Was ist neu

Die wirklich wahre Geschichte von der Liebe und der Landung auf dem Mond

Mitglied
Beitritt
10.08.2010
Beiträge
2
Zuletzt bearbeitet:

Die wirklich wahre Geschichte von der Liebe und der Landung auf dem Mond

An diesem Morgen im August, als Hans Luftig erwachte, schien die Sonne in sein Zimmer, was ihn so verwirrte, dass er sich in seinem Moskitonetz verfing und den Kopf an einem Eichenbalken stieß. Noch leicht benommen taumelte er hinunter, schlüpfte nur ungenau in seine Unterhose und suchte Halt am Geländer. Beim Öffnen der Tür wollte sich erst Beruhigung ausbreiten, denn die Sonne leuchtete ihm wie jeden Morgen ins Gesicht. Beim Anblick des Raumschiffs jedoch, in dessen blankpolierten Stahlmantel sich die Morgensonne so erstaunlich verwinkelt spiegelte, traf ihn Erstaunen und Verzücken zugleich.
Seine Erinnerung setzte ein. Sei es dem Rotwein geschuldet, der gestern in rauen Mengen geflossen war, oder dem Mirabellenschnaps, der zu später Stunde gekreist hatte, erst sehr verzögert. Bis spät in die Nacht des vorherigen Abends hatte er an der ausgeklügelten Mechanik des Triebwerks gebastelt, das ihm im vergangenen Jahr Kopfzerbrechen und etliche Telefonate mit der wissenschaftlichen Begleitung der Bundesstiftung für Universum und Allerforschung in München gekostet hatte. Dort hatte er auch Lars Löwe kennen gelernt, der ihm nun freudestrahlend, mit einem dampfenden Topf Kaffee entgegentrat. Lars Löwe, ein weißhaariger, junger Mann mittlerer Statur, hatte lange in der Forschung gearbeitet und sich von Hans Luftig zu dem Abenteuer überreden lassen, eine Gebrauchsanweisung für den Bau eines Raumschiffs zu entwickeln und als Prototyp zu konstruieren. Und da stand es nun: Funkelnd glänzte es in der Morgensonne. Einzig in der Form des Raumschiffs hatten sie Neuland beschritten und sich für einen Quader entschieden, aus dessen oberer, dem Himmel zugewandter Fläche, eine Spitze emporragte, in der sich die Kommandozentrale, eine kleine Küche und ein Kühlschrank befanden. In dem Quader, der dem Aussehen des Raumschiffs etwas leicht Plumpes verlieh, wollten Luftig und Löwe schlafen, weshalb man auch ein bullaugenartiges Fenster eingebaut hatte, aus dem sie bei Nacht (Aber gab es im All überhaupt Nacht?) auf die vorüberziehenden Sterne zu gucken gedachten.
"Alles ist bereit, dein Anzug hängt im Eingang. Wenn alles nach Plan läuft, sind wir in...", Löwe reichte Luftig den Kaffee und schaute auf seine Breitling, "...46 Minuten und 8 Sekunden die ersten Menschen auf dem Weg zum Mond."
In Luftig strömte Leben, nicht nur wegen des Kaffees, der seine Lebensgeister rief, auch das bevorstehende Abenteuer jagte ihm kleine, elektrische Schauder über Nacken und Arme. Ja, heute würde es soweit sein. Wovon er immer geträumt hatte, solange er sich erinnern konnte: Die grenzenlose Weite des Universums zu bereisen und die Erde, auf der er nun schon 45 Jahre lebte, für sechs Tage, 4 Stunden, 41 Minuten und 18 Sekunden (Die exakte Zeitberechnung war absolut notwendig, wie Löwe Luftig überzeugen konnte) ganz und gar hinter sich zu lassen.
"Bereit!", zwar war Luftig sonst eher gesprächig -gerne holte er auch in langen Gesprächen mit seinen Freunden aus-, aber die pochende Beule und ein leichter Kater machten ihn zu dieser frühen Stunde einsilbig.
In leichten Astronautenanzügen betraten sie die Kabine, in der das Blinken der verschiedenen Monitore anzeigte, dass der Start unmittelbar bevorstand. Während sich die vollautomatische Tür schloss, huschte Luftigs leicht speckiger Kater, den er irrtümlich für eine Katze gehalten und daher Claudia genannt hatte, ins Raumschiff. Gerührt von so viel tierischer Liebe, steckte Luftig Claudia in einen eigens angefertigten Anzug, der eigentlich für fremde Lebewesen vorgesehen war, die man anzutreffen erwartete, und entschied kurzerhand, sie mitzunehmen.
"Claudia, ab in die Ecke!" Luftig bediente die Schalthebel, während Löwe sich vor dem Monitor positioniert hatte. Claudia gehorchte aufs Wort, da sie Luftig seit ihrer Rettung aus einem Straßengraben treu ergeben war.
Eine monotone Frauenstimme zählte den Countdown, die Triebwerke bebten, der Lärm schwoll ins Unermessliche, der zündende Funke sprang über, eine Feuerwolke explodierte und mit einem unvorstellbaren Krach hob das Raumschiff vom Boden ab, nahm an Geschwindigkeit auf und entschwebte nun sanft, aber bestimmt in die Wolken.
"Löwe, es klappt, wir werden die Ersten sein. Wir werden die Menschheit an neue Ufer führen. Wir sind Helden, die zum ersten Mal Sonne und Mond gleichzeitig sehen werden." Luftig hatte alle Schwere des Morgens abgeschüttelt und in der beginnenden Schwerelosigkeit hüpfte er aufgeregt vor Löwe hin und her. "Komm ans Fenster, hier kannst du sehen, wie die Erde immer kleiner wird! Sieh doch, da, draußen wird es immer dunkler!" Löwe schüttelte seine weiße Mähne bedächtig, was Luftig als Zeichen der Freude wertete. Ruhiger werdend vertiefte er sich in die Unendlichkeit des Universums, die sich vor ihnen ausbreitete.
Luftig war ein Mensch, der nur alle paar Jahre auf die Erde fällt wie aus einem Nest. Er war groß und schlank, seine Hände und Füße aber erinnerten an Goliath und die Kraft, mit der seine Hände zufassen konnte, hinterließ Monumente der Stärke. Sein Gemüt war fein, empfindsam, von einer leichten Melancholie, als habe dieser Mensch hinter alles sehen können, bevor ihm die Nestwärme entzogen wurde. Das Wilde in ihm erschreckte zaghafte Gemüter und einige zuckten zurück oder lächelten verwirrt, wenn er auf sie zusprang und sie in seine langen Arme schloss. In Vollmondnächten saß er auf dem Dach seines Hauses, träumte sich sacht in die Arme einer weichen Frau und trank still Rotwein. Luftig lebte, sah man von Claudia ab, allein. Dennoch war nichts Verschrobenes an ihm, was gemeinhin Alleinlebenden innewohnt. Er war wach und freundlich, konnte gut zuhören, was seine Freunde schätzten, war aber auch aufmerksam und klug genug, manchen Gedanken für sich zu behalten. Sein Wesen zeugte von einer schon fast verschwenderischen Großzügigkeit gegenüber jedem, der um Hilfe bat. Doch in all den Jahren suchte er vergebens unter den Frauen, und derer gab es mehr als genug, nach der einen, die ihn verstehen, lieben und halten würde in haltlosen Vollmondnächten. Die seinen Traum von der Fahrt zum Mond träumen und die Grenzenlosigkeit seiner Person teilen würde.
An dem Tag, als Luftig beschlossen hatte, die Fahrt zum Mond anzutreten, hatte sich Berta auf den Weg gemacht, Luftig ihre Liebe zu gestehen. Als sie jedoch eintraf, entschwebte Luftig gerade den Unwägbarkeiten alles Irdischen mit jener zaghaften Traurigkeit zwischen den Rippen, die die unerfüllte Liebe hinterlässt. Denn Luftig hielt Berta, eine angehende Ärztin, für so unglaublich wunderbar, dass er manchmal übersah, wie ungelenk Berta zeitweise durchs Leben ging. Und er übersah auch ihre großen Ohren, die breite Nase und die kräftigen Beine. Er verliebte sich in ihre Sommersprossen, ihr lautes Lachen und ihren Starrsinn, mit dem sie alle anderen auf die Palme bringen konnte. Nur ihn nicht. Mit der Hartnäckigkeit eines Widders hatte er sie umworben, mit dem Abflug seines Raumschiffs ihr Liebesgeständnis im letzten Moment verpasst.
Berta stand an der Abschussrampe, die noch qualmte, und wollte warten. Um nicht zu frieren, zündete Berta das Feuer wieder an und setzte sich, den Blick der untergehenden Sonne zugewandt. Im Ort schlugen die Glocken des Klosters.
Luftig traute seinen Augen nicht, als ihr Raumschiff nur wenig später zur Landung ansetzte, sich die Verriegelung löste und die Türen des Raumschiff mit einem leichten Surren zur Seite glitten. Der Mond war dicht begrünt, Bäume schossen ins Unendliche, Wasser sprudelte warm aus dem Boden und zu ihren Füßen erstreckte sich eine Wildheit, die in so völliger Übereinstimmung mit Löwes Haarpracht und Luftigs innerstem Kern war, dass es ihm den Atem raubte. Hier erst wurde Luftig bewusst, dass er atmete. Von Ferne hörte er Musik (Luftig tippte auf die Beatles, obwohl John Lennon doch gerade erst seinen 14ten Geburtstag gefeiert hatte). Mohn und Nelken wuchsen in überwuchernder Fülle und aus einem futuristisch gestalteten Haus traten Männer und Frauen, die sie ungestüm umarmten. Und tanzend verbrachten sie die Nacht, den Tag und die darauf folgende Nacht. Und nichts war komisch oder anrüchig oder fremd. Luftig fühlte die Schwere entweichen und der Schmerz in seinen Rippen wurde weniger und auch in seinen Schultern, auf denen er oft alles Leid zu tragen schien (Außerdem hatte ein Arzt bereits ein Gelenk ersetzt und Luftig ernsthaft ermahnt, sich mehr schonen).
Während Berta sich fröstelnd am Feuer die Füße rieb und in ihre Hände warme Luft pustete (gleiches hatte Luftig oft getan), schlug es im Kloster zum Morgen, zum Abend und wieder zum Morgen. Aber Berta blieb, denn sie liebte den Klang der Menschen aus der Ferne und lauschte ihren eigenen Gedankenschwärmen, die sich selten beruhigten. Und die Musik vom Schützenfest stieg hoch zu der Wiese, auf der sie Luftigs Rückkehr erwartete.
An einem weiteren Morgen teilte sich über Berta der Himmel, Donnergrollen erfüllte die Luft und mit einem gewaltigen Sprung, den Berta nur dank ihrer muskulösen Waden ausführen konnte, rettete sie sich vor dem nahenden Raumschiff. Luftig und Löwe entstiegen dem glänzenden Gerät. Und während Berta Luftig ihre Liebe gestand, stürzte Löwe zum Telefon, um ihre Entdeckung an alle namhaften Zeitungen und Radiosender zu melden: Die Erkundung des Mondes, der von der Erde aus betrachtet kahl und unwirtlich erschien, war ein Paradies, ja vielleicht sogar das Paradies, aus dem sie alle vor so langer Zeit geschmissen worden waren. Tatsächlich löste sein Bericht zunächst Unglauben, dann aber, nach der Darlegung einer lückenlosen Beweiskette, eine Rastlosigkeit in den Redaktionen aller Kontinente aus, die sich darin äußerte, dass Tausende von Journalisten binnen weniger Minuten das Gelände bevölkerten und um Informationen schrien.
Wie jedoch allgemein bekannt sein dürfte, erschien nie ein Sterbenswörtchen in den Nachrichten über die Entdeckung von Luftig und Löwe. Denn während man in amerikanischen Laboren noch an der ersten Rakete zum Mond bastelte, versuchte die aufstrebende Supermacht, jede Konkurrenz ihres maßlos teuren Vorhabens im Keim zu ersticken. Eine weltweit reichende Verschwörung proamerikanischer Spione und russischer Wissenschaftler malawischer Herkunft, die wegen einer genetischen Veränderung kurzatmig und zwergenhaft klein geraten waren, ermöglichte es, jede Information abzufangen und ihre Veröffentlichung zu verhindern. Als die Russen drei Jahre nach Luftig und Löwes Mondlandung die Hündin Laika ins Weltall schickten, wunderte es zumindest Luftig kaum, dass Laika nie wieder zurückkehrte. Denn entgegen aller anderen Behauptungen, konnte Laika, eine äußerst intelligente Hündin, die Sputnik II umleiten und als erster Hund, nach Luftig und Löwe auf dem Mond landen. Und während Berta und Luftig zeit ihres Lebens auf dem Erdboden blieben, bei Vollmond auf dem Dach ihres Hauses saßen und Berta den Erzählungen Luftigs lauschte, die Köpfe in den Himmel gereckt, gestand Laika Claudia ihre Liebe. Bleibt nur noch festzuhalten, dass geschlechtliche Missverständnisse, die aufgrund Luftigs unglücklicher Namenswahl entstanden waren, dank der paradiesisch anmutenden babylonischen Mehrsprachigkeit der Mondbewohner schnell ausgeräumt werden konnten.

 

Hallo Jynx,
Danke für die nette Begrüßung und die Geschichte kann zur Rubrik Historik verschoben werden.
Mit Grüßen zurück
Alberta

 

Hallo Alberta,
herzlich willkommen!

Eine Frage beschäftige mich gleich zu Anfang: Wie steigt man ungenau in eine Unterhose? Vielleicht mit dem Fuß durch den (damals noch üblichen) Eingriff? Das wäre dann aber nicht ungenau, sondern genau falsch. :D

Der Text lässt sich gut lesen, aber ich verstehe die Geschichte nicht. Zum Beispiel finde ich keine Verbindung zwischen Liebe und Mondlandung. Die Liebesgeschichte und das Raumfahrtabenteuer sind zwei Geschichten in einem Text, die nicht in Abhängigkeit zueinander stehen. Gleiches gilt für die Katze. Welche Rolle spielt sie in der Geschichte?
Am Ende gibt es noch ein Agenten- und Verschwörungsdrama. Auch das passt nicht mit den anderen Teilen – der Liebe, der Katze, dem Bau des Raumschiffs – zusammen. Es ist einfach ein Anhängsel.

Es gibt einige Möglichkeiten, die einzelnen Stränge zu verknüpfen. Wozu ich auch rate, denn so ist das nichts.
Wenn in der Einleitung etwas über Spionage und/oder Luftigs Angst vor Sabotage Sowjetischer (nicht Russischer, wie du schreibst) Agenten Malawischer Herkunft stünde, hätte der Verschwörungswurmfortsatz einen Sinn und die Hauptfigur einen Konflikt, an dem sie sich reiben und bewähren kann.
Vielleicht musste der Starttermin aus Angst vor einem Sabotageakt vorgezogen werden und deshalb konnte Berta, die unbedingt früher in die Geschichte integriert werden sollte, nicht rechtzeitig am Startplatz erscheinen. Und so weiter oder so ähnlich.

Gruß

Asterix

 

Sorry, aber die Geschichte passt nicht nach Historik, da sie im Widerspruch zu geschichtlichen Fakten steht. Ich schiebe sie nach Science Fiction, denn da es sich um eine Art Alternativhistorie handelt, passt das am besten.

 

Hallo Alberta Ring und herzlich Willkommen!
Eine "Heinrich Göbel"-Geschichte über den Flug ins All (Heinrich Göbel soll vor Thomas Edison die Glühbirne erfunden haben, aber nur wenige kennen seinen Namen).

Ein schwieriger Text den du hier ablieferst, schwierig ...
Warum ich diesen kleinen Text als schwierig zu lesen empfinde, obwohl er doch so kurz ist?
Nun er hinkt und das liegt wohl daran, das du dir nicht vergegenwärtigt hast, für wenn du diesen Text schreibst und was du damit erreichen möchtest.

Ich geh mal von edlen Absichten deinerseits aus und unterstelle dir, das du mich den Leser erreichen wolltest und das dein Ziel meine Unterhaltung war.
Das Problem aber ist, das die Geschichte so diffus und unnahbar bleibt, das der Leser nach den ersten Zeilen geneigt ist, frustriert abzubrechen. Nun ergibt sich noch das Problem, das die Geschichte einige mal hin und her geschoben wurde und dadurch einige Kommentare aufweist, die hauptsächlich die Zahl der Kommentare anhebt, sich aber nicht eingehend mit der Geschichte beschäftigt, wodurch sich mancher denken mag seine Energie lieber einer Geschichte mit weniger Kommentaren zu widmen weil du ja schon so viele hast. Eine Gefahr die immer mal wieder auftritt und nicht böse gemeint ist von uns Kritikern. Genug des schnöden Laberns kommen wir zur Geschichte.

Die Kernfrage eines jeden Autors ist?
Richtig!
Was braucht man als Autor zur Unterhaltung eines Lesers?

1. Kenntnisse der Sprache. Check vorhanden. Weiter zum nächsten Punkt.

2. Eine Idee. Nun die hast du und zwar die eingangs erwähnte "Göbels-Adison-Idee". Aber da schwirrt noch ne ganze menge an Balast drumherum, welcher den Blick auf das Thema, die Grundidee der Geschichte verstellt. Erstmal alles raus davon! Bis wir nur noch eine Kernidee haben: Was wäre wenn schon vor den geschichtlich bekannten und dokumentierten Flügen ins Weltall jemand dort gewesen und den Raum erlebt hätte?
oder noch kürzer und Prägnanter: Da war schon jemand vorher!
Das ist die Idee und diese müssen wir jetzt zur Geschichte ausbauen.
Als nächstes brauchen wir?
Richtig!


3. Ein Paar Figuren, nennen wir sie Helden, mit denen der Leser durch die Geschichte gehen kann.

Naja und hier fängt das Problem schon an, du hast ein paar Namen, vlt. auch noch ein Gesicht, aber keine vollständigen Helden. Ein Held einer Geschichte hat wie ein echter Mensch mehr als Namen und Gesicht. Ein Held ist irgendwie aufgewachsen und groß geworden, hat Erinnerungen und Eigenheiten die ihn auszeichnen und die sein Handeln beeinflussen. Versteh mich nicht falsch, du sollst mir Leser nicht erklären wie der erste Kuss von Luftig war, auch sollst du mir nicht Haarklein auseinandersetzen, das er Erdbeeren mag aber Äpfel nicht ausstehen kann, aber du solltest dir als Autor über gewisse Punkte im Leben deiner Helden im klaren sein.
Versuchen wir das mal am Beispiel von Hans Luftig zu verdeutlichen. Was wissen wir von Hans Luftig?
1. Er baut ein Raumschiff und fliegt damit zum Mond
2. Er trinkt manchmal ganz gerne Rotwein und Mirabellenschnaps
3. Er hat eine Hündin Namens Claudia.
4. Er hat einen Freund Namens Lars Löwe, der mit ihm zum Mond fliegen wird.
5. Dann gibts da noch die Frau Namens Berta die Hans Luftig ergeben ist und ihn anhimmelt.

Das sind die Infos die wir zu Hans Luftig haben (der Nachsatz mit der lesbischen liebe zwischen zwei Hunden gehört nicht mehr zu Hans Luftig sondern ist eine eigene Geschichte zu Laika und Claudia)

Das Gefühl, das mich beim Lesen deiner Geschichte beschlich, ist, dass du alle Infos die dir in Kopf gekommen sind auch direkt in der Geschichte verwurstet hast ohne weiter darüber nachzudenken. Naja ... Autsch! :) ...
Also was brauchen wir um unsere Idee aus Punkt zwei umzusetzen?
Einen Menschen der das Raumschiff baut. Um ein Raumschiff zu bauen muss man eine Menge Ahnung von Physik und Mathematik haben. Wir folgern also daraus, das Hans Luftig ein Wissenschaftler oder Ingenieur ist, weil die gut mit Zahlen umgehen können, Ahnung von Physik haben und Maschinen bauen und erfinden. Wie wird man Ingenieur? Man studiert. Man studiert, wenn man gut in der Schule war. Gut in der Schule ist man wenn man von der Familie unterstützt wird und ein heiles Elternhaus hatte in dem man nicht täglich Schläge kassiert hat.
Das ist schon eine ganze Menge an Info die man aus der Notwendigkeit einen Helden zu haben der, eine Rakete bauen kann ableitet.
Das Rotwein trinken und den Geschmack an Mirabellenschnaps hat er vlt. schon zu Studienzeiten entwickelt oder aber er trinkt gerne Mirabellenschnaps weil ihn das an seinen Großvater erinnert oder weil's ihm schmeckt, was auch immer.
Die Hündin Claudia ist am Anfang die einzige weibliche Gestalt in seiner Nähe. Vlt. ist Hans also etwas schüchtern oder aber sehr eigenbrötlerisch was bei Akademikern ja durchaus schon vorgekommen sein soll.
Auf einem Kongress lernt er seinen Freund Lars Löwe kennen (ein besonderer Mensch, weißes Haar in jungen Jahren zeichnet ihn äußerlich schon als nicht alltäglichen Menschen aus) aber was macht ihre Freundschaft aus? Wir erfahren nichts darüber, natürlich ist die gemeinsame Liebe für das Weltall ein guter einstiegspunkt für eine Freundschaft aber wie viele Menschen die die gleichen Interessen haben können sich auf den Tod nicht ausstehen. Nein es braucht mehr für die Freundschaft als ein gemeinsames Hobby! Die beiden müssen einander sympathisch sein. Löwe hört dem älteren Luftig gerne zu wenn der von seinen Plänen zur Eroberung des Alls erzählt. Und Hans erzählt seinem cleveren Freund Lars was er vorhat und hört sich dessen Vorschläge zu seinen Problemen an.
So noch ein Wort zu Berta. Die Frau taucht doch nicht aus dem nichts auf und himmelt ihn an. Woher kennt sie Hans? Warum liebt sie ihn? Im Moment machts einfach Plopp und da ist sie. Das geht nicht! Bei solch einer Sache kratzt sich der Leser am Kopf runzelt die Stirn und hört auf zu lesen, weil es keinen Sinn macht und man sich nicht gerne mit Sinnlosem beschäftigt.
Also du brauchst lebendige Charaktere die mit einander kommunizieren, lachen, weinen und streiten, damit der Leser sich in die Figuren hinein versetzt und deiner Geschichte zuhört. Du möchtest auch keiner Geschichte zuhören in der dein Gesprächspartner nur und dann und dann und dann sagt.

4. Schreiben der Geschichte. Das Ziel ist klar, der Flug zum Mond und zurück. Einen Helden haben wir auch Hans Luftig. Also los gehts.
Hans Luftig baut also an seiner Rakete und bekommt die Steuerung einfach nicht zum laufen, das kannst du entweder mit einem Satz wie ... er bastelte schon viele Jahre und die Steuerung wollte trotzdem nicht funktionieren ... abhandeln (ist aber langweilig und schwups ist der Leser weg) oder aber, du lässt es den Leser erleben:
Fluchend trat Hans gegen den Stahlkörper und steckte sich den Daumen in den Mund.
"Was ist den los?", wollte sein Freund Lars wisssen.
"Ach die Verdammte Übersetzung für die Steuerdüsen klemmt immer noch. Jetzt hab ich mir auch den Daumen an diesem Mistding gequetscht. Es ist zum Mäusemelken ich bekomme das Ding nie zum laufen!"
Lachend hob Lars die Hände.
"Beruhig dich erstmal, wo klemmts den?", wollte er wissen.
...
An diesem kleinen Beispiel sehen wir das es mehr sinn macht den Leser etwas erleben zu lassen als es ihm einfach nur zu erzählen. Ich kann dem Leser natürlich einfach nur sagen das schlechtes Wetter ist aber wenn ich ihm sage das Thomas der gerade durch dieses schlechte Wetter nach Hause radeln muss nass bis auf die Knochen ist, das er friert und nichts sehen kann, weil seine Brille total beschlagen ist, kann der Leser er erfahren was es heißt durch schlechtes Wetter zu fahren. "Schow don't Tell" wie man immer so schön zu hören bekommt.

Also ran ans Werk und neuer Versuch!
1. Gundidee formulieren (eine Idee nicht ganz viele, so viel Platz haben wir nicht in einer Kurzgeschichte)

2. Helden erschaffen, welche die Idee erleben und sie dem Leser damit näher bringen.

3. Roten faden basteln: 1.Probleme mit der Steuerung. 2.Lars hilft. 3. Die Freunde feiern. 4. gehen aufs Dorffest. 5. Berta flirtet mit Hans und findet ihn interessant. 5.Hans und Lars wachen mit einem Kater auf. 6. sie besteigen die Rakete und nehmen Claudia mit, damit sie nicht alleine bleiben muss. 7. Berta radelt die Straße hinauf um Hans zu verabschieden, kommt aber zu spät und sieht nur noch wie das silberne Gefährt in den Himmel schießt. 8. Sie wartet und blickt bang in den Nachthimmel zum Mond empor. 9. 2 Wochen später landen Hans und Lars. 9. Hans erzählt den Zeitungen von seiner Tat, die Reporter zeigen ihm nen Vogel und lachen über den Spinner.
10. Berta und Hans werden ein Paar mit Lars als Trauzeuge. 11. Berta und Hans schauen Nachts zum Himmel empor und Hans weint ein bisschen weil sie Claudia bei den Mondmenschen zurückgelassen haben.

4. Entlang dem roten Faden die Geschichte schreiben. Der rote faden ist wichtig damit der Leser etwas hat dem er folgen kann und ist eine Hilfe damit du alles Häppchenweise schreiben kannst und alles zueinander passt.

5. Fertige Geschichte ein paar Tage liegen lassen und dann in Ruhe durchlesen und verbessern. (Fragen die du dir dabei stellen solltest: Macht das alles Sinn? Kann jemand der nicht in meinem Kopf war etwas mit den Bildern anfangen die ich aufs Papier geschrieben habe? Rechtschreibung? Zeichensetzung?)

6. Überarbeitete Geschichte auf Kurzgeschichten.de hochladen und sich durchlesen was andere über die eigene Geschichte schreiben. Hilfe annehmen um besser zu werden und bei einer neuen Idee für eine Geschichte versuchen die gezeigten Regeln und Vorchläge gleich von Anfang an mit zu berücksichtigen.

So kleiner Tipp zum Abschluss, man kann eine Menge lernen wenn man sich die Geschichten anderer Autoren durchliest und auch Kommentare dazu verfasst. Das Kommentieren ist nicht in erster Linie wichtig damit das Forum leben gewinnt, sondern damit du etwas beim lesen für dich gewinnst und lernst.
Wenn du eine Geschichte liest und sie gefällt dir, dann versuch zu beschreiben warum sie dir gefällt, wenn sie dir nicht gefällt dann schreib auch das. Was gefällt dir genau und was nicht und vor allem warum. Wenn du das in Kommentaren niederschreibst gewinnst dann heißt das, das du dir Gedanken um einen Text gemacht hast und darum warum er funktioniert oder auch nicht. Mit Hilfe dieser Gedanken fällt es dann meist leichter bei eigenen Geschichten Fehler zu vermeiden und erfolgreiche Strategien zu nutzen um dne Leser zu unterhalten und mitzunehmen.

So what ... ganz schön lang geworden, verzeih ;)
Les' dich
Nice

 

Hallo Alberta,

ganz durchdrungen habe ich sie nicht, Deine Geschichte. Zuviel Barolo getrunken. Nur: Laika war intelligent, natürlich. Wir haben unsere Berner Sennenündin Laika getauft und 12 Jahre hat sie uns begleitet mit ihrer Intelligenz. Die russische Laika ist leider erbärmlich verglüht, nachdem sie Objekt einiger Messdatenerfassungen war und damit die Grundlage für die Entsendung wertvoller Homo sapiens sapiens ins All wurde.
Ich finde Deine Geschichte sehr phantasievoll, leider aber zu descriptiv erzählt. Mit etwas Leben ließe sich aus dem Plot sehr viel machen.
Wenn die Supermacht die Mondlandung nicht getürkt (Entschuldigung, nicht fremdenfeindlich gemeint) hätten und nicht die Milliarden in die Rüstung abgezweigt hätten, sondern bieder und ehrlich zum Mond geflogen wären, was hätten sie entdecken können! Und was ist ihnen dank ihrer Schofeligkeit entgangen!
Ich plädiere für Historik, aber das ist ja wohl gelaufen. Gern gelesen,

Gruß Set

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom