch betätigte Georg eine Taste neben der Einstiegsluke. Sie öffnete sich geräuschlos. Mir hätte ein unternehmungslustiges Zischen gefallen, etwas Dampf, begleitet von einem 60er Jahre Sound, vielleicht ein irrer Wischer über eine Hammondorgel.
„Wir fangen kleiner an“, bestimmte Georg in einer Art, die keinen Widerspruch duldete. Er beugte sich in die Kapsel und wurstelte dort geschäftsmäßig herum, richtete sich dann wieder auf und lächelte mich an, als wäre er ein Wunderheiler, der den Gelähmten ermuntern wollte, die Krücken fortzuwerfen.
„Was meinst du mit 'kleiner anfangen'?“, fragte ich argwöhnisch und sehnte mich nach einer dritten Dose Bier.
„Zeitreisen sind anstrengend. Je weiter man in die Zukunft oder in die Vergangenheit reist, desto stärker werden Physis und Psyche belastet, verstehst du?“
Das Nicken fiel mir schwer.
„Glaub es mir einfach“, sagte Georg geduldig. „Man sollte auf keinen Fall gleich in seine Kindheit reisen.“
„Wie weit bist du denn gereist und in welche Richtung?“, fragte ich und kam mir dabei wie ein Therapeut vor, der geduldig auf die Wahnvorstellungen eines Psychopathen einging, um ihn nicht noch weiter aufzuregen.
„Du glaubst mir immer noch nicht“, stellte Georg fest, und es klang eher amüsiert als verärgert. „Nun, ich war bei meiner Geburt. Ich habe mir angeschaut, wie ich zur Welt kam. Ein unfassbares Erlebnis.“
„Wow!“
„Ich habe es allerdings langsam gesteigert. Wenn man zu Beginn gleich zu weit reist, gibt es unangenehme Nebenwirkungen.“
Wieder dachte ich an die Brundle-Fliege und stellte mir vor, wie borstige Haare aus meinem Rücken kamen und meine Fingernägel ausfielen. Dann erinnerte ich mich an Jeff Goldblums schnell wachsende übermenschliche Kräfte. Immerhin könnte ich - mit solchen Fähigkeiten ausgestattet - der Sportskanone Andy mal gehörig was aufs Maul hauen. Andererseits müsste ich danach vor Julia als schleimige Insektenmutation herumkriechen, wobei sie kurz vor unserer Trennung vermutlich genau dieses Bild von mir hatte.
„Nebenwirkungen“, murmelte ich. „Geht das vielleicht etwas konkreter?“
„Übelkeit, Magenschmerzen, Gliederschmerzen, Erbrechen.“
Das war exakt der Zustand, der sich früher bei mir nach jeder Party am nächsten Morgen einstellte. Ausgenommen nach der Feier, auf der ich mich in Julia verliebt hatte. Da hatte ich mich am nächsten Morgen unbezwingbar gefühlt, war aufgestanden, hatte mich rasiert und geduscht, Brötchen geholt, den Küchentisch gedeckt, Kaffee gekocht, Julia geweckt und sie gebeten, mich zu heiraten. Sie hatte gelacht und war dann immerhin fünf Jahre bei mir geblieben - ohne mich zu heiraten. Während dieser fünf Jahre musste ich mich irgendwann ungewollt in die Brundle-Fliege verwandelt haben.

„Wohin soll ich denn reisen?“, fragte ich Georg enttäuscht. „Nach oben zum Bierholen?“
„Lass uns mit zwei Stunden in die Vergangenheit beginnen“, schlug er vor.
Ich blickte auf die Uhr. Zwei Stunden zurück? Zu dieser Zeit hatte er mich ungefähr zu Hause angerufen. Das klang jetzt nicht gerade spektakulär. Sollte ich bei mir zu Hause landen, würde ich wieder duschen, mir die Kopfhaut massieren, an meinen Vater denken, die ganze Strecke zu Georg erneut hinter mich bringen, mich wieder über Scheiß-Radfahrer, Scheiß-Fußgänger und Scheiß-Ampelphasen aufregen, zwei Dosen Bier trinken, Georg in den Keller begleiten, und dieses Zeitmaschinen-Ei zu bestaunen ...
„Stehe ich eigentlich in der Vergangenheit neben meinem zwei Stunden jüngeren Ich, oder wie funktioniert das?“, wollte ich wissen. „Welchen Blickwinkel hattest du bei deiner Geburt? Ich meine, als du zum zweiten Mal da warst.“
Wieder dieses Kopfschütteln von Georg. Aber er verweigerte mir die Antwort, trat nur beiseite und machte eine einladende Handbewegung in Richtung Luke.
„Finde es selbst heraus.“
„Wollen wir noch schnell ein Abschiedsbierchen zischen?“, schlug ich vor. „Falls mich die Morlocks erwischen?“
„Hast du etwa Schiss?“
Nee, ich hatte nur einen Sack voll Fragen. Wo würde ich aus dem Ei kriechen? An was würde ich mich dann erinnern. An was würde Georg sich erinnern? Find es selbst heraus, hatte er gesagt. Ja, was denn überhaupt? Seufzend marschierte ich zum Ei, zwängte mich durch die Luke in das Innere, hörte noch, wie Georg sagte: „Die Zeit ist programmiert. Zum Starten drückst du den roten Knopf und für die Rückkehr den grünen, okay?“, bevor er die Luke schloss. Ich fühlte mich wie ein Astronaut und hoffte, nicht gerade in Apollo 13 zu sitzen. Neugierig betrachte ich bei gedimmtem Licht das Display. Das musste man Georg lassen, er hatte alles beeindruckend gestaltet, cooles Design, futuristisches Blinken. Und das Datum war tatsächlich auf heute programmiert, nur zwei Stunden zuvor. Ich hatte ziemlich schnell durchschaut, wie diese Zeiteinstellung funktionierte und veränderte sie sofort auf den Tag, den ich für meine erste Zeitreise von Anfang an im Kopf hatte. Vermutlich lag Georg mittlerweile draußen vor dem Ei und kringelte sich vor Lachen. Ich musste mich ja selbst schon schwer beherrschen, um nicht loszuprusten.
„Ich drück dann jetzt mal den roten Knopf“, rief ich. „Roger!“
„Alles klar“, hörte ich gedämpft von draußen Georgs Antwort. Seine Stimme klang seltsam ernst.
Ich drückte den roten Knopf.

 

Nee, was soll das denn???!!!
Das ist eine echte Gemeinheit. Ich dachte bisher immer, du wärst ein freundlicher Mensch!!!
Was diese Jammerorgie soll? Die Geschichte ist so gut geschrieben, die Spannung so aufregend gebaut, dass sie hat mich richtig angespannt hat, ich wollte sie umbedingt weiterlesen und weiterlesen und weiterlesen und wissen, was passieren wird. Du kannst doch nicht einfach mit dem Druck auf den roten Knopf aufhören!
So was gehört sich nicht!
Du siehst, mein Gekeife solltest du als großes Lob interpretieren, aber bitte hab ein Einsehen und mach dein Ende nicht so kryptisch.
Vielleicht habe ich ja auch vor lauter angeregtem Lesen einen wichtigen Fingerzeig verpasst. Du wirst es klären.
Vielleicht kannst du ja eine second version schreiben??
:)
Bitte!
Eine Korrekturliste schicke ich später nach, viel habe ich bisher eh nicht gefunden, aber meinen empörten Spontaneindruck wollte ich dir nicht vorenthalten.
Klasse, was man aus so einem uralten Motiv machen kann.
Liebe Grüße Novak

 

Hallo Rick,

ich habe deine letzte Geschichte noch nicht richtig verarbeitet und du kommst schon mit der nächsten daher. :D

Also, das war schon wieder gut zu lesen. Es ist auch schön, diese ganzen Referenzen und Seitenhiebe auf die bisherigen Auseinandersetzungen mit diesem Thema zu lesen und zu erkennen (wahrscheinlich sind mir sogar noch welche entgangen).

Ich muss mich aber Novak anschließen. Obwohl ich offene Enden an sich sehr mag, ist es hier eher so abrupt und offen, dass man sich quasi in ein Vakuum hineinkatapultiert fühlt. Das Ende ist wie Kant sagen würde die Auflösung einer Erwartungshaltung ins Nichts - allerdings ohne den komischen Aspekt, wodurch sich kein positiver Effekt ergibt, sondern eher eine Enttäuschung.

Du hast aber dennoch eine alles in allem gute Umsetzung des wie Novak schon sagte uralten Motives hinbekommen.

„Okay“, sagte ich. „Ich bin gleich bei dir. Hast du Bier im Haus?“
„Scheißt der Bär in den Wald?“
„Wenn ich jetzt eine Zeitmaschine hätte ...“, sagte ich.
Die Erwiderung verstehe ich nicht. Wo ist da jetzt der Zusammenhang zur Zeitmaschine?

Beste Grüße
Tserk

 
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Hallo Rick,

es konnten viel Zeit vergehen

ab vom Fehler finde ich schön, wie das aufgrund des Titels erwartete Thema Einzug in die Geschichte hält, in einer Art, bei der man sich fragt: Absicht oder nicht?


die einfache Ergebnisse erzeugten; einfache Maschinen, die außer einem Grinsen beim Betrachter nichts erzeugten

Als er sich nach der le

Würd ich mit „Georg“ starten, wegen des Absatzes.


Zweifellos schien er seine letzte Auszeit darauf verwendet zu haben, mit Drogen zu experimentieren. Oder er war endgültig dem Suff verfallen.

Das ist mir zu klischeehaft. Ich finde, es reicht an dieser Stelle, dass der Prot Probleme hat, „ernst zu bleiben“. Außerdem soll die Geschichte ja Seltsam sein, da dürfen Leute sich ruhig mal dementsprechend verhalten und die Erfindung einer Zeitmaschine mit „Ach, tatsächlich?“ kommentieren. Also, find ich jetzt.


„Wohin bist du denn schon gereist?“, wollte ich wissen.
„Wohin würdest du reisen, wenn du die Wahl hättest?“, fragte er zurück.

Ich sehe nicht, wozu die gut sind, der Dialog wird ja durch nichts unterbrochen.


dass er tatsächlich etwas einer Zeitmaschine ähnliches erfunden hatte, etwas, das sich garantiert mit einig

Beim zweiten „etwas“ würd ich einen neuen Satz anfangen.


Ich könnte auch in die Zukunft reisen, um dort den Zustand meiner Haare zu kontrollieren.

Der Witz ist klasse, vor allem, weil er so unmittelbar an eine sehr schwermütige Stelle anschließt. Aber: Alles danach, bis „nehmen“, nimmt dieser gelungenen Pointe das Krachige, das Punktgenaue, du reitest den Gag tot, weil er doch so schön ist. Ich würde den Absatz mit „kontrollieren“ enden lassen.


eine damit verbundene ziemlich unappetitliche Entwicklungen.

Und wo hast du den Fluxkompensator eingebaut?

Ich find das auch witzig, aber mit sowas schließt du natürlich immer ein paar Leser aus. Allein schon bei heute 20-Jährigen kannst du nicht wie selbstverständlich voraussetzen, dass die Zurück in die Zukunft wenn überhaupt annähernd so oft gesehen haben, wie die Thirty-Somethings dieser Tage.


stellte Georg fest und es klang eher amüsiert als verärgert

stellte Georg fest, und es klang eher amüsiert als verärgert

Da war ich nur trunken von Liebe gewesen, war am nächsten Morgen neben einem Engel

Das finde ich ein bisschen hart, also ein bisschen, äh, über die Kitschgrenze weit hinaus.


Seufzend marschierte zum Ei

Neugierig betrachte ich bei gedimmten Licht

Neugierig betrachtete ich bei gedimmtem Licht


designed

Muah. „konstruiert“ vielleicht?


Mh. Klar, du argumentierst wahrscheinlich, dass gerade das offene Ende der Clou ist, aber mh, mh, mh. Eben auch wegen der Rubrik hatte ich ein bisschen was anderes erwartet. So könnte die Geschichte fast in den Alltag passen. Es geht um eine beendete Beziehung und um das Gefühl des „Ich wünschte, ich könnte nochmal dahin zurück, als wir ...“. Geht aber nunmal nicht, das ist so eine der Härten des Lebens. Und da ist mir die Geschichte zu nah an der Realität, beziehungsweise bricht sie in dem Moment ab, in dem ein Fortgang der Geschehnisse die gewählte Rubrik rechtfertigen würde. Ach, wenn ich doch nochmal zurück könnte, mit allem, was ich jetzt weiß … ja, was wäre dann? Wäre das nicht Seltsam? Fasteße?

Das Ding mit den Filmbezügen hatte ich ja schon angesprochen. Sowas schafft natürlich Glaubwürdigkeit, da hört man, dass ein Junge seiner Generation spricht, aber damit wird es dann halt auch zu einer Generationengeschichte, weil alle anderen sich fragen: Goldblum? Kriechendes Insekt? Die Verwandlung? Hieß der nicht ganz anders?

Ansonsten aber schmucke Figuren in einer gagreichen Geschichte, in der allerdings nicht jede Pointe zündet und der traurige Anteil des Tragikkomischen mitunter ins Schmalzige abdriftet („Ich war neben einem Engel aufgewacht ...“).

Frohe Ostern
JC

 

Hallo Novak,

danke für deine spontane Rückmeldung, die eine gewisse Enttäuschung beinhaltete. Wenn ich ehrlich bin, hab ich schon irgendwie damit rechnen können, dass mein Schluss eine solche Kritik auslöst. Aber eigentlich hatte ich gehofft, dass diese leicht ironische Form, die ich für die Story gewählt habe, den Schluss rechtfertigt. Und der Leser darf für sich selbst entscheiden, ob die Zeitmaschine funktioniert, oder nicht, und wo der Prot letztendlich landete, funktionierte sie tatsächlich.

So oft werden KGs kritisiert, weil dem Leser detailliert alles vorgekaut wird. Nirgendwo Freiraum für Fantasie und eigenen Gedanken. Hier ist ein großer Freiraum, weil man sich den Schluss nach eigener Vorstellung selbst ausdenken darf.

Ja, es gibt einen alternativen Schluss, der geht genau drei Sätze länger. Ich schicke ihn dir gern per PM :-)

Es freut mich aber, dass du die KG als gut geschrieben und spannend empfunden hast, und ich fasse deine "Empörung" über den abrupten Schluss natürlich als Kompliment auf.

Zu den anderen Kritiken nehme ich natürlich noch Stellung!

Viele Änderungsvorschläge, die sich daraus ergaben, habe ich schon übernommen.

Rick

 

Hi Rick!

Der Titel hat mich angelockt, ich hatte gar nicht mit "Zeitreise" gerechnet, sondern mit einer Maschine, die Zeit herstellt. Oder den Fluss der Zeit verändert. Wegen der Rubrik wahrscheinlich.

Dann wurde klar, ach so, doch "Zeitreise" (schade!!!), und fast gleichzeitig habe ich erraten, dass es nicht wirklich um Zeitreisen gehen wird. Das ist Nostalgie, verpasste Gelegenheiten mit dem Vater, verlorene Liebe, die guten alten Filme ... ich hab das gern gelesen, aber ich fand es vorhersehbar, dass irgendein komisches offenes Ende folgen würde. Das konnte man an der Länge der Geschichte sehen, da war einfach nicht genug Platz, als dass der Erzähler noch hätte zeitreisen können.
Spätestens ab der Duschszene. Und es war die ganze Zeit klar, dass die Geschichte nicht den Fokus auf Zeitreise as in Science Fiction legt ...
Für mich war das Ende eine vorhersehbare Enttäuschung, ich wusste, die Geschichte hört vermutlich mit dem Beginn einer Zeitreise auf, wenn überhaupt, und ich wusste, ich würde das Ende nicht mögen. Der Rest gefiel mir. ;)

Du schreibst sehr unaufgeregt und routiniert, das liest sich natürlich sehr gut. Aber so ein paar Kanten oder Sperriges oder Spielerei wär doch nicht schlecht ... (?)
Ich kann mich manchmal jahrelang an bestimmte Sätze oder Formulierungen erinnern, die ich ungewöhnlich fand und die mir gefallen haben. Aber von solchen Texten wie dem hier, da bleibt bei mir nie was hängen, das ist alles so glatt. Und so professionell "normal". ;)
Andrerseits ist so ein Stil natürlich auch super. Funktioniert halt und wird mühelos gelesen.
Ich weiß nicht, ob du damit was anfangen kannst, ist wohl einfach mein persönlicher Geschmack, der nicht ganz getroffen wurde.

Was täte ich also, wenn ich eine Zeitmaschine hätte? Mit diesem Gedanken stand ich unter der Dusche und massierte meine Kopfhaut, davon überzeugt, auf diese Weise die Durchblutung zu fördern und dem durch die Gene meines Vaters wahrscheinlichen Haarausfall vorzubeugen. Mein Vater! Verstorben nach einem harten Arbeitsleben, getötet vom dritten Herzinfarkt mit gerade mal Mitte Fünfzig. Eine Zeitmaschine böte mir die Chance, ihn in einer glücklicheren Phase unserer Vergangenheit zu besuchen, mit ihm das Gespräch zu führen, das wir damals nicht geführt hatten, weil ich noch zu jung oder er schon zu alt gewesen war. Dieses ultimative Vater-Sohn-Gespräch, an dessen Ende wir uns in den Armen hätten liegen können, jeder sich im anderen wiedererkennend, um für ein paar glückliche Sekunden den wahren Sinn des Lebens zu spüren.
„Papa?“
Er drehte sich um, sah mich erwartungsvoll an, lächelte und sein Bild verschwand, als wäre es auf einen beschlagenen Spiegel gemalt worden. Ich könnte auch in die Zukunft reisen, um dort den Zustand meiner Haare zu kontrollieren.
Ich liiiebe dieses Strickmuster. Bedeutungssschwanger werden, Emotionen, und dann abrupt, damit's nicht verkitscht, mit einem Gag erden und enden.
Überhaupt mag ich Erzählstimmen, die diesen ironischen Abstand zu sich selbst haben.

„Ich habe es allerdings langsam gesteigert. Wenn man zu Beginn gleich zu weit reist, gibt es unangenehme Nebenwirkungen.“

„Nebenwirkungen“, murmelte ich. „Geht das vielleicht etwas konkreter?“
„Übelkeit, Magenschmerzen, Gliederschmerzen, Erbrechen.“
Logikproblem. Wie hat der das denn rausgefunden mit den Nebenwirkungen?

„Wenn man Ereignisse in der Vergangenheit manipuliert, kann das fatale Folgen haben.“
„Der Butterfly Effect?“
„Ich meine es ernst! Egal, wo wir uns aktuell befinden, es ist immer das Ergebnis einer Fülle von Zufällen, die geheimnisvoll ineinander verzahnt sind. Verschiebst du in diesem komplexen System auch nur eine vermeintliche Kleinigkeit, verändert sich viel mehr, als du überblicken kannst.“
Das fand ich furchtbar unpassend. Vielleicht bin ich da vorbelastet, weil das immer DAS Ding es, worum es in "echten" ;) Zeitreisegeschichten geht. Und hier tut die Stelle so, als wäre das ganz neu. Die Figuren müssten das doch auch wissen, wie ausgelutscht das ist, die haben immerhin die entsprechenden Filme gesehen.

Trotzdem, hat mir gefallen.

 
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Hallo Rick,

tjo, also so richtig befriedigend ist das jetzt für mich nicht. Das mag vielleicht nicht mal am offenen Ende liegen, das ginge schon durch, wenn ich denn wüsste, was Du mir eigentlich erzählen willst. Ich frag mich die ganze Zeit, was ist das Thema? Ich glaube, weil ich das nicht wirklich ausmachen kann, weil ich nicht weiß, in welche Richtung das laufen soll, deshalb weiß ich auch nicht, in welche Richtung das Ende gehen könnte. Es kann ja überall hingehen. Es kann eine Liebesgeschichte werden, Alltag, Horror, Krimi - was ich sagen will, nach deinem Ende ist alles möglich. Er kann dieses Vater-Sohn-Gespräch führen, er kann die Freundin "zurückholen", er könnte auch draufgehen. Ist das Thema Vergangenheitsbewältigung, Veränderung der Vergangenheit, eine schlichte Reise in die Erinnerung? Man weiß ja nicht mal, ob er die Reise als Zuschauer oder Aktiver erlebt. Ob er sie überhaupt antreten kann, also, ob er da nicht gleich wieder aussteigt und die beiden sich 'nen schönen Abend machen.

Unterhaltung allerdings erreicht die Geschichte. Ich habe ja unterschwellig irgendwie gehofft, dass Du mir klar machen willst, dass eine Zeitreise für jeden möglich ist, nämlich durch die Erinnerung. Wie er da überlegt, wohin er reisen will, was er in seinem Leben gern anders machen würde, bekäme er die Chance dazu. Das hatte ich irgendwie unterschwellig im Hinterkopf. Oder Du willst mir was über die Freundschaft erzählen? Wie er die Entwicklungsfreude seines Kumpels als Marotte abtut und am Ende das Bild total umwerfen muss. Oder vielleicht, wie es dann doch Angst macht, er nicht reist, weil es eben so viele Gefahren mit sich bringt, dass das Leben nicht besser werden muss, weil man etwas anders entscheidet oder erlebt (na gut, das wäre möglich gewesen, das schließt Du ja aus). Ach, diese Möglichkeiten an Themen, die die Geschichte eröffnet und ich so beim lesen - wohin wird die Reise gehen und dann geht sie überall und nirgends hin.

Sei es drum. Erzählen kannst du und deshalb verbringe ich auch gern meine Zeit mit dem Lesen Deiner Texte. Dieser hier wirkt halt mehr wie ein Anfang von etwas viel Größerem.

Liebe Grüße Fliege

 
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Hallo Tserk,

danke für deinen Kommentar. Ja, der Schluss! Ich fand ihn eigentlich ganz gut, weil er dem Leser so viele Optionen anbietet. Ich versuche halt, in der Story zuvor ein paar Hinweise zu geben, Spuren zu legen. Ich muss da wohl noch mal ein bisschen nachgrübeln. Danke auch für deine Korrekturen. Ich glaube, einiges habe ich schon gemacht, was noch zu tun ist, wird noch gemacht.

Hallo Proof,

Ostern? Ist das jetzt schon so lange her, dass ich hier ...? Wie doch die Zeit vergeht ;-)

Sorry für meine verspätete Antwort. Danke für deinen ausführliche Kommentierung und die Gedanken, Vorschläge und Korrekturen. Das hilft sehr dabei, den eigenen Ansatz noch mal zu überdenken.

Du hast recht, das offene Ende sollte der Clou der KG sein. Es endet genau an dem Punkt, an dem die KG vom Alltag in eine SF-Story umschlagen könnte, und ich darf mir als Leser selber überlegen, ob ich das will, oder ob der Prot nur in einer nutzlosen Erfindung seines Freundes sitzt. Dass er überhaupt den Knopf drückt zeigt aber bei all seiner Skepsis, dass er am Ende doch irgendwie glaubt, es könnte funktionieren. Und wenn es funktionieren könnte, wäre die nächste Frage, wohin er wohl reisen würde.

Ich mag solche Schlüsse, und finde, dass Filme, Romane und KG oft viel zu weit gehen.

Zuletzt habe ich das bei dem Film Source Code so empfunden. Der Film hätte meiner Meinung mit dem eingefrorenen Kuss der beiden Hauptdarsteller enden müssen, dann wäre es ein genialer Schluss gewesen, offen aber mit einem Hauch Hoffnung. Stattdessen wird diese an sich geniale Story mit einen dämlichen Wischiwaschi-Ende ausgewalzt, das war echt schade!

Okay, deine Änderungsvorschläge haben weitgehend Einzug in meine Story gehalten.

Hallo Möchtergern,

freut mich, dass es dir letztendlich trotz allem gefallen hat, obwohl dein Kommentar sich insgesamt so liest, als ob du doch recht enttäuscht warst. Vielleicht nicht von der KG an sich, aber (leider) vom Schluss.

Ich verstehe anhand deiner Ausführungen natürlich auch die Gründe für deine Enttäuschung. Ich hatte schon sehr gehofft, dass die Story anders ankommt und der Schluss dann besser greift. Na ja, so ist das, im Kopf sind die Ideen großartig und in der Wirklichkeit sehen sie dann doch etwas klein aus ;-)

Danke für deinen Kommentar!

Liebe Fliege,

auch dir vielen Dank für die Gedanken, die du dir zu der Story gemacht hat. Schade, dass auch dich der Text nicht wirklich überzeugen kann. Wie schon deine VorgängerInnnen, haderst du mit einem all zu offenen Schluss. Da bin ich wohl doch ein viel zu großes Risiko eingegangen. Zu meinem Grund für diesen offenen Schluss habe ich weiter oben schon etwas geschrieben.

Was ich interessant finde: All die Fragen und Gedankenspiele, die du gestellt bzw. dir gemacht hast, wollte ich durch den offenen Schluss provozieren. Das hat - so wo du es beschreibst - wirklich wunderbar geklappt bei dir. Aber es lässt dich eben mit einem unzufriedenen Gefühl zurück, und so gesehen hat es dann leider nicht wirklich hingehauen.

Aber es ist ja schön, dennoch zu erfahren, dass für dich das Lesen der Story keine Zeitverschwendung war.

Ich hatte ja immer noch mit einem Kommentar unter meiner Zeitmaschinen KG in Richtung "Für mich war es reine Zeitverschwenung" gerechnet ;-)

Rick

 

Hey Rick,

also mich lässt die Geschichte auch ratlos zurück. Vielleicht missverstehe ich sie auch gründlich. Ich habe echt versucht, den Schluss zu entschuldigen: Natürlich ist der Text ironisch und Ironie lässt gerne Sachen offen, um den Blick auf etwas anderes zu lenken. Bzw. hier wird klar, dass anderes wichtiger ist, als die Zeitmaschine. Dass der Typ sie eigentlich nicht braucht, um seine Probleme zu lösen, aber er drückt sich halt. Aber die Hinweise sind nun mal da, dass sie funktionieren müsste - wie nerdig sein Freund auch sein mag, er gibt ihm doch konkrete Ratschläge und lässt nicht offen, dass er die Maschine erfolgreich genutzt hat. Bei aller Motivironie, ich glaube das erzeugt dann auch die starke Erwartungshaltung, die durch den Schluss in Enttäuschung umschlägt. Und darüber vergisst man halt, sich die eigentliche Geschichte anzuschauen. Dennoch: Wie immer hat es echt Spaß gemacht, eine Geschichte von dir zu lesen. Zumindest den Teil, der da steht. :P

Gruß
Kasimir

 

Hallo Kasimir,

herzlichen Dank für deinen Kommentar. Es scheint, dass meine Idee, die Story so enden zu lassen, auch bei dir nicht gerade als Innovation angekommen ist.

Aber das ist ja einer der vielen Vorteile dieses Forums. Man glaubt, eine besonders gute Idee zu haben, und stellt dann anhand entsprechender Reaktionen fest, dass sie wohl doch nicht so gut war.

Alle (mir bekannten) Geschichten über Zeitreisen beginnen letztendlich da, wo meine endet.

Es freut mich, dass es dir zumindest Spaß gemacht hat, den Teil zu lesen, der dort steht. Mehr geht nicht ;-)

Und bei meiner nächsten Zeitmaschinen-Geschichte werde ich es nach dem Start mal richtig krachen lassen.

Rick

 

He Rick,

also bei mir hat es funktioniert.
Erinnerte mich an deine Highway-kg, da baust du auch alles so schön auf und in dem Moment, wo es eigentlich zur Sache geht, klinkst du dich als Autor aus und überlässt dem Leser das Gemetzel - oder eben hier die Zeitreise.
Wenn das gut gemacht ist, genug Stoff angefüttert wurde, geht das Konzept auf. So wie hier.
Sicherlich nicht dein größter Wurf, aber eine sehr gute Unterhaltung mit Schmunzelfaktor.
Nur noch drei Kleinigkeiten, die ich mir beim lesen markiert habe:

es konnt viel Zeit vergehen, bevor ich wieder etwas von ihm hörte. Natürlich war mir bekannt, dass er gern tüfftelte
einmal fehlt ein e einmal ein f zu viel

In der ausgedruckten Version habe ich es mir markiert, will jetzt nciht im text suchen, aber einmal sprichst du vom Gemetzel unter diversen Gemüse- und Salatsorten anrichteten.
da ist das n zu viel, da es sich auf die Maschine und nicht das Gemüse bezieht, will ich meinen

Sehr gern gelesen

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo Weltenläufer,

es freut mich natürlich sehr, dass dir diese kleine Spielerei mit einem der ältesten Themen der Welt gefallen konnte, und das du sogar mit dem Schluss etwas anfangen konntest. Ja, die "Highway" - Geschichte, die hatte einen vergleichbaren Schluss, das stimmt. Wow, was du dich an die noch erinnerst!

Deine Korrekturanmerkungen werde ich auf jeden Fall noch umsetzen, heute aber nicht mehr, mir knallt mein Kopf vor Müdigkeit fast auf die Tischplatte nach einer brutalen Arbeitswoche.

Danke für dein Kommentar, der die Ehre dieser kleinen Geschichte ein wenig rettet ;-)

Rick

 

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